leviathan hat geschrieben: 24.02.2023, 11:31
Stark! Wie definierst Du denn GA2. Um es als Läufer zu verstehen bitte als Laufbeispiel, wenn Dein HMRT bei 3:50 und Dein MRT bei 4:00 legen würde? Das Beispiel ist natürlich rein hypothetisch
Danke erstmal!
Definition ist gar nicht so einfach. Das liegt vor allem daran, dass die Schwellenleistung bei so schlechten Schwimmern wie ich ja nicht direkt von der Laktatbildungsrate durch vermehrten Einsatz der Arbeitsmuskulatur bestimmt wird oder zumindest nur anfangs, sondern das Prozesse wie mangelnde Souveränität der Atmung das Problem letztlich verschärfen bzw. nachlassende Körperspannung und unsaubere Technik und damit verschlechterte Wasserlage bei gleichem Effort das Tempo reduzieren.
Im Schwimmen gibt ja als Steuerungsgröße den CSS = Critical Swim Speed, was so ungefähr vergleichbar mit dem Konstrukten FTP und "Schwelle" ist. Eine Möglichkeit ist, zur Bestimmung zum Beispiel 400 und 200m allout zu schwimmen mit einem ausreichenden Erholungsintervall dazwischen und dann mit Hilfe einer Formel den CSS zu berechnen. 1000m Schwimmen ist eine härtere Testmethode, gerade für schlechte/langsame Schwimmer. Vielleicht vergleichbar mit 20min Test vs Stufentest für die FTP.
Im Schwimmen wird ja oft nach Abgangszeiten trainiert, also beispielsweise alle 2 Minuten auf 100m ab, wenn man dann 1:50 Schwimmt hätte man nur 10s Pause.
Das ist im Triathlon aber wenig sinnvoll aus Sicht vieler erfahrener Triathloncoaches, weil die Tagesform aufgrund der Vorbelastung durch die 2 anderen Sportarten schon schwankt. Insofern gehe ich meist im Training in Absprache mit Arne und Johann eher nach Effort. Das wäre dann also
1) locker
2) GA1
3) GA1+ oder auf Zug (hier liegt im Idealfall ca. das Langdistanztempo) und so schwimme ich im Moment eher 200-IV
4) hart (typisch 50-100er-Intervalleffort)
5) allout (Kurze Sprints und bis 50m)
GA2 ist heute also angepeilt so etwas schneller als "auf Zug" gewesen, aber etwas langsamer als hart, weil ich mich noch sehr auf die Technik konzentriert habe.
Zur Einordnung: Die LD bin ich mit 2:08/100m geschwommen, mittlerweile liegt der Kurs gut auf unter 2:00/100m, das wäre dann 1h:15 und schneller, womit ich voll zufrieden wäre. Die Kür wäre an die 1h:10 ranzukommen, das wäre aber tatsächlich die 1:50er/100m Pace. Das kann ich mir aktuell noch nicht vorstellen, höchstens auf Olympischer Distanz oder Mitteldistanz. Und das wäre dann GA2. Alles natürlich mit Neo. Ohne Neo würde ich mit einem Malus von mindestens 5 Minuten rechnen. Da das in Frankfurt aber auch möglich ist, trainiere ich halt viel Schwimmen und auch Rumpfstabi.
Aber ich bin aktuell optimistisch, weil mein aktuelles Schwimmen wirklich sehr viel Potential hat. Sprich, da findet man dann tatsächlich plötzlich mal in 3 Wochen 10 Sekunden auf 100m. Hingegen trainiere ich mehrmals die Woche mit zwei schon sehr flotten AK-Schwimmern ( jeweils so um die 61 und 62 Minuten auf der LD), denen es trotz 3-4 mal Training mit hohem Umfang, gezielten Techniktrainings und hartem Intervalltraining und Videoanalyse sehr schwer fällt, die 60 Minuten zu knacken.
Aber mir macht das Spaß und es geht, wenn auch langsam, voran. Das ist doch das Wichtigste und tröstet auch etwas über die Laufmisere hinweg. Und das kann ich nun wirklich gut und vielleicht reichen dann auch 10-18 Wochen für eine gute Zeit da aus.
Ich werde jetzt die nächsten 3 Wochen nochmal verstärkt an Armzug und Atmung arbeiten. Gerade die Atmung ist bei hartem Schwimmen halt ein Problem. Wenn die nicht passt, bekommt man ja schon ohne Anstrengung Probleme.

Und mit vermehrtem Sauerstoffbedarf wirds dann echt grimmig und dann funktioniert halt auch schnell mal nix mehr effektiv.
Der größte Gegner im Schwimmen ist halt der Wasserwiderstand. 800 mal größer als Luft. Da ist halt jede kleine negative Veränderung gleich mit mehreren Sekunden Strafe verbunden.
