ruca hat geschrieben: 16.09.2024, 14:19
Der Tote von Frankfurt 2016 hatte laut Presseberichten übrigens einen bekannten Herzfehler. Von einem anderen Fall weiß ich es konkret auch.
In den meisten Fällen erfährt die Öffentlichkeit die Ursache gar nicht.
Wenn man eine saubere Statistik machen würde, müsste man bei so einer Zählung sauber trennen:
- An bekannter, einschlägiger Vorerkrankung verstorben
- Tatsächlich überraschend verstorben.
Genau so ist es!
Der Tote von Berlin 2002 ist nach Informationen vom Veranstalter, als Hobbysportler 4 Marathons in dem Jahr gelaufen.
Den letzten Marathon vor seinem tödlichen Lauf in Berlin ist er 3 Wochen vorher in Münster gelaufen.
Das sind extreme Ausnahmen, aber solche und ähnliche Schicksale stehen nicht selten hinter den blanken Zahlen der Statistik.
https://skating.bmw-berlin-marathon.com ... nlaeufers/
Anders herum gefragt, wieviele Hobbysportler haben nur aufgrund ihres Schwächeanfalls bei einem Straßenrennen durch Zufall bemerkt, das sie schwer Krank sind?
Vieleicht sollte man nicht nur zählen wieviele Hobbysportler pro 40.000 Läufer bei einem WK tot umfallen, sondern auch wie viele Hobbysportler werden von den professionellen Helfern der großen Marathonveranstaltungen nicht nur erfolgeich medizinisch versorgt sondern erfahren dadurch erst von ihrer bisher unerkannten Erkrankung, die ihnen bei einem Trainingslauf allein im Wald das Leben hätte gekostet?
Wie viele Hobbysportler bemerken ungewöhnliches Befinden wärend ihres Marathon-Trainings und gehen zum Arzt, wo eine bisher unerkannte Risikoerkrankung diagnostiziert wird?
Die Anzahl der Hobbysportler die auf ihrer Hausrunde im Training tot zusammen brechen oder dort versterben, weil kein Ersthelfer vor Ort ist, ist bestimmt wesentlich höher als die Anzahl an Todesfälle auf einen Marathon WK oder eines anderen Strassenlaufes.
Nun kann man natürlich argumentieren, dass der Hobbysport verboten gehört. Freizeitsport dürfte nur noch in Vereinen unter fachlicher Überwachung und nur noch mit verpflichtender 2-jähriger Gesundheitsprüfung beim Kardiologen statt finden.
Auch bei Volksläufen könnte man die Teilnahme unter anderem durch eine Attestpflicht erschweren.
Wie viele würden dann aber die Finger vom Sport lassen, weil sie keine Lust oder Zeit haben ihren Sport in einem Verein abzuleisten?
Ich bin fest davon überzeugt, dass der gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Nutzen von solchen Volksläufen höher ist, als die gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Schäden die durch tödliche Sportunfälle entstehen.
Über vereinzelte Todesfälle bei einem Volkslauf wird sich aufgeregt, aber über die hunderttausende von Toten jährlich durch den Alkohol- und Nikotinkonsum, da wird auf das Selbstbestimmungsrecht und die Eigenverantwortung verwiesen