Wie so oft begann es damit, dass ich ausschloss so etwas zu tun. Streakrunning meine ich damit.
vgl. forum/threads/127784-Jeden-Tag-eine-spo ... ost2616088
Das war im Januar und die Welt war noch in Ordnung, ich hatte diverse Ziele die ich laufend erreichen wollte. Eine Streak gehörte nicht dazu und passte auch nicht in die Pläne, denn wer viele Wettkämpfe bestreitet, der braucht auch Ruhetage. Das ist sogar einem Typen wie mir klar der gerne auch mal eine fünf grade sein lässt wenn es um gezielte Vorbereitung geht.
Aber dann kam alles anders. Wettbewerbe wurden verboten, überhaupt wurde alles verboten was man sozialen Umgang miteinander nennt. Und so kam es zunächst zu einer gewissen Ziellosigkeit meinerseits. Aufgefedert zunächst durch virtuelle Challenges, aber das ist nicht meins. Ich brauche keine Medaille dafür, dass ich bei mir daheim alleine 10 km schnell gelaufen bin. Das kann ich jeden Tag machen da brauche ich kein Geld zu investieren. Ich sehe das mittlerweile sogar problematisch, weil durch die virtuellen Dinge suggeriert wird es wäre alle i.O. , ist es aber nicht.
Aber ich schweife ab, zufällig war dann schon Mai und ich hatte ganz viel Zeit, zudem stand Urlaub vor der Tür. Also verbrachte ich am 21. Mai meinen letzten Ruhetag. Was ich damals natürlich noch nicht wusste, und startete am 22. Mai meine Streak, was ich auch noch nicht wusste.
Es war ein 6,65 km Steigerungslauf auf dem Laufband, das ich mir unterdessen ebenfalls gekauft hatte um die bahnlose Zeit zu überbrücken, vor dem Frühstück, gestartet um 6:29 Uhr. Und am nachmittag gab es noch eine lockere 11k m Runde durch den Wald.
Damals war mir natürlich noch gar nicht klar, dass das der Auftakt zu einer Streak werden würde. Denn bis zum 1. Juni war es eher Zufall und meiner vielen Freizeit geschuldet, dass ich soviel lief. Im Juni kam dann aber der Hashtag #RWJuniStreak und weil ich im Urlaub war hab ich das mal als Ansporn genommen. 30 Tage am Stück kann man ja mal machen. Danach würde sich die Welt vielleicht wieder normalisiert haben.
Was soll ich sagen? Es wird immer schlimmer. Dafür wurde das Laufen irgendwie immer besser. Der Juni war schnell abgefrühstückt aber das Streakfeuer in Brand gesteckt. Endlich wieder irgendein Ziel. Und wenn es nur lautet täglich laufen gehen. Das ist schon anstrengend genug. Denn natürlich wollte ich mich nicht mit der üblichen Meile am Tag zufrieden geben. Hatte ich doch im Januar dazu geschrieben
also sollten es zumindest 5km am Stück sein.[..]ich zieh mich für 6 Minuten nicht um. Da ist Vor- und Nachbereitung ja aufwendiger als der "Sport" selbst.
Und dann ist das alles irgendwie etwas aus dem Ruder gelaufen
in dieser Statistik ist die Kilometerleistung der letzen 182,5 Tage zu sehen. In der Tat, sie ähnelt einer anderen Statistik, aber es geht wirklich um meine Kilometer.
Angetreten war ich im Januar mit dem Ziel etwa 3300 km in 2020 zurück zu legen.
mittlerweile habe ich meinen Pacebunny auf 4500 km gestellt. Die 3300 hatte ich bereits am 4. Oktober klar gemacht.
Die 4500 km erfordern für November und Dezember noch einen Monatsschnitt von jeweils 365 km. Vor einiger Zeit waren das Zahlen die ich mir nicht wirklich ausmalen konnte. Vor Mai 2020 hatte ich nur einen Monat mit mehr Kilometer und das war im August 2019, in der Vorbereitung zu meinem ersten Marathon.
Seit Mai 2020 bin ich nicht mehr weniger Kilometer pro Monat gelaufen. Plötzlich waren es regelmäßig mehr als 400km.
Und das wurde dann zu einem Ziel für den Oktober. Wieder begann es mit Urlaub und der Prognose von Runalyze. Wenn man am Anfang des Monats viel läuft, dann bekommt man eine gigantische Prognose. Meine lag am 6.Okt bei 601 km. Was natürlich nicht von dieser Welt war. Aber bis zum Mitte des Monats war die Prognose immer noch über 500 und das wollte ich mir dann auch nicht mehr nehmen lassen. 220 km in 2 Wochen? Ein Klacks. Gesagt getan, 511 km wurden es. Auch das kann ein Ziel sein.
Was soll man auch sonst tun? Irgendwie verschiebt sich mit jedem Kilometer der Horizont. Im Juli musste ich hart fighten für 455 km, im Oktober kamen mir 100 km Wochen plötzlich normal vor. Bis zum Start meiner Streak hatte ich nur einmal die 100 km Schallmauer durchbrochen, ebenfalls in der Marathonvorbereitung. Seit ich streake bin ich 15x über der Marke geblieben und hatte nur 8 Wochen mit weniger als 100 km. Alles eine Frage der Gewohnheit.
Der absolute Höhepunkt allerdings war eine "schräge" Woche, also nicht von Montag bis Sonntag, sondern einfach nur 7 Tage nacheinander gerechnet. Wieder spielt Urlaub eine Rolle und flaches Land am Meer aka Nordstrand. Hätte ich die Zahlen im Auge gehabt, 800 Meter mehr hätte ich auch noch geschafft, aber leider ist es mir erst in der Nachbereitung aufgefallen und deshalb wurde es eben nur 149,35 km
Ja meine Statistiken, die werden gut gefüllt in diesen Tagen. Diese Information habe ich aus dieser hier die Kilometerleistung über jeweils die letzten sieben Tage. Wie man gut erkennen kann habe auch ich klein angefangen und nicht dann lange auf einem Niveau weiterbewegt. In dieser Zeit habe ich eher das Tempo gesteigert als die Distanz. Vielleicht eine ganz gute Information für Anfänger.
Seit Anfang diesen Jahres ist es dann wieder eher der Distanz an den Kragen gegangen. Aber ich vernachlässige dafür nicht die Tempoarbeit, sondern sortiere sie mit ein. Durch das Laufband habe ich viel Tempo vor dem Frühstück mit in meinem Tagesablauf, 20-30 Minuten am Morgen tun nicht weh bringen aber Kondition. Und man kann am Abend noch eine weitere, lockere Session, machen ohne dass es weh tut. Ich für mich habe festgestellt, dass ich so ca. 16-17km täglich deutlich besser verdaue als wenn ich sie in einer Einheit absolviere. Völlig unabhängig vom Tempo. 17km in 6:20 Pace unterscheiden sich dabei nicht von 17km in 5:30 Pace und auch kaum von 5er Pace. Alles hinterlässt deutlich mehr Spuren als ein 6km am Morgen und 10km am Abend. Isso. Also wer Lust hat, der sollte sich mit zwei Sessions am Tag versuchen.
Joo und damit bin ich fast in der Jetztzeit angekommen. Wettkämpfe sehe ich noch immer keine am Horizont. Ich habe in der Hinsicht auch nur ein konkretes Datum und das steht schon seit 2018, als ich mich angemeldet habe, für den September 2021 Marathon in Göteborg. Ansonsten bin ich dem Streakrunning verfallen und werde es weiter durchziehen. Nächstes Ziel ist das Jahresende 2020. Danach weiss ich noch nicht wie es weiter geht. Was die Streak angeht ist wahrscheinlich der 22. Mai 2021 das nächste Ziel, das wäre dann einjähriges.
Und da das noch ein paar Tage sind, die aber wahrscheinlich schneller vorbei gehen als man schauen kann, habe ich genug Zeit um hier viele neue Beiträge zu schreiben. Vielleicht auch bebildert und ganz sicher mit irgendwelchen Statistiken untermalt. Denn wie ihr sicher bemerkt habt, ich bin ein Statistik-Nerd. Kurvendiagramme ziehen nicht ähnlich stark an wie Laufschuhe und auch zu denen habe ich natürlich Statistiken zu bieten Einmal die Kilometer die der jeweilige Schuh in einem Jahr zurücklegen durfte und wie viel das insgesamt sind. Und dann noch die pro Schuh aufsummiert was er in den jeweils letzten 120 Tagen gelaufen wurde. Mit der zweiten Grafik möchte ich feststellen was denn so meine Lieblingsschuhe sind. Da gibt es immer mal einen der wie eine Rakete in den Himmel schießt und dann irgendwann wieder runter kommt, denn runter kommen sie ja bekanntlich alle Am Anfang war das alles noch sehr übersichtlich, aber seit einiger Zeit wechsele ich doch häufiger die Schuhe Favoriten sind aber klar zu erkennen. Meine Salming Race6 haben in diesem Jahr den Nachteil, dass sie als Wettkampfschuhe leider nicht viel geboten bekommen haben. Dafür ist der Speed schön in die Höhe geschossen, ein Schuh für alle Wetter und Untergründe. Aber interpretiert das Ganze für euch selbst wenn ihr wollt. Denn keine Statistik ist richtig solange man sie nicht selbst gefälscht hat. Oder so ähnlich. Aktueller Himmelsstürmer ist der Saucony Endorphin Speed, echt ein absoluter Hammerschuh.
Und nicht wundern warum die Kurven alle auf Null zurück gehen, die Tage unten sind die seit meinem Laufbeginn an Tag 17
Heute ist Tag 1496 und ich muss noch laufen gehen