W50 und ich bin noch lange nicht fertig

Vergleich dich nicht mit anderen haben sie gesagt.
Denk nicht an einen rosa Elefant.
Zwei gesunde Beine bis zum Boden reichend, und die Lunge arbeitet auch ganz ordentlich.
Das zu würdigen bin ich angetreten und hab mich packen lassen von der Laufleidenschaft. Laufe ich dem Alter davon? Ich fühle mich nicht alt. "Alt", das ist später. Irgendwann.
Ich habe schwach angefangen und stark nachgelassen. Aber ich habe nicht aufgegeben. Ich bin vom "Man soll sich ja bewegen"-Läufer über den "Ich muss abnehmen"-Läufer und den "Beim Laufen hängt endlich mal niemand an meinem Rockzipfel"-Läufer zum "Curro, ergo sum"-Läufer geworden.
Aber auch (oder gerade?) ein Läufer um des Laufens willen braucht Ziele. Highlights. Herausforderungen. Verrücktes. Motivierendes. Etwas die Leidenschaft Fütterndes.
Ziele brauchen Trainingspläne.
Training und Performance braucht Optimierung... und da ist es mir völlig egal, ob ich derzeit im letzten Drittel im Rennen ankomme. Warum soll ich mir denken, dass ich mit Ü50 nichts mehr erreichen kann?
Der inneren Stimme, die jeden Tag antritt, um mich klein zu machen aufs Maul schlagen.
Vorbilder suchen.
Einen Laufpartner nach dem anderen verabschieden, verletzungsbedingt, aufgabebedingt. Hallo? Sind wir M/W85 oder was? Gibt es ein Laufleben jenseits der 40???

Einzelkämpfer. Allein mit vielen Fragen, so viele Erfahrungen und Fehler wiederholen, weil Vergangenes nicht mehr gilt. W50 ist nicht W30. Ständig adaptieren, weil Trainingspläne für weiße Männer zwischen 20 und 30 gemacht werden.
Auf niemanden mehr hören wollen und doch ohne Rat nicht zurechtkommen.
Seit 20 Jahren laufen und nicht klüger geworden sein.
Alles hinterfragen. Keine Grenze akzeptieren, die man nicht selbst gesetzt hat.

So kann W50 aussehen.
Und ich fange gerade erst an.
Es fängt gerade erst an, sich richtig wie Laufen anzufühlen.

Und wenn Du hinfallen solltest: aufstehen, Mund abwischen und weitermachen.
So heißt es. Aber das ist falsch.
Läuferin bist Du erst, wenn Du nach dem Sturz auf dem Boden liegend als erstes die Pausentaste Deiner Laufuhr drückst.

Hau rein!

Knippi

hardlooper hat geschrieben: 03.09.2024, 19:49 Und wenn Du hinfallen solltest: aufstehen, Mund abwischen und weitermachen.
So heißt es. Aber das ist falsch.
Läuferin bist Du erst, wenn Du nach dem Sturz auf dem Boden liegend als erstes die Pausentaste Deiner Laufuhr drückst.

Hau rein!

Knippi

Ist mir genauso passiert. Schön Tapete ab und wie sich 2km später herausstellte eine ordentliche Rippenprellung - aber ich hab die Zeit schön rausgestoppt.

Fadenschnecke hat geschrieben: 03.09.2024, 13:59 Gibt es ein Laufleben jenseits der 40???

Jenseits der 40 = wenn man die 10 km nicht mehr unter 40 min schafft?
Laut Peter Greif ist das die Grenze zwischen Läufer und Jogger. Also wird jeder mal zum Jogger, früher oder später.
Ist okay, aber schön ist es nicht.

Santander hat geschrieben: 04.09.2024, 10:34

Fadenschnecke hat geschrieben: 03.09.2024, 13:59 Gibt es ein Laufleben jenseits der 40???

Jenseits der 40 = wenn man die 10 km nicht mehr unter 40 min schafft?
Laut Peter Greif ist das die Grenze zwischen Läufer und Jogger. Also wird jeder mal zum Jogger, früher oder später.
Ist okay, aber schön ist es nicht.

Boh... ist das fies!
Da laufe ich dann ja nie und bin auch noch nie gelaufen... nenne meinen "Tagebuch" lieber um.

Die blaue Luise hat geschrieben: 04.09.2024, 10:40

Santander hat geschrieben: 04.09.2024, 10:34

Fadenschnecke hat geschrieben: 03.09.2024, 13:59 Gibt es ein Laufleben jenseits der 40???

Jenseits der 40 = wenn man die 10 km nicht mehr unter 40 min schafft?
Laut Peter Greif ist das die Grenze zwischen Läufer und Jogger. Also wird jeder mal zum Jogger, früher oder später.
Ist okay, aber schön ist es nicht.

Boh... ist das fies!
Da laufe ich dann ja nie und bin auch noch nie gelaufen... nenne meinen "Tagebuch" lieber um.

Glaub nicht jeden Blödsinn den du liest.

JoelH hat geschrieben: 04.09.2024, 10:57

Die blaue Luise hat geschrieben: 04.09.2024, 10:40

Santander hat geschrieben: 04.09.2024, 10:34

Jenseits der 40 = wenn man die 10 km nicht mehr unter 40 min schafft?
Laut Peter Greif ist das die Grenze zwischen Läufer und Jogger. Also wird jeder mal zum Jogger, früher oder später.
Ist okay, aber schön ist es nicht.

Boh... ist das fies!
Da laufe ich dann ja nie und bin auch noch nie gelaufen... nenne meinen "Tagebuch" lieber um.

Glaub nicht jeden Blödsinn den du liest.

Ich sehe das auch mit Humor. ;)

Die blaue Luise hat geschrieben: 04.09.2024, 11:24 Ich sehe das auch mit Humor. ;)

Zumal wir nicht wissen, wen das Peterle vor Augen hatte, als er das abgesondert hat.
Läufer wie mich absolut sicher nicht.

Knippi

JoelH hat geschrieben: 04.09.2024, 10:57

Die blaue Luise hat geschrieben: 04.09.2024, 10:40

Santander hat geschrieben: 04.09.2024, 10:34

Jenseits der 40 = wenn man die 10 km nicht mehr unter 40 min schafft?
Laut Peter Greif ist das die Grenze zwischen Läufer und Jogger. Also wird jeder mal zum Jogger, früher oder später.
Ist okay, aber schön ist es nicht.

Boh... ist das fies!
Da laufe ich dann ja nie und bin auch noch nie gelaufen... nenne meinen "Tagebuch" lieber um.

Glaub nicht jeden Blödsinn den du liest.

Stimmt, hatte mich vertan. Die 40 Minuten Grenze hat Dr. med. Ulrich Strunz gezogen, sagt jedenfalls Roland.

https://www.spiegel.de/gesundheit/ernae ... 85906.html

hardlooper hat geschrieben: 04.09.2024, 11:38

Die blaue Luise hat geschrieben: 04.09.2024, 11:24 Ich sehe das auch mit Humor. ;)

Zumal wir nicht wissen, wen das Peterle vor Augen hatte, als er das abgesondert hat.
Läufer wie mich absolut sicher nicht.

Knippi

"Freizeit-, Gesundheits-, ambitionierter Läufer, Jogger oder Profi?"
https://www.greif.de/nl-freizeitlaeufer ... profi.html

Santander hat geschrieben: 04.09.2024, 16:12

JoelH hat geschrieben: 04.09.2024, 10:57

Die blaue Luise hat geschrieben: 04.09.2024, 10:40
Boh... ist das fies!
Da laufe ich dann ja nie und bin auch noch nie gelaufen... nenne meinen "Tagebuch" lieber um.

Glaub nicht jeden Blödsinn den du liest.

Stimmt, hatte mich vertan. Die 40 Minuten Grenze hat Dr. med. Ulrich Strunz gezogen, sagt jedenfalls Roland.

https://www.spiegel.de/gesundheit/ernae ... 85906.html

Ok. Als "Parkschleiche" lasse ich mich noch bezeichnen. Dann aber mit Grazie und Anmut!

Boah danke für Eure Antworten :-)

Tja, ich war immer nur ein Jogger :-p WTF...
Auf Insta hat mal jemand ein kurzes Reel von seinem Lauf gepostet, da hat jemand geschrieben, "that's not running".
I call it running, I don't care :-D

Ja, gefallen bin ich natürlich auch während der Vorbereitung, bei km 2 von 15, meine bessere Hälfte hinter mir auf dem Fahrrad, entsetzt.
Ich hab genau das gemacht, weil ich auch damit schon Erfahrung hatte. Ich sah, dass der Einschlag am Knie gerade 2cm tiefer war als nötig für einen Kniegelenkserguss (den ich damals hatte), also Schotter in den Wunden ignoriert, Krone gerichtet, und 13km weiter gelaufen. Was hätte ich schließlich im Halbmarathon gemacht in so einem Fall? Sicher nicht aufgegeben bei km2! :-)
Übrigens hat der Scheiß dann auch nur halb so viel weh getan als wenn ich umgedreht hätte :-D
Und weil das so schnell ging, war es gar nicht nötig, die Pausentaste zu bedienen :-) :-) :-)

Santander hat geschrieben: 04.09.2024, 16:12

JoelH hat geschrieben: 04.09.2024, 10:57

Die blaue Luise hat geschrieben: 04.09.2024, 10:40
Boh... ist das fies!
Da laufe ich dann ja nie und bin auch noch nie gelaufen... nenne meinen "Tagebuch" lieber um.

Glaub nicht jeden Blödsinn den du liest.

Stimmt, hatte mich vertan. Die 40 Minuten Grenze hat Dr. med. Ulrich Strunz gezogen, sagt jedenfalls Roland.

https://www.spiegel.de/gesundheit/ernae ... 85906.html

In "Living in the long run" steht, Dr. med. Ulrich Strunz habe bekannt, zeitweise ein ziemlicher "Kotzbrocken" gewesen zu sein.
Ich lass das jetzt mal kommentarlos so stehen :-p

Looking for Cheerleaders
7x 800m in 4:30min standen heute auf dem Plan.
Der Plan, den ich 5 Wochen vor dem HM ändern musste, weil ich Seggel mich total verausgabt hatte. Perfektionismus lässt grüßen.
"So schnell kann ich gar nicht laufen, und erst recht nicht für sieben Intervalle!"
Was soll ich sagen.

Nicht nur, dass ich es doch geschafft habe heute Morgen, wo ich nicht mal dachte, überhaupt aus dem Bett zu kommen vor der Arbeit.
Tatsächlich habe ich es bei den meisten Intervallen auf die Minute genau hinbekommen, ohne großartig auf die Uhr zu schauen!
Über 4-5 Intervalle bevorzuge ich im Terrain zu laufen statt auf einer flachen Strecke, somit war ein Intervall bergab schneller (4:03), zwei andere bergauf langsamer (10-20s), so dass es sich ausglich.

Ich brauch echt mal ein Training für mein Hirn, das mir immer wieder im Weg steht.
"Du kannst das nicht. Du bist zu langsam, zu schlecht trainiert, zu schwer."
Na, innere Stimme, hab ich dir nun mal aufs Maul gehauen???

Fadenschnecke hat geschrieben: 05.09.2024, 14:27 Ich brauch echt mal ein Training für mein Hirn, das mir immer wieder im Weg steht.
"Du kannst das nicht. Du bist zu langsam, zu schlecht trainiert, zu schwer."
Na, innere Stimme, hab ich dir nun mal aufs Maul gehauen???

Udo Bölts als äussere Stimme würde sagen: "Quäl Dich, Du Sau!"

Hallo @Fadenschnecke, wie läuft es?

Danke fürs Nachfragen
Übermorgen Halbmarathon. Jammere schon die ganze Woche, Tapern fühlt sich nur 2 Tage lang gut an
Jetzt wird es Zeit, dass es endlich so weit ist.
Alles schon bereit gelegt, Anreise 100 mal durchgegangen, Mantras geübt und doch...
Der Einstein Marathon hat das schöne Motto " dein Moment". Und genau das soll es werden. Ziel ist Ankommen. Und dankbar sein, Viele Augenblicke genießen.
Insgeheim schon wahnwitzige Pläne schmieden für nächstes Jahr. Es tut mir gut, so ein Ziel zu haben.
Sonntag Abend werde ich bestimmt anders denken. Für ein paar Tage. Stunden? Minuten?
I can do hard things.
Bin ich wirklich stolz wenn ich ankomme und war langsamer als erwartet? Immerhin war ich dann schneller als alle um mich rum, die zu Hause im Bett oder auf dem Sofa geblieben bin. Basta

Na dann viel Erfolg und viel Spaß!

Viel Spaß und Erfolg in Ulm und um Ulm herum.

Einsteinmarathon/ Beurer Halbmarathon. Wer ihn kennt, ist nicht überrascht, dass mehr als die Hälfte der Strecke durchs Grüne führte. Dazu Idylle am Donauufer. Extrem gut organisiert. Ein echtes Highlight für mich (ich nehme nicht oft an Läufen Teil, könnte sich aber auch ändern!)
Bis km 18 flog der Lauf nur so an mir vorbei. Erst dann habe ich wirklich meine Beine gespürt und mich aufs Ziel fixiert, was man doch sehr an der Laufhaltung erkennen konnte. Nach 2h27min war ich im Ziel. Ja, insgeheim hatte ich immer die 2:10 von vor zehn Jahren im Hinterkopf, wusste aber, dass eine 2:30 nun wahrscheinlicher wäre. Hab mich, als ich es realisiert habe doch extrem gefreut. Als Visualisierung völlig ungeeignet, hatte ich mich mental darauf eingestellt, mehr kämpfen zu müssen und mir schon Strategien parat gelegt. Interessant auch, dass es mir während der Taperingphase gar nicht wohl war. Hatte auch unerklärliche Schmerzen am Fuß, die dann aber wie weggeblasen waren.
Ich werde es wieder tun

Fadenschnecke hat geschrieben: 01.10.2024, 14:35 Bis km 18 flog der Lauf nur so an mir vorbei. Erst dann habe ich wirklich meine Beine gespürt und mich aufs Ziel fixiert,

Ich find die Strecke da aber auch außerordentlich fies. Zunächste geht es eine oder zwei Runden (Marathon) fast komplett flach die Donau rauf und runter. Und ausgerechnet auf den letzten Kilometern geht es dann ganz unvermittelt in die Stadt hoch, mal wieder runter, eckig kreuz und quer. Kontrastreicher könnte es nicht sein.

Siehe dazu auch meinen Bericht aus dem Vorjahr.

tagebucher-blogs-rund-ums-laufen/joels- ... l#p2789502