Als Nachtrag noch der Rennbericht vom 11,4Km Wettkampf gestern.
Eines Vorweg... Neue PB auf der Distanz
Der Veranstalter musste aufgrund von Bauarbeiten die Streckenführung anpassen und hat sich daher entschieden die Route an einem Nebenfluss der Weser (Werre) auszudehnen, anschließend darüber her zu leiten und auf der anderen Flussseite wieder zurück ins Stadion.
Unsere Laufgruppe um den Coach herum hat sich 45min vorher getroffen um ein paar Taktiken zu besprechen und uns gemeinsam aufzuwärmen. Da merkte man bereits das der Coach das Thema sehr ernst angeht, denn er hat sich im Laufe der Woche bereits eine Warmlaufstrecke ausgekundschaftet.
Wäre ich da ohne Coach angereist, so hätte ich mich einfach etwas neben der Strecke sowie auf dem Kunstrasenplatz eingelaufen und mit ABC warmgemacht.
Im Gegensatz zum Corona-Lauf im letzten Jahr konnte man bereits merken, dass die Stimmung nun wieder viel gelöster ist, sich wieder Gruppen bilden, man ins Gespräch kommt und auch generell wieder mehr Läufer sowie Zuschauer anwesend sind. Auch das kann als sehr positiv betrachtet werden. Zudem habe ich doch so einige Bekannte und Arbeitskollegen getroffen, kam aus dem quatschen fast nicht raus.
Habe es dann aber doch pünktlich in die Startaufstellung geschafft, gleich im vorderen Feld eingereiht, Coach zwei Reihen hinter mir. Wusste zwar das er auch mitlaufen wollte, aber seine Verletzung ist noch nicht so lange her und es wunderte mich daher das er sich so weit vorne positioniert.
Zum Auftakt der Laufserie, welche übrigens bis Oktober geht, sind natürlich alle heiß. Gestartet wurde im "Stadion" des FC Bad-Oeynhausen. Vorne nur wenig Gedrängel, kam eigentlich überall gut durch. Nachdem wir aus dem Stadion raus waren ging es ein kleines Stück Bergab zum Nebenfluss. Hier geht es später auch wieder hinein ins Stadion zum Zieleinlauf, also dran denken das es einen kleinen Schlussanstieg von ~350m gibt
Am Nebenfluss entlang führt ein Radweg welcher somit als Wettkampfstrecke genutzt wurde. Nervig allerdings die an dem gestrigen Tage sehr zahlreichen Radfahrer. Bei dem Wetter allerdings nicht zu verdenken. Sonne, 12-14°C und wenig bis mäßig Wind.
Ein Trainingspartner hatte sich an die erste Frau gehängt und war mit der Gruppe ein paar Meter voran. Auf einer Brücke kurz nach KM1 machte sich dann jemand durch Seitenwechsel mächtig breit. In dem Moment war an ein vorbeikommen nicht zu denken und die Gruppe um den Trainingspartner und erster Frau habe ich ziehen lassen. Davon ab war das vermutlich über meiner Fähigkeit und ich hätte die spätestens nach der Hälfte eh ziehen lassen müssen.
Nachdem ich mit einen weiteren Trainigspartner endlich den Seitenwechsler überholen konnte liefen wir ein Stück entlang der Werre. Hinab in ein Tal habe ich es rollen lassen und konnte nochmals Geschwindigkeit aufnehmen, welches dann über ein kurzes Stück Bergan gehalten werden konnte. Von dort an ging es gegen den Wind immer geradeaus der Werre entgegen. Aus der Gruppe der ersten Frau lösten sich nach und nach weitere Läufer, der Trainingspartner konnte weiterhin mithalten. Sehr stark von ihm (hat aber auch locker 15 Jahre länger LA trainiert als ich). Jedenfalls konnte ich nach und nach viele der einzelnen Läufer aus der Gruppe einsammeln. Finde ich immer sehr motivierend und gibt Selbstvertrauen.
Ziemlich genau zur Streckenhälfte kam dann die Brücke zur Flussquerung in Sicht und somit die Gewissheit auf Rückenwind. Vor mir lief jemand in schwarz gekleidet, wo ich mich nur ganz langsam nähern konnte. Über der Brücke gab es dann auch die Verpflegungsstelle, trotz der doch recht hohen Temperaturen benötigte ich zum Glück nix.
Mit dem Wind im Rücken lief es sich gleich deutlich entspannter. Aber auch hier nahm der Radverkehr nochmals zu, manchmal musste man wirklich acht nehmen, denn zu dem Zeitpunkt holten der in schwarz und ich recht viele HM-Teilnehmer ein. Zu dritt nebeneinander auf dem Radweg ist nicht drin. Ein paar mal mussten wir Tempo rausnehmen damit es nicht zur Kollision kommt.
Derweil hat mein Trainingspartner der ersten Frau ein wenig druck gemacht und das Tempo auf ~4:10 erhöht. Nach nicht ganz einem Kilometer und einer kleinen Steigung musste sie ihn dann ziehen lassen. Da kam von hinten doch noch jemand und hat uns beide eingeholt. Das sollte dann aber auch der einzige bleiben der mich zu dem Zeitpunkt auf ungefähr KM7,5 noch überholte.
Es ging dann für ~1,5Km weiter entlang der Werre in Richtung des Sielpark. Dort wechselt der Belag dann von asphaltierten Radweg zu Waldschotter. Laufe ich nicht so wirklich gerne, dort wird es auch etwas kurviger. In dem Geläuf verlor ich bzw. wir dann alsbald den Sichtkontakt zur ersten Frau. Auf dem Stück wurden wir nach Analyse der Daten auch etwas langsamer. Durch das Waldgeschlängel habe ich dann den Mitläufer ein paar Meter abnehmen können und es kam tatsächlich noch ein weiterer in Sicht, welcher mit der ersten Frau nicht mithalten konnte. Es ging dann nochmals ein kleines Stück entlang des Flusses in Richtung Stadion. Den letzten Kilometer habe ich ein paar Kräfte geschont für den Anstieg zum Stadion. Hat sich auch gelohnt, denn zu einem weiteren Läufer konnte ich aufschließen, die erste lief da gerade ins Ziel ~300m vor uns. Auf diesen Metern konnte ich noch aufschließen und habe den Mitläufer im Sprint tatsächlich noch einholen können.
Damit bin ich insgesamt 19er geworden, 18er der Herren und 3er der AK-Wertung. Da mein erstes Treppchen in der Sportart Laufen. Hätte ich ehrlich gesagt nicht mit gerechnet
Der Trainingskollege hat mit übrigens 3 Minuten abgenommen auf der zweiten Hälfte des Rennens, der ersten Frau entsprechend eine halbe Minute. Ich vermute der hätte noch fixer rennen können. Da zeigt sich aber auch, gelernt ist gelernt... Starkes Rennen von ihm.
Danke auch hier zu
@Catch-22 für die Glückwünsche. Prinzipiell ist es mit einer 10Km Durchgangszeit von 44:04 auch hier zu einer neuen PB gekommen, wahrscheinlich auch mit 21:49 über 5Km, aber das müsste ich noch mit anderen Rennen abgleichen.
Großen Respekt gilt dem Coach, welcher in der AK60 erster wurde und mit ganz wenig Training und kaum Vorbereitung nach der Verletzungspause nur 3:10' hinter mir einlief, fast zusammen mit zwei weiteren Trainingspartnern.
Jedenfalls hat der Wettkampf richtig viel Spaß gemacht. Unsere bunt gemischte Trainingsgruppe war mit 12 Teilnehmern dabei, wovon 7 einen AK-Treppchenplatz erkämpft haben. Ein wirklich großartiges Ergebnis für das kollektiv.