Lareia hat geschrieben:
Wow, eine waschechte Streakerin

Super, was hier so alles ans Licht kommt.
Magst du mal kurz berichten, wie es dir mit dem täglichen Laufen geht? Würde mich sehr interessieren.
Waschecht nicht wirklich, da es mir nicht um den Streak geht. Bin ehr wie Joel und laufe einfach nur sehr gern. Wenn es mir sinnvoll erscheint, lasse ich das Laufen halt auch sein und trauere dem Streak nicht hinter her. Der Streak kommt im Grunde auch nur zustande, weil ich deutlich seltener WK laufe als Joel.
Mit dem täglichen Laufen geht es mir sehr gut. ich mache jetzt seit über 2 Jahren fast täglich Sport (und davor auch schon sehr regelmäßig), gab selten mal Tage, wo ich nichts gemacht habe. Waren entweder wegen Krank oder anstehenden Wettkampf. Ich bin also nicht direkt ins tägliche Laufen eingestiegen.
Täglich Sport hieß bei mir 5 x Woche laufen, 1-2 x Walken u./o. Schwimmen. Zusätzlich Krafttraining und Yoga. Am Tag mind. 1h, nicht zwischen Tür und Angel irgendwo hineingequetscht sondern ganz bewusst, geplant Zeit dafür genommen und gerade die Läufe mit Aufwärm und Cool Down Routinen gerade zu zelebriert.
Ich habe also eine ganz andere Herangehensweise als du, mir geht es nicht darum etwas zu müssen, ich brauche auch keine große Motivation von außen. Eine Challenge mit täglich Sport machen müssen und down sein, wenn die Serie reißt, ist mir zu extrinsisch kann ich nicht wirklich etwas abgewinnen.
Meine Herangehensweise ist ehr aus dem Sport eine Tugend machen, wenn wir es etwas philosophisch betrachten wollen. Um aus dem Sport eine tägliche Routine werden zu lassen braucht es die klassischen Grundtugenden, wie sie schon Platon als Weisheit, Gerechtigkeit, Mäßigung und Tapferkeit definierte. Sie sind für eine gute Trainingssteuerung wichtig, daraus ergibt sich eine Planung und Umsetzung, die einen Dauerhaftigkeit mit sich bringt und den täglichen Sport selbst zur eigenen Tugend und Charaktereigenschaft werden lässt.
Die richtige Dosis und Dosierung entscheiden darüber, ob man dauerhaft am Ball bleibt, Spaß hat und im besten Fall auch besser wird. Ich glaube nicht, dass man bei einem sturen Streak herausfinden kann, was für einen die passende Dosierung (=Wochengestaltung) ist (die sich auch immer wieder mal ändern kann) Ich kann daher dem Gedanken "Hauptsache was gemacht, wie beiläufig auch immer" nichts abgewinnen. Die falsche Dosierung erkennt man meist an Unlust, Gestresstheit, Launenhaftig-, Krankheitsanfälligkeit, Stagnation, Zwang.
Dann bringt es auch nicht viel, sich mit jenen Auszutauschen, denen es genauso geht sondern zu schauen, warum es anderen nicht so geht und sich die Frage zu stellen, was machen sie anders/besser? Hier gibt es viele Thread, wie die Starter, die 3:20er, die Greifler, die Mittelstreckler, die sub38/40er ..., wo so viele Läufer puren Enthusiasmus ausstrahlen und mit Leidenschaft laufen. Von ihnen kann man viel lernen, viele habe die für sie passende Dosierung gefunden, Laufen stresst sie nicht, bringt sie nicht aus der Ruhe sondern ist ein Grundbaustein des ausbalancierten Lebensgefühls. Sich von ihnen inspirieren zu lassen, wäre deutlich zielführender als der Austausch mit jenen, die zwar stets Sehnsucht nach Laufen haben, aber nie einen Balance finden. Personen im Sumpf können sich nun mal schlecht gegenseitig raus ziehen, Außenstehende sind oft hilfreicher auch wenn sie gefühlt sich weniger um einen bemühen.