ZenZone hat geschrieben:Und ihr so?
Gestern Abend die übliche Montagsroutine: 10.5km mit 6 Bergsprints. Beine fühlten sich gut an.
Heute früh dann im leichten Nieselregen auf Arbeit gefahren mit dem Rad.
Heute Abend beginnt dann mein zweiter Trainingsblock in der Vorbereitung auf NY. Wie bereits angedeutet möchte ich dieses Mal in der Vorbereitung etwas experimentieren. Ich hatte schon eine ganze Weile mit dem Subtreshold-Training/Double Treshold/norwegischen Modell geliebäugelt, wobei ich 2 Einheiten an einem Tag nicht unterbekomme. Das Grundkonzept gefällt mir aber. Ich werde die Einheiten dann jeweils am Abend und am nächsten Morgen laufen. Ziel sind 2h Subtreshold (30 Minuten pro Einheit) die Woche, was ich aber Schritt für Schritt aufbauen werde. Die Intervalle werde ich zwischen 1 und 10 Minuten gestalten, so kommt auch etwas Abwechslung rein. Pausen mit 60s bzw. 30s bei weniger als 2 Minuten kurz und Paces von 10k Tempo (1') bis etwas unter M-Tempo (10'). Verfolge den entsprechenden Thread im Let's Run Forum dazu schon seit vielen Monaten und habe mir dort viele der Ideen geholt. Die Jungs dort verteilen das auf 3 Einheiten und nutzen auch das Doppeln über den Abend/Morgen Rhythmus nicht. Da bin ich mal gespannt, wie sich das auswirkt.
Starten werde ich heute erstmal mit 5*4 Minuten in ca. 15k-Tempo bzw. Power mit 60s Trabpausen. Pace/Power nach aktuellem Formstand. Anpassungen würde ich ggf. nach Wettkämpfen vornehmen. Ich bin selbst sehr gespannt, wie sich das entwickelt.
Antracis hat geschrieben: 12.07.2024, 15:09
Da wir ja hier ein Nerd-Podcast sind, wollte ich auch mal das Thema
Durability zur Diskussion stellen, das mich zuletzt mehr beschäftigt hat und in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat.
[...]
Freue mich über Meinungen und Erfahrungen.
Ich habe mir den Artikel mal durchgelesen und auch den Podcast gehört. Der Fokus war da schon sehr bei Radfahren und Triathlon, was vom zeitlichen Aspekt schon nochmal eine andere Kategorie als das Laufen ist. Grundsätzlich würde ich der Aussage zustimmen, dass diese Verschiebung/Verschlechterung der Werte im Zeitverlauf zu wenig Beachtung findet und es auch an geeigneten Kennwerten fehlt. Was das Training betrifft scheint man im Laufbereich da schon seit einiger Zeit etwas weiter zu sein. Letztendlich sind progressive Läufe und Endbeschleunigungen ja genau darauf ausgerichtet. Auch "Clustering" von harten Einheiten, also die Idee schon vorermüdet in eine harte Einheit zu gehen spielt da mit rein.
Ich kenne mich im Radtraining jetzt nicht wirklich aus, aber die Aussagen aus dem Podcast ließen darauf schließen, dass es dort einen ziemlichen FTP-Fokus gab/gibt?! Was ich auch recht interessant fand, war die Definition über die Wiederholbarkeit anaerober Spitzen. Ist für Radsport und Langlauf, was ja Seilers Steckenpferde sind, sicher sehr interessant. Wie oft kann ich eine Leistung hintereinander abrufen bevor sie schlechter wird. Wenn man mal schaut wie da die Rennen gestaltet werden, dann ist das schon extrem wichtig. Für das Lauftraining, insbesondere im Freizeitbereich, allerdings fast völlig belanglos.
Die Messbarkeit in einer einzelnen Kennzahl wird schwierig werden, aber so ein paar Indikatoren gibt es schon. Der "Cardiac Drift" ist da für mich im Marathontraining immer ein guter Indikator. Der wird im Podcast ja auch explizit und ausführlich besprochen. Das sie da "nur" für Dehydrierung kontrollieren finde ich aber ein bisschen schwach. Da müssten zumindest KH-Verfügbarkeit und Temperatur/Luftfeuchtigkeit mit rein. Unabhängig von der Dehydrierung wird man den Drift auch bei hohen Temperaturen/LF sehen, da die Körpertemperatur steigt und somit die "Kühlleistung" auch hochgehen muss. Wenn die KH Speicher sich leeren und vermehrt der Anteil der Fettverbrennung steigt, dann benötigt der Körper dafür mehr O2 in den Zellen, ergo steigt hier auch die HF. Damit wird es dann schon wieder, wie eigentlich immer wenn es um den menschlichen Körper geht, ziemlich komplex und eigentlich unmöglich in eine einzige Kennzahl zu überführen.
Was mir auch fehlte, sicher auch weil es eher lauf- statt radspezifisch ist, war die Verschlechterung der Laufökonomie im Zeitverlauf. Das dürfte auch einen nicht unerheblichen Einfluss haben.
Zusammenfassend würde ich sagen, dass das Thema an sich interessant ist. Es ist aber aus meiner Sicht auch nichts neues und die entsprechenden Trainingsformen existieren bereits. Es verlässlich messen zu können wäre sicher schön, aber aufgrund der vielen Einflussfaktoren wäre es am Ende dann auch wieder nur ein Laborwert. Mir reicht da die Näherung über den Cardiac Drift bei Langen Läufen und die Pace für eine 15km EB kurz vor dem Marathon. Die passte bei mir bisher immer recht gut.