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Ausgerechnet ich laufe

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ruca hat geschrieben:Nachdem es in den letzten Monaten an Motivation fehlte, bin ich jetzt wieder voll dabei.

Mein Programm für den Spätsommer/Herbst:

22.8. Berliner HM
12.9. HH-Marathon
26.9. Berlin-Marathon
17.10. Halbmarathon Wandsbek
ruca hat geschrieben:Tja, bisher läuft die Vorbereitung nicht wirklich gut...
Und es wurde noch schlechter...

Am 13.7. gab es spontan einen freien Impftermin 3,5 Wochen nach der Erstimpfung... Danach hatte ich mir 3 Tage Laufpause gegönnt und bin dann problemlose 8km gelaufen. Das war dann der letzte Lauf für die folgenden zwei Wochen, da mich die Impfung mit Verzögerung tierisch umgeworfen hatte, dazu Entzündungen und Insektenstiche, die den ganzen Knöchel anschwellen ließen...

Dann nach zwei Wochen Pause wieder eingestiegen, meine Leistungwerte waren im Keller und gingen weiter runter. Vo2Max ist bei mir so im Bereich 45 +/- 2. (Ausgenommen der 26km-Lauf mit viel Gelatsche, was ja den Wert verfälscht). Irgendwann war ich unter 40 angekommen - und das war kein Messfehler und ohne Gehpausen... zum Glück ging es danach wieder langsam bergauf aber der Berliner Halbmarathon stand an - schlichtweg zu früh.

Losgelaufen nach Gefühl, ein Blick auf den Puls zeigte auch, dass es diesbezüglich kein Überpacen war. 4:56er Pace für die ersten 5km. Ich merkte aber, dass es mit dieser Pace für die Beine grausig anstrengend werden würde (obwohl der Pulswert nach wie vor ok war), so nahm ich raus. 5:17 für die nächsten 5km und ich erlaubte mir auch an den Verpflegungsstellen in Ruhe zu gehen und mich gemütlich zu versorgen. Aber auch hier fühlten sich die Beine nicht gut an, sondern nochmal rausgenommen auf 5:36. Mit der Hoffnung, dass ich am Ende nochmal gasgeben könnte.
Dieses Hoffnung zerschlug sich auch und die letzten 6km waren dann in 5:33. Ich wurde sogar vom Läufer in der Werbe-Bierflasche überholt. Dass tatsächlich nicht mehr ging, merkte ich als ich dann den Zielsprint anzog. Es fing an leicht zu krampfen, also hier dann einen Tick weniger Gas gegeben und alles war wieder ok...
1:52:42. Eine Zeit, die zu normalen Zeiten ein Trainingslauf und kein Wettkampf wäre. Jetzt war es ein richtig hartes Stück Arbeit und hinterher gab es auch "normalen"-HM-Muskelkater.
Ich bin nicht unzufrieden. Mehr ging aktuell nicht. Fertig. Und endlich mal wieder eine Laufwoche mit über 50 WKM (58,9).
Und es war einfach genial, wieder einen echten Wettkampf zu laufen.

Blöd nur, dass in nicht mal mehr 3 Wochen jetzt der HH-Marathon ansteht und in 5 Wochen Berlin. Inzwischen gehe ich davon aus, dass beide stattfinden...
Ich gehe jetzt wirklich auf Plan B. HH wird nicht mehr und nicht weniger als ein langer Traininglauf für Berlin. Gehabschnitte sind ausdrücklich erlaubt (und wohl auch unvermeidlich) und es gibt vorher auch keine Tapering-Woche. Zeitziel für HH: Nach der aktuellen Form sollte ich die 4h anpeilen und dabei auch wissen, dass dieses Ziel bei längeren Gehpausen ebenfalls utoptisch ist. Kann ich auch mit leben. Und dann mal sehen, wie meine Form nach dem HH-Marathon aussieht...
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Die Form kommt wieder, vermutlich schneller. Ich bin ins gleiche Loch nach der 2. Impfung gefallen (ziemlich ähnliche VO2max Abfälle etc.). Nach 4 Wochen wenig Training hab ich eine Woche ziemlich stark die km hochgefahren, dann wieder eine Pause. Seitdem geht es wieder. Vermute, der HM wird bei Dir auch sehr gute Reize gesetzt haben und der M wird sicherlich besser laufen als Du das derzeit glaubst. Vorausgesetzt, dass Du muskulär auf die Beine kommst und noch die restlichen Longruns unbeschadet durchziehen kannst.
Ich drücke die Daumen. :daumen:
Bild

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Danke, das sehe ich genauso. Nur geht mir schlichtweg die Zeit für die Longruns aus. Mit Tapering bleibe in den übrigen knapp 3 Wochen nur ein einziger Lauf >25km übrig... und mein letzter richtig langer Lauf (26km) war am 11.7. und ist damit defacto "verjährt".
Daher ist mein aktueller Plan, die folgenden beiden Wochenenden jeweils für einen Longrun zu nutzen und unter der Woche dann nur noch ein mini-Tapering zu machen...
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Meine Güte, was für eine harte Nummer.

Freitag bin ich unfreiwillig 80km mit dem Rad unterwegs gewesen (Schlüssel vergessen, so dass ich nochmal los musste), dazu dann noch 8km gelaufen...

Für den Sonntag war ich dann offensichtlich nicht wirklich erholt und hatte endlich einen langen Lauf vor. >25km sollten es werden, die Beine waren von Anfang an totmüde und nach viel schneller als 6min/km fühlte es sich nicht an. (Sonst laufe ich auch Ultras nicht langsamer als 5:45). Puls war für die gelaufene Pace auch viel zu hoch...
Die 25km bekam ich zusammen, aber es war wirklich ein sehr hartes Stück Arbeit.

Die gute Nachricht: Der Orthopädie geht es gut.

Die schlechte: Eigentlich würde jetzt das Tapering beginnen, in 2 Wochen ist ja Marathon. Und das nach nur einem 25km-Lauf, der dazu noch sehr schlecht lief.

Es bleibt also dabei: Der HH-Marathon wird ein Trainingslauf für Berlin 2 Wochen später, Gehabschnitte sind da ausdrücklich erlaubt. Also gibt es nächstes Wochenende einen Lauf >25km, dann habe ich für Berlin immerhin 3 lange Läufe zusammen.
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So, es ist angerichtet. Die letzte Trainingswoche lief richtig gut. 65km in 4 Einheiten, am Ende ein "Wochenend-Doppelpack" mit 12,5 und 30km.
Und die 30km gingen trotz Vorermüdung problemlos durch. Wenn es Sinn gemacht hätte, wäre ich auch 32km gelaufen, eine Woche vor dem M wollte ich es aber nicht übertreiben.

Es war richtig gut, im Gegensatz zu letzter Woche merkte ich, wie sich der Körper erinnerte, sowas mal gut gekonnt zu haben. Es war immerhin mein längster Lauf seit 18 Monaten...

Jetzt habe ich immerhin 1x25km und 1x30km auf der Habenseite - eine Vollkatastrophe wird HH wohl nicht werden, für viel mehr langt aber weder Pace noch Ausdauer. Die Impfung hat halt voll reingehauen und einen vernünftigen Aufbau verhindert. Ist halt so, ich würde es jederzeit wieder so machen.
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ruca hat geschrieben:eine Vollkatastrophe wird HH wohl nicht werden
Irrtum.

Der Anfang war OK, nach 16km war es aber schon deutlich zu anstrengend und die Beine zu müde um einigermaßen gut durchzukommen, also machte ich die erste kurze Gehpause und schrieb sämtliches Schielen auf Zeiten ab, ich wollte nur ankommen.
Also entspannt zwischen Gehen und Laufen gewechselt, tendenziell die Bergababschnitte laufend mitgenommen, viel Anderes gehend und so war es auch ok... Teilweise mit anderen Läufern gehend gequatscht, das sensationelle Publikum genossen (ich hatte ingesamt 3x Tränen in den Augen, so toll war das). Und die Illusion gehabt, dass das dann einfach ein lockerer Vorbereitungslauf für den Berlin-Marathon 2 Wochen später wäre...

Bis bei KM 38 auch das Gehen problematisch wurde. Laufen fühlte sich teilweise besser an, ich hatte aber zuviel Angst, mich komplett zu zerlegen, also bin ich nur noch gegangen, aber das wurde bei Km 39 auch ganz, ganz fies und ich blieb sogar kurz stehen...
Ich hatte mir aber fest vorgenommen, durch das Zieltor zu laufen, war mir aber unschlüssig, wann ich das starte. Bei Km 40,5 dachte ich dann "Scheiß drauf" und lief los. Wie gesagt besser als gehen und "flog" im Anstieg am Gorch-Fock-Wall an sämtlichen anderen Läufern geradezu vorbei und kam immerhin hoch erhobenen Hauptes ins Ziel. Nach knapp 4:40h. Zeitweise hatte ich sogar befürchtet, länger als 5h zu benötigen. Ich hätte definitiv weniger Gehabschnitte benötigt aber wie gesagt - die Zeit war mir egal.

Noch unterwegs fasste ich den Entschluss, Berlin auf 2022 zu verschieben, ich hoffte nur, dass der entsprechende Knopf nach wie vor im Anmeldeportal vorhanden ist. Noch auf dem Veranstaltungsgelände cancelte ich diesen Lauf dann das wäre einfach nur dumm.

Heute humpel ich extrem durch die Gegend, es wird aber langsam wieder besser.

Ich habe mehrere Sachen für mich gelernt:

- Für einen Marathon ist für mich die stabile Basis (über Monate hinweg >45 WKM, davon 1x 20km) entscheidend, die konkrete Vorbereitung entscheidet nur darüber, ob es eine 3:30 (PB HH-Marathon mit fast perfekter Vorbereitung) oder eine 3:52 (spontan gelaufener Elbtunnel-Marathon) wird.

- Ein 30er eine Woche vor dem Marathon funktioniert bei mir nicht. Die Orthopädischen Nachwehen sind schlimmer als der erlangte Fitnessvorteil

- So einen Unsinn mache ich (hoffentlich) nicht wieder.
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Trotzdem Glückwunsch zum Durchbeissen. Das "gefällt mir" bezieht sich natürlich nicht auf den Lauf, sondern auf deinen Text, deine Analyse und v.a. die Rationalität Berlin direkt abzusagen. Lieber direkt handeln, so lange die Schmerzen noch präsent sind.
Es will manchmal einfach nicht sein und man muss durch ein Tal wandern. Gewandert bist du gestern genug, gehe es ruhig, aber konsequent an, dann wird der nächste Lauf wieder viel erfüllender. Dass du das Zeug dazu hast, weisst du ja selbst.

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Natürlich bezogen sich auch mein "gefällt" nur auf die Selbstanalyse. Darüber hinaus hat sich aber auch gerade herausgestellt, dass Du mir gerade mal wieder "aufs Pferd" geholfen hast.

Ich hatte die seit einiger Zeit bei mir eingehenden E-Mails des SCC mit der immer dringender werdenden Aufforderung, ich möge doch die geänderten Teilnahmebedingungen akzkeptieren, in der Hoffnung ignoriert, es biete sich vielleicht noch die Chance die Teilnahme aufs nächste Jahr zu verschieben. Und tatsächlich kam dann ja irgendwann eine E-Mail, die genau diese Möglichkeit eröffnete.

Auf der Website standen allerdings bei mir weiterhin nur die Möglichkeit die neuen AGB anzunehmen oder abzulehnen. Obwohl ich weder das eine noch das andere gedrückt hatte, befann sich plötzlich im oberen Bereich der Seite ein "Banner", in dem man sich für meine Rückmeldung bedankte. Das fand ich komisch und habe den SCC kontaktiert und habe vorsorglich mitgeteilt, dass ich die neuen AGB nicht akzeptiere, weil ich dieses Jahr nicht starten wolle (gegen die neuen AGB als solches habe ich natürlich überhaupt nichts). Per E-Mail bestätigte man mir daraufhin, dass mir der volle Betrag zurückerstattet wurde.

Ich nahm an, dass dies bedeuten würde, dass die Möglichkeit des Verschiebens aufs nächste Jahr damit vom Tisch sei.

Auf Deinen Hinweis hin, dass der Button für das Verschieben noch bei Dir in Deinem Login-Bereich angezeigt werde, habe ich mich dann spaßeshalber auch noch einmal eingeloggt. Und siehe da: ich konnte auch aufs nächste Jahr verschieben - uind habe das jetzt damit auch getan. Ob das jetzt bedeutet, dass ich die Teilnahmegebühr für dieses Jahr dennoch erstattet bekomme oder nicht (vielleicht ist sie sogar schon erstattet worden), habe ich noch nicht durchdrungen.

Ich glaube, ich sollte die Nachrichten, die ich bekomme zukünftig mal genauer lesen ...

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Bei mir gibt es den garantierten Startplatz für 2022 mit 40€ Rabatt. Und falls es das bei mir mit Marathons war (glaube ich nicht, ist aber tatsächlich eine Option), dann kein Grund zur Hektik, ich habe bis Februar Zeit mit der Entscheidung.

Und auch für HH 2022 habe ich Zeit. Jedenfalls sieht es so aus, als würde der Lauf jetzt 99€ kosten - egal, wann man sich anmeldet. Also kein Grund, jetzt in Hektik zu verfallen.
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War das in diesem Jahr eigentlich die gleiche Route, wie sie ursprünglich für den HH-Marathon angekündigt wurde? Du hattest mal geschrieben, dass es eine Änderung gegeben hatte, die, glaub ich, zum Ende leider etwas bergauf :zwinker2: geht.
Läuft bei mir...zwar rückwärts und bergab - aber es läuft

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Friemel hat geschrieben:War das in diesem Jahr eigentlich die gleiche Route, wie sie ursprünglich für den HH-Marathon angekündigt wurde? Du hattest mal geschrieben, dass es eine Änderung gegeben hatte, die, glaub ich, zum Ende leider etwas bergauf :zwinker2: geht.
Die Route war zu 95% die von 2018, es ging (wohl wegen des zeitgleich geplanten dann aber recht kurzfristig abgesagten Eppendorfer Landstraßenfests) zurück auf die ungeliebte Alsterkrugchaussee, auf der dann auch noch genau der Gegenwind war...

Andere Abweichung war Start/Ziel am Heiligengeistfeld statt an den Messehallen (lauftechnisch egal und nächstes Jahr soll es zurück zu den Messehallen gehen, Vertrag wurde gerade verlängert).
Und wegen einer Baustelle konnte es nicht unter der Dammtorbrücke durchgehen und es wurde ein kleiner Bogen gelaufen, in dem es erst etwas runter ging und dann ein minimaler Ansteig vor dem Schlussanstieg Gorch-Fock-Wall kam.

Ich gehe ziemlich sicher davon aus, dass es nächstes Jahr komplett auf die 2019er Strecke zurückgeht und, die Gründe für die diesjährigen Abweichungen sind alle weg. Kann natürlich sein, dass es dann an anderer Stelle Probleme gibt...

Damit Du Dir ein Bild vom Schlussanstieg machen kannst, es sieht für 700m so aus:

https://goo.gl/maps/AuBQfoGpHghLyTSo9

(Mal nach links auf die Mauerkanten der Häuser achten).

Nix Schlimmes, aber halt 700m lang und das beginnend bei KM 41...

Da der Streckenplan auf der Homepage nicht mehr verlinkt zu sein scheint:

https://haspa-marathon-hamburg.de/wp-co ... e_2021.pdf
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ruca hat geschrieben:
Also kein Grund, jetzt in Hektik zu verfallen.

Dazu neige ich ja nicht so wahnsinnig. Meistens verpenn ich irgendwas (fast) und bekomme dann einen hilfreichen Hinweis, der mich "rettet".

Danke!

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Danke schön für die Übersicht. Ja, solche Steigungen habe ich hier auch auf manchen meiner Läufe, aber nur über 200 m :D und nicht nach 41 km :hihi:

Hotel haben wir letzte Woche gebucht (mein Mann kann noch weniger glauben als ich, was er sich da vorgenommen hat :teufel: ) und vielleicht sehen wir uns ja im nächsten Jahr kurz vorm Start (aber spätestens in Horstland :nick: )

Weiterhin gute Besserung für die Hüfte!
Läuft bei mir...zwar rückwärts und bergab - aber es läuft

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Huhu! Du bist gar nicht wieder gelaufen. :haeh: . Ist es mit der Hüfte so langwierig? Hab ich hier im Forum mal wieder was überlesen?

Ich wünsche vorsorglich gute Besserung :streichl:
Läuft bei mir...zwar rückwärts und bergab - aber es läuft

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Der letzte Eintrag ist ja schon wieder uralt… mal ein Update.

Das Laufjahr 2022 endete ziemlich mies.
Der erste Versuch des Wiedereinstiegs Ende Oktober war noch zu früh, ende November klappte es dann – natürlich musste ich da wieder ganz kleine Brötchen backen, da war dann schon mal bei einem 8km-Lauf eine längere Gehpause fällig und der Puls war ganz oben.
Mitte Dezember dann doppelte Zäsur, zum einen die dritte Impfung, die (sicherheitshalber) wieder eine Woche Pause einbrachte (die zweite hatte mich ja zerlegt), dazu ein schwerer Coronafall in der engen Familie, die Prioritäten dann doch etwas verschob. Zielgerichtet trainieren war zu dem Zeitpunkt nichts, worauf ich Lust hatte. Das ging dann noch weiter runter, als die Geschichte Mitte Januar den befürchteten Ausgang nahm…
Laufen war mir erstmal sowas von egal. Mitte Februar hätte die Vorbereitung für den HH-Marathon begonnen, mein selbstgestecktes Ziel, war vor dieser endlich mal wieder die HM-Distanz gelaufen zu sein. Das war Ende Januar utopisch, also nahm ich den Druck vom Kessel und hakte den HH-Marathon ab.
Ab Mitte Februar „flutschte“ es dann auf einmal. Der Puls kam wieder in die alten Regionen und die Läufe wurden immer schneller und weiter – gebremst hat mich nur die Vorsicht, mich nicht erneut abzuschießen…
Mir lief dann ein günstiges Angebot für die Übernahme eines Startplatzes über den Weg und für ein paar lange Läufe genügt die Zeit noch… also umentschieden und ich stehe wieder in der Starterliste. Zwei „echte“ Q-Trainingseinheiten für den M habe ich auch schon wieder auf der Habenseite. 1x Intervalle im M-Tempo und gestern wunderschöne 25km.
Keine Ahnung, was dann drin ist. Im Moment würde ich sagen „Wenn es gut läuft 3:45 +/- 10 Minuten“. Ich werde keinen strengen Plan verfolgen sondern zusehen, die notwendigen Einheiten zusammenzubekommen - dabei aber nicht wieder so einen Unsinn wie einen 30er eine Woche vor dem Marathon machen.
Dazu steht Anfang April auch noch der Berliner HM auf dem Plan. Da bin ich im Moment noch unsicher, ob ich wirklich hinfahre, eine Omikron-Infektion mit Ansage muss ich nicht unbedingt haben und irgendwo essen gehen muss ich da…
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Eben mal geschaut, was ich in den letzten Wochen im Vergleich mit dem 3:30er Traininsplan so gelaufen bin. Erstaunlich wenig fehlt.
(Warum der Vergleich zum 3:30er Plan? Weil ich den gerade offen habe und weil da die Paces der Q-Einheiten einfach besser passen. Nein, ich glaube nicht, dass eine 3:30 drin ist).

Klar, die langen Läufe hätten 24,26 und 28km lang sein sollen, ich habe jetzt nur 1x 25km auf der Uhr - dafür fast 30s/km schneller als vorgegeben. Auch die Wochendistanzen sind eindeutig zu niedrig 61/63/70 vs. 41/44/56).
Die TDLs (ja, bei Steffny nicht schnell) habe ich fast unbemerkt nebenbei alle gemacht (teils übererfüllt, 14km @5:13 statt 10km @5:15). Von 2x Intervalle im MT habe ich 1x gemacht (um ein Intervall verkürzt).

Wie geht es jetzt weiter? Grob nach diesem Plan. Einstieg in Woche 3/10 und Streichung von Woche 5/10 (10km-Test, LaLa ist mir wichtiger), dazu ein wenig hin- und hergeschiebe. Damit fehlt mir nur noch der 24km-Lala und der 26er war 1km zu kurz (wenn man in den 3:45er Plan rüberlinst, waren 25km genau richtig und ein 22er fehlt...).

Wenn alles gutgeht, werde ich dann mit 4x >25km und einem HM-Test in den Marathon gehen.

Klingt gar nicht so schlecht.
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ruca hat geschrieben: Wenn alles gutgeht, werde ich dann mit 4x >25km und einem HM-Test in den Marathon gehen.
Im Anfängerforum würdest du dafür gegrillt werden :zwinker2: Aber du weißt was du tust. Ich hoffe du kannst das alles durchziehen. :daumen:

Und wenn es doch nicht klappt, am Tag zuvor ist Parkrun an der Alster, hoffe ich, denn an dem Tag bin ich in Hamburg auf der Durchreise, das sind nur 5 km :winken: . Und parallel zum HH-M ist in Eckernförde ein 10er, da werde ich mich auch messen.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Das ging wirklich schnell, mein typisches Vorbereitungsgefühl ist zurück.

Vor dem Lauf:
"Uah, da stehen 15km TDL in 5:15 auf dem Plan. Irgendwie fühlen sich die Beine müde an... Ob ich das wohl schaffe????"

Nach dem Lauf:
"War das genial! 15km in 5:05, HF 80% und es waren noch Reserven da..."
Dazu war der Lauf auf meiner schönen aber leicht welligen Heimatrunde, die ein paar Körner mehr als flacher Asphalt kostet...

Morgen eine Fülleinheit, Sonntag dann ein langer Lauf (da peile ich irgendwas zwischen 27 und 30km an).

Und in der kommenden Woche wird dann der Plan schon wieder verlassen bzw. umgestrickt. Da steht ursprünglich ein 10km-Test inkl. Mini-Vorbereitung und Micro-Tapering an, den streiche ich aber und setze eher auf Distanz. Da ich in der Woche Urlaub habe, bin ich recht flexibel.
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So, weiter ging es...

Die simple "Fülleinheit" (70 langsame Minuten) hat mir für den Folgetag so müde Beine beschert, dass ich den langen Lauf nach 3km abgebrochen hatte um ihn auf den nächsten Tag zu verschieben...
(entsprechend Wochenabschluss nur mit 43km...)

Da gingen dann auch 28km durch, es war aber verdammt anstrengend. Dann unter der Woche noch 2 schöne Läufe an der Nordsee (12+10km) der erste davon war einige KM gegen heftigsten Wind, der meine Pace bis auf langsamer als 6:30 drückte... vom Trainingseffekt her vermutlich sehr gut, vom Gefühl her nicht.
Gestern dann ein 30er. Mein Magen wollte nicht so wie ich, daher gab es 3 Gehpausen (insgamt ca. 1,5km). Nach der letzten, in der ich mir dann eins meiner Notfallgels reingepfiffen habe, ging es dann auf einmal wieder und die letzten 4km waren dann wieder flott und problemlos. Das Endresultat passt aber: 30km in unter 3h, also Gesamtpace knapp unter 6min/km (Gehpausen hatte ich nicht rausgestoppt, die Uhr lief einfach weiter).

Durch die zwei langen Läufe in 6 Tagen habe ich dann auch endlich mal wieder eine schöne Wochendistanz hinbekommen: 80km.

Das schöne: Meinen Beinen geht es angesichts der gestrigen Leistung richtig gut.

Jetzt sind es noch 5 Wochen bis zum Marathon. Auf der Habenseite stehen bisher Lalas mit 25, 28 und 30km. Gar nicht mal so schlecht für meinen späten Einstieg.
Ob ich wirklich zum HM nach Berlin fahre, habe ich noch nicht entschieden, falls nicht wird er auch durch einen LaLa ersetzt. Entsprechend kommen noch 2-3 lange Läufe.
Nein, die 3:30er -Region in der ich vorher war, ist für den Marathon utopisch, ich hoffe für den Berlin-Marathon im Herbst wieder in der entsprechenden Form zu sein. Für diesen M geht es mir darum, endlich wieder einen vernünftigen Marathon hinter mich zu bringen. Sub4 sehe ich inzwischen wieder als "Pflicht" an, 3:45 scheint nicht unrealistisch. Mal schauen.
Mir ist klar, dass ich das Tempo im Training ein wenig vernachlässige (statt 10km-Test ein Lala, auch keine Intervalle im 10er-Tempo) aber mir sind die LaLas im Moment deutlich wichtiger und die Gefahr, mich abzuschießen ist mit Tempo deutlich höher, mir fehlen derzeit halt einige Grundlagen...
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675
Wechselbald der Gefühle...

Dienstag war eigentlich wieder ein Lauf geplant, das Wetter war traumhaft, am Nachmittag schlug aber die Corona-Warn-App an. Auch wenn wir im Kurzurlaub vorsichtig waren durchaus eine Möglichkeit... also brav einen Schnelltest gemacht. Schwache rote Linie, also eindeutig positiv. Einen Termin für einen PCR-Test 30 Minuten später bekam ich und bin dann brav mit FFP2-Maske über Mund und Nase nach hause geradelt. Laufen war natürlich gestorben...

Am nächsten Morgen kam dann zum Glück die Entwarnung.

Nachmittags dann den Lauf vom Vortag nachgeholt - ohne speziellen Plan. Es lief richtig gut. Am Ende waren es dann 10km in 5:12er Pace - und KM 8 war in 4:48er Pace...
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Freitag kurzentschlossen die schnellsten Schuhe geschnürt und einfach mal probiert, ob ich noch Tempo kann. 4:33er Pace auf 5km. Bin zufrieden.
Sonntag dann der zweite 30er. Lief deutlich besser als der zuvor. Durchgelaufen, am Ende stand eine 5:31er Pace auf der Uhr. Die letzten KM waren hart, aber ich habe gegen den Schweinehund gewonnen. :)
Heute waren 4 x 3km @ MT dran. Ok, nicht ganz denn ich werde sehr sicher keinen Marathon in 4:56er Pace (langsamster Intervall, schnellster war 4:47) laufen - das wird eher mein HM-Tempo für Sonntag. War ein hartes Stück Arbeit, hat aber funktioniert und die Pulswerte sehen richtig gut aus.
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Berliner Halbmarathon - Wiedergutmachung.

Mein letzter Auftritt in Berlin im August letzten Jahres war gelinde gesagt eine Katastrophe: 1:52 - die Nachwirkungen der zweiten Impfung hatten mir locker 10 Minuten gekostet, der Marathon ging danach komplett in die Hose und die dort eingehandelte Verletzung sorgte für eine lange Pause...

Jetzt also der nächste Auftritt in Berlin, es konnte nur besser werden.

Selbst gestecktes Ziel war eine 1:45, passend zu einer 3:45 im kommenden Marathon. Die Trainingsleistungen sprachen eigentlich für besser, ich bin nach der letzten Erfahrung aber sehr vorsichtig geworden und backe lieber kleine Brötchen...

Über die Klamottenwahl für einen Wettkampf hatte ich noch nie soviel gegrübelt. Start war bei +2-3° angesagt, dazu drohte noch Wind je nach Vorhersagequelle 20-30km/h...
Ich entschied mich am Ende für meine dünnste Laufight, drüber noch eine kurze Hose (als Windschutz) oben dann Shirt und Singlet. Passte auch soweit, ab km 15 hätte ich mir dann sogar eine kurze Hose gwünscht, weil die Beine sich dann doch recht warm anfühlten. Aber für 75% der Strecke passte es, viel besser ist kaum möglich... Was mir aber fehlte, waren Handschuhe (nicht für den Lauf selbst, da war es ok, sondern für die Startaufstellung). Es war in der Startaufstellung sowas von eiskalt, dazu riss mein Billig-einweg-regencape bei jeder noch so kleinen Bewegung ein und half auch nicht entscheidend...

Endlich ging es dann auf die Strecke. Für meine angepeilten 1:45 wäre eine Pace von 4:58 richtig gewesen. Die ersten 5km lief ich in 4:42... Alles fühlte sich richtig, richtig gut an, so ließ ich rollen. Die nächsten 5 in 4:50, wobei der Mini-Anstieg und der dann hier doch aufkommende Gegenwind einen gewissen Anteil hatten.
Bei der Verpflegung haber ich mir bei der ersten Station (KM 5) gleich mal Wasser über die Schuhe gekippt und hatte minimmal nasse Füße. Bei KM 10 klappte es dann besser, bei der Kälte brauchte ich aber nur zwei Schlucke, das hatte kaum den Aufwand gelohnt.
Dann nahm ich minimal raus, 4:51 - trotz Rückenwind - und schon waren 15km rum...
Auchja, auch bei diesem Lauf wurde ich von einer "Werbe-Flasche" überholt. Absolut beeindruckend diese Leistung, ich glaube sogar das war ein Mädel in dem Kostüm...
Die letzten 6 km wurden anstrengend, ich nahm noch ein wenig raus, bin aber nicht eingebrochen (4:55er Pace) und habe auch nicht 100% sondern nur vielleicht 98% gegeben, immerhin ist das ja "nur" ein Vorbereitungslauf für den Marathon. Achja, auch die Verpflegung bei KM17 habe ich ausgelassen.
Am Ende blieb die Uhr bei 1:41:41 stehen und ich war einfach nur megazufrieden. Dass ich nicht in den Bereich meiner PB kommen würde, war klar, jetzt habe ich eine richtig gute Standortbestimmung für den Marathon.
Muskelkater heute ist ok, keine orthopädischen Beschwerden, der nächste lockere Trainingslauf morgen kann kommen. :)
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Auf der Arbeit ist immer mehr Präsenz angesagt, an beiden Präsenztagen der letzten Woche geriet ich auf dem Rückweg in Regen... trotz guter Klamotten geht danach die Motivation, Laufen zu gehen und dann nochmal nass zu werden gegen Null. Und immerhin habe ich an diesen Tagen ja 40km auf dem Rad in den Beinen, zwar langsam, trotzdem kann man aber nicht behaupten, ich hätte keinen Sport getrieben.

Also ein wenig hin- und hergeschoben. So wurden aus den geplanten 4 Läufen dieser Woche nur 3. Dafür habe ich die jeweiligen Distanzen ein wenig ausgeweitet und so kam es zu folgender Kombination:

Mo -
Di 40km Fahrrad
Mi 10km Laufen
Do 40km Fahrrad
Fr 21,1km Laufen
Sa -
So 32km Laufen.

63WKM Laufen, 80WKM Radfahren.

Die beiden "kleinen" Läufe gingen in 5:30er Pace gut weg.
Der 32er heute war ein hartes Stück Arbeit. Es war ordentlich Wind angesagt und alle für so ein Vorhaben halbwegs brauchbaren Strecken (Sprich Asphalt, der Rest war von Regengüssen gut durchweicht) hätten für mich heute Gegenwind auf dem Rückweg bedeutet... nee, muss nicht sein.
Also aus der Not eine Tugend gemacht und jede Straße der 30er-Zone hier in der Gegend abgelaufen, teilweise mit (für norddeutsche) knackigen aber kurzen Anstiegen, so war die Belastung schön abwechslungsreich.
Eigentlich hätte ich die letzten 10km schneller laufen sollen... das war heute schlichtweg nicht drin, ich hoffe mal, das war der Halbmarathon zwei Tage zuvor...

Ich merkte von Anfang an, dass das nicht "locker, flockig" wird. Ab Km 20 fing ich an, massiv mit mir zu verhandeln, auf wieviel ich den Lauf jetzt abkürze... am Ende habe ich "gewonnen" und es wirklich durchgezogen, auch wenn meine Pace am Ende auf 6:00 runterbrach. Immerhin - gegangen bin ich nicht.
(Erste Hälfte 5:38, zweite Hälfte 5:49, gesamt 5:43)

Das Schöne: Die Marathonvorbereitung ist hiermit defacto durch. Und für den späten Einstieg sieht es gar nicht mal so schlecht aus, als LaLas habe ich 25, 28, 30, 30, 32 und dazu noch einen erfolgreichen HM-Testwettkampf.
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So, die letzte härtere Einheit ist durch. Intervalle im Marathontempo:

Im 3:30er Plan stehen 3x5000m, im 3:45er 3x4000m - und ich hatte nach einem Bürotag 40km auf dem Rad in den Beinen...

Dass ich mir vorgenommen hatte, der Erholung größere Chancen zu bieten, fiel mir erst sehr spät in der Einheit ein - als es drohte, anstrengend zu werden... So wurden es 2x5000, 1x4000
Marathontempo? Ähh... nein. :peinlich:
4:53 / 4:47 / 4:49

Diese Einheit war auch ein Schuhtest, ich habe schon länger Vaporflys im Schrank, die ich bisher nur zu kleinen schnellen Läufen ausgepackt hatte. Problem ist, dass sie von der Größe her exakt an der Grenze zu "zu klein" sind... für einen Halbmarathon oder länger traue ich mich in ihnen nicht, zumal ich beim letzen Marathon auch in meinen Sauconys vorne anstieß...

Ende letzter Woche ein Angebot für Vaporfly 2 eine Nummer größer entdeckt und zugeschlagen, die haben auch genügend "Größenpolster", passen aber immer noch rutschfrei. Die Intervalle gestern bin ich in den alten Vapors gelaufen, außer dass ich beim 2. Intervall etwa 3km mit offenem Schnürsenkel gelaufen bin (die sind ja beim 2er verbessert) - und auch das ging erstaunlich gut.
Im Gegensatz zu den Saucony Endorphin Speed nochmal eine ganz andere Hausnummer in Sachen Vortrieb und Ermüdung der Beine...

Die Vapor2 werden bei den abschließenden 3x1000 (MT) am Dienstag ihren ersten Einsatz bekommen und wenn da nix Überraschendes passiert meine Marathonschuhe.

Jetzt die große Frage: Worauf laufe ich den Marathon an?

Da ziehe ich aus meinen Erfahrungen und dem HM-Test:

2018: Berliner HM 1:42:21, HH-M 3:38:02
2019: Berliner HM 1:38:14, HH-M 3:30:36
2022: Berliner HM 1:41:41

Interpoliert also irgendwas um die 3:37. Allerdings ist diesmal meine Vorbereitung auf die lange Distanz schlechter als in den Vorjahren (auch wenn ich als LaLas jetzt 25,28,30,30,32 auf der Uhr habe). Als Pluspunkt allerdings der Schuhwechsel und weniger Ermüdung in den Beinen, letzteres war ja immer mein Schwachpunkt.
Im Endeffekt werde ich wohl tatsächlich erstmal die 3:37 anpeilen. 5:09er Pace klingt gut. Und dann mal schauen...
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Die Vapor2 werden bei den abschließenden 3x1000 (MT) am Dienstag ihren ersten Einsatz bekommen und wenn da nix Überraschendes passiert meine Marathonschuhe.


Ich hatte es beschrien. :hihi:

Am Gründonnerstag abends die Schuhe nochmal genau angeschaut. Was blitzt denn da beim rechten Schuh bei den Zehen weiß auf, und beim linken Fuß nicht? Mist, da fehlt unterm "großen Onkel" tatsächlich ein Teil der fest verklebten Innesohle - die geht schlichtweg nicht ganz bis zum Rand. Hin und her überlegt und rumprobiert, aber es ist definitv ein Bereich, in dem etwa 1/4 des großen Zehs aufsetzt, das muss für einen Marathon nicht sein.
Da das Osterwochenende anstand keine Chance, dass Ersatz vor Mittwoch da ist. Ok, immerhin hatte ich mich geirrt, die 3x1000 standen für Mittwoch und nicht für Dienstag an...
Nein, Mittwoch hatte ich noch nicht mal eine Versandnachricht. Also in den Next1 die Mini-Intervalle gelaufen (natürlich viel !!!! zu schnell mit 4:47, 4:44, 4:44 - Gefühl passte aber) und als bis Donnerstag Vormittag immer noch keine Versandnachricht da war (und auch bei DHL kein Paket im System zu sehen war) schon die Next1 als Notfallvariante eingeplant.
Dann ging es plötzlich ganz schnell. Versandnachricht und laut DHL-Link waren die bereits in der Auslieferung.... da hakten wohl ein paar Systeme.
Langer Rede kurzer Sinn: Am Donnerstag vor dem Marathon hatte ich endlich meine Marathonschuhe - und deren Innensohlen waren komplett.

So, zurück zum Training.
Sonntag standen 24 lockere KM im Plan. Für mehr Erholung hatte ich die wie geplant auf gut 21km runtergekürzt. Hat hervorragend geklappt, es war ein toller Lauf mit netter Begleitung.
Dienstag dann ein lockeres Mini-Läufchen mit ein paar Steigerungen. Lustig ist da der Vergleich einem streckenmäßig identischen Lauf kurz nach meinem Wiedereinstieg:
4,0km, 5:34er Pace, 144 Pulsschnitt (19.4.)
4,0km, 5:49er Pace, 160 Pulsschnitt (10.12.)

Damals konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, in diese Bereiche zurückzukehren.

Mittwoch dann die bereits angesprochene Mini-Intervall-Einheit.

Donnerstag waren dann die Schuhe da. Testen wollte ich sie unbedingt. Im Plan steht für Samstag eine Mini-Einheit, die hatte ich aber schon für mich gestrichen, weil ich merke, dass mir ein tatsächlich lauffreier Tag einen Tag vor dem Wettkampf dann doch mehr bringt als das Mini-Anheizen zumal am Freitag (also heute) eine Radfahrt ins Büro und zur Messe ansteht und ich somit gar keinen komplett freien Tag vor dem M hätte..

Also stattdessen gestern eine Mini-Einheit geplant: Einlaufen, 1km MT (so war es immerhin gedacht), Auslaufen.
Beim lockeren Einlaufen war ich schon teilweise mit MT unterwegs und das obwohl ich auf der Bremse stand. Das kann ja heiter werden...
Der Kilometer war dann in 10k-Tempo (4:27) - auch ohne Pushen - und dann ging es schon wieder locker nach hause. Am Ende gesamt 5:03er Pace auf 4km (148er Pulsschnitt, passt ja ganz gut zu den beiden Läufen oben).

Zusammengefasst:

Sa: 8,4km
So: 21,5km
Mo: -
Di: 4km (+40km Rad-Arbeitsweg)
Mi: 3x1000 + EL/AL (gesamt 7km)
Do: 1x1000 + EL/AL (gesamt 4km)
Fr: - (+45km Rad-Arbeitsweg/Messe)
Sa: -
So: Marathon

Jetzt die Frage, wie ich den laufe. Kurze Antwort: Nach Gefühl.

Lange Antwort: Mit meinen Saucony Endorphin Speed (oder den Asics DS Trainern) würde ich wahrscheinlich tatsächlich bei meinem Plan bleiben in 5:09 anzulaufen. Die Vaporfly Next machen bei mir aber in den MT-Intervallen (und auch beim spontanen 5k-Läufchen Ende März) einen unfassbaren Unterschied, die 2x5k, 1x4k bin ich in denen ja gelaufen und es war so locker wie noch keine entsprechende Einheit zuvor - und das trotz Überpacen...
Mit den Vaporfly scheint bei mir wirklich deutlich mehr zu gehen. Wenn es sich gut anfühlt (sprich ich massiv gefühlt auf der Bremse stehe) werde ich mir tatsächlich ein Angehen mit 4:59 "erlauben" (durchgehalten wäre das ein Angriff auf die PB) - dies aber die ganze Zeit sehr deutlich hinterfragen, wenn sich die 5:09 besser anfühlen werden es auch die. Ich habe ja meinen 2019er HH-Marathon als Referenz, wie es sich bei welchen Kilometern maximal anfühlen darf damit es klappt.
Nein, ich bin jetzt nicht so vermessen, einen Angriff auf die PB anzukündigen, ob es dazu kommt oder nicht entscheide ich auf der Strecke.
Und ich muss immer im Hinterkopf behalten, dass ich vor Beginn der Marathonvorbereitung so gut wie keine langen Läufe und wenige WKM auf der Uhr habe... ob mein Training dafür langt, das was sich gerade ankündigt, ins Ziel zu bringen - keine Ahnung. Aber einen Versuch ist es wert.
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HH-Marathon - Ein erfolgreiches DNF.

Heute nur ein kurzer Bericht. Ich bin bei KM 25,5 ausgestiegen. Ab KM 24 fing mein rechter Oberschenkel an, dichtzumachen. Als ich überlegte, wie ich weitermache meckerte dann auch noch der Magen...
Zuvor hat sich der rechte Knöchel gemeldet (dann aber wieder aufgehört), ich war in der Woche zuvor umgeknickt und gedacht, es wäre nix. Dies hatte dann doch noch Nachwirkungen, gut möglich, dass der Oberschenkel die Folge davon war. Und oberhalb genau dieses Oberschenkels sitzt meine "Problemhüfte", die mich nach dem letzten Latsch-Marathon für Monate aus dem Verkehr gezogen hat.
Heute merke ich nur diese Hüfte, der Rest ist spurlos weg. Hätte ich weitergemacht wäre das Hüftproblem ziemlich sicher stark zurück, also alles richtig gemacht, auch wenn es weh tut...
Wäre das in den 30ern gewesen, hätte ich es durchgezogen aber nicht mit noch 17 ausstehende Kilometern...

Jetzt zum Lauf selbst, bis dahin sah es nämlich verdammt gut aus. Ich war stabil mit ~4:55er Pace (etwa 2s schneller als bei der PB) unterwegs, im Nachhinein kann ich auch sehen, dass meine Pulswerte exakt im Bereich meines PB-Marathons waren. Bis zum Oberschenkel-Problem war ich genauso bremsend wie damals unterwegs, die neue PB erschien nur noch als Formsache zumal es ab KM 30 nur noch Rückenwind gegeben hätte.
Ab KM 24 wie gesagt das Problem, bei KM 24,5 stand dann auf einmal @todmirror am Streckenrand, dem ich dann auch zurief, dass ich evtl. aussteige und er schaute mich mit großen Augen an, denn meine Zeiten und meine Pace sahen ja gut aus.
2x kurz gehen probiert (an der 25km-Verpflegung und kurz vorm Ausstieg) und gemerkt, dass es schlimmer wird, wenn die Bewegung einmal raus ist und der kalte Wind den Oberschenkel auskühlt. Auf einmal dann noch ein starkes Stechen im Magen. Also habe ich die Konsequenzen gezogen und habe die Chance genutzt, beim Kollegen, der mich bei KM 25,5 anfeuern wollte einfach stehenzubleiben, mir sein Handy zu leihen und meiner Frau Entwarnung zu geben.

Jetzt sehe ich zu, für Berlin eine deutlich stabilere Basis als für HH aufzubauen. Jetzt weiß ich sicher, dass ich nochmal in den Bereich meiner PB vorstoßen kann und nehme dies einfach als gut gelaufenen Formtest mit, den ich dann rechtzeitig abgebrochen habe, bevor aus paar kleinen Problemen wieder ein monatelanges Problem wird

Zum Marathon selbst: Genial. Ein traumhaftes Wetter, der Wind störte gar nicht so schlimm wie befürchtet. Und ein tolles Publikum. Alles zumindest bis km 25,5 - weiter kann ich nicht mitreden.
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Ein DNF ist besser als die Gefärdung der Gesundheit. Oft wird gesagt, wer einmal aufgibt, neigt immer wieder dazu. Aber das stimmt nicht. Es ist nur ein Zeichen von Vernunft. Ich kenne da einen, der ist seinen letzten Marathon 2/3 der Strecke mit Kniezipperlein durchgehumpelt und hatte danach fast gar keine Lust mehr auf Wettkämpfe - von Marathon ganz zu schweigen. :peinlich:
Also alles richtig gemacht und auf ein Neues.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Sonntag war der Marathon.
Dienstag kam die rote Warnung in der CWA, die ich noch nicht ernst nahm, denn ich war ja z.B. auch in der U-Bahn unterwegs und immer mit FFP2.
Mittwoch früh fühlte ich mich komisch. Lieber einen Schnelltest gemacht. Positiv. Da der letzte Kaffee noch nicht so lange her war und der ja einen false Positive auslösen kann 10 Minuten später einen weiteren Schnelltest anderer Marke hinterher. Auch positiv.
Termin für PCR gemacht.

Ab Mittags Kopfschmerzen, aus dem Homeoffice heraus auf der Arbeit noch geregelt, was irgendwie zu regeln war.
Am Nachmittag kam das PCR-Ergebnis. Positiv, aber mit ziemlich hohem CT-Wert. Also entweder wenig Viruslast oder noch ganz am Anfang. (Bei späteren Schnelltests war kaum noch Farbe für die Kontrollinie übrig, so tiefrot war die Testlinie - also war der PCR früh, die hohe Viruslast kam später).

Am Mittwoch Abend ging es dann richtig los. Fieber, Husten, Schnupfen und gar nix ging mehr - länger als 1h schlafen und Essen bei sich behalten auch nicht. Noch in der Nacht krankgemeldet (an Homeoffice war nicht mehr zu denken) und dann 2 Nächte und einen Tag extrem gelitten. Schlimmer als bei jeder Grippe (die hatte ich 2-3x und da habe ich einfach fast durchgepennt, das ging mit Covid schlichtweg nicht). Dann wurde es jeden Tag besser.
Freitesten klappte dann an Tag 9.

Ich halte es für extrem wahrscheinlich, dass ich mir den Kram beim Marathon eingefangen habe, auch wenn ich da wann immer möglich mit FFP2 unterwegs war.

Über das DNF bin ich im Nachhinein doppelt froh. Ursache war Covid da auf keinen Fall (Kreislaufmäßig war der Lauf top) aber ein gleichzeitiges Erholen vom Marathon und Covid hätte nicht sein müssen. Vom 25km-TDL, den ich aus dem M gemacht hatte, war keine großartige Erholung notwendig.
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So, ich bin zurück - und wie :nick:

Nach Marathon(-versuch) und Covid bin ich dann 7.5. erstmals wieder gelaufen und habe vorsichtig aufgebaut. Das ging erstaunlich gut. Mein Vo2Max war bei Wiedereinstieg im Bereich 42-43, jetzt ist er bei 45-47. Das ist der Bereich zu Zeiten meiner Bestzeiten.
Vorm Marathon war er um die 44 und bei meinem kompletten Reboot nach der langen Pause war er auf 38 gesunken...

Ganz deutlich zeigt es sich bei zwei Läufen um die Alster (7,33km). Vor 2 Wochen: 36:31 Minuten (4:59er Pace), gefühlt ziemlich am Anschlag. Durchnschittspuls 164. Gestern insgesamt eine Sekunde langsamer (36:32) aber locker gelaufen und unterwegs einmal nicht rausgestoppt angehalten um die Schuhe zu binden. 157er Puls.

In 10 Tagen bin ich bei einem 10km-Wettkampf, mal sehen, ob ich das auch auch auf die Straße bekomme...

Ende des Monats steht dann der 2x verschobene Hella Halbmarathon an. Das letzte Mal war es eine Hitzeschlacht außer Konkurrenz, mal sehen ob da diesmal überhaupt die Bedingungen sind, um Gas zu geben. Immerhin ist der Start jetzt eine Stunde früher, so dass es eine gewisse Chance gibt...
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In 10 Tagen bin ich bei einem 10km-Wettkampf, mal sehen, ob ich das auch auch auf die Straße bekomme...
Läufst Du auf Finkenwerder? Ich habe das z.Z. noch in Klammern geplant.
Ende des Monats steht dann der 2x verschobene Hella Halbmarathon an. Das letzte Mal war es eine Hitzeschlacht außer Konkurrenz, mal sehen ob da diesmal überhaupt die Bedingungen sind, um Gas zu geben.
Da bin ich auch dabei und ich erinnere mich noch genau an das letzte Mal 2019 ...

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Ahh, das hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Es steht auch weder im Hamburger noch im Schleswig-Holsteiner "Laufen 2022". Für mich liegt Finkenwerder trotz der Fähre günstiger. Außerdem gefällt es mir, Sonnabend Abend zu laufen.

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ruca hat geschrieben: Ganz deutlich zeigt es sich bei zwei Läufen um die Alster (7,33km). Vor 2 Wochen: 36:31 Minuten (4:59er Pace), gefühlt ziemlich am Anschlag. Durchnschittspuls 164. Gestern insgesamt eine Sekunde langsamer (36:32) aber locker gelaufen und unterwegs einmal nicht rausgestoppt angehalten um die Schuhe zu binden. 157er Puls.
Gerade festgestellt, dass die Zeitmessanlage an der Alster meine "Zielankunft" nicht erfasst hatte und die Zeit nur hochgerechnet hat, es war gestern in Wirklichkeit eine 36:25. :nick:
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ruca hat geschrieben: In 10 Tagen bin ich bei einem 10km-Wettkampf, mal sehen, ob ich das auch auch auf die Straße bekomme...
Jein.

Am Ende wurde es eine 46:24, damit 2 Minuten langsamer als bei meiner PB.

Es ging zwei Runden durch Norderstedt.
Kurz zum Lauf selbst: Es war ein Neustart für den Veranstalter. Der bisherige Hauptsponsor, ein lokales Freizeitbad, ist abgesprungen und dort war bisher auch das Veranstaltungsgelände. Also Neustart mit Mini-Budget auf neuer Strecke (DLV-Vermessen). Medaillen gab es keine, der Rest war aber extrem gut. 2 Wasserstellen mit Wasser und Schwämmen auf einer 5km-Runde, also für 10km-Läufer 4 (!!!) Mal die Option sich zu erfrischen. An jeder Abzweigung hochmotivierte Helfer und Flatterband, die Gefahr des Falsch-Abbiegens war bei Null. Dazu Zeitmessung per Einweg-Chip am Schuh und ein Entschuldigungszettel, dass es "nur" Bruttozeitmessung gibt. Bei 116 Startern auf 10km und einer breiten Startaufstellung kein großes Problem. Ich stand in Reihe 2, was auch gut zur Endplatzierung passte. Strecke war etwa zu 60% Fußweg, 30% Fahrbahn, 10% Sandweg.
Bei den Startunterlagen gab das dann noch eine Überraschung, die ich so noch nie gesehen hatte: Eine Blanko-Urkunde, man konnte sich - so man wollte - hinterher also eine schicke farbige Urkunde auf Pappe mit dem heimischen s/w-Drucker drucken. Eine tolle Idee! Und hinterher gab es auch noch ein kostenloses Video vom Zieleinlauf.

Start war ok, es ging leicht bergab und ich fand recht schnell mein Tempo. Dann kam nach ca. 500m eine Windbö von vorn... nicht wirklich doll, aber ich bekam schlichtweg keine Luft mehr bzw. hatte das entsprechende Gefühl. Vermutlich eine Covid-Nachwirkung, der Kram ist ja erst 5 Wochen her.
Das gab sich zum Glück als es um die Ecke ging und ich musste mich auf die Strecke konzentrieren, da die erste richtig scharfe Kurve kam...
Dem Läufer, mit dem ich bisher sowas wie eine Gruppe gebildet hatte, wurde ich zu langsam und er zog weg. Soll er doch.
Drei KM später brach er ein und ich zog locker an ihm vorbei. Ab jetzt wurde es ein ziemlich einsames Rennen, ich hatte niemanden mehr im Blick.
1km vor dem ersten Zieldurchlauf ging es auf einen ansteigenden Sandweg in der prallen Sonne. Hier merkte ich dann auch, dass das nicht so ganz mein Tag wird und nahm etwas Tempo raus.
Die erste Runde ging dann in 22:21 weg.
Es war aber utopisch, die zweite ebenso hinzubekommen, Motivation war auch nicht mehr wirklich da, zum Ausssteigen fehlte nicht viel. Und weit und breit kein anderer Läufer. Schwachpunkt waren nicht die Beine, der Puls war auch nicht im roten Bereich, es war einfach allgemein "komisch anstrengend". Die Helfer und Zuschauer an der Strecke waren aber wirklich großartig und motivierten sehr.
Also mir vorgenommen, das einigermaßen mit Anstand zu Ende zu bringen. Also Tempo weiter reduziert und weiter.
Nach knapp 7km nahm ich mir am Verpflegungspunkt Zeit und ging einen Moment um in Ruhe zu trinken (kostete ca. 15s)... Prompt "flog" eine Läuferin an mir vorbei. Wieder an sie rankommen war utopisch, weglaufen wollte ich sie aber auch nicht lassen, es gab wieder eine Motivation. Also blieb ich dran und hatte sie den ganzen restlichen Lauf im Blick (ca. 50m vor mir). Auf dem verhassten Sandweg flog dann noch ein Läufer an mir vorbei, der am Ende dann auch sie überholte.
Dann noch ein Stück Straße und ich war endlich im Ziel.


46:24
Erste Hälfte 22:21 (4:28/km), Zweite Hälfte 24:04 (4:49/km).
Gesamt Platz 11 von 116, bei den Männern 10 von 80, AK 2 von 10.
Bis auf die Zeit eines meiner besten Ergebnisse.

Die Läuferin war am Ende die Siegerin der Frauen, ihre ersten Worte als sie mit mir hinterher sprach: "Was für eine Scheiß-Zeit, die Strecke war nicht schnell."
Der Läufer, dem ich am Anfang zu langsam war, kam ca. 2 Minuten nach mir an...

Es kam einiges zusammen:

allgemein:
- Zu warm (20°)
- Boeiger, störender und nicht einzuschätzender Wind
- die Strecke war nicht wirklich schnell. Zwar nicht viele Höhenmeter aber es gab laut meiner Uhr nie einen wirklich ebenen Abschnitt, dazu scharfe Kurven, die einen ganz schön aus dem Takt brachten, für mindestens eine davon musste man deutlich abbremsen. Über den blöden Sandweg rede ich gar nicht erst...


persönlich:
- Post Covid. Meine Infektion ist 5 Wochen her und das merkte ich am Anfang dann doch
- Ich war einen großen Teil allein unterwegs, da fehlte irgendwie dann doch die Motivation, Gaszugeben. Als ich die Frauensiegerin im Blick hatte, wurde ich zwar auch nicht mehr schneller, ich erlaubte mir aber nicht wieder Tempo rauszunehmen...

Fazit: Wenn man mir während der Covid-Infektion, bei der ich ja wirklich flachlag, gesagt hätte, ich würde 5 Wochen später 10km wieder in weniger als 46:30 laufen, hätte ich mit Begeisterung zugestimmt. Jetzt fehlt die Begeisterung ein wenig, weil eigentlich mehr drin gewesen wäre.
Andererseits ist es gar nicht so schlecht. Ja, mir fehlen 2 Minuten auf die PB. Ganz grob liegt eine Minute davon an Wetter und Strecke und eine weitere Minute an mir (alleine schon die Gehpause zum Trinken, was komplett überflüssig war).
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Und weit und breit kein anderer Läufer. Schwachpunkt waren nicht die Beine, der Puls war auch nicht im roten Bereich, es war einfach allgemein "komisch anstrengend".
So fühllt es sich für mich in den letzten Wochen auch an wenn ich versuche schneller zu laufen. Ich schiebe das auf das Klima in Hamburg in den letzten Wochen: warm und schwül und merkwürdiger Wind.

Mir ist es am Sonnabend Abend auf Finkenwerder ziemlich ähnlich gegangen. Ich bin auch zweiter meiner Altersgruppe geworden (von 10), mit 47:57 aber knapp vier Minuten über meiner PB gelandet.

697
Tja... ich bin gerade ratlos, was ich machen soll.

Nach dem 10k-Wettkampf kam ich recht schlecht wieder in Tritt. Bin einmal 8km gelaufen, einmal 15 und beides war deutlich anstrengender als es hätte sein sollen aber noch halbwegs ok. Letzten Sonntag hätten es dann erneut 15 werden sollen, nach 8km in langsam war ich wieder zuhause, es ging gefühlt gar nix.

Für kommenden Sonntag bin ich zum HM gemeldet. Gestern war ich sicher, dass es ein DNS wird, wofür es mehrere Gründe gibt:

- Form im Eimer
- Wettervorhersage sagt Sonnenschein, Start bei 24°, Ziel bei 26°, Tendenz steigend.
- Veranstalter war letztes Mal mit Hitzerennen gnadenlos überfordert und hat die Schuld den Teilnehmern gegeben. Jetzt haben sie in einer Rundmail schon drauf hingewiesen, dass man sich gefälligst kein Wasser über den Kopf schütten solle, sie haben also schon vorgebaut. Dazu habe ich mit diesem Veranstalter ein gewisses Problem, weil mir sein Verhalten während der Covid-Zeit freundlich gesagt nicht immer gefiel. Andererseits ist der Kram eh bezahlt und ob ich nun zuhause bleibe oder nicht wird ihn gar nicht jucken.

Dann kam heute früh... recht locker gelaufene 10km in 4:53er Pace und am Ende ein eff. Vo2Max von >49 (sonst derzeit 45-47). :geil:
Einer meiner besten Trainingsläufe überhaupt.

Argument 1 ist also weg. Offensichtlich bin ich vom 10k-WK wieder erholt und die Überkompensation ist da.
Die anderen Argumente sind noch da. So angenehm kühl wie heute früh (ca. 10°) wird es da definitiv nicht werden, eine wirklich gute Zeit beim HM ist bei >24° utopisch und es wird eine richtig harte Nummer. Ich weiß nicht, ob ich Lust habe, mich für eine 1:40-1:45 so zu quälen...

Wie ich mich kenne, werde ich es am Ende machen, ich kann mich ja während des Laufs umentscheiden und locker ins Ziel traben. 2019 in der extremen Hitze (da waren es noch fast 10° mehr als diesmal, dazu hatte ich eine Woche zuvor den 24h-Lauf) habe ich es ja die ganze Zeit extremst locker angehen lassen und war nach 2:07 im Ziel. Kann ich auch. :D
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ruca hat geschrieben:Tja... ich bin gerade ratlos, was ich machen soll.


Wie ich mich kenne, werde ich es am Ende machen, ich kann mich ja während des Laufs umentscheiden und locker ins Ziel traben. 2019 in der extremen Hitze (da waren es noch fast 10° mehr als diesmal, dazu hatte ich eine Woche zuvor den 24h-Lauf) habe ich es ja die ganze Zeit extremst locker angehen lassen und war nach 2:07 im Ziel. Kann ich auch. :D
Der Ansatz klingt doch gut, vor allem unter dem Aspekt, dass Du ja für den diesjährigen 24 Stundenlauf auch langsam Hitze trainieren solltest. :zwinker2:

Wobei der Veranstalter ja kein Menschenfreund zu sein scheint... Kann man nicht für genügend Wasser vorsorgen? :confused:
Läuft bei mir...zwar rückwärts und bergab - aber es läuft

699
Danke, das klingt nach einem Plan. :daumen:
Friemel hat geschrieben:Wobei der Veranstalter ja kein Menschenfreund zu sein scheint... Kann man nicht für genügend Wasser vorsorgen? :confused:
Aus der Stellungnahme vom letzten Mal:
„Wir haben uns seit über einer Woche auf diese Hitzeschlacht vorbereitet und von 7 auf 12 Wasserstellen aufgerüstet. Jeder Teilnehmer hat darüber hinaus Hitze-Regeln per E-Mail zugesandt bekommen und es wurden zusätzliche Duschen und Befeuchtungsstationen eingerichtet
[...]
Die Wasserstellen waren erwartungsgemäß unter erheblichem Druck. Bei den ersten zwei Wasserstellen haben sich viele Läufer mehrere Becher Wasser über den Kopf gegossen, was es schwer machte, für alle 8.400 Teilnehmer Wasser bereit zu halten.

„Wir haben es aber geschafft“, erklärt Wasserstellen-Chef [..] stolz. „Lediglich bei der Wasserstelle KM 5 und KM 7 konnten wir die letzten 10 Minuten des Durchlaufes nicht gewährleisten“.
Läufer, die dabei waren, sahen es etwas anders...

Und was hat man draus gelernt?

Aus den Infos für dieses Jahr:
Um im Falle von hohen Temperaturen ein Überhitzen der Körper entgegenzuwirken, verfügen nun die meisten Wasserstellen über Duschen zur Abkühlung. Zusätzliche Abkühlungsmöglichkeiten werden an mindestens vier weiteren Stellen eingerichtet. Wir bitten daher alle Teilnehmenden, im Hitzefall davon regen Gebrauch zu machen, während die Getränke nur zum Trinken genutzt werden.
Achja: Wieder 7 Wasserstellen.
Und etwa 2.000 Teilnehmer mehr. Dafür aber eine Aufteilung in Startwellen.

Ich glaube nicht, dass es wieder zum Chaos kommt, finde es aber trotzdem nicht ok, den Läufern den schwarzen Peter zuzuschieben. Und wenn ich nach dem Trinken noch Wasser im Becher übrig habe, werde ich es mir weiterhin über den Kopf kippen anstatt es in den Mülleimer zu schmeißen... :nick: Mal sehen, ob ich so zu meinem ersten DSQ komme. :teufel:
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

700
ruca hat geschrieben: Wie ich mich kenne, werde ich es am Ende machen, ich kann mich ja während des Laufs umentscheiden und locker ins Ziel traben. 2019 in der extremen Hitze (da waren es noch fast 10° mehr als diesmal, dazu hatte ich eine Woche zuvor den 24h-Lauf) habe ich es ja die ganze Zeit extremst locker angehen lassen und war nach 2:07 im Ziel. Kann ich auch. :D
Und genauso habe ich es auch gemacht.
eine wirklich gute Zeit beim HM ist bei >24° utopisch und es wird eine richtig harte Nummer. Ich weiß nicht, ob ich Lust habe, mich für eine 1:40-1:45 so zu quälen...
Die Antwort hierauf war: Nein!

Das erste Drittel des Laufs war gut, ich hatte eine gute Rennpace gefunden und es fühlte sich alles gut an. Dann spürte ich die Hitze immer mehr und mir war klar, dass tatsächlich irgendwas im Bereich 1:40-1:45 drin wäre, das aber richtig, richtig hart würde. Dazu war ich nicht bereit, also nahm ich ab KM 8 Tempo raus, ging an den Verpflegungsständen und gönnte mir unterwegs auch noch ein paar Gehpausen - nicht weil Beine oder Kondition das zwingend machten sondern weil ich es heute nicht anders wollte. Im Ziel war ich (recht entspannt) nach 1:48:13, was mir deutlich lieber ist als eine extrem harte 1:42, nach der gar nix mehr geht...
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