Ausgebremst.
59 Kilo in freiem Fall auf Beton. Selbst schuld.
Verflixt.
Jetzt, wo ich wieder so guter Dinge war, es ist wie verhext.
Freitag, Aufwärmen _vor_ dem Laufen. Hopsen, Springen auf der Terrasse, eigentlich bin ich warm und will los. Ach ja, noch ein bisschen Sprungtraining. Mach ich so oft, eigentlich nicht schwierig oder gefährlich: Am Ende der Terrasse stehen ein paar Betonbänke, ca 2 Meter auseinander, so dass man einen Tisch dazwischen stellen könnte. Diese Bänke hopse ich oft hoch und rückwärts wieder runter. Mal die Version „Ein Bein oben, ein Bein unten im Wechsel“ und mal die Version „Beide Beine hoch und rückwärts wieder runter“. 1000 Mal gemacht. Mindestens.
Während des Springens hat das Gehirn wohl den Befehl von einbeinig auf zweibeinig gegeben. Da ist irgendwas schief gelaufen. Bin mit den Schuhsohlen oben hängen geblieben. Beide Beine sind also oben geblieben und ich rückwärts mit dem Kreuz voran abwärts. Kann mich an wenig erinnern, ging ja alles so schnell … nur der Gedanke, dass hinter mir eine weitere Betonbank steht schießt mir noch durch den Kopf und ich ziehe den Kopf zur Brust.
Der Aufprall ist hart. Richtig hart. Habe sowas noch nie gefühlt oder so ein Geräusch jemals gehört. Der Mann hat den „Rumms“ sogar im Haus gehört.
Uff. Der Kopf ist ganz geblieben. Ich kann meine Zehen bewegen. Dann spüre ich den Schmerz im Rücken. Autsch, tut das weh! Der Boden ist kalt. Da stürzt auch schon der Mann herbei. Nach ein paar Minuten kann ich sogar aufstehen und sogar – vom Mann abgestützt – gehen. Will mich nur noch hinlegen. Kann nur auf der Seite liegen, die Prellung liegt direkt auf dem Kreuzbein.
Freitag Abend tun mir auch die Handgelenke und auch der Nacken weh. Und ein bisschen der Kopf. Das mit dem Nacken ist nicht sooo dramatisch, ganz leicht, wie verrissen. Die Wucht hat den Kopf wohl nach hinten gerissen, doch weil ich den Kopf bewusst nach vorne gezogen habe, ist da zum Glück nicht so viel passiert. Das mit den Handgelenken „beruhigt“ mich auch fast ein bisschen, denn offensichtlich habe ich den Aufprall doch mit den Händen etwas abgefangen. Erinnern kann ich mich nicht. Vielleicht haben die Fallübungen aus Kampfsportzeiten ja doch was gebracht.
Heute, zwei Tage später kann ich stehen, laufen, treppensteigen, mich bewegen, bzw. Oberkörper ohne Einschränkung drehen … und ich kann auf der Seite liegen. Sitzen geht bedingt und nach vorne beugen ist noch schmerzhaft. Ich verbringe den Tag aber hauptsächlich im Bett und gönne dem Kreuz Ruhe. Umdrehen, bzw auf dem Rücken liegen schmerzt. Ansonsten fühle ich mich erstaunlich gut, außer, dass das Kreuz, das Skelett drumherum eine deutliche Prellung abgekriegt hat. Die Schwellung am Gewebe ist schon fast wieder weg (hab gekühlt).
Kann ein menschliches Skelett einen derartigen Aufprall wirklich ohne „Schaden“ überstehen? Ich traue dem „Frieden“ noch nicht ganz und hoffe, schnell einen Termin beim Orthopäden zu bekommen. Auch wenn es so aussieht, dass ich mich in ein paar Tagen wieder normal bewegen kann. Ich weiß, es gibt Knochenbrüche oder Haarrisse, die man nicht spürt. Hoffentlich ist da nix.
Ich ärgere mich so sehr über mich selbst. Ich habe nie darüber nachgedacht, dass diese Sprungübung gefährlich sein kann. Eine Unachtsamkeit, ein Bruchteil einer Sekunde und schon sind „einfache“ Dinge gefährlich. Ich werde diese Sprungübung an diesen Bänken nie mehr machen und ich fürchte, rückwärts von einer Bank springen wird mir noch lange im Kopf hinterlich bleiben.
Jetzt kann ich nur hoffen, dass ich bald wieder auf die Beine komme und wieder „ganz normal“ laufen kann.
Und natürlich weiß ich auch, dass ich wahnsinnig Glück im Unglück hatte. Denn mit dem Hinterkopf gegen die andere Bank … daran will ich gar nicht denken.
PS: Der Mann ärgert mich schon wieder und meint, ich hätte die Betonplatte kaputt gemacht. Ich habe das noch nicht überprüft …
