Das war ein gelungener 100.Ultra für mich. Ich war doch etwas skeptisch ob ich mir mit der Teilnahme einen Gefallen tue. Anfang letzten Jahres hatte ich da schon mal einen Startplatz gebucht, für den e2h10k (every 2 hours 10 kilometers) Ultrarace 100 d.h. alle 2 Stunden auf eine 10-km-Trailrunde starten mit ca. 320 hm. Dann kam Corona und bei der angebotenen virtuellen Ausgabe an Halloween war in BW Ausgangsperre ab 22:00. Da hätte ich in max 14,5 Stunden die 100 absolvieren müssen und dann noch rechtzeitig zuhause anzukommen. Und als ich für 2022 eine Sommeredition entdeckte hatte nicht mehr vor da mal hinzugehen, technische Trails und Höhenmete schreckten mich eher ab und was mein Mind-Set vollends den Exit verpaßte war mein von heute auf morgen defekte Pumpe. Zwischenzeitlich ging es da ja, erst stetig, dann zuletzt rasant (24 h Dettenhausen mit 102 km) bergauf. Und als eines Tages unverhofft eine E-Mail von Axel ins Postfach reinschneite mit der Option sich um einen Freistart zu bewerben, war ich spontan auf den Zug Trailultra wieder aufgesprungen.
Zunächst ging der Kelch an mir vorbei, da zu spät reagiert. Dann eine kurzfristige Absage des Losglücklichen und ich war plötzlich wieder im Rennen. Und dann auch am Start. Vernünftigerweise in die Option des angebotenen Bambini-Wettkampfs über nur 5 Runden und somit 50 km bei der Anmeldung eingeloggt. Und dann war ich gespannt ob ich die schaffe. 2 Stunden für 10 km klingen viel, aber mir war klar das ich die Anstiege komplett gehen muss. Und die hatten es. soviel sei vorweg genommen, in sich. Denn die Strecke war nicht leicht hügelig und wellig, sondern grob gesagt so. Die erste Hälfte ging es die 320 hm steil bergab zum Rötelbach, an dem ein paar 100 meter entlang und dann wieder den ganzen Sch... in der Direttissima steil bergauf über Natursteintreppen

, keine Stufe wie die andere. Stöcke wären da hilfreich gewesen, aber nicht erlaubt. Zum Glück war der Untergrund trocken. Und zwar im genau richigen Maß, sprich nicht staubig, sandig, hart - sondern fluffig. Die Außentemperatur spielte auch mit. Zwar war es beim Start um 14:00 Uhr noch etwas heiß, aber es ging ein laues Lüftchen. Sommerlaufen vom Feinsten. Die Runden waren nicht ohne, bis auf wenige Ausnahmen keine Forstautobahnen, dafür wurzelige Trail, teil felsig und verblockt. Higlight war der zu durchlaufende Durchlaß am Stubenfelsen und das anschließende Felsendach, wo man sich klein machen musste. Die Strecke war markiert, aber nicht ganz einfach keine unverhofften Miniabzeigung zu verpassen, vor allem bei der letzten Runde in völliger Finsternis. Meine helle LED-Lenser war da ein Segen. Und natürlich Komoot. Ich hatte mir die 1.Runde sauber aufgezeichnet, um diese dann anschließend mit dem Handy und der Garmin nachzulaufen. Da konnte nichts schiefgehen. Und ging auch nichts. Das hätte es früher nicht gegeben. Der Herr Schauläufer verlässt sich voll und ganz auf seine digitale Technik.

Und er kann machen was er will

, Verpeiltheit hin oder her. Es hat zu 100% funktioniert. Kein Meter zu viel gemacht.
Im Gegenteil, meine Uhr hat mir nur 49 km aufgezeichnet und somit eine weitere Garmin Ultraauszeichnung 50k verwehrt, lediglich eine für Marathon. Aber das lässt sich verschmerzen. Die 5 Runden konnte ich sehr gleichmäßig laufen mit 1:23, 1:31, 1:33, 1:36, 1:33. Gesamtzeit 7:16. Nicht berauschend. Aber im Hinterkopf habe ich die Handbremse gezogen. Das Jahreshighlight steht vor der Tür. 100 Meilen ich komme.
18.05. Grüntalultra 52 km 1000 hm 6:17:00
30.06. TÜ 100 Meilen
08.07. Heuchelberg
15.07. Maintal UT, 64k1700
30.07. SW Throphy47k1300
12.08. 100 M. Berlin
26.08. Karwendelauf 52k2300
24.09, Remstal M.