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Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

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LaufSteff hat geschrieben: 05.09.2023, 17:21 03.09.23 – Hey Kölle, do ming Stadt am Rhing – 10-KM-ITT

Anstelle eines vermessenen 10KM-WK, musste ich mit einem individuellen Time Trial auf 10KM in Köln, meiner persönlichen Stadt der Liebe, vorlieb nehmen.

Nach GPS: 10KM - 39:12 – 174bpm (91,5%mHF) – Kadenz: 185 – Schrittlänge: 137
1.KM – 3:50 – 162bpm (85% mHF)
2.KM – 3:54 – 171bpm (90% mHF)
3.KM – 3:55 – 175bpm (92%mHF)
4.KM – 3:55 – 176bpm (92,5% mHF)
5.KM – 3:55 – 176bpm (92,5% mHF)
6.KM – 3:55 – 177bpm (93%mHF)
7.KM – 4:02 – 176bpm (92,5% mHF)
8.KM – 4:06 – 174bpm (91,5% mHF)
9.KM – 4:04 – 174bpm (91,5%mHF)
10.KM – 3:38 – 177bpm (93% mHF)
Richtig starker Lauf und wieder sehr unterhaltsamer Bericht... :daumen:

Puuhh, so ganz alleine hätte ich so einen TT nicht hinbekommen, daher mein absoluter Respekt. Wieviel mehr wäre denn in einem Wettkampf mit anderen Mitläufern vermutlich noch möglich?

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

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LaufSteff hat geschrieben: 05.09.2023, 17:21 Nach GPS: 10KM - 39:12 – 174bpm (91,5%mHF) – Kadenz: 185 – Schrittlänge: 137
1.KM – 3:50 – 162bpm (85% mHF)
2.KM – 3:54 – 171bpm (90% mHF)
3.KM – 3:55 – 175bpm (92%mHF)
4.KM – 3:55 – 176bpm (92,5% mHF)
5.KM – 3:55 – 176bpm (92,5% mHF)
6.KM – 3:55 – 177bpm (93%mHF)
7.KM – 4:02 – 176bpm (92,5% mHF)
8.KM – 4:06 – 174bpm (91,5% mHF)
9.KM – 4:04 – 174bpm (91,5%mHF)
10.KM – 3:38 – 177bpm (93% mHF)
Was mich wundert ist, dass Deine HF auf dem letzten km nicht noch mal deutlich hoch gegangen ist?!
Wenn ich den letzten km 44s schneller gelaufen wäre, hätte mein Herz mal kurz aus dem Hals gegrüßt.
Bei Dir sind es nur 3 Schläge mehr?!
Wahnsinn...oder habe ich irgendwas überlesen?!

Viele Grüße,
Axel

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

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LaufSteff hat geschrieben: 06.09.2023, 09:23 Schaut sehr gut aus.... allerdings würde ich das Wetter nach meinem lockeren DL
gestern definitiv als Ausrede gelten lassen.
Das war brutal. Diese Temperaturschwankungen hauen einfach rein und dazu die Schwüle.
Drücke die Daumen für besseres Laufwetter!
Diese Woche ein bisschen getapert ?
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich wegen des Wetters ziemlich genervt bin und meine Motivation doch arg im Keller ist. Hier in Berlin sind für Samstag 12 Uhr aktuell 27 Grad !!! vorhergesagt. :nee: Habe es gleich am Dienstag bei den 3 x 800 m im RT bei 26 Grad gemerkt, Werte und Anstrengungsgefühl deutlich schlechter bzw. höher als noch letzte Woche bei 10 Grad weniger.

Taper natürlich trotzdem, Dienstag nur 3 Intervalle in den 8km, gestern 5km mit 3 Steigerungen, heute Pause und morgen nochmal 3 km und Steigerungen. Für Samstag bin ich nicht mehr ganz so zuversichtlich, auch wenns natürlich nur 5km und kein HM / M ist. Aber die Sub22 habe ich aktuell vermutlich nur bei optimalen Bedingungen und nicht bei Hitze drauf. Ich weiß, mimimi und so... :wink: Naja, schauen wir mal...

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

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Axel_rennt hat geschrieben: 07.09.2023, 15:47 Was mich wundert ist, dass Deine HF auf dem letzten km nicht noch mal deutlich hoch gegangen ist?!
Wenn ich den letzten km 44s schneller gelaufen wäre, hätte mein Herz mal kurz aus dem Hals gegrüßt.
Bei Dir sind es nur 3 Schläge mehr?!
Wahnsinn...oder habe ich irgendwas überlesen?!
Auf dem letzten km war eine kurze Stehpause dabei, vielleicht ist daher der durchschnittliche Wert nicht ganz so hochgegangen.

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

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heikchen007 hat geschrieben: 07.09.2023, 15:54
Axel_rennt hat geschrieben: 07.09.2023, 15:47 Was mich wundert ist, dass Deine HF auf dem letzten km nicht noch mal deutlich hoch gegangen ist?!
Wenn ich den letzten km 44s schneller gelaufen wäre, hätte mein Herz mal kurz aus dem Hals gegrüßt.
Bei Dir sind es nur 3 Schläge mehr?!
Wahnsinn...oder habe ich irgendwas überlesen?!
Auf dem letzten km war eine kurze Stehpause dabei, vielleicht ist daher der durchschnittliche Wert nicht ganz so hochgegangen.
Stimmt...er ist die letzten 90m ja auch "geschlurft". :wink:

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

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heikchen007 hat geschrieben: 07.09.2023, 15:50 Ich muss ehrlich gestehen, dass ich wegen des Wetters ziemlich genervt bin und meine Motivation doch arg im Keller ist. Hier in Berlin sind für Samstag 12 Uhr aktuell 27 Grad !!! vorhergesagt. :nee: Habe es gleich am Dienstag bei den 3 x 800 m im RT bei 26 Grad gemerkt, Werte und Anstrengungsgefühl deutlich schlechter bzw. höher als noch letzte Woche bei 10 Grad weniger.

Taper natürlich trotzdem, Dienstag nur 3 Intervalle in den 8km, gestern 5km mit 3 Steigerungen, heute Pause und morgen nochmal 3 km und Steigerungen. Für Samstag bin ich nicht mehr ganz so zuversichtlich, auch wenns natürlich nur 5km und kein HM / M ist. Aber die Sub22 habe ich aktuell vermutlich nur bei optimalen Bedingungen und nicht bei Hitze drauf. Ich weiß, mimimi und so... :wink: Naja, schauen wir mal...
Kann ich sehr gut nachvollziehen. Sehr ärgerlich, dass der WK ausgerechnet in dieser einen heißen Woche liegt.
Mein eff. VO2max.-Wert ist diese Woche im freien Fall, trotz dass ich versuche die Läufe sehr früh oder sehr spät unterzubringen. Ist natürlich bei mir kein Problem, weiß ja woher es kommt. Schlaf leidet auch empfindlich darunter. Selbst Spaziergang mit Hund fällt teilweise schwer - 32Grad, schwül heute - braucht man nun wirklich nicht.

Aber hilft ja nix - da musst du durch. 5KM-PB bei +25 Grad - sieh' es als besondere Herausforderung.
Vielleicht wird es ja nicht ganz so schlimm am Samstag. Ich drücke fest die Daumen, dass du die Sub22 trotz aller Widrigkeiten packst!

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

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Axel_rennt hat geschrieben: 07.09.2023, 15:47
LaufSteff hat geschrieben: 05.09.2023, 17:21 Nach GPS: 10KM - 39:12 – 174bpm (91,5%mHF) – Kadenz: 185 – Schrittlänge: 137
1.KM – 3:50 – 162bpm (85% mHF)
2.KM – 3:54 – 171bpm (90% mHF)
3.KM – 3:55 – 175bpm (92%mHF)
4.KM – 3:55 – 176bpm (92,5% mHF)
5.KM – 3:55 – 176bpm (92,5% mHF)
6.KM – 3:55 – 177bpm (93%mHF)
7.KM – 4:02 – 176bpm (92,5% mHF)
8.KM – 4:06 – 174bpm (91,5% mHF)
9.KM – 4:04 – 174bpm (91,5%mHF)
10.KM – 3:38 – 177bpm (93% mHF)
Was mich wundert ist, dass Deine HF auf dem letzten km nicht noch mal deutlich hoch gegangen ist?!
Wenn ich den letzten km 44s schneller gelaufen wäre, hätte mein Herz mal kurz aus dem Hals gegrüßt.
Bei Dir sind es nur 3 Schläge mehr?!
Wahnsinn...oder habe ich irgendwas überlesen?!

Viele Grüße,
Axel
Hm, wo kommen denn die 44" her ? Zum Duchschnitt sind es 17" und zum vorherigen Kilometer 26".
Der Lauf hatte ja quasi zwei Ziellinien, nach der ersten gab es die mini SP (ca. 3-4") und dann war 90m "geschlurft" zwar übertrieben, aber eben auch nicht mehr wirklich schnell. Trotzdem wäre der Unterschied jetzt wohl auch nicht sooo groß, wenn ich den letzten voll gelaufenen Kilometer nehmen würde. Vielleicht 178bpm. Auf Kilometer 8+9 hatte ich mich ja etwas geschont und ganz so schnell reagiert die HF dann doch nicht. Ähnliche Steigerung der Pace und Erhöhung der HF hatte ich auch schon bei Wettkämpfen auf dem letzten Kilometer.

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

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heikchen007 hat geschrieben: 07.09.2023, 15:40 Wieviel mehr wäre denn in einem Wettkampf mit anderen Mitläufern vermutlich noch möglich?
Gute Frage. Ggf. gar nix? Die Bedingungen waren halt auch ziemlich ideal. Okay, bei sonst gleichen Bedingungen, könnte schon noch was drin sein. Ich wäre allerdings super zufrieden, wenn ich die 38:41 in diesem Jahr noch in einem offiziellen WK bestätigen könnte.

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

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LaufSteff hat geschrieben: 07.09.2023, 22:03
Axel_rennt hat geschrieben: 07.09.2023, 15:47
LaufSteff hat geschrieben: 05.09.2023, 17:21 Nach GPS: 10KM - 39:12 – 174bpm (91,5%mHF) – Kadenz: 185 – Schrittlänge: 137
1.KM – 3:50 – 162bpm (85% mHF)
2.KM – 3:54 – 171bpm (90% mHF)
3.KM – 3:55 – 175bpm (92%mHF)
4.KM – 3:55 – 176bpm (92,5% mHF)
5.KM – 3:55 – 176bpm (92,5% mHF)
6.KM – 3:55 – 177bpm (93%mHF)
7.KM – 4:02 – 176bpm (92,5% mHF)
8.KM – 4:06 – 174bpm (91,5% mHF)
9.KM – 4:04 – 174bpm (91,5%mHF)
10.KM – 3:38 – 177bpm (93% mHF)
Was mich wundert ist, dass Deine HF auf dem letzten km nicht noch mal deutlich hoch gegangen ist?!
Wenn ich den letzten km 44s schneller gelaufen wäre, hätte mein Herz mal kurz aus dem Hals gegrüßt.
Bei Dir sind es nur 3 Schläge mehr?!
Wahnsinn...oder habe ich irgendwas überlesen?!

Viele Grüße,
Axel
Hm, wo kommen denn die 44" her ? Zum Duchschnitt sind es 17" und zum vorherigen Kilometer 26".
Der Lauf hatte ja quasi zwei Ziellinien, nach der ersten gab es die mini SP (ca. 3-4") und dann war 90m "geschlurft" zwar übertrieben, aber eben auch nicht mehr wirklich schnell. Trotzdem wäre der Unterschied jetzt wohl auch nicht sooo groß, wenn ich den letzten voll gelaufenen Kilometer nehmen würde. Vielleicht 178bpm. Auf Kilometer 8+9 hatte ich mich ja etwas geschont und ganz so schnell reagiert die HF dann doch nicht. Ähnliche Steigerung der Pace und Erhöhung der HF hatte ich auch schon bei Wettkämpfen auf dem letzten Kilometer.
Au Mann...es war unter dem Dach im Homeoffice, bei ständiger Sonneneinstrahlung, vermutlich einfach zu warm für mich :hihi:
Klar, nicht 44" sondern 26". :klatsch: Junge Junge.

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

411
heikchen007 hat geschrieben: 09.09.2023, 20:50 Danke, das hat geholfen - 21:44 !!!
Bin anscheinend ne Wettkampfsau... :headbang:
Gaaanz herzlichen Glückwunsch! Freut mich wirklich riesig! Nach den ganzen (kleineren) Rückschlägen in diesem Jahr, bei dem enormen Einsatz, hast du dir diese PB mehr als verdient. Unter diesen Bedingungen eine SUPER Leistung!
War am Samstag nur joggen - das hat mir gereicht. Daher großen Respekt!

Jetzt genieße erstmal deine PB...
...aber unter besseren Bedingungen - sowohl in der Vorbereitung, als auch dann beim WK, kannst du diese PB bestimmt bald pulverisieren.
Sauber abgeliefert! Bin schon auf den Bericht gespannt.

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

412
08.09.23 - 15KM flotter Dauerlauf
Morgens bereits über 20Grad, in der Sonne gefühlt mehr, Beine nicht ganz locker, Lust hielt sich in engen Grenzen. Zu heiß für den Scheiß.
Auf irgendwie durchmogeln noch weniger Lust und außerdem folgten darauf wieder 2 Tage mit wenig Intensität und dann ein Ruhetag.
Also Plan mit ca. 4:35-4:40/km spontan verworfen und stattdessen 15KM@MRT, bei Temperatur, die beim Marathon in einem Monat hoffentlich zumindest auch nicht höher sein sollte.
Lief dann doch ganz ordentlich. Noch beim Einlaufen gab's ein Gel und dann noch ein Hydrogel mit 100mg Coffein zur Hälfte.
Blick auf die HF ersparte ich mir während des Laufs, gefühlt, war es bis dato die höchste bei einem flDL, was sich dann später bestätigte.

15KM@4:26/km - 159bpm (83,5% mHF)
Gesamt:21,11KM - 4:43/km - 118HM - 151bpm (79,5% mHF) - 1:39:22

Zum Vergleich mal mein erster offizieller HM vor knapp 15 Monaten:
21,1KM - 4:42/km - 143HM - 168bpm (88,5% mHF) - 1:39:12

Bedenkt man dann noch die niedrigeren Temperaturen beim offiziellen HM, ist das schon eine Entwicklung, mit der ich sehr zufrieden bin.

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

413
10.09.23 - LR
Erster komplett nüchterner Lauf über mehr als drei Stunden. Kein Frühstück, keine Kohlenhydrate unterwegs, nur 500ml Wasser.
Spätestens nach ca. 25 KM wanderten die Gedanken unablässig zum Notfallgel in der Gesäßtasche. Fast war es mir, als würde ich ein Pochen von da vernehmen. The Tell-Tale Gel aus der Poetasche, sozusagen.
Oh je, oh je! ...Ich schieb's auf die Hitze.

Nachdem ich einen gewissen Punkt überschritten hatte, ging es dann aber wieder - wg. den 7,6,5,usw. KM brauchst du jetzt auch keins mehr nehmen.
Gefühlt war es aber vermutlich durch die doch stärker entleerten Glykogenspeicher am Ende etwas zäher.
Nachdem die durchschnittliche HF auf den ersten 20 KM bei für mich sehr guten 128bpm lag, stieg sie dann auch noch deutlich an. Drift stärker durch größeren Anteil der Fettverbrennung ?

Als wir am Nachmittag noch etwas länger mit dem Rad unterwegs waren und ich am Abend noch ein bisschen mit dem Sohnemann gekickt habe, fiel mir ein und auf, dass dies bei der ersten Marathonvorbereitung immer etwas problematisch war.
Vertrage diese +30KM-Läufe mittlerweile doch deutlich besser.

5:25/km – 161HM – 134bpm (70,5% mHF) - 34,48 KM

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

414
Woche 04.09.23 – 10.09.23
Marathonvorbereitung 6/10:
111,12 KM@5:25/km

Mo.: -
Di.: DL - 5:29/km - 218HM - 137bpm (72% mHF) - 20,00 KM
Mi.: Jog - 5:51/km – 63HM 124bpm (65% mHF) – 7,00 KM + KT-Beine
Do.: Jog - 5:25/km - 177HM - 144bpm (75,5% mHF) + 5Stg. - 18,01KM
Fr.: flDL - 15KM@4:26/km - 159bpm (83,5% mHF) - 21,11 KM
Sa.: Jog - 5:55/km – 128HM - 127bpm (67% mHF) - 10,51 KM
So.: LR - 5:25min/km - 161HM - 134bpm (70,5% mHF) - 34,48 KM

Runalyze:
VO2max.:52,68
Marathonform:91%
M-Prognose:3:08:05 (4:27/km)

Eigentlich wäre ich mit der Trainingswoche vollkommen zufrieden. Eigentlich!
Denn der Elefant im Raum fällt natürlich direkt auf. Der zehn Meter große Elefant! Mussten diese 0,01 KM zuviel wirklich sein ? Dieses Mal den LR penibel nach 34,48 gestoppt. Die 0,01KM zuviel ergeben sich wohl aus nicht angezeigten
xxx,004KM + xx,003 KM oder so. Da wollte ich die 111,11 WKM als Rekord für eine ganze Weile stehen haben und dann das! So ein Ärgernis!
Da muss ich mich wohl demnächst an 222,22 KM versuchen.

Im Ernst war es eine sehr gute Volumen-Woche. Bei niedriger Intensität scheine ich einiges an Umfang zu vertragen. Keinerlei orthopädischen Probleme.
Eff. VO2max ist bei Runalyze ein ganzes Stück gesunken, aber das schiebe ich auf die Hitze.
Marathonprognose dafür aber jetzt nur noch 7 Sekunden über der Wunschzeit.

Nächste Woche dann etwas Tapering für den Halbmarathon am Sonntag. Da freue ich mich schon drauf. Da ich Wunsch-HM-PB in diesem Jahr schon erzielt habe, laufe ich da ohne jeden Druck. Werde natürlich auf PB anlaufen.

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

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LaufSteff hat geschrieben: 10.09.2023, 20:36 Woche 04.09.23 – 10.09.23
Marathonvorbereitung 6/10:
111,12 KM@5:25/km
:klatsch: :geil: :tocktock: Ohjee, schlimmer gehts ja kaum... :prof:

Nee, ernsthaft: wieder ne richtig fette Woche von dir. :daumen: Bin immer mehr auf deinen Marathon gespannt!
5 km - 21:44 (09.09.2023 - Tierparklauf)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:39:18 (28.08.2022 - Die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25 Berlin)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - Berlin Marathon)

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

416
LaufSteff hat geschrieben: 10.09.2023, 12:43 Jetzt genieße erstmal deine PB...
Das habe ich ausführlich gemacht, war / ist immer noch ein schönes Gefühl, wenn sich das viele Training dann doch so auszahlt. Das motiviert dann wieder richtig und bleibt im Hinterkopf für die nächsten schlechten Phasen, die ja definitiv kommen werden.

Hier ist der versprochene Laufbericht. Das Vorgeplänkel kennst du größtenteils schon aus diesem Thread...
5 km - 21:44 (09.09.2023 - Tierparklauf)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:39:18 (28.08.2022 - Die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25 Berlin)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - Berlin Marathon)

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

417
heikchen007 hat geschrieben: 11.09.2023, 14:58 Hier ist der versprochene Laufbericht. Das Vorgeplänkel kennst du größtenteils schon aus diesem Thread...
Hammer! Zur Top-Zeit hatte ich ja schon gratuliert, dann nochmal ganz herzlichen Glückwunsch zum starken Wettkampf und zum 2. Platz! Gerade mal in die Ergebnisliste geschaut – fehlten nur 12 Sekunden zum ersten Platz und der Drittplatzierten hast du 29 Sekunden abgenommen. Sauber!

Bei meinem HM im März war ich ja lange mit der drittplatzierten Frau in einer Gruppe unterwegs – da wurde ihr von Zuschauern ständig ihre Platzierung zugerufen, während du ja scheinbar gar keine Ahnung hattest, wie gut du, auf die Platzierung bezogen, gerade unterwegs warst. Hätte das ggf. nochmal was geändert ? Zusätzliche Motivation ? Bürde wohl eher nicht. Aber war wohl auch so schon am Anschlag – ein Angriff auf die Führende wäre wohl dann nicht mehr drin gewesen...andererseits – 12 Sekündchen…
So ganz unerwartet Zweite ist dann aber vermutlich auch ein geiles Gefühl!

Auf jeden Fall echt toll, dass du das Training nach den Rückschlägen doch noch veredeln konntest.
Vielen Dank auch für den tollen Bericht!...allerdings wurde ich da fast rot beim Lesen, daher schreibe ich die Glückwünsche lieber hier, in deinem Thread habe ich ja schon mehr als genug Erwähnung – zu viel der Ehr'! Aber auch hierfür - Danke für die Blumen und wenn ich einen Mini-Beitrag dazu leisten konnte, dass du erkennen konntest, dass du während deines Klagens doch eigentlich schon wieder auf einem sehr guten Weg aus dem kleinen Leistungstief warst, dann freut mich das.

Wie geht’s denn nun bei dir weiter ? Hast du dieses Jahr noch ein Laufziel ? Schon ganz grobe Pläne für die nächste Laufsaison ? 2024 evtl. wieder Marathon, oder ?

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

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LaufSteff hat geschrieben: 12.09.2023, 13:43 ...während du ja scheinbar gar keine Ahnung hattest, wie gut du, auf die Platzierung bezogen, gerade unterwegs warst. Hätte das ggf. nochmal was geändert ? Zusätzliche Motivation ? Bürde wohl eher nicht. Aber war wohl auch so schon am Anschlag – ein Angriff auf die Führende wäre wohl dann nicht mehr drin gewesen...andererseits – 12 Sekündchen…
So ganz unerwartet Zweite ist dann aber vermutlich auch ein geiles Gefühl!
Jupp, dass Unerwartete am 2. Platz war schon cool. Wenn ich aber gewusst hätte, dass die Führende quasi fast direkt vor mir läuft, hätte ich vermutlich schon versucht, mich zumindest an sie dranzuhängen. Ein paar Sekündchen wären mit ihr als Pacer bestimmt noch drin gewesen, immerhin bin ich ja die letzten beiden km recht alleine gelaufen. Und ich bin gut darin, mich an jemanden ranzuhängen und so noch etwas rauszuholen. Stellt sich dann aber natürlich die Frage, ob die Siegerin in diesem Falle nicht auch noch schneller gekonnt hätte?! Von daher bin ich mit mir absolut im Reinen und ärgere mich nullkommanull. Vom Gefühl her habe "Silber gewonnen" und nicht "Gold verloren"...

LaufSteff hat geschrieben: 12.09.2023, 13:43 Wie geht’s denn nun bei dir weiter ? Hast du dieses Jahr noch ein Laufziel ? Schon ganz grobe Pläne für die nächste Laufsaison ? 2024 evtl. wieder Marathon, oder ?
Am 15.10.2023 laufe ich in guter Tradition wieder den Great 10k hier in Berlin. Wie ich den angehen werde, hängt aber davon ab, wie ich ein vorher stattfindendes Event absolvieren konnte. Mehr verrate ich da erstmal nicht... :ichsagnx:

Und 2024 ist dann tatsächlich wieder ein Marathon vorgesehen...
5 km - 21:44 (09.09.2023 - Tierparklauf)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:39:18 (28.08.2022 - Die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25 Berlin)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - Berlin Marathon)

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

419
12.09.23 - 2x4KM@MRT mit 8min. TP + 3KM@ca.HMRT+1KM@MRT

Nach Plan waren eigentlich waren 3x4KM@MRT mit 8 Minuten Trabpause vorgesehen, da am Sonntag aber der Halbmarathon ansteht und ich wenigstens einige Kilometer im geplanten Tempo laufen wollte ohne mich dabei aber zu sehr zu verausgaben, teilte ich das letzte Intervall so auf.

Beim Lauf war es sehr schwül, weshalb das Gefühl bei weitem nicht so locker war wie erwartet. HMRT waren dann auch einige Sekunden zu schnell.

1. 4KM@4:24/km – 153bpm(80,5%mHF)
2. 4KM@4:25/km – 157bpm(82,5%mHF)
3. 3KM@4:03/km – 165bpm(87%mHF)
+ 1KM@4:23/km

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

420
@Heikchen – Silber gewonnen sowieso und die Zeit ist doch den Umständen entsprechend eh topp – auch wenn da an den Fersen der Siegerin sicher noch ein paar Sekündchen drin gewesen wären – diese PB fällt im nächsten Jahr unter anderen Umständen garantiert.

Bin mal gespannt auf dein geheimes Laufevent!

PS: Mein längster Lauf in dieser Marathonvorbereitung lag bei 3:06:38 und mehr wird es dieses Jahr auch nicht mehr...vom Marathon selbst mal abgesehen. Irgendwann könnte es mich aber vielleicht auch mal reizen, fast doppelt so lange unterwegs zu sein...

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

421
@LaufSteff

Ich wünsche schon mal gutes Gelingen für deinen HM am Wochenende. Hab in dem Sub40-Thread gelesen, dass es bei dir auch nochmal recht warm werden soll. Da gilt dann wie bei mir letztes WE: Hau trotzdem einen raus!!! Dein Training lief bisher so super, da darfst du auch bei warmen Temperaturen auf PB angehen. 😎
5 km - 21:44 (09.09.2023 - Tierparklauf)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:39:18 (28.08.2022 - Die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25 Berlin)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - Berlin Marathon)

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

422
@Heikchen - danke!
PB-Versuch sowieso! Ich haue mir ja heute nicht zum Spaß über 200g Gummibärchen rein. #Carboloading

Wird auch nicht ganz so warm wie bei dir am Samstag und ich bin da ganz entspannt. Et kütt wie et kütt.
Überlege auch noch, ob ich vielleicht mal ganz tollkühn mit 4:00er Pace anlaufen soll.
Würde dann wohl ein Decrescendo werden.
Aber eigentlich sehe ich meine Chance auf PB zu gut für so eine Nummer.
Irgendwann möchte ich das mal ausprobieren, etwas zu optimistisch an so einen Lauf ranzugehen.
Aber jetzt beim dritten HM, hätte ich doch lieber dritte PB, als diese Erfahrung.
Mal schauen. Wirklich konservativ, werde ich es aber nicht angehen.

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

423
Vor nem Halbmarathon ernsthaftes Carboloading? Das muss ich mir merken, wenn ich mal Bock auf ne Tüte Gummibärchen für mich ganz alleine habe... :hihi:

Bin auf deinen HM gespannt. Nochmal viel Spaß und gute Beine gewünscht. Aber bei der professionellen Vorbereitung inkl. Carboloading kann ja eigentlich nix schief gehen.. :P
5 km - 21:44 (09.09.2023 - Tierparklauf)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:39:18 (28.08.2022 - Die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25 Berlin)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - Berlin Marathon)

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

424
17.09.2023 – Halbmarathon (3.) - Wettkampf Nr.13

Als sein Wecker am Sonntagmorgen kurz vor 8 Uhr klingelte, drehte Steff sich auf die Seite, um noch ein bisschen weiter zu dösen. Doch plötzlich schoss ihm sein Vorhaben der perfekten Vorbereitung wieder in den Kopf.
Also sprang er schnell aus den Federn, machte sich noch schneller zwei Toasts mit Marmelade und spülte diese mit einem Glas Apfelschorle, selbstverständlich still, herunter.
Das kleine Frühstück beendete er nicht mehr ganz genau 3 Stunden vor Beginn des Rennens, wie er es eigentlich geplant hatte, aber da musste man auch mal fünf gerade sein lassen können...wünschte er sich und ärgerte sich etwas über die 17 Minuten Verspätung. Er dachte nicht, dass diese kleine Essverspätung irgendeine Auswirkung auf seine Halbmarathonperformance an diesem Tag haben würde, wollte sich bei diese Generalprobe aber penibel an den gleichen Ablauf halten, wie er ihn für den Marathon vorgesehen hatte.

Nachdem er sich auf der morgendlichen Gassirunde noch mit einem Nachbarn verquatscht und anschließend beim Quatsch mit den Kindern die Zeit aus den Augen verloren hatte, fuhr er fast eine Stunde später als geplant Richtung Süden der Sonne entgegen zum Wettkampf.
Wenn's läuft, dann läuft's - dachte er sich, drehte die Musik auf und krächzte lauthals mit Bob Dylan um die Wette. Ein Vergnügen, das ihm nur bei alleinigen Autofahrten vorbehalten war.
Ob sich wohl das Kribbeln aufgrund des Vorbereitungscharakters des Rennens nicht einstellen wollte, fragte er sich, blickte aber mit Vorfreude auf den Wettkampf.

Auf dem Parkplatz am See angekommen, stellte er fest, dass er das geplante Warm-Up von drei Kilometern um einen Kilometer verkürzen musste, um rechtzeitig am Start zu stehen.
Beim Blick auf die Temperaturanzeige im Auto - 23 Grad Außentemperatur - schien ihm das gar keine so schlimme Planänderung zu sein.
Es zeigte sich nicht das kleinste Wölkchen am Himmel und die Luftfeuchtigkeit versprach bereits beim Einlaufen, dass es heute nur heiter werden konnte.
Zehn Minuten vor dem Start des Rennens gönnte er sich noch ein Gel und einen Becher Wasser und begab sich dann Richtung Startaufstellung, die er woanders vermutet hatte.

Die Sonne brutzelte jetzt mit einer Kraft, die man ihr hierzulande Ende September kaum mehr zugetraut hätte. Der wärmste Tag der letzten und der nächsten Wochen hatte sich angekündigt.
Im Startbereich drängten sich viele Läufer bei den wenigen schattigen Stellen unter den Bäumen am See und das tolle Wetter war Gesprächsthema Nummer eins. „Die Strecke liegt fast komplett in der Sonne“, „das wird eine Hitzeschlacht“, „da muss man deutliche Abstriche machen“, „mindestens zwei Minuten wird das kosten“, „auf jeden Fall viel trinken“ waren einige der Gesprächsfetzen, die Steff aufnahm. Er beschloss sich davon nicht beeindrucken zu lassen.
Er hatte sich fest vorgenommen das Rennen mit einer auf Sub1:27 ausgerichteten Pace anzugehen und würde der Sonne fröhlich ins Gesicht lachen. Langsamer würde er im Zweifel dann schon alleine werden.

Erst unmittelbar vor dem Start verließ er sein schattiges Plätzchen und reihte sich in der zweiten Reihe ein. Beim Start ballerte die Herde komplett unbeeindruckt von der ihrerseits ballernden Sonne in einem Affenzahn los und er hatte trotz seiner vorderen Positionierung im Nu circa 40 Läufer vor sich, konnte aber problemlos sein anvisiertes Tempo laufen.
Der erste Kilometer lag mit 4:03 genau im Plan und er freute sich bereits über die vielen schattigen Abschnitte auf diesem Kilometer, die ihn kurzzeitig an Übertreibungen der Läufer aus dem Startbereich glauben ließen, als es auf dem nächsten Kilometer auf eine unbarmherzige, knapp zwei Kilometer lange Gerade in der prallen Sonne ging, die insgesamt viermal bewerkstelligt werden musste.
Da die zweimal zu laufende Gerade auf der anderen Seite des Sees auch komplett in der Sonne lag und die kurvigen Wendebereiche auch nur teilweise etwas Schatten boten, ergab sich in etwa ein Verhältnis von 90-10 zugunsten der Sonne.
Nur gut, dass er sich fest vorgenommen hatte, der Sonne ins Gesicht zu lachen. Könnte er seinen Plan umsetzen, so würde er auf dieser Strecke aus dem Lachen kaum mehr herauskommen. Es sollte sich bald zeigen, ob ihm oder der Sonne der letzte Lacher vergönnt war.

Gegen Ende des zweiten Kilometers trennte sich die Spreu deutlich vom Weizen und die Läufer die im Bereich von 4:00/km und darunter unterwegs waren setzen sich ab.
Steff fand sich auf dem dritten Kilometer in einer kleinen Gruppe, die allerdings mit unterschiedlichen Ambitionen unterwegs war. In kurzen Gesprächen ergaben sich geplante Zielzeiten zwischen unter 1:25 und hoffentlich unter 1:30.
Nachdem sie bemerkten, dass es sich in diesem Tempo mit ihrem Ziel nicht ausgehen würde, setzten sich die beiden 1:25er Läufer dann auch mit einem weiteren Läufer in blauem Singlet im Schlepptau, mit dem er sich auf dem Parkplatz noch kurz nett unterhalten hatte, zügig ab. Da sich der Rest der Gruppe an einem 4:10er Schnitt orientierte, behielt Steff lieber stoisch seine 4:07er Pace bei und stellte sich gedanklich auf ein einsames Rennen ein. Zumindest die Sonne ließ ihn nicht alleine, sondern blieb als treue Gefährtin stets an seiner Seite.

Da die Veranstalter zügig auf die hohen Temperaturen reagiert hatten, gab es schon nach drei Kilometern außerplanmäßig den ersten Wasserstand. Er schnappte sich zwei Becher, schüttete sich einen in den Nacken und trank mit dem dafür mitgenommenen Strohhalm aus dem zweiten in vollem Lauf. Das funktionierte nur so lala. Vielleicht lag es an dem Silikonstrohhalm, vielleicht auch an den nur wenig befüllten Bechern, jedenfalls gab es da für den Marathon gegebenenfalls noch Optimierungsbedarf.
Allerdings war es schon besser, als der Schluck Wasser direkt aus dem Becher ins Gesicht, bei dem in vorherigen Wettkämpfen optimistisch geschätzt ungefähr 10ml pro Becher im Magen angekommen waren.

Kilometer 3, 4 und 5 liefen wie am Schnürchen mit 4:07er Pace, aber auf Kilometer 6 (Wasserroutine + Hydrogel mit 100mg Coffein), 7 und 8 wurde sein minimal herausgelaufener Vorsprung des ersten Kilometers komplett aufgebraucht und die Sonne begann immer lauter zu lachen.
Gegen Ende des neunten Kinometers wurde er dann von zwei Läufern überholt und heftete sich an deren Fersen, um die Pace wieder zu drücken.
Zu Beginn des zehnten Kilometers (Wasserroutine) wurde der Zielbogen zum ersten Mal überquert. Zwei weitere Male würden folgen und beim Gedanken an vier weitere nicht enden wollende Geraden in der brutalen Sonne, verging ihm das Lachen dann bereits komplett. Sein Sub 1:27 Ziel schien in nicht erreichbarer Ferne zu liegen. Stück für Stück denken, Kilometer für Kilometer, einer nach dem anderen, die Strecke runterbrechen, predigte er sich. Mindestens die Hälfte in der anvisierten Pace schaffen, hieß das neue Zwischenziel.

Einer der Läufer, die ihn überholt hatten, setzte sich weiter ab, in der Ferne war auch noch Bluey (blaues Singlet, Parkplatz) zu erkennen, aber das leise Flüstern da ranzulaufen, stieß auf taube Ohren, einen durch und durch nassgeschwitzten Körper und bereits jetzt relativ schwere Beine.
Er hatte große Mühe einigermaßen an dem direkt vor ihm Laufenden dranzubleiben. Aber die Pace
stimmte noch, wie er mit Blick auf die Uhr mit Erstaunen feststellte, da die schweren Beine ihn ein langsameres Tempo hätten vermuten lassen.
Die Hälfte der Strecke passierte er genau nach 43 Minuten und 30 Sekunden. Demnach müsste er die zweite Hälfte also nur eine Sekunde schneller laufen, um sein Ziel zu erreichen. „HA!“, lachte ihm die Sonne ins Gesicht - „nur!“, „HA!HA!HA!“.

Gemeinsam mit dem Tempomacher passierte er den Läufer, der sich vor wenigen Momenten von ihnen abgesetzt hatte. Der Aufforderung sich ranzuhängen, kam dieser mit einem Hinweis darauf, auf seinen Puls achten zu müssen, nicht nach und er war froh sich unter diesen Bedingungen wenigstens nicht solche Gedanken machen zu müssen und sinnierte respektvoll kopfschüttelnd über Läufer mit Herzproblemen, die sich dieser Tortur hier aussetzten.
Er hatte nun aber seinerseits zusehends Probleme an den Fersen des Vordermannes haften zu bleiben und auf dem zwölften Kilometer begann sich eine Lücke von wenigen Metern aufzutun.
Er war schon im Begriff die Lücke mit ein paar kräftigen Schritten zuzulaufen, als er den Wasserstand in weniger als 50 Metern Entfernung bemerkte und daraufhin beschloss, die Lücke stattdessen noch einige Meter anwachsen zu lassen, um ungestört zwei Becher in vollem Lauf in Empfang nehmen zu können. Diese Becherroutine wiederholte sich jetzt bereits zum vierten Mal. Zunächst ein Becher Wasser über den Kopf...doch was war das ?! Als ihm ein klebriges Gemisch aus Schweiß und Elektrolytgetränk in die Augen lief, stellte er fest, dass es neben Wasser wohl auch Iso gab. Da hatte er zuvor scheinbar dreimal Glück gehabt.
Mit verschwommenem Blick auf die uringelbe Flüssigkeit im zweiten Becher in der Hand, nahm er enttäuscht wahr, dass es erst in 3 Kilometern wieder Wasser geben würde. Mit immer noch verschwommenem Blick wieder nach vorne gerichtet, sah es zunächst so aus, als ob ihm sein Tempomacher während dieses Malheurs auch noch vollends enteilt wäre. Nachdem er sich mit dem komplett durchnässten Singlet die Augen so gut wie irgend möglich gereinigt hatte, bestätigte sich diese Annahme.
Als er dann darüber nachdachte, ob das Iso über die Rezeptoren auf der Haut analog zu den Rezeptoren auf der Zunge gegebenenfalls Signale auslösen könnten, die eine Aufnahme des selbigen Getränks vortäuschen könnten und dadurch weitere Energien freigegeben würden, machte er sich ernsthafte Gedanken, ob diese Überlegungen bereits erste Anzeichen eines Sonnenstichs sein könnten.
Ein Blick auf die Uhr, die ihm für den dreizehnten Kilometer eine Pace von 4:30/km bescheinigte, besserten seine Stimmung nicht gerade auf. Er war zwar nur etwa hundertfünfzig Meter dieses Kilometers gelaufen, trotzdem hatte er große Mühe die Pace wieder zu drücken und es gelang ihm gerade so den dreizehnten Kilometer mit 4':15'' zu bewerkstelligen und selbst das war ihm nicht leicht gefallen. Die Murphys kamen ihm mit „I'm broken and I'm empty, it's over for me“ in den Sinn, die Moral war gebrochen.
Sub 1:27 war nicht mehr drin und nachdem Kilometer 14 (Hydrogel mit 100mg Coffein) und 15 mit jeweils 4:19/km durchgingen, schwanden auch die Aussichten auf PB in Sub 1:27:59 zusehends.

Bei Kilometer 16 ging es auf die letzte Runde und statt eines letzten Aufbäumens hatte er nun Mühe die Pace unter dem geplanten Marathonrenntempo zu halten.
Er überholte einige überrundete und einige Läufer vom parallel gestarteten 10KM-Rennen, sah in weiter Ferne Bluey, den er bereits zu Beginn als potentiellen Motivationsgegner ausgemacht hatte, aber keine Chance zu ihm aufzuschließen.
Ein kleines Motivationszucken verspürte er nochmal, als er einen der 4:00er Läufer aus der allerersten Reihe einsammelte, aber letztlich war ihm schnell bewusst, dass da eben einer einfach noch übler als er selbst eingebrochen war. Blick auf die Uhr bestätigte ihm das mit einer Pace von 4:24/km für Kilometer 16. Jetzt war er also bei MRT angekommen und es fühlte sich trotzdem verdammt hart an. Wenigstens die Pace unter 4:20/km drücken, lautete die Devise für Kilometer 17. Ein Unternehmen, an dem er mit genau 4:20 nur ganz knapp scheiterte. Ein Lichtblick war das nicht. Den nächsten Kilometer absolvierte er in der gleichen Pace und in etwas über hundert Metern Entfernung nahm er immer noch Bluey wahr.

Irgendwie musste noch mal in die Motivationstrickkiste gegriffen werden. „Bluey schlagen! Bluey schlagen! Bluey schlagen!“ hallte es in seinem völlig überhitzen Kopf, über den er sich bei Kilometer 19, nach panischen mehrfachen Wasser?!-Vergewisserungen, am Wasser-Iso-Stand nochmal einen Becher WASSER überschüttete.
Noch drei Kilometer! Da musste doch noch mal ein Anziehen, ein Aufbäumen, ein Abruf letzter Reserven möglich sein! Doch stattdessen begann sein Kopf jetzt auch noch zu pochen, ein Novum bei einem Wettkampf, seine Beine wurden immer schwerer und die Sonne lachte ihm lauthals mitten ins Gesicht und blendete ihn. Bluey geriet allmählich aus dem Blickfeld, das nächste Hilfsmotivationsziel löste sich also in der Ferne in Luft auf.
Dann wenigstens Sub 1:30 ?
Kilometer 19 + 20 lief er mit 4:25er Pace, also wieder MRT. Allerdings nicht, weil er sich komplett hängen ließ – die Herzfrequenz lag auf diesen Kilometern mit 175bpm bei 92% mHF – sondern weil MRT mittlerweile Laufen am Anschlag war. Soweit war es gekommen. Die Sonne hatte ihn besiegt.

Auf dem letzten Kilometer wurde er noch von einem Läufer in orangenem Singlet mit schnellen Schritten überholt und hätte sich auch ohne dessen Aufforderung an seinen Fersen festgebissen. Nach 500 Metern musste er aber doch reißen lassen, Orangie hatte noch ordentlich Körner übrig.
Nach einer kleinen letzten Steigung und einer letzten Kurve passierte er zwei ältere 10KM-Läufer, die ihm ein „Zielgerade“ zuraunten, was er in „jetzt quäl' dich halt noch mal richtig, du verdammte Sau!“ übersetzte.
Als er dann in weniger als 100 Metern Entfernung auch noch Bluey entdeckte, zog er zum langen Endspurt an. Ein kleines Stück vor Bluey tauchte plötzlich auch noch der Tempomacher, den er beim Isodebakel aus den Augen verloren hatte, wieder auf. Allemal lohnende Ziele. Als er auf der Zielgeraden an den beiden vorbeischoss, erblickte er auch noch Orangie mit dem Kick, der ihn durch seine herangaloppierenden TempoNextHufen wohl zeitgleich wahrgenommen hatte und sich die Butter nicht vom Brot nehmen lassen wollte. Orangie zog ebenfalls zum Sprint an und die beiden lieferten sich auf den letzten 30 Metern ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem Orangie beim Fotofinish die Nase am Ende ganz knapp vorne hatte.

Nach dem Überqueren der Ziellinie ging er noch ein paar Schritte zur Seite und stütze sich auf den Knien ab. Er erinnerte sich an den kürzlich von Ingebrigtsen gehörten Ratschlag, sich nach einem Rennen nicht hinzusetzen und wankte einige Schritte in der Sonne, bevor er tatsächlich zum ersten Mal nach einem Rennen Sternchen sah und ihn eine plötzliche starke Übelkeit überkam. Mit Mühe schleppte er sich zu einer schattigen Stelle, widerstand dem starken Reiz sich zu übergeben und legte sich einige Minuten auf den Rücken, bevor ihm Bluey aufhalf und er sich noch eine Weile nett mit ihm unterhielt. Anschließend sprang er in den kalten See und genoss das Herunterkühlen des gesamten Körpers.

Da der letzte Eindruck zumindest zunächst oft der bleibende ist und er den Halbmarathon mit einem letzten Kilometer in unter 4 Minuten mit einer HF von über 180bpm und den letzten 200 Metern mit einer 2:50er Pace und einem Sprint an zwei ausgemachten Konkurrenten vorbei, beendet und es damit auch noch auf AK Platz 3 geschafft hatte, konnte er mit der Zeit von 1:29:06 gut leben...zunächst...


HM – 1:29:06 – 4:13/km – 172bpm (90,5% mHF)


Ein Tag später schaut's mit der Zufriedenheit schon etwas anders aus.
Ich kann mir hier zwar einreden, dass bei dieser angeblichen Hitzeschlacht für mich nicht mehr drin war, aber letztendlich waren es im Schnitt nur ungefähr 25 Grad (zu Beginn 23/24 am Ende 26/27) und nicht über 30. Okay, die Luftfeuchtigkeit war recht hoch und auch eine DNF-Quote von 10% deuten an, dass es weit weg von optimalen Bedingungen war.
Dass ich am Ende bei MRT eine mHF von 92% hatte, erschreckt mich dann aber doch und zeigt mir trotz all dem positiven Zureden, dass ich ziemlich temperaturanfällig bin.
Ein Split von 43:30 (4:07/km) – 45:36 (4:19/km) spricht da schon Bände.

Nach dem 10er TT vor zwei Wochen war ich sehr zuversichtlich, was mein Marathonziel (3:07:58) betrifft. Dies war jetzt doch ein ziemlicher Dämpfer.
Zumindest war es aber mein Halbmarathon mit der bis dato höchsten HF von durchschnittlich 172bpm bei der für mich bis dato höchsten Temperatur und der Trainingsimpuls sollte damit sehr ordentlich sein.

Was genau das für den Marathon bedeutet, wird sich in drei Wochen zeigen. Vieles wird auch da von der Temperatur abhängen und von 3:05 bis 3:25 halte ich alles für möglich. Es bleibt spannend!

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

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heikchen007 hat geschrieben: 15.09.2023, 20:50 Vor nem Halbmarathon ernsthaftes Carboloading?
Ich sehe so einen Halbmarathon in der Vorbereitung als Generalprobe, bei der ich alles so angehe, als wäre es der Marathon. Da gehört für mich auch das Carboloading im Vorfeld dazu.
Davon abgesehen, halte ich Carboloading, ggf. in einem etwas geringeren Ausmaß, für einen Halbmarathon aber sowieso für sinnvoll, da man nie genau weiß, ab welchem Füllstand der Glykogenspeicher bereits erste kleiner Leistungseinbußen entstehen könnten.

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

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Sooo, erstmal vielen Dank für den absolut unterhaltsamen und lesenswerten Bericht. :daumen: :daumen: :daumen:
Auch wenn das Ende nicht wunschgemäß war, musste ich doch angesichts der Schreibe häufiger schmunzeln.


LaufSteff hat geschrieben: 18.09.2023, 16:39 Nach dem 10er TT vor zwei Wochen war ich sehr zuversichtlich, was mein Marathonziel (3:07:58) betrifft. Dies war jetzt doch ein ziemlicher Dämpfer.

Ich persönlich würde das überhaupt nicht so negativ sehen. Ich gehe ganz fest davon aus, dass in 3 Wochen definitiv nicht mehr solche Temperaturen sein werden wie letztes Wochenende. Du bist jetzt nur etwas über 1 Minute über deiner PB im HM geblieben und das bei Temperaturen über 25 Grad im Schatten!!! Aber du musstest größtenteils in der brutzelnden Sonne laufen !!! ich finde das eine richtig gute Leistung, auch wenn sich das jetzt nicht so ganz in der Zeit zeigt. Ich persönlich habe ja schon bei meinem Tierparklauf gemerkt, wieviel anstrengender es in der Hitze sein kann. Aber bei mir waren es nur 5 km und einen großen Teil der Strecke im Schatten. Habe ja selber geschrieben, dass ich froh war, keinen HM oder M laufen zu müssen.

Und jetzt 5 Euro fürs Phrasenschwein: "Wenn der Lauf nicht dein Freund war, dann war er wenigstens dein Lehrer".

Was kannst du also mitnehmen?

1) Ok, du bist jetzt nicht der Hitzerenner - geschenkt, sind wohl die wenigsten in diesen Breitengraden. Zielzeit muss bei Hitze angepasst werden.
2) Augen auf bei der Getränkewahl für die Kopfdusche.
3) Nicht jeder WK führt zu einer neuen PB.
49 Für einen Schlussspurt reicht es immer noch - Respekt !


Also, Bange machen gilt nicht. Trainingsplan weiter durchziehen, dann ordentlich tapern.

Und dann wirst du den M rocken!!!
5 km - 21:44 (09.09.2023 - Tierparklauf)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:39:18 (28.08.2022 - Die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25 Berlin)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - Berlin Marathon)

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

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@Heikchen – zunächst mal ganz lieben Dank für deine aufbauenden Worte! Du hast da viele relevante Punkte angesprochen.
In erster Linie war der Halbmarathon ja eine der wichtigsten QTE für den Marathon und in dieser Hinsicht hat er seinen Zweck sicher gut erfüllt und eine wirklich schlechte Leistung würde ich mir angesichts der Umstände auch nicht attestieren.
Trotzdem bin ich einfach nicht ganz zufrieden mit dem Lauf.
Zum einen liegt das daran, dass ich in dieser M-Vorbereitung das Gefühl hatte, doch eine offizielle PB über 10KM + HM aufstellen zu können. Dies hat nun leider aus unterschiedlichen Gründen nicht geklappt. Muss ich halt so akzeptieren.
Zum anderen bin ich grundsätzlich einfach kritisch mit meinen Leistungen und tue mich schwer damit, mir einen nicht konkret messbaren Hitzemalus zuzugestehen. Hätte ich unter besseren Bedingungen eine Sub1:27er Zeit drauf gehabt ? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Faktisch bleibt es eine Zeit von 1:29:06 – alles andere ist Spekulation.
heikchen007 hat geschrieben: 19.09.2023, 15:10 1) Ok, du bist jetzt nicht der Hitzerenner - geschenkt, sind wohl die wenigsten in diesen Breitengraden. Zielzeit muss bei Hitze angepasst werden.
2) Augen auf bei der Getränkewahl für die Kopfdusche.
3) Nicht jeder WK führt zu einer neuen PB.
49 Für einen Schlussspurt reicht es immer noch - Respekt !
1) – Der erste Teil stimmt so und ist für mich eigentlich auch keine neue Erkenntnis.Werde da weiter dran arbeiten, aber niedrige Temperaturen werden mir wohl immer besser liegen.
Der zweite Teil ist dementsprechend auch richtig, aber damit werde ich mich wohl auch immer schwer tun. Ich hatte ja auch mehrfach angekündigt, den HM so zu beginnen, als wären die Bedingungen ideal – war jetzt auch nicht so unerwartet, dass das hintenraus ggf. schiefgehen würde.
Hätte ich mit einer etwas defensiveren Herangehensweise vielleicht eine etwas bessere Zeit erzielt und wäre am Ende nicht so eingebrochen, würde ich mich sicher darüber ärgern, es nicht versucht zu haben, offensiver zu starten.

2) Das ist wohl am einfachsten umzusetzen – auf so eine klebrige Dusche verzichte ich beim M dann doch lieber.

3) Das ist ein guter Punkt und ein Fakt, mit dem ich lernen muss, besser umzugehen. Es wird ja zwangsläufig immer häufiger vorkommen.

4) Mit dem Schlusssprint auf der Zielgeraden bin ich auch sehr zufrieden und würde das als Stärke bezeichnen. Ich glaube, das ist einfach viel Veranlagung.
(Lustigerweise hat unser Sohn bei seinem ersten Bambinirennen am letzten Samstag auch so einen Schlusssprint hingelegt, nachdem er zuvor nach Vollgasstart kontinuierlich langsamer wurde. Ist dann eine Nasenspitze hinter dem Sieger als Zweiter von über 40 Bambinis eingelaufen.)

Den Kilometer direkt vor dem Schlusssprint in 4:02 sehe ich dagegen eher kritisch. Wer noch so einen Kick auf dem letzten Kilometer drauf hat, der hat vorher nicht genug abgerufen. Mehrere Kilometer mit 4:25er Pace zuvor, dürfen da eigentlich nicht sein, auch wenn diese schon bei 92% mHF lagen – dann müssen sie halt mit 95%mHF gelaufen werden. Auch daran gilt es zu arbeiten.
heikchen007 hat geschrieben: 19.09.2023, 15:10 Also, Bange machen gilt nicht. Trainingsplan weiter durchziehen, dann ordentlich tapern.
Das sowieso! Es ist jetzt auch überhaupt nicht so, dass ich da den Kopf in den Sand stecke oder total pessimistisch für den Marathon bin. Ich schrieb' ja auch von einer Zeitspanne zwischen 3:05-3:25 – das lässt also von meiner Wunschzielzeit sogar noch ein bisschen Spielraum nach unten.
Es ist nur so, dass mich der Halbmarathon ordentlich geerdet hat. Nach dem 10er TT hatte ich schon kurzzeitig überlegt, ob ich die M-Zeit nicht ein bisschen nach unten anpassen könnte. Das hat sich für mich damit definitiv erledigt. Kilometer 19+20 lief ich bei diesem HM in 4:25/km, also in etwa geplantem MRT – und das war verdammt hart. So hart, wie ich es mir bei diesem Tempo schon gar nicht mehr vorstellen konnte. Das hat mich dann doch sehr an meinen Debüt-Marathon erinnert – dieser brutale Einbruch am Ende, bei dem die Anstrengung einfach gar nicht mehr zum Tempo zu passen scheint.

Je näher der Marathon rückt, desto mehr wird mir auch bewusst, dass der erste mental Spuren hinterlassen hat. Es ist nun mal bisher ein singuläres Ereignis und diese eine abgespeicherte Erfahrung, war schon sehr einprägsam. Spätestens nach 35 Kilometern war ziemlich Feierabend. Die Voraussetzungen sind zwar nun komplett andere, aber es gibt keine Garantien, dass es nicht wieder ganz genauso läuft. Alle lockeren, d.h. MRT+ 60'', +30KM-Läufe, fühlten sich für mich nach spätestens 30 Kilometern eigentlich nicht mehr wirklich locker an. Das ist wohl nicht ungewöhnlich, aber wenn ich mir dann vorstelle beim Marathon zum gleichen Zeitpunkt eine Minute/km schneller gelaufen zu sein, bin ich schon sehr gespannt, wie es sich nach 30 Kilometern anfühlen wird und das Ende dieses Halbmarathons, könnte durchaus ein Vorgeschmack gewesen sein.
Klingt jetzt alles doch ziemlich pessimistisch – das fühle ich so eigentlich gar nicht. Ich kann mir alternativ auch, komplett konträr dazu, vorstellen, dass ich nach sehr guter Vorbereitung und dann gut getapert am Ende vielleicht sogar noch etwas zulegen kann.
Es bleibt für mich einfach spannend, da auch der zweite Marathon für mich noch ziemliches Neuland ist. Was nach Kilometer 35 passiert, wird sich dann am 08. Oktober zeigen.

Wetterprognose liegt derzeit übrigens bei 28 Grad Höchsttemperatur. Aber die geht noch runter, da bin ich zuversichtlich. Wenn nicht, dann nicht – selbst dann wären die Bedingungen sicher besser als beim HM in Kölle, da nicht schwül, frische Brise vom Meer und Start um 8 Uhr morgens.

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

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LaufSteff hat geschrieben: 21.09.2023, 16:19 Es ist nur so, dass mich der Halbmarathon ordentlich geerdet hat. Nach dem 10er TT hatte ich schon kurzzeitig überlegt, ob ich die M-Zeit nicht ein bisschen nach unten anpassen könnte. Das hat sich für mich damit definitiv erledigt.
DAS ist vielleicht das "Positive" an dem HM. Durch deine Verbesserungen zum letzten Jahr und dem gelungenen TT wärst du vielleicht zu übermütig in den Marathon gestartet. Nach deinem negativen Erlebnis des ersten Marathons ist es definitiv nicht verkehrt, den 2. Marathon eher defensiv anzugehen. Umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es dieses Mal ein positives Erlebnis für dich wird.

LaufSteff hat geschrieben: 21.09.2023, 16:19 Alle lockeren, d.h. MRT+ 60'', +30KM-Läufe, fühlten sich für mich nach spätestens 30 Kilometern eigentlich nicht mehr wirklich locker an.
Also diese Erfahrung kann ich absolut nachvollziehen. Nach meinem längsten LaLa letztes Jahr mit 23 km in 6erPace und 10km EB im MTR konnte ich mir nicht mal im Ansatz vorstellen, wie ich das Tempo der EB (nach der ich richtig, richtig fertig war) ernsthaft über 42,2 km schaffen soll... Aber irgendwie gings dann im M. :wink:

LaufSteff hat geschrieben: 21.09.2023, 16:19 Wetterprognose liegt derzeit übrigens bei 28 Grad Höchsttemperatur.
Ööörgs... :geil: Na die Prognose trifft ja hoffentlich nicht zu.


Wo läufst du am 08. Oktober eigentlich?
5 km - 21:44 (09.09.2023 - Tierparklauf)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:39:18 (28.08.2022 - Die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25 Berlin)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - Berlin Marathon)

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

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heikchen007 hat geschrieben: 22.09.2023, 11:51 DAS ist vielleicht das "Positive" an dem HM.
Wie du auch schon schriebst - lehrreich war der HM sicherlich auf mehreren Ebenen. Habe da mittlerweile auch meinen Frieden mit geschlossen - war auf jeden Fall eine gute QTE für den M.

heikchen007 hat geschrieben: 22.09.2023, 11:51 Nach deinem negativen Erlebnis des ersten Marathons ist es definitiv nicht verkehrt, den 2. Marathon eher defensiv anzugehen.
Ganz so defensiv sehe ich meine anvisierten 3:07:58 eigentlich gar nicht.
Wurde auch schon gefragt, warum ich mir dieses Mal nicht 3:17:58 vornehmen würde - das wäre immerhin auch schon eine Verbesserung um 20 Minuten. Das wäre mir z.B. aber zu defensiv.
Bei Sub 3:10 sehe ich schon auch noch eine nicht zu kleine Chance, krachend zu scheitern - das macht für mich einfach auch den Reiz mit aus.
Ein kurzfristiger Übermut hätte sich mit der nächsten TE in MRT auch so sicher wieder gelegt - da denke ich nämlich fast jedes Mal, wie das über 42,195 KM drin sein soll.
Ging mir beim ersten Mal genauso... war ja dann auch nicht drin.
heikchen007 hat geschrieben: 22.09.2023, 11:51 Nach meinem längsten LaLa letztes Jahr mit 23 km in 6erPace und 10km EB im MTR...
Da hast du den Steffny-Plan aber doch etwas überzogen, oder ?
Ich habe am Samstag meinen abschließenden LR mit 10KM EB. Die EB ist nach Plan MRT+5%. Überlege da aber auch gerade noch, ob ich wenigstens einige Kilometer genau in MRT laufen soll. Wäre für den Kopf vielleicht gut...oder auch nicht, wenn es sich dann zu hart anfühlt. Mal schauen.
Da es bei dir ja mit der Zielzeit geklappt hat, warst du spätestens im Nachhinein wahrscheinlich froh, den LR mit EB in MRT gelaufen zu sein, oder ?
heikchen007 hat geschrieben: 22.09.2023, 11:51 Wo läufst du am 08. Oktober eigentlich?
In Lissabon. Strecke ist komplett am Atlantik bzw. Tejo. Mit etwas Glück kann es da beim Start sogar noch recht frisch sein und dann zumindest bis 11 Uhr nur moderat. Mit etwas Pech kann es aber auch um 8 Uhr schon 20 Grad haben und dann um 11 Uhr brutal warm sein.
Naja, et kütt wie et kütt.
Ich hoffe einfach auf moderate Temperaturen und hätte auch nix gegen einen stark bewölkten Himmel - Schatten gibt's nämlich sonst gar keinen.

Re: Mein Weg nach Marathon - Not born to run, but gettin' there.

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LaufSteff hat geschrieben: 23.09.2023, 11:24 Ganz so defensiv sehe ich meine anvisierten 3:07:58 eigentlich gar nicht.
Ich schrieb ja auch "eher defensiv".. :wink: Was für mich nicht bedeutet, dass man sich kein ambitioniertes Ziel setzen sollte. Wir trainieren ja nicht so hart und viel, um dann locker flockig über die Strecke zu traben. Du hattest glaube ich mal sinngemäß geschrieben, dass eine Zielzeit die Möglichkeit des Scheiterns beinhalten muss - den Gedanken finde ich gut. Was aber im Umkehrschluss nicht bedeutet, nach dem ganzen Training Harakiri zu begehen und den M auf eine vollkommen unmögliche Zeit anzugehen. Von daher ambitioniert, aber im Bereich des Möglichen und nicht zuuu übermütig...

LaufSteff hat geschrieben: 23.09.2023, 11:24 Da hast du den Steffny-Plan aber doch etwas überzogen, oder ?
Ich habe am Samstag meinen abschließenden LR mit 10KM EB. Die EB ist nach Plan MRT+5%. Überlege da aber auch gerade noch, ob ich wenigstens einige Kilometer genau in MRT laufen soll. Wäre für den Kopf vielleicht gut...oder auch nicht, wenn es sich dann zu hart anfühlt. Mal schauen.
Da es bei dir ja mit der Zielzeit geklappt hat, warst du spätestens im Nachhinein wahrscheinlich froh, den LR mit EB in MRT gelaufen zu sein, oder ?
Ich war schon nach dem Longrun froh, die EB im MRT gelaufen zu sein. Es war zwar verdammt hart gewesen, aber ich hatte es durchziehen können. Das hat mir für den Kopf und den/das "Mindset" (zwar gerade beliebtes, aber genau passendes Wort) absolut gut getan.

Ich hatte vorher schon für einige WK nach Steffny trainiert, weil mir seine einfache Struktur bei den Plänen taugt. Dabei halte ich mich bei den DL und den IV an seine Tempovorgaben. Aber bei den TDL sind mir die Vorgaben zu weit weg vom RT. Daher laufe ich sie i.d.R. etwas flotter, je nach Tagesform 5-10 Sekunden. Da ich damit immer gut gefahren und meine Ziele erreicht habe, habe ich dann beim M-Plan die lockeren Läufe und die EBs im MRT gemacht. Denn Rest dann aber wirklich mit seinen Vorgaben. Das Ergebnis hat mich wieder bestätigt..

LaufSteff hat geschrieben: 23.09.2023, 11:24 In Lissabon.

Okaaayyy, daher die 28 Grad-Vorhersage... hatte mich schon gewundert, wo die herkam... :P Na dann drücke ich jetzt schon mal die Daumen für Wolken und angenehme Temperaturen. Wie kommst du auf Lissabon?
5 km - 21:44 (09.09.2023 - Tierparklauf)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:39:18 (28.08.2022 - Die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25 Berlin)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - Berlin Marathon)
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