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Vom Glück, ein Läufer zu werden

903
Hallo

Habt ihr sehr fein gemacht.
Gefällt mir SEHR gut.

Zur Belohnung gibt es für jeden von euch eine Kugel Eis (wer welche wegschleckert, müsst ihr auslosen).
Gruss Stefan

PS: Es ist Schoko und Banane.
Und wieder springe ich über Pfützen oder mitten hinein!!! :-)
Nur diejenigen, die es riskieren, zu weit zu gehen, können herausfinden, wie weit sie wirklich gehen können. -T.S. ELLIOT
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forum/threads/131192-Mont-Ventoux

904
Vielen, vielen Dank für eure Glückwünsche :D . Und das Eis hat prima geschmeckt (Schoko für den Gatten, Banane für mich :) ). Danke!

Ich hatte ja befürchtet, dass es mir nach dem Abenteuer vom Freitag eventuell nicht so gut geht, aber das war überhaupt nicht der Fall. Gestern ziepte und zwickte gar nichts, ich habe mich toll und voller Energie gefühlt. Was der Lauf für meinen Kopf getan hat, ist unglaublich. Ich fühle mich so rundum ruhig und zufrieden wie schon ewig nicht mehr.
Allerdings gibt es eine winzige Stelle, die ein klitzekleines Unmutssignal sendet. Der Zeh direkt neben dem großen Zeh am linken Fuß (keine Ahnung, wie man ihn nennt, ich sage mal „Zeigezeh“, wenn ich ihn mit den Fingern vergleiche) ist ein klein wenig länger als mein großer Zeh. Da muss wohl die Naht vom Socken direkt vorne gesessen und etwas gedrückt haben. Auf jeden Fall ist der obere Rand des Zehs leicht druckempfindlich. Na, wenn es weiter nichts ist, ist ja alles in Ordnung.

Kann also heute wieder los gehen. Ich stelle mir eine winzige Runde ab Haustür vor, lasse mich aber vom Gatten zur Wald- und Golfplatz-Runde überreden.
Es ist mit 7° nicht allzu kalt, aber der kräftige Wind lässt es sich viel kälter anfühlen. Zum Glück gibt es aber erstmal etwas Rückenwind. Wir laufen auf einem perfekt abgetrockneten Feldweg los. Na gut, „laufen“ ist es noch nicht, was der Körper an Bewegung anbietet. Aber nach etwa 200 Metern wird es schon besser, und am Ende von KM 1 mit gemütlichen 7:22 ist es wieder richtiges Laufen.
Auf dem 2. KM kommt eine kurze, knackige Steigung. Kein Protest von den Beinen, ich laufe da heute hoch, als wäre nichts. Kollege Puls kommt nicht aus dem Quark, es geht gerade mal in den grünen Bereich. Ich glaube, ich werde fitter :) . KM 2 mit Steigung in 7:02.

Auf dem 3. Kilometer wird der Untergrund ein Wiesenweg, der aufgrund der schmalen Fahrspuren etwas schwieriger zu laufen ist. Ab hier melden die Beine, dass wir ruhig schneller machen können. Nehme ich gerne an, und so wird es trotz holprigem Untergrund 6:43.

Der Rest der Strecke ist wieder fester Feld- und Schotterweg, leider auch mit kaltem Gegenwind. Ich ziehe die Kapuze fest, wird schon gehen.
Erstaunlicherweise macht mir der Wind heute nicht so viel aus. Es fühlt sich so an, als hätte ich insgesamt mehr Kraft zur Verfügung. Ich kann das nicht besser beschreiben. Normalerweise bekomme ich bei Gegenwind und Steigungen vom Körper immer das Signal von Kraftlosigkeit, und das ist heute ganz anders. Heute ist es mehr so „ich kann alles“ :) . Die nächsten Kilometer fliegen mit 6:24, 6:20, 6:22 dahin.

Die letzten 700 Meter müssen wir schnell hinter uns bringen, denn das Feld neben dem Weg stinkt erbärmlich. Keine Ahnung, was das Bäuerlein da auf die Erde gekippt hat, ich möchte das Zeug nicht länger als nötig in meiner Nase habe. 6:07 sind dann aber mit Gegenwind alles, was geht.

6,71 Kilometer, Dauer 44:33
Pace 6:38, ∅Puls 139 (75%)
50 Höhenmeter

Diese Woche bin ich 49,66 Kilometer gelaufen :nick: .

905
Heute habe ich ein Gartenprojekt gestartet, dass mich seit 8.00 Uhr beschäftigt hat. Erst Einkauf im Baumarkt, dann das Zeug in den Garten schleppen, Löcher buddeln, Holzpfosten setzen, Grünschnitt umschichten (der war im Weg).
Als es Mittag wurde, habe ich den Gatten im Homeoffice geweckt und wollte mich zum Laufen fertig machen. Er hat mich sehr fragend angesehen. Den ganzen Vormittag körperlich gearbeitet und dann noch laufen? Ja, so war mein Plan.

Dass es heute eher ein ruhiger Lauf wird, merke ich sofort. Irgendwie fehlt mir die Kraft. Eigentlich ist montags die schnelle Einheit dran, aber ich erkläre diese Woche zur Erholungswoche und nehme mir den Druck, mich komplett zu verausgaben.

Ist auch mit moderatem Tempo alles anstrengend genug. Die lange Strecke von Freitag und die Gartenrackerei vom Vormittag waren dann doch etwas zuviel. Und weil ich ja nicht hören will, schickt mir der Körper nach vier Kilometern einen leichten Schwindel. In Ordnung, ich habe verstanden und gehe ein paar Schritte. Den Rest bis nach Hause schaffe ich dann auch noch, nur die Extraschleife ins Nachbardorf schenke ich mir heute.

6,75 Kilometer, Dauer 43:37
Pace 6:28, ∅Puls 145 (78%)
93 Höhenmeter

Die Laufpause morgen habe ich mir wirklich verdient.

906
Das Gartenprojekt habe ich gestern abgeschlossen. Es ist eine Totholzhecke geworden, die hoffentlich bald von Igeln, Vögeln und Insekten bewohnt wird.
So konnte ich heute ausgeruht in den Lauf starten. Es wird die Strecke vom letzten Mittwoch, die Bergrunde ab Haustür.

Ich bin sehr gespannt, wie sich mein Körper auf den ersten Metern präsentiert. Was sich in schönster Pracht präsentiert ist die Frühlingssonne. Mit 15° verleitet sie mich, kurz/kurz zu laufen. Das erste Mal im Jahr, dass meine Arme und Beine die Sonne sehen. Zum Glück habe ich noch einen Rest Sonnencreme vom letzten Jahr. Ich habe extrem sonnenempfindliche Haut, ohne Schutz gehe ich nicht vor die Tür.

Auf dem ersten Kilometer jammere ich dem Gatten die Ohren voll, dass mir viel zu kalt ist. Das gibt sich aber recht schnell, denn zu meiner Überraschung drehen die Beine munter auf. Die Müdigkeit vom Montag ist komplett verflogen. Auch Kollege Puls meint es gut mir mir und buppert sehr lange im blauen Bereich herum.

Die ersten fünf Kilometer fliegen so dahin. Auch wenn es die ganze Zeit überwiegend bergauf geht, werden wir mit jedem Kilometer schneller.
6:58, 6:35, 6:26, 6:15, 6:07

Der sechste Kilometer ist die gruselige Steigung. Was freue ich mich, wenn ich hier unter 7:00 bleibe. Und heute? Ich habe das Gefühl, mir sind neue Muskeln im Hintern gewachsen, die mich mit 6:32!!! den Berg hoch schieben. Der Gatte neben mir staunt nicht schlecht.

Wir erreichen den Waldrand, jetzt geht es ein langes Stück sanft bergab mit 6:01, 6:19 (holpriger Wiesenweg), 6:08.

Am Ende kommt der Anstieg nach Hause. Zwar nicht so steil wie das Stück im Wald, aber meinem inneren Schweinehund reicht es. Er möchte jetzt sofort und auf der Stelle stehen bleiben. Ich sage dem Gatten, dass ich mentale Unterstützung brauche, und er schafft es heute gut, die richtigen Sachen zu sagen, die mich weiterlaufen lassen.
6:35, 6:34, 6:27, dann sind wir wieder zu Hause.

11,67 Kilometer, Dauer 1:14:41
Pace 6:24, ∅Puls 145 (78%)
110 Höhenmeter

Das war fast genau 1 Minute schneller als letzte Woche. Ich bin mir sicher, mir sind neue Muskeln gewachsen :zwinker2: .

907
Ich bin mir sicher, mir sind neue Muskeln gewachsen :zwinker2: .
Auf jeden Fall... :nick: Weiß doch jeder, dass Gartenarbeit voll die Mega-Muckis machen. :D
5 km - 21:44 (09.09.2023 - Tierparklauf)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:39:18 (28.08.2022 - Die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - BM)
50 km - 04:32:07 (17.03.2024 - Werderseelauf)

908
heikchen007 hat geschrieben:Weiß doch jeder, dass Gartenarbeit voll die Mega-Muckis machen. :D
Na, dann weiterhin „Ab ins Beet“. Was habe ich ein Glück, dass der Garten so groß ist :zwinker2: .

Gestern war ich auch wieder im Beet, aber meine Beine schweigen still. Haben sie sich an die Belastung gewöhnt oder eingesehen, dass Protest zwecklos ist? Ich bin sehr gespannt, wie sie heute den langen Lauf auf dem Weserradweg finden.

Mit 16° und Sonne ist es wieder so schön draußen, da geht mir schon beim Loslaufen das Herz auf. Wie weit es gehen wird, ist am Start noch unklar, das entscheiden die Beine. Mein Ziel ist, so lange wie möglich im blauen Pulsbereich zu laufen, Tempo ist egal.

An der Weser weht ein frischer Wind, den wir auf den ersten Kilometern von vorn abbekommen. Das ist kalt und eklig, der Puls bleibt aber schön unten.
Nach 5 Kilometern müssen wir uns entscheiden, ob wir zurück oder noch ein Stück weiter wollen. Bei mir fühlt sich alles gut an, beim Gatten auch, also geht es geradeaus weiter.
Den blauen Bereich kann ich tatsächlich für knapp 10 Kilometer halten. Dann wird es aber langsam anstrengend, und der Puls verabschiedet sich in den grünen Bereich. Dort bleibt er bis zum Ende.

Auf den letzten Kilometern merke ich dann, dass auch die „neuen“ Muskeln ihre Grenzen haben. Die Beine melden deutlich, dass sie müde sind.

15,07 Kilometer, Dauer 1:43:12
Pace 6:51, ∅Puls 140 (76%)
keine Höhenmeter

Polar spendiert mir zwar einen für mich beachtlichen Running Index von 53, findet mein Training heute aber gerade mal „erhaltend“.
Manchmal bin ich bei diesen Auswertungen wirklich ratlos…

909
Die Wärme der letzten Tage hat sich leider verabschiedet, und so stehe ich wieder mit lang/lang und Kapuze am Start zum Sonntagslauf und friere. Ich fühle mich dabei so unglücklich, dass ich eigentlich gar nicht loslaufen möchte. Der Gatte erzählt etwas von müden Beinen. Nee, komm, jetzt keine Ausreden, GPS suchen und los.

Wir laufen heute am Waldrand und dem Golfplatz im Nachbarort. Ich komme erstaunlich gut in Gang, bis auf das fröstelige Gefühl, das mich den gesamten Lauf begleitet, stört nichts.

Viel zu berichten gibt es von dem Lauf nicht, es war ein unaufgeregter Lauf, der sich entspannt angefühlt hat. Wir haben viel geredet unterwegs, haben nicht aufs Tempo geachtet und einfach den Sonntag Morgen genossen.

12,53 Kilometer, Dauer 1:22:55
Pace 6:37, ∅Puls 141 (76%)
87 Höhenmeter

Diese Woche bin ich 46 Kilometer gelaufen.

910
Montags ist ja eigentlich mein Renntag, aber in den letzten zwei Wochen hat mich auf der Strecke immer der Schwindel gepackt. Soll ich es heute vielleicht mal ruhiger angehen lassen? Außerdem hat der Gatte keine Zeit, da fehlt mir der Motivator, wenn es schwierig wird.
Mit 10° ist es nun nicht gerade warm, aber die Sonne scheint so schön, da lasse ich mich zu kurz/kurz hinreißen. Nach einem Probeschritt auf die Terrasse ziehe ich lieber noch eine hauchdünne Windjacke drüber. Das erweist sich heute als ideale Kombination.

Ich habe also keine Ahnung, was ich laufen möchte, als ich aus der Haustür trete. Nur die Strecke ist klar, halt die übliche Montagsrunde: erst Feldweg, dann Straße, dann bergauf in den Wald, holprige Auf- und Ab-Runde im Wald, zurück erst bergab im Wald, dann Straße, dann Feldweg.

Auf den ersten Metern spüre ich, dass die Beine fröhlich unterwegs sind. Na gut, dann wird es vielleicht ein Fahrtspiel, bei dem ich die nicht so anstrengenden Bergabstücke schneller laufen könnte. Klingt nach einem guten Plan. Den letzten Teil des Feldweges werde ich schon schneller und starte auf dem ersten KM mit 6:46. Ein Start unter 7:00 ist für mich wirklich schnell, da ich eigentlich nur sehr zäh in Gang komme.

Auf der Straße läuft es schon richtig rund, zunächst ist es flach, dann geht es einen kleinen Hügel hoch. KM 2 mit 5:46. Auf den Puls achte ich heute überhaupt nicht. Ich hab Puls, also ist alles gut.
Jetzt geht es in den Wald, den Weg hinauf. Auf diesem Stück habe ich die letzten zwei Wochen meine ganze Energie verbraten, was der Körper mit Schwindel quittierte. Ich stürme den Berg mit 6:06 auf dem 3. KM hinauf. Na gut, aber bei der holprigen Schleife im Wald, da sollte ich doch mal langsamer werden. Schließlich soll es nachher bergab doch flotter werden.
Mein Körper hat nicht die Absicht, hier irgendwie langsamer zu werden, und so wird es 6:03 auf dem unebenen Untergrund des 4. KM.

Aber jetzt, jetzt geht es endlich bergab. Ich höre in mich hinein, kein Anzeichen von Schwindel weit und breit. Go girl, lass es krachen! Ich gucke mal, was so geht. Es sind rasend schnelle 5:23 auf dem 5. Kilometer. Ich laufe mit dem breitesten Grinsen der Welt.

Auf dem 6. Kilometer liegt der „Hausberg“, eine kurze, aber sehr steinige Steigung. Egal, das bremst mich gerade mal auf 6:04 ab.

Ich könnte jetzt nach Hause, da vorne ist die Haustür. Aber ich weiß, dass ich nicht an die Zeit herangekommen bin, die der Gatte neulich auf dieser Strecke gelaufen ist. Ich habe keine Lust, die Nummer 2 zu sein und laufe geradeaus. Ich werde mir den Streckenrekord auf der längeren Runde holen.
Der Untergrund ist jetzt ebene Straße, ich schaffe den 7. KM mit 5:35.

Der 8. KM ist etwas schwieriger. Der Untergrund ist ein löcheriger Feldweg, der in eine Straße mit Steigung mündet. Das wird langsam schwierig, und ich handele mit mir aus, dass ich diesem Kilometer noch irgendwie unter 6:00 hinkriege und dann langsamer werde. Dies ist dann auch die Stelle, an der mein Puls den roten Bereich erreicht, wie ich später in der Aufzeichnung sehe. Ach guck, das geht also auch noch. KM 8 wird sehr anstrengende 5:51.

Dann ist es nur noch den Hügel hoch nach Hause. Ich erlaube mir, langsamer zu werden, aber so richtig können die Beine das nicht umsetzen. Die letzten 850 Meter in 6:09.

8,85 Kilometer, Dauer 52:33
Pace 5:56, ∅Puls 152 (82%)
100 Höhenmeter

Damit steht ein neuer Streckenrekord, an dem sich Gatte sich demnächst abarbeiten kann.

911
Schöner Lauf. Unverhofft kommt oft... eine Bestzeit heraus. :daumen:
5 km - 21:44 (09.09.2023 - Tierparklauf)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:39:18 (28.08.2022 - Die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - BM)
50 km - 04:32:07 (17.03.2024 - Werderseelauf)

912
Es wird wieder kühler, das mag ich gar nicht. Heute sind es nur noch 9°. Ich sehne mich zurück nach Wärme und stehe ratlos vor dem Schrank. Egal, was ich anziehen werde, es wird wohl falsch sein. Und so gibt es eine 3/4-lange Hose, ein dünnes, langärmeliges Kapuzenshirt und eine dünne Windjacke drüber. Ist natürlich viel zu wenig, und ich jammere mich durch die ersten drei Kilometer.

Der Gatte ist heute wieder mit dabei, allerdings mit angezogener Handbremse. Er hat den verpassten Tempolauf von Montag gestern allein nachgeholt. Natürlich wieder in einer Zeit, die mir den Mund offen stehen lies… Heute bremst ihn ein noch nicht wieder einsatzbereites Fahrgestell.

Wir laufen die „Bergrunde“ ab Haustür. Was sich letzte Woche bei 15° federleicht angefühlt hat, ist heute kalt und ungemütlich. So richtig weiß ich nicht, ob ich schnell oder langsam laufen soll.
Nach 3 Kilometern steigt der Gatte aus. Ihm ist es heute zuviel, er nimmt die Abkürzung nach Hause, ich laufe die geplante Strecke weiter.
Auf dem 6. Kilometer kommt mit ca. 35 Höhenmetern der große „Berg“. Ich fühle mich richtig gut und stürme mit unfassbaren 6:28 hinauf. Ich kann es selbst kaum glauben, als ich oben angekommen bin.

Den Rest nach Hause laufe ich sehr glücklich und zufrieden. Allerdings ärgert mich der Pulsmesser am Brustgurt. Da scheint wohl das Ende der Batterie gekommen zu sein, denn es gibt zweimal kurz absolute Fantasiewerte.

11,67 Kilometer, Dauer 1:15:30
Pace 6:28, ∅Puls 142 (77%)
ca. 115 Höhenmeter

Das war mein letzter Lauf im März. Die Statistik zeigt mir 186,5 Kilometer. So viel bin ich noch nie in einem Monat gelaufen.

913
Es ist der 1. April und draußen liegt Schnee :wow: . Ich kann kaum glauben, was ich sehe, aber es ist wohl wirklich ein Aprilscherz der Natur. Meine dicken Laufsachen, die ich eigentlich schon nach ganz hinten unten im Schrank verstaut hatte, müssen wieder raus. Bei 0°, ungemütlichem Wind und weiterhin Schneefall ziehe ich alles an, was mir in die Finger kommt.

Ein langer Lauf kommt heute bei diesen Bedingungen nicht in Frage, den verschiebe ich auf Sonntag in der Hoffnung, dass der weiße Spuk bis dahin vorbei ist. Gatte und ich einigen uns auf eine kurze Runde ab Haustür. Hauptsache, draußen gewesen und etwas bewegt, das muss für heute reichen.

Nie war ich so froh über meine wasserdichten Laufschuhe wie heute, wo ich gleich zu Beginn in eine vom Schnee gut getarnte Pfütze latsche. Ich kann dem ersten Abschnitt Feldweg nichts Positives abgewinnen. Es ist zu kalt, der Wind kommt von schräg vorn, die Füße erwischen jede Pfütze, und neben mir läuft die geballte schlechte Laune. Er murmelt irgendwas, ich frage „Hä?“, weil ich durch die Schicht aus Mütze und zwei Kapuzen von Shirt und Jacke kaum etwas höre, und Gatte ist genervt, weil er alles wiederholen muss. Menno, dann rede halt gleich lauter und deutlicher, du siehst doch, dass meine Ohren dick eingepackt sind!

Bevor es zu einem Ehekrach kommt, stellen wir das Reden ein und hoppeln unsere Spuren in den Schnee. Unsere Fußabdrücke sind die einzigen Spuren, die im Wald zu sehen sind. Auf dem Rückweg habe ich schweigend ausreichend Zeit, mich mit meiner Fußspur vom Hinweg zu beschäftigen. Wie setzte ich die Füße eigentlich auf, gerade oder schief? Ich finde meine Spur schön gleichmäßig, die Abdrücke wie auf einer Schnur. Und mein rechter Fuß, der immer etwas nach außen gedreht war, hat inzwischen auch das Geradeauslaufen gelernt. Vielleicht sollte ich über eine zweite Karriere als Laufstegmodel nachdenken :wink: .

Meine Güte, womit man sich unterwegs so beschäftigt, wenn es einigermaßen läuft. Das Tempo ist bei diesem Untergrund total egal. Mein Brustgurt hat eine neue Batterie bekommen und liefert zuverlässige Werte. Im Gegensatz zur Uhr des Gatten. Da hat am Anfang durch die Kälte die Messung am Handgelenk komplett versagt.

In der kurzen Zeit hat es so viel geschneit, dass unsere Spuren vom ersten Kilometer nicht mehr zu erkennen sind. Ich bin froh, als wir wieder an der Haustür ankommen. Vor zwei Monaten hätte ich mich über so ein Wetter gefreut, aber jetzt will ich das nicht mehr.

6,75 Kilometer, Dauer 45:48
Pace 6:47, ∅Puls 143 (77%)
85 Höhenmeter

914
FeldWaldWiese hat geschrieben:... und neben mir läuft die geballte schlechte Laune. Er murmelt irgendwas, ich frage „Hä?“, weil ich durch die Schicht aus Mütze und zwei Kapuzen von Shirt und Jacke kaum etwas höre, und Gatte ist genervt, weil er alles wiederholen muss. Menno, dann rede halt gleich lauter und deutlicher, du siehst doch, dass meine Ohren dick eingepackt sind!
YMMD... :hihi:
5 km - 21:44 (09.09.2023 - Tierparklauf)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:39:18 (28.08.2022 - Die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - BM)
50 km - 04:32:07 (17.03.2024 - Werderseelauf)

915
Der Schnee ist wieder weg, aber Wind und Kälte sind geblieben. Da kann auch die Sonne am Himmel nichts außer Licht beitragen, das ist nicht mein Wetter. Ich pummele mich mehrlagig in die Klamotten, dazu Handschuhe und Mütze. Es soll irgendwas Mittellanges im Nachbarort auf den Radwegen werden.

Am Anfang ist der Wind mein Freund, der mich nett vor sich her schiebt. Das ändert sich leider bei einem Richtungswechsel ab KM 4. Jetzt weht mir die fiese Kälte direkt ins Gesicht. Leider bleibt es auch fast die gesamte weitere Strecke so. Mich macht das sehr unglücklich, Kälte und auch noch bremsender Gegenwind machen es mir heute sehr schwer. Da hilft es auch wenig, dass mir der Gatte an meiner Seite erzählt, wie toll es bei ihm heute läuft…

Bei mir ist es eine mühsame Angelegenheit, und ich bin froh, als es vorbei ist. Die Wetteraussichten für die nächste Woche sind gruselig, da kommt zu Kälte und Wind auch noch Regen dazu. Ich will endlich Frühling, laue Luft und dünne Klamotten!

11,43 Kilometer, Dauer 1:16:35
Pace 6:42, ∅Puls 148 (80%)
33 Höhenmeter

38,7 Wochenkilometer

916
Es ist kalt (2°), es regnet und schneit, und den ganzen Tag stürmt es mächtig ums Haus. Der Gatte schüttelt den Kopf, als ich ihn im Homeoffice besuche und nach einer aktiven Mittagspause frage. Ich mag ja eigentlich auch nicht, aber ich fange bestimmt nicht an, wegen Wetter mit mir zu diskutieren.
Klamotten an und raus, soviel steht fest. Ich diskutiere nur über die heutige Strecke mit mir.

Gefühlt kommt der Wind von überall, aber auf den ersten Metern wird die grobe Richtung klar: erstmal von vorn, wie könnte es auch anders sein. Damit ist auch klar, dass es heute die „doppelte Waldrunde“ wird. Der Teil im Wald bietet den größten Schutz vor dem Wind, und die Abschnitte mit Gegenwind halten sich in Grenzen.

Eigentlich ist ja montags immer der „Renntag“, aber heute bin ich einfach nur froh, mich gegen den Wind laufend zu behaupten. An einigen Stellen mit starkem Seitenwind befürchte ich, in den Straßengraben gedrückt zu werden. Wenn es schon kein Tempotraining ist, dann ist es eben ein Krafttraining.

Gleich am Waldeingang liegt ein großer, umgestürzter Nadelbaum. Das lässt mich den gesamten Weg im Wald darüber nachdenken, ob ich den Bäumen trauen kann und auf welcher Seite des Weges ich sicher bin, wenn sie plötzlich beschließen, sich zu Boden zu stürzen. War schon etwas gruselig.

Für mein Tempo unterwegs habe ich gar kein Gefühl. Es fühlt sich langsam und anstrengend an. Zu Hause stelle ich fest, dass ich erstaunlich schnell für diese Verhältnisse unterwegs gewesen bin. Und ich bin froh, dass ich heute nicht mehr vor die Tür muss.

8,09 Kilometer, Dauer 51:30
Pace 6:22, ∅Puls 152 (82%)
90 Höhenmeter

918
Es ist nicht mehr ganz so kalt, und es regnet nicht mehr. Dafür hat der Wind nochmal einen Zahn zugelegt. Meine Lust, dagegen an zu laufen ist ungefähr so groß wie zum Zähneziehen…
Was ich mir aber auf jeden Fall schenke ist der Weg bis zum Wald. Den erledige ich heute gemütlich mit dem Auto. Ich möchte nicht schon fix und fertig am Wald angekommen, bevor der „richtige“ Lauf losgeht.

Immerhin ist der Gatte wieder dabei. Wo genau es langgeht, werden wir unterwegs entscheiden. Erstmal ca. 3,5 Kilometer rein in den Wald. Schon nach ein paar Schritten ist von dem aufkommenden Sturm nichts mehr zu spüren. Mein Körper sendet mir aber verwirrende Signale. Der Puls ist hübsch niedrig, die Beine fühlen sich auch gut an, trotzdem ist da so ein Gefühl von Schwere, das ich nicht einordnen kann.

Am Ende des Waldweges geht es ein Stück leicht bergab. Ich versuche hier, mal ein paar schnelle Schritte einzubauen. Macht auch Spaß, aber kurz danach kommt die Steigung, da war es das auch schon wieder mit Tempo. Die Steigung, die ich die letzten Male gut gelaufen bin, macht mir heute Probleme. Ich bin froh, als ich endlich oben ankomme. Wir erreichen den Waldrand, und drehen gleich wieder um. Der Wind kommt so heftig von vorn, da renne ich nicht gegen an. Dann lieber wieder den eben gelaufenen Weg komplett zurück.

Etwa ab hier kommt der Schwindel. Nicht so schlimm, dass ich eine Pause machen muss, aber doch permanent störend. Puls und Beine sind bestens in Ordnung, aber ich kann die Spur nicht halten. Ich drifte immer wieder nach rechts, und es fällt mir total schwer, die Richtung zu korrigieren. Es wird etwas besser, als ich an den rechten Wegesrand wechsele, da kann ich mich besser orientieren. Ich schaffe es trotzdem nicht, einer Pfütze auszuweichen. Keine Chance für das Gehirn, die Beine rechtzeitig zu erreichen, und so latsche ich mitten rein.

Der Rückweg blieb ein zähes Ringen mit dem Schwindel, der bis zuletzt einfach stur blieb. Genauso stur bin ich bis zum Ende gelaufen.

9,85 Kilometer, Dauer 1:05:54
Pace 6:41, ∅Puls 147 (79%)
95 Höhenmeter

919
Der Wind gibt einfach keine Ruhe, also geht es heute wieder in den Wald. Schade, denn eigentlich ist freitags die Flachstrecke dran. „Flach“ gibt es in den Wäldern ringsum leider nirgends, also wieder Höhenmeter für die Beine.

Und damit keine Langeweile aufkommt, laufen wir heute eine teilweise neue Strecke. Aber zunächst starten wir vom selben Parkplatz wie am Mittwoch. Die ersten zwei Kilometer laufen wir geradeaus in den Wald hinein. Meine Beine fühlen sich gut an und finden gleich ein angenehmes Tempo. Nach zwei Kilometern biegen wir ab, das ist für uns ein ganz neuer Weg. Es geht ordentlich bergab. Ich liebe es und habe das Gefühl, jetzt stundenlang so weiterlaufen zu können.

Wir erreichen ein kleines Dorf, das direkt am Waldrand liegt. Die nächsten beiden Kilometer geht es auf und ab durch das Dorf und wieder in den Wald hinein.
Nach etwa fünf Kilometern wird es dann richtig heftig. Es geht nur noch bergauf, auf KM 6 ca. 25 Höhenmeter auf einem steinigen, nicht sehr angenehm zu laufenden Waldweg, auf KM 7 ca. 50 Höhenmeter auf einer Straße. Die Straße ist schnurgerade. Wenn ich den Kopf hebe, steht die Steigung wie eine Wand vor mir. Also Blick vor die Füße richten, winzige Trippelschritte machen und dem Kopf einreden, dass es weiter bergab geht.
Die Taktik funktioniert, ich laufe das unmögliche Ding von Berg tatsächlich durch!

Mit einem breiten Grinsen im Gesicht und voller Stolz quatsche ich dem Gatten die Ohren voll. Leider kommt jetzt ein etwas freieres Stück mit Wind von vorn. Und dabei verbrauche ich wohl so viel Energie, dass mich 1,5 Kilometer weiter der fiese Schwindel wieder erwischt. Diesmal gehe ich ein paar Schritte, bis das blöde Gefühl weg ist. Dem Gatten habe ich gesagt, dass er ruhig weiter laufen soll. Den darf ich jetzt wieder einholen…

Der Schwindel ist weg, keine Steigung mehr, da kann ich auf dem 9. Kilometer nochmal richtig schnell werden, um den enteilten Gatten wieder einzufangen. Das wird dann auch mit 6:09 der schnellste Kilometer heute.

Jetzt geht es nur noch ein kurzes Stück bis zum Parkplatz zurück. Auf dem letzten Stück bekommen wir wieder etwas Wind ab, diesmal von der Seite. Und sofort meldet sich ganz leise der Schwindel wieder. So langsam habe ich die Vermutung, dass es an meinem Gleichgewichtsnerv liegen könnte. Der war vor ein paar Jahren plötzlich auf der linken Seite ausgefallen. Wie sich das angefühlt hat, wünsche ich niemandem. Gerade gehen konnte ich erst nach einer Woche wieder, nach einem Vierteljahr war alles wieder in Ordnung.
Ich muss mal sehen, ob es nächste Woche bei ruhigerem Wetter auch auftritt oder Mittwoch und heute durch den Wind ausgelöst wurde.

10,20 Kilometer, Dauer 1:08:18
Pace 6:42, ∅Puls 141 (76%)
140 Höhenmeter

920
Auch heute ist vom Frühling nur ab und zu die Sonne zu sehen, sonst ist es mit 3° und eisigem Wind weiterhin eklig. Gelaufen wird mit Gatte auf den Radwegen im Nachbarort.

Das macht am Anfang auch fast Spaß, denn mit Rückenwind läuft es sehr nett, die Kälte ist kaum zu spüren. Na gut, durch meine diversen Klamottenschichten ist auch kaum ein Durchkommen. Die Beine haben die Höhenmeter von Freitag gut verarbeitet.

Das gute Gefühl ändert sich schlagartig nach vier Kilometern, als wir die Richtung ändern und der Wind heftig von vorn kommt. Das ist einfach nur Quälerei, auf die ich heute keine Lust habe. Nach weiteren 1,5 Kilometern nehmen wir die Abkürzung zurück.

7,80 Kilometer, Dauer 52:37
Pace 6:45, ∅Puls 140 (76%)
30 Höhenmeter

Nächste Woche soll es endlich wärmer werden. Wäre ja schön, wenn auch noch der Wind Ruhe geben würde. Da Mitte Mai der geplante 5 KM-Lauf stattfindet, sollte ich langsam mal anfangen, etwas für das Tempo zu tun. Der Gatte hat schon angekündigt, dass er bei Intervallen raus ist. Das macht ihm keinen Spaß, die kann ich dann nach Lust und Laune allein erledigen. Mal sehen, wie ich das anstelle. Vielleicht fange ich mit der einfachsten Variante 1 Minute schnell, 1 Minute langsam im Wechsel an. Da stören dann auch die Hügel auf meinen üblichen Strecken nicht so sehr.

921
Den halben Sonntag habe ich damit verbracht, bei Polar ein Intervalltraining für den heutigen Lauf zu programmieren. Wahrscheinlich habe ich mich dumm angestellt, aber ich wollte doch nur Einlaufen, 7 x 1 Minute schnell und 1 Minute langsam, danach Auslaufen. Polar möchte, dass ich die Intervalle nach Puls laufe. Blödsinn, ich möchte nach Pace. Es dauert, aber ich kriege es hin.

Ich möchte die schnellen Stücke in meine übliche Montagsrunde integrieren. Klingt so einfach, war aber nicht besonders gut durchdacht.

Erstmal laufe ich mich ruhig ein. Dazu habe ich das erste Stück Feldweg bestimmt, bis es zur Straße geht. Hier beginnt dann das Gerenne. Die Uhr meldet sich, ich laufe los. Über ein spezielles Tempo habe ich mir keine großen Gedanken gemacht, da ich gar nicht so genau weiß, was ich zur Zeit kann. Der Körper bietet mir etwas erschrocken eine Pace von 5:31 an.
So eine Minute ist kurz und schnell vorbei, jetzt darf ich langsam machen. Ich hatte hier ein sehr niedriges Tempo von über 6:45 angesetzt. Das treffe ich natürlich nicht sofort, was die Uhr mit permanentem Vibrieren quittiert. Boah, das nervt! Notiz an mich selbst: keine Tempovorgaben in den Ruhephasen.

Die anderen sechs schnellen Minuten geht es jetzt nur noch bergauf. Das habe ich mir wirklich nicht gut überlegt, aber ich ziehe es durch.
Hier alle 7 schnellen Minuten: 5:31 (flach), 5:47, 5:31, 5:35, 6:04 (da war es gemein steil), 5:30, 5:47

Für das erste Mal finde ich, habe ich das gar nicht schlecht gemacht. Die Minute Trabpause dazwischen war ausreichend, damit ich wieder zu Kraft und Luft kam.

Nach dem Intervallstück ist noch ein Stück bis nach Hause zu laufen. Ich versuche, mich wieder zu erholen, was mir auch sehr gut gelingt. Und weil das Wetter so ein Traum ist und ich noch nicht aufhören möchte, hänge ich noch eine Schleife dran. Hier versuche ich, mich etwas auf meine Haltung zu konzentrieren. Also schön gerade machen, den Kopf nach hinten korrigieren, auf die Arme achten.

8,85 Kilometer, Dauer 57:36
Pace 6:31, ∅Puls 151 (82%)
107 Höhenmeter

Das hat Spaß gemacht, das mache ich bestimmt noch öfter.

922
Am Sonntag musste ich noch diverse Schichten Klamotten zum Laufen anziehen, heute hat das Wetter auf „Sommer“ umgeschaltet, und ich trage kurz/kurz, was an manchen Stellen auf der Runde noch zu viel ist. Dabei sind es laut Thermometer nur 19°, aber es fühlt sich viel wärmer an.

Gleich zu Beginn merke ich, dass der Körper die Rennerei von Montag noch nicht komplett verarbeitet hat. Es gab zwar keinen Muskelkater, aber ich habe mich gestern recht erschöpft gefühlt. Den Beinen merke ich nach dem Loslaufen deutlich an, dass sie gerne eine längere Pause hätten.

Gatte ist dabei, wir laufen die „Bergrunde“ ab Haustür. Bis zum Wald sind es ca. 1,5 Kilometer, die sich in der Sonne ohne Wind wunderbar anfühlen. Im Wald laufen wir ca. 5 Kilometer, wobei am Ende der fiese Anstieg mit ca. 35 Höhenmetern kommt. Hier merke ich die müden Beine deutlich. Es ist ein ganz schönes Gewürge, der Berg fällt mir heute sehr schwer. Oben angekommen bekomme ich schlagartig Durst. Blöd nur, dass ich nichts zum Trinken dabei habe.

Da der Körper nicht gekühlt wird, bekomme ich einen heißen Kopf. Die Haut im Gesicht glüht geradezu. Dem Gatten neben mir geht es auch so. Es wird wohl ein ordentliches Stück Arbeit, bis wir uns an höhere Temperaturen gewöhnt haben.

Die nächsten vier Kilometer geht es am Waldrand entlang. Hier, wo es sonst immer kräftig windet, bewegt sich kein Lüftchen. Keine Chance auf Kühlung und noch weit weg von zu Hause. Ich fühle mich überfordert und gehe ein paar Schritte. Was soll ich machen? Aufhören und gemütlich zurück spazieren oder es doch versuchen? Den Gatten hatte ich gebeten, weiter zu laufen. Er ist schon zu weit weg, den hole ich nicht mehr ein. Ich entscheide, es weiter zu versuchen und laufe wieder los.

Nach dem Waldrand kommt die letzte, langgezogene Steigung nach Hause. Heute zieht sich das richtig übel.

11,67 Kilometer, Dauer 1:17:40
Pace 6:39, ∅Puls 146 (79%)
125 Höhenmeter

923
Die Sonne ist zwar stellenweise noch da, aber ich vermisse ihre Wärme. An der Weser sind es gerade mal 9° mit Wind, und ich stehe sehr unglücklich am Start mit meinen dünnen Klamotten. Ich habe zwar lang/lang an mit einer ultraleichten Windjacke darüber, aber bis auf ein paar windgeschützte Stellen ist mir heute die ganze Zeit zu kalt.

Wir laufen auf dem flachen Radweg. Eigentlich hatte ich befürchtet, dass durch den Feiertag ordentlich Betrieb sein wird, aber die Scharen von Radfahrern, die uns zur Seite klingeln und sich beim Vorbeifahren noch nichtmal bedanken, bleiben heute aus. Dafür sind die üblichen Gassigänger mit nicht angeleinten Muskelpaketen auf vier Pfoten unterwegs, die mich ansehen, als ob sie mich fressen wollen. Einen einsamen Läufer treffen wir und ein Paar, das seltsame Bewegungen macht. Stöckchenschleifer sind es nicht, sie haben die Hände frei. Ihre Bewegungen kann ich aber keiner menschlichen Gangart zuordnen. Dazu machen sie so konzentrierte Gesichtchen, dass ich mir das Lachen kaum verkneifen kann. Der Gatte hat wohl heute seinen sozialen Tag, er meint, es wäre doch schön, dass sie sich überhaupt bewegen. Freundlich, wie wir sind, grüßen wir alle, die wir treffen. Fußgänger und Läufer grüßen alle zurück, nur die Radfahrer, die können nicht grüßen. Dann eben nicht…

Die gesamte zweite Hälfte der Strecke kommt der Wind von vorn. Das macht mich mürbe, ich habe Probleme, motiviert zu bleiben. Es kostet so viel Kraft, es ist zu kalt, die Beine wollen nicht mehr. Wenigstens ist der Kreislauf komplett stabil, von Schwindel keine Spur. Ich hangele mich gedanklich von einem Punkt zum nächsten. Die Bank, die Abzweigung, der dicke Baum, jede Besonderheit der Strecke bildet ein Zwischenziel, bis zu dem ich laufen möchte.
Und so kommt das Ziel zum Glück immer näher.

15,07 Kilometer, Dauer 1:43:19
Pace 6:51, ∅Puls 140 (76%)
keine Höhenmeter

924
Der Lauf von gestern steckt zwar noch spürbar in den Beinen, trotzdem wird heute eine kleine Runde gelaufen. Am Sonntag haben wir keine Zeit, also wird der vierte Lauf der Woche einen Tag vor verlegt.

Es soll gemütlich werden, auf Rennerei habe ich keine Lust. Für ganz langsam bin ich bei 6° zu dünn angezogen, also wird es erstmal ein Tempo mittendrin. Das bedeutet bei mir zur Zeit irgendwas um 6:30.

Nach ca. 4,5 Kilometer meldet sich ein körperliches Grundbedürfnis, und ich muss schnell hinter den Bäumen im Unterholz verschwinden. Ich sage dem Gatten, er soll weiter laufen, ich werde versuchen, ihn wieder einzuholen.

Ich werde jetzt zwar mit ca. 6:00 deutlich schneller, komme aber bis zur Haustür nicht mehr an ihn heran. Überrascht bin ich von den Beinen, dass sie ohne zu Murren beschleunigt haben und das Tempo für den Rest der Strecke halten konnten. Die Pause bis Montag haben sie sich mehr als verdient.

6,75 Kilometer, Dauer 42:32
Pace 6:18, ∅Puls 150 (81%)
82 Höhenmeter

Gesamtkilometer in dieser Woche: 42,34

925
12°, Sonne satt, ganz leichter Wind: ein Läufertraum! Heute ist zwar eigentlich mein „Renntag“, aber ich höre in mich hinein und bekomme keine positive Antwort. Nein, rennen möchte heute nichts in mir, dafür lieber gemütlich durch die Gegend hopsen. Und so fahren wir zum Nachbarort, um die Runde an den Golfplätzen zu laufen.

Die Beine fühlen sich recht gut an, nur der Puls zeigt mir, dass ich noch nicht wieder vollständig erholt bin. Sobald es auch nur einen Hauch von Gegenwind gibt, geht er spürbar rauf. Ich genieße trotzdem jeden Meter der Strecke, die am Anfang für ca. 5 Kilometer absolut menschenleer ist. Auf einer Weide steht ein winziges Fohlen neben seiner Mutter. Das kleine Pferdchen besteht eigentlich nur aus viel zu langen Beinen.
Ich freue mich an den Blumen am Weg, der Löwenzahn ist wunderschön, die Obstbäume und Sträucher blühen. Frühling ist toll.

Nach der einsamen Strecke erreichen wir die Golfplätze. Hier ist ganz schön Betrieb, aber die Golfer nehmen uns popelige Läufer nicht zur Kenntnis. Ab und zu guckt uns jemand an und macht ein Gesicht, als hätte er ein Alien gesehen.

Nach den Golfplätzen geht es auf dem Radweg weiter in den nächsten Ort. Am Ende des Ortes kommt eine kurze Steigung, an der ich merke, wie müde die Beine inzwischen sind. Kurz noch den Feldweg laufen, dann sind wir auch schon wieder am Parkplatz angekommen.

12,46 Kilometer, Dauer 1:23:01
Pace 6:40, ∅Puls 149 (81%)
81 Höhenmeter

Ein schöner Start in die Woche.

926
Der sonnige Läufertraum hält an, das Wetter gibt alles, um mir das Laufen leicht zu machen. Der Gatte hat Urlaub, also brechen wir am Vormittag zur „Bergrunde ab Haustür“ auf, mit der ich von letzter Woche noch eine Rechnung offen habe. Da hatte mich der Schwindel erwischt, auf den ich heute nicht wieder treffen möchte.

Am Anfang maulen die Beine etwas, aber das gibt sich auf dem Weg zum Wald recht schnell. Im Wald geht es leicht bergauf, auch das ist für mich heute kein Problem. Ganz anders beim Gatten: ihn hat der 3-Kilometer-Fluch erwischt. Das passiert ihm hin und wieder, dass er ab KM3 das Gefühl hat, ihm wurde der Stecker gezogen. Er kann dann nur ganz langsam laufen und kämpft mit Schwindel und Übelkeit. Spätestens bei KM8 ist der Spuk vorbei, und neben mir läuft wieder ein Kraftpaket.

Heute bekomme ich von ihm pünktlich bei KM3 das Signal, dass es wieder soweit ist. Ich soll in meinem Tempo weiterlaufen, er versucht, mich am Berg wieder einzuholen. Ich laufe also normal weiter, gucke mich ab und zu um und sehe, dass der Abstand größer wird.
Nach 5 Kilometern beginnt der Berg, ca. 30 Höhenmeter auf dem 6. Kilometer. Ich komme wirklich gut hoch heute. Oben sehe ich, dass sich der Abstand zum Gatten schon ordentlich verringert hat. Nach einem weiteren Kilometer taucht er fröhlich neben mir auf. Meine Güte, da muss er ordentlich Gas gegeben haben. Ich freue mich, dass es ihm wieder gut geht.

Wir sind inzwischen am Waldrand angekommen. Heute ist super klare Sicht, und der Ausblick ist hier umwerfend schön. Dazu noch die blühenden Rapsfelder, mir geht einfach das Herz auf.

Ab KM9 nehmen wir ein wenig Tempo raus. Den Gatten hat die Aufholjagd geschlaucht, außerdem geht es jetzt bis nach Hause nur noch bergauf. Das muss ich mir mit letzter Kraft nicht antun.

11,67 Kilometer, Dauer 1:15:53
Pace 6:30, ∅Puls 147 (79%)
105 Höhenmeter

927
Am Freitag wird auf dem Radweg an der Weser gelaufen. Das machen Gatte und ich heute auch, allerdings haben wir beim Start keinen rechten Plan, wo und wie wir laufen werden. Erstmal einfach nur geradeaus. Ist gar nicht so einfach, da ein ständiger, kalter Wind direkt von vorn kommt. Ich versuche, schön langsam und gleichmäßig zu laufen, um möglichst lange mit dem Puls im blauen Bereich zu bleiben. Das gelingt mir ganz gut. Allerdings ist es mir mit 12° und Gegenwind einfach zu kalt, um mich wohl zu fühlen. Es dauert ewig, bis mir etwas wärmer wird.

Nach 5 Kilometern kommt ein Abzweig, den wir für eine nicht ganz so lange Runde nehmen müssten. Mir geht es prima, ich mag gern noch weiter. Der Gatte macht den verrückten Vorschlag, bis zur nächsten Stadt zu laufen. Na, das wird dann aber eine Riesenrunde!

Ich bin mir nicht sicher, ob er es wirklich ernst meint. Wir laufen erstmal weiter bis zum nächsten Dorf. Eigentlich geht es ab hier in einem Bogen zurück, weiter geradeaus sind wir noch nie gelaufen. Ich frage nach, ob wir wirklich bis zur Stadt wollen. Wir wollen, also los.
Ich rechne im Kopf die kommende Strecke grob durch. Es wird unsere bisher längste Strecke werden, wenn wir das wirklich durchziehen.

Der Puls ist immer noch im blauen Bereich, als wir nach 10 Kilometern am Stadtrand ankommen. Wir wollen bis zur ersten Brücke laufen, die Weser überqueren und dann auf der anderen Weserseite zurück laufen. Da gibt es ebenfalls einen durchgehenden Radweg, auf dem wir laufen können.

Ich bin es nicht gewohnt, in der Stadt zu laufen. Die vielen Leute machen mich nervös. Ich merke gar nicht, dass ich schneller werde, aber ich will hier nur so schnell wie möglich weg. Bei KM 12 überqueren wir die Weser, bei KM 14 sind wir wieder raus aus der Stadt. Ich entspanne mich sofort wieder, als wir den einsamen Radweg vor uns haben und laufe wieder ruhiger.

Wir sind hier noch nie gelaufen. Der Radweg verläuft etwas abseits der Landstraße. Die Beine melden jede winzige Steigung. Bei KM 19 erreichen wir ein Dorf. Ist nicht sehr einladend hier, es riecht übel nach Landwirtschaft, die Vorgärten der Häuser sind überwiegend Kiesflächen, alles wirkt trostlos. Ich bin froh, hier nur kurz durchzulaufen, bis wir wieder auf der herrlichen Einsamkeit der Radweges sind.

Die nächsten Kilometer geht es schnurstracks geradeaus. Das zieht sich ewig, bis mal ein Baum, ein Strauch oder ein Feldweg kommt. Da der Kopf hier keine Abwechslung bekommt, merke ich die langsame Ermüdung immer deutlicher. Ich weiß, dass ich es bis zurück zum Parkplatz, an dem wir gestartet sind, schaffen werde, aber mental ist dieses gerade Stück eine Herausforderung. Um mich abzulenken, plaudere ich mit dem Gatten. Wir überlegen, ob wir die HM-Distanz heute schneller laufen als beim letzten Mal. Wir brauchen 2:23:19, was ich den Rest des Tages feiern werde.

Der Rest bis zum Auto zieht sich, aber der Körper macht weiter brav sein Ding. Ich freue mich sehr über meinen wunderbaren Laufapparat, der mir heute ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk macht. Ich werde morgen 60 Jahre alt und bin heute so weit wie noch nie in meinem Leben gelaufen.

24,05 Kilometer, Dauer 2:44:08
Pace 6:49, ∅Puls 139 (75%)
65 Höhenmeter

Tierbegegnungen:
1 mittelgroße Schafherde
1 Weißstorch

928
Glückwunsch zur (bisher) weitesten Strecke. :daumen:

Dann kann der runde Geburtstag morgen doch kommen. :)
5 km - 21:44 (09.09.2023 - Tierparklauf)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:39:18 (28.08.2022 - Die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - BM)
50 km - 04:32:07 (17.03.2024 - Werderseelauf)

929
Der lange Lauf von Freitag und der Kuchen von gestern sind verdaut, dann kann es ja heute mit meinem ersten Lauf im neuen Jahrzehnt losgehen.

Ich bin sehr gespannt, wie sich der Körper auf den ersten Metern anfühlen wird, schließlich war die Belastung der Woche bisher nicht wenig. Erwartungsgemäß dauert es ein paar Schritte mehr als sonst, bis sich das gewohnte Laufgefühl einstellt.

Mit 11°, Sonne und leichten Wind sind die Bedingungen wunderschön. Wir laufen wieder an der Golfplätzen, allerdings etwas kürzer als am Montag. An den kurzen Anstiegen merke ich die Beine deutlich, aber trotz Gemurre machen sie ihren Job problemlos.

Am Ende drehen wir eine kurze Extraschleife, um die 10 Kilometer voll zu bekommen. Dabei gibt es noch einmal eine kurze, knackige Steigung, die den Puls ordentlich in die Höhe treibt.

10,35 Kilometer, Dauer 1:08:39
Pace 6:38, ∅Puls 145 (78%)
70 Höhenmeter

Diese Woche bin ich 58,50 Kilometer gelaufen.
Nächste Woche darf es dann gerne etwas weniger sein, allerdings habe ich mir für morgen ein Intervalltraining in die Uhr programmiert. Ich bin gespannt, wie ich das hinkriege.

930
Heute möchte ich rennen, und pünktlich kommt der Regen. Das bedeutet schwere Feld- und Waldwege, die das Vorhaben nicht gerade erleichtern. Naja, einfach kann jeder, also darf es für mich ruhig etwas komplizierter werden :zwinker2: .

Ich bin heute allein unterwegs, der Gatte muss arbeiten. Außerdem findet er Intervalle doof. Prima, dann kann ich mich ja nach Herzenslust austoben.
Geplant sind 5x 3 Minuten schnell mit 2 Minuten Trabpause. Wie schnell? Keine Ahnung, ich weiß wirklich nicht, was mein Körper zur Zeit kann. Ich stelle mir grob eine Pace von 5:50 vor, die ich eventuell laufen könnte. Ob ich das dann fünfmal durchhalte? Werde ich ja sehen.
Das hügelige Gelände hier macht es auch nicht leichter, ein Gefühl für das Tempo zu bekommen.

Das Programmieren des Laufs in die Uhr ging diesmal schon besser, zumindest das kann ich schon :nick: . Ich starte auf meine übliche Runde ab Haustür, die mit einem holprigen Feldweg beginnt. Für dieses Stück habe ich das Einlaufen mit 8 Minuten vorgesehen. Danach kommt ein Stück auf der Straße, da laufe ich das erste Intervall. Die Uhr vibriert, los geht es. Ich habe kein Gefühl, wie lang 3 Minuten sind. Für mein Tempo habe ich auch kein Gefühl. Ich habe im Hinterkopf, dass ich die Intervalle gleichmäßig laufen soll, also lieber gefühlt zu langsam, damit die Kraft reicht.

Polar ist mir an dieser Stelle keine große Hilfe. Auf der Uhr erscheint nur die momentane Pace, ein Fantasiewert, der mir gar nichts nützt. Na gut, dann eben komplett nach dem Gefühl der aktuellen Belastung. Es fühlt sich gut an, was ich da mache, allerdings sind 3 Minuten wie eine Ewigkeit…
Bei der Auswertung zu Hause staune ich Bauklötze, dass ich das erste Intervall mit 5:51 perfekt getroffen habe.

Die Trabpause ist bitter nötig und mit 2 Minuten ausreichend, um mich wieder gut zu erholen. Intervall 2 beginnt, die Straße ist zu Ende, es geht einen Waldweg mit Steigung hoch. Ach je, Steigung ist für mich schon schlimm, Steigung schnell ist die Höchststrafe! Ich reiße mich zusammen und renne tapfer den Berg hoch. Der Regen hat inzwischen aufgehört, und mir wird unter der Kapuze vom Shirt zu warm. Also runter mit dem Ding. Nee, geht auch nicht, die Haare sind schon zu schwitzig, da fange ich bei 7° sofort an zu frieren. Das Kapuze rauf, Kapuze runter wird mich den gesamten Lauf über beschäftigen.
Immerhin lenkt es gut von der Anstrengung ab. Das zweite Intervall bergauf mit 6:07 ist ganz ordentlich.

Pause tut gut! Ich freue mich wie ein Schnitzel (darf man sich als Veganer eigentlich wie ein Schnitzel freuen?), dass ich nach der Anstrengung sogar weiter laufen kann. Eine Gehpause wäre auch in Ordnung, aber die Beinchen wollen weiter laufen. Ich weiß, dass ich das schlimmste Stück geschafft habe. Die nächsten beiden Intervalle auf der Waldstrecke sind ein ständiges Auf und Ab, die ich mit 5:50 und 5:55 wie ein Laufroboter absolviere.

Dann kommt es endlich, das letzte Intervall. Es geht leicht bergab, ich fühle mich immer noch bestens, da kann ich doch mal richtig Alarm machen. Und so laufe ich fröhlich die letzten 3 Minuten schnell in 5:16 :D . Ehrlich gesagt, so schnell hat es sich gar nicht angefühlt.

Die Intervalle sind erledigt, ich kann jetzt gemütlich nach Hause traben. Aber so eine richtig gemütliche Geschwindigkeit kriegen die Beine nicht hin. Es fühlt sich langsamer an, als die Uhr mir anzeigt. Irgendwas stimmt mit meinem Gefühl für die Geschwindigkeit nicht mehr. Ist so wie Tempo 50 nach einer langen Autobahnfahrt: du denkst, du stehst :zwinker5: .

Was macht Kollege Puls nach der Rennerei? Er ist in der Nähe der Haustür schon längst wieder im grünen Bereich angekommen. Na gut, Puls ok, Beine ok, Wetter ok, warum soll ich schon nach Hause? Ich hänge die kleine Schleife ins Nachbardorf dran. Tempo ist total egal, ich bin ohnehin mit meinen Gedanken ganz woanders.

8,85 Kilometer, Dauer 55:50
Pace 6:19, ∅Puls 150 (81%)
105 Höhenmeter
3 Minuten-Intervalle in 5:51, 6:01, 5:50, 5:55, 5:16

Jetzt frage ich mich natürlich, wie ich den geplanten 5-Kilometer-Lauf in drei Wochen angehen soll? Wäre es tatsächlich möglich, so ein Tempo über die Strecke zu halten? Mein Ziel ist es, endlich mal unter diesen magischen 30 Minuten zu bleiben. So langsam habe ich die Hoffnung, dass es diesmal gelingen könnte.

931
FeldWaldWiese hat geschrieben: Jetzt frage ich mich natürlich, wie ich den geplanten 5-Kilometer-Lauf in drei Wochen angehen soll? Wäre es tatsächlich möglich, so ein Tempo über die Strecke zu halten? Mein Ziel ist es, endlich mal unter diesen magischen 30 Minuten zu bleiben. So langsam habe ich die Hoffnung, dass es diesmal gelingen könnte.
Jetzt mal nicht zu doll tiefstapeln... Wer ein letztes 3min-Intervall (auch wenn leicht bergab) noch in 5:16 schafft, für den sind die 30 min für 5 km im Wettkampf allerhöchstens ein MINIMAL-Ziel. Das MAXIMAL-Ziel darf doch schon etwas ambitionierter sein. :prof:
5 km - 21:44 (09.09.2023 - Tierparklauf)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:39:18 (28.08.2022 - Die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - BM)
50 km - 04:32:07 (17.03.2024 - Werderseelauf)

932
heikchen007 hat geschrieben:Jetzt mal nicht zu doll tiefstapeln... Wer ein letztes 3min-Intervall (auch wenn leicht bergab) noch in 5:16 schafft, für den sind die 30 min für 5 km im Wettkampf allerhöchstens ein MINIMAL-Ziel. Das MAXIMAL-Ziel darf doch schon etwas ambitionierter sein. :prof:
Ich stapel nicht tief, ich habe nur überhaupt keinen Plan, welches Ziel realistisch ist. Der Lauf findet auf ebenem Gelände statt, da muss ich mir zum Glück keinen Kopf über Steigungen machen.

933
FeldWaldWiese hat geschrieben:Ich stapel nicht tief, ich habe nur überhaupt keinen Plan, welches Ziel realistisch ist. Der Lauf findet auf ebenem Gelände statt, da muss ich mir zum Glück keinen Kopf über Steigungen machen.
Umso besser, wenns keine Steigungen gibt.

Aufgrund deiner bisherigen Pace- und dazugehörigen Puls-Angaben mal mein Plan:

Miniminiminimal-Ziel: 29:59
Real-Ziel: 28:59
Optimal-Ziel: 27:59

Und wenn du dich an dem Tag gut fühlst und das Wetter passt, wird natürlich auf Optimal-Ziel angegangen. :nick:
5 km - 21:44 (09.09.2023 - Tierparklauf)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:39:18 (28.08.2022 - Die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - BM)
50 km - 04:32:07 (17.03.2024 - Werderseelauf)

934
Das hat schon etwas in mir bewegt, die Zeiten zu lesen, die du mir zutraust. Vielleicht kann ich ja doch ein klein wenig mehr, als ich mir selbst zutraue.
So langsam fange ich an, mich auf den Lauf zu freuen…

Heute soll es die übliche Berg- und Waldrunde am Mittwoch werden. Ich wecke den Gatten im Homeoffice, und bei 12° und strahlendem Sonnenschein kann es ja eigentlich nur gut werden. Die Beine haben das Gerenne von Montag längst vergessen und fühlen sich trotz Garteneinsatz gestern ausgeruht an.
Wir laufen ab Haustür los und kommen etwa 200 Meter weit. Der Gatte schreit neben mir auf, bleibt stehen und fasst sich an den Oberarm. Himmel nochmal, was ist denn jetzt schon wieder? Uhr anhalten, soviel Zeit muss sein, und dann um den inzwischen fluchenden Gatten kümmern. Ich erfahre zwischen den Kraftausdrücken, dass ihn irgend ein hundsgemeines Insekt wohl geradewegs durchs Shirt gestochen hat. Die Stelle tut höllisch weh, was ich aus dem Gesichtsausdruck deute. Er zieht das Shirt aus, und zu sehen ist absolut nichts. Kein Einstich, keine Schwellung, nichts ist rot, es sieht alles bestens aus. Ich untersuche das Shirt, ob sich das Killerinsekt darin versteckt hat, finde aber gar nichts. Der Gatte beruhigt sich etwas, zieht sich wieder an, und wir laufen weiter.

So ganz gut scheint es ihm aber nicht zu gehen. Ich merke, wie er immer langsamer wird, und an der ersten Steigung Probleme hat. Er sagt, dass sein Puls viel zu hoch ist, die Stelle immer noch schmerzt und er den Lauf abbricht.

Also laufe ich ab KM 3 allein weiter. Sofort werde ich deutlich schneller, obwohl das gar nicht meine Absicht ist. Ich bin mit den Gedanken nicht beim Laufen, das macht der Körper ganz allein. Er wird die nächsten drei Kilometer mit 6:19, 6:11, 5:53 ganz schön flott, aber es fühlt sich nicht anstrengend an. Sollte ich wirklich zur Zeit richtig gut unterwegs sein?

Dann kommt der 6. Kilometer, für mich jede Woche eine Herausforderung mit 35 Höhenmetern. Das erste Stück ist am steilsten, aber wenn ich es bis zum „sitzenden Pudel“ geschafft habe, wird es besser. Der sitzende Pudel ist ein Baumstumpf, der von unten betrachtet wie ein frisch frisierter, schwarzer Königspudel aussieht.
Ich hüpfe an dem Pudel vorbei, es ist anstrengend, aber ich habe mit 6:22 diesen Kilometer so gut wie noch nie im Griff. Das bringt meine Gedanken wieder zurück auf die Strecke, als ich von der Uhr auf den letzten Kilometer aufmerksam gemacht werde. Was ist denn heute mit mir los? Die nächsten drei Kilometer am Waldrand sind mit 5:58, 6:06, 6:04 auch noch richtig schnell.

Mit KM 10 beginnt der Schlussanstieg nach Hause. Ich ahne, dass es heute richtig gut werden kann und frage bei den Beinen nach, ob da noch etwas geht. Prompt bekomme ich genug Kraft geliefert, um die KM 10 und 11 mit 6:23, 6:27 zu bewältigen. Ich fordere für das kurze Stück bis zur Haustür noch mehr Leistung von den Beinen und bekomme 6:04 geliefert.

Es war ein unglaublich schöner Lauf. Nicht nur, weil es so richtig rund lief. Ich hatte unterwegs genug Zeit, um die Schönheit der Natur zu genießen. Das helle, frische Grün der Bäume im Wald, die strahlenden Rapsfelder am Waldrand, der herrlich blaue Himmel, das wuselige Geraschel im Unterholz, ich sauge alle Eindrücke auf und behalte sie bei mir.

Dem Arm des Gatten geht es noch nicht wirklich gut. Die Haut ist extrem druckempfindlich, obwohl nach wie vor absolut nichts zu sehen ist.

11,67 Kilometer, Dauer 1:13:03
Pace 6:16, ∅Puls 147 (79%)
110 Höhenmeter

936
Heute merke ich schon auf den ersten Metern, dass es anstrengend wird. Die Beine fühlen sich müde und schwer an, und auch der Kopf ist laufunlustig. Gut, dass es eine ganz entspannte Runde auf dem flachen Radweg werden soll. Gerenne hatte ich diese Woche schon genug, da reicht heute eine langsame, nicht so lange Strecke.

Es wird ein ereignisloser Lauf, den ich über weite Teile als mühsam empfinde. Dem Gatten an meiner Seite scheint es ähnlich zu gehen, heute reden wir unterwegs sehr wenig.

11,35 Kilometer, Dauer 1:17:23
Pace 6:49, ∅Puls 140 (76%)

Das war der letzte Lauf im April.
Gesamtkilometer April 186,86

937
Erster Lauf im Mai bei 10°, die sich sehr kühl anfühlen. Wir starten an unserem üblichen Sonntagspunkt, wissen aber noch nicht so genau, welche Strecke es wird. Das entscheiden wir spontan unterwegs.

Zunächst bin ich damit beschäftigt, trotz langärmeligem Shirt und Windjacke drüber zu frieren. Dazu kommen noch die leichten Kopfschmerzen, mit denen ich aufgewacht bin. Habe ich schon lange nicht mehr gehabt, seitdem ich nicht mehr arbeite.
Der Gatte hat weiterhin Probleme mit seinem Arm. Der vermeintliche Insektenstich von Mittwoch hat sich als leichte Zerrung herausgestellt. Wie man sich den Muskel im Oberarm beim lockeren Traben zerren kann, ist mir ein Rätsel… Gatte leidet jedenfalls wie ein echter Kerl! Immer wieder wird sich unterwegs theatralisch an den Arm gefasst, laut aufgestöhnt, irgendwas geflucht und dann mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck verkündet, dass er sich zusammenreißt und wir weiterlaufen können.
Was sind meine Kopfschmerzen und das Frieren gegen das existenzielle Drama, das sich an meiner Seite abspielt :klatsch: .

Nach ca. 6,5 Kilometern könnten wir zum Start zurück laufen. Der Gatte möchte noch ein Stück weiter, also kann es wohl nicht so schlimm sein.
Nach 8 Kilometern kommt die nächste Kreuzung, an der wir abbiegen könnten. Neben mir läuft inzwischen die geballte Energie, keine Spur von leistungshemmenden Zipperlein, der Gatte ist plötzlich kerngesund.
Wie sieht es bei mir aus? Ich bin gedanklich durch ihn so abgelenkt, dass ich einfach den Autopiloten eingeschaltet habe und laufe. Vom Körper kommt kein Widerspruch, alles im grünen Bereich.

Nach 10 Kilometern ist es dann aber endlich soweit, dass wir uns langsam Richtung Start orientieren. Bisher sind wir auf Asphalt gelaufen, jetzt kommt der Schotterweg an den Golfplätzen. Ich habe das Gefühl, dass hier heute besonders große Steine herumliegen, die mich zu Fall bringen wollen. Auf eines dieser Dinger trete ich mitten drauf, und sofort protestiert die Fußsohle. Na, wenigstens bin ich nicht umgeknickt. Ich freue mich, dass ich auf den Beinen geblieben bin und mühe mich ab, auf gleicher Höhe mit der Rennmaschine an meiner Seite zu bleiben. Dieser 11. Kilometer auf unebenem Untergrund wird mit 6:16 heute das schnellste Stück.

Bei KM 13 fragt der Gatte, ob wir noch eine weitere Schleife laufen wollen. Nein, heute garantiert nicht, denn ich möchte morgen wieder Tempo üben. Dazu sollte ich besser nicht völlig platt sein. Das leuchtet ihm ein, und so geht es endlich zurück.

14,80 Kilometer, Dauer 1:37:01
Pace 6:33, ∅Puls 142 (77%)
52 Höhenmeter

Was ich morgen laufen werde, muss ich mir noch überlegen. Die 5 x 3 Minuten von letzter Woche waren ganz spannend. Vielleicht sollte ich 4 x 5 Minuten probieren.

938
FeldWaldWiese hat geschrieben:Gatte leidet jedenfalls wie ein echter Kerl! Immer wieder wird sich unterwegs theatralisch an den Arm gefasst, laut aufgestöhnt, irgendwas geflucht und dann mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck verkündet, dass er sich zusammenreißt und wir weiterlaufen können.
Was sind meine Kopfschmerzen und das Frieren gegen das existenzielle Drama, das sich an meiner Seite abspielt :klatsch: .
:hihi: :hihi: :hihi:
Vielleicht sollte ich 4 x 5 Minuten probieren.
Gute Idee... :daumen:

940
Was für traumhafte Bedingungen sind das heute für mein Vorhaben! Die Sonne scheint bei 14°, kein Wind, trockene Feld- und Waldwege, kein Gatte an meiner Seite :teufel: .
Ich ziehe kurz/kurz an und packe Sonnenschutz auf Arme und Beine. Im Drogeriemarkt meines Vertrauens habe ich ein Sonnenschutzspray LSF 50 mit Kühleffekt für Sportler gekauft, das auch noch gegen Schweißgeruch helfen soll. Eingehüllt in eine gut riechende Wolke trete ich vor die Tür und starte das heutige Intervall-Abenteuer.

Die ersten 8 Minuten laufe ich mich warm. Es geht zwischen den Rapsfeldern hindurch zur Straße. Der Raps macht mir mit seinem Blütenduft mächtig Konkurrenz, aber ich finde, ich rieche besser :D .

Als ich die Straße erreicht habe, beginnt kurz darauf das erste Intervall. Heute habe ich mir 4x 5 Minuten vorgenommen. Ich habe keine Ahnung, wie schnell ich das angehen soll. Und wie lang sind 5 Minuten? Auf jeden Fall so lang, dass ich dauernd auf die Uhr gucke und immer noch zuviel Zeit übrig ist. Das wird ein zäher Spaß heute…
Das erste Intervall laufe ich in 5:43.

Die Pause ist bitter nötig. Ich habe 2 Minuten für die Trabpause vorgesehen. Da war ich wohl etwas zu optimistisch, denn zwei Minuten sind ruckzuck vorbei, das nächste Intervall geht los, und ich bin immer noch nicht wieder hergestellt. Dazu kommt jetzt der Abschnitt im Wald auf Schotterwegen, auf denen es ständig auf und ab geht. Macht die Sache nicht leichter.
Die nächsten drei Intervalle laufe ich in 5:29, 5:29, 5:28. Bei der Auswertung zu Hause staune ich Bauklötze, wie gleichmäßig ich das hingekriegt habe.

Am Ende des letzten Intervalls ist dann bei mir die Luft erstmal raus. Es geht jetzt wieder einen Hügel hinauf, und ich gönne mir eine ruhige Minute Gehpause. Dann laufe ich noch gemütlich die Schleife ins Nachbardorf und versuche, den Puls wieder runter zu bekommen. Das gelingt mir heute allerdings gar nicht.

Ich komme zu Hause klitschnass geschwitzt an, rieche aber immer noch gut nach dem parfümierten Sonnenspray. Das Zeug kaufe ich garantiert wieder.

8,88 Kilometer, Dauer 54:30
Pace 6:08, ∅Puls 150 (81%)
95 Höhenmeter
5 Minuten-Intervalle in 5:43, 5:29, 5:29, 5:28

Nächsten Montag werde ich keine Intervalle laufen, denn am 15. ist schon der Lauf, und ich will mich nächste Woche nicht zu sehr verausgaben. Mit dem heutigen Ergebnis bin ich super zufrieden. So langsam glaube ich daran, dass es wirklich gut werden könnte. Ich hoffe nur, dass meine Nerven mir keinen Strich durch die Rechnung machen.

941
FeldWaldWiese hat geschrieben: 5 Minuten-Intervalle in 5:43, 5:29, 5:29, 5:28
:daumen:

Und die Intervalle nur mit 2 min TP - sorry, aber da muss ich mich selber mal korrigieren:

Miniminiminimal-Ziel: 28:59
Real-Ziel: 27:59
Optimal-Ziel: 26:59
5 km - 21:44 (09.09.2023 - Tierparklauf)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:39:18 (28.08.2022 - Die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - BM)
50 km - 04:32:07 (17.03.2024 - Werderseelauf)

942
Meinste echt????

Ich hab ja mal auf die Ergebnisse der letzten Jahre für den Lauf geguckt. Da wäre sogar ein AK-Sieg drin, wenn ich mich zusammenreiße. Naja, ich träume jedenfalls ab und zu davon. Ich würde durchdrehen, wenn ich das schaffe!

Bis dahin gibt es diese und nächste Woche nur noch lockere Läufe, evtl. mit Steigerungen am Ende, damit die Beine das frisch gelernte Tempo nicht wieder vergessen.

943
Oh, ich finde auch, dass die Zeiten von Heikchen gar nicht so unrealistisch sind.
Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen und bin schon sehr gespannt, wie es wird!
Bedenke, dass bei deinen Trainingsläufen ja auch noch Höhenmeter dabei sind und keine Leute, die dich anfeuern …!
Das wird!

944
FeldWaldWiese hat geschrieben:Meinste echt????
Na klar... Vorausgesetzt, du kannst dich (etwas) quälen. So ein voll gelaufenen 5er ist richtig fies, weil es sich schon spätestens nach 2 km so richtig oll anfühlt und man sich nicht vorstellen kann, dass Tempo noch 3 km zu halten. Aber dann darf man nicht auf den Schweinehund hören, sondern das Ding durchzuziehen.
Bis dahin gibt es diese und nächste Woche nur noch lockere Läufe, evtl. mit Steigerungen am Ende, damit die Beine das frisch gelernte Tempo nicht wieder vergessen.
Mach aber auch nicht zu wenig, das wäre auch kontraproduktiv. Wenn der WK am Sonntag ist, macht man üblicherweise am Dienstag der Woche nochmal ein paar Intervalle im geplanten WK-Tempo. Also bei dir vielleicht 3-4 x 3 min mit 3 min Trabpause. So übt man nochmal das Tempo und die Beine bleiben in Schwung.
5 km - 21:44 (09.09.2023 - Tierparklauf)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:39:18 (28.08.2022 - Die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - BM)
50 km - 04:32:07 (17.03.2024 - Werderseelauf)

945
Danke für den Tipp, nächste Woche doch noch einmal etwa Tempo zu machen. Ist notiert und wird erledigt.
Allerdings habe ich keine genaue Vorstellung, was mein WK-Tempo werden soll. Mir fehlt da jede Erfahrung. Die letzten Wettkämpfe in 2018/19 war ich froh, wenn ich es irgendwie durchgehalten hatte. So schnell wie aktuell bin ich noch nie gewesen.

Dieser Lauf ist wirklich eine große Wundertüte für mich.

946
FeldWaldWiese hat geschrieben:Allerdings habe ich keine genaue Vorstellung, was mein WK-Tempo werden soll.
5:35 Pace = 27:55 für 5 km !!!

Und wenn das dann schiefgehen sollte (was ich nicht glaube!), kannste mir die Schuld geben. :zwinker2:
5 km - 21:44 (09.09.2023 - Tierparklauf)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:39:18 (28.08.2022 - Die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - BM)
50 km - 04:32:07 (17.03.2024 - Werderseelauf)

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heikchen007 hat geschrieben:5:35 Pace = 27:55 für 5 km !!!

Und wenn das dann schiefgehen sollte (was ich nicht glaube!), kannste mir die Schuld geben. :zwinker2:
Das ist ein Tempo, da wird mir schon beim Lesen ganz schwindelig. Aber ich bin mutig und werde es versuchen. Wird schon schiefgehen.

Heute war die Bergrunde dran, und der Gatte begleitet mich. Ich merke das Gerenne von Montag noch deutlicher, als mir lieb ist, in den Beinen. Ab dem zweiten Kilometer fühlt sich alles viel zu anstrengend an.
Der Gatte neben mir läuft in seinem persönlichen Tunnel und ist so mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er mich kaum noch wahrnimmt. Ab und zu muss ich ihn daran erinnern, dass ich auch noch da bin und er sein Tempo bitte etwas zügeln soll.
Der Anstieg auf KM 6 fordert mich enorm, und das gesamte Stück danach am Waldrand bleibt der Puls etwas zu hoch. Die schöne Aussicht lenkt mich aber gut ab.

11,67 Kilometer, Dauer 1:16:11
Pace 6:32, ∅Puls 148 (80%)
105 Höhenmeter
Tierbegegnung: 1 Blindschleiche

948
19°, Sonne, ab und zu etwas Wind, da stellt sich natürlich die Frage: was ziehe ich an? Kurz/kurz ist klar, aber heute gibt es zum ersten Mal in diesem Jahr richtig kurz. Die Hose ist eine sehr luftige Shorts, das Shirt, was ich zuerst anprobiere, tausche ich dann doch gegen ein ärmelloses Exemplar aus. Ist für heute absolut die richtige Wahl.
Wir fahren zum Radweg an der Weser, und im Auto muss ich die Heizung laufen lassen, denn in meinen dünnen Klamotten friere ich.

Am Start fühlt sich der Körper prima an und es läuft geradezu mühelos. Die Wärme ist etwas ungewohnt, aber in Kombination mit dem leichten Wind sehr gut auszuhalten.
Nach fünf Kilometern ändert sich das Gefühl in den Beinen. Sie schicken mir deutliche Signale, dass heute keine Heldentaten möglich sind. Der Gatte neben mir macht einen erleichterten Eindruck, dass ich so langsam den Rückweg antreten möchte.
Es war die richtige Entscheidung, denn mit jedem weiteren Kilometer werden die Beine immer unlustiger. Ich habe Probleme, einen Rhythmus zu finden. Aber je mehr ich da aktiv eingreife, um so unrunder wird alles. Bei der Auswertung zu Hause stelle ich fest, dass ich mit einer sehr konstanten Schrittfrequenz gelaufen bin. Keine Ahnung, warum es sich so ungleichmäßig und holprig angefühlt hat.

11,37 Kilometer, Dauer 1:17:57
Pace 6:51, ∅Puls 142 (77%)

949
Der Sonntagslauf entwickelt sich immer mehr zu einer Wundertüte, am Start weiß ich nie, was wir eigentlich laufen werden.

Heute soll es die etwas größere Runde an den Golfplätzen werden. Durch die Wärme der letzten Tage bin ich verwöhnt und friere bei 13°. Das ist aber auch das einzige Missempfinden, denn die Beine machen von Beginn an einen guten Job. Nur der Puls dreht heute durch, oder besser der Pulsmesser. Der Brustgurt liefert immer wieder völlig irre Werte, obwohl das Ding perfekt sitzt und durch den BH an Ort und Stelle gehalten wird. Nach ein paar Kilometern habe ich genug von Sprüngen zwischen 40 und 160 und trenne die Verbindung zur Uhr. Soll doch die Handgelenksmessung übernehmen, ungenauer kann es nicht mehr werden.
Das klappt ein wenig besser, und die Werte sehen wieder so aus, wie sich der Puls auch anfühlt.

Bei der Strecke sind wir heute mutig. Nach den Golfplätzen planen wir noch eine kleine Schleife ein, die wir spontan noch weiter verlängern. Mir geht es die ganze Zeit von den Beinen her prima, sie laufen in einem tollen Rhythmus. Nur den letzten Anstieg bei KM 14 mag der Körper nicht mehr. Danach bekomme ich deutliche Signale, dass ich so langsam zum Ende kommen sollte.

15,65 Kilometer, Dauer 1:44:17
Pace 6:40, ∅Puls 151 (82%)
80 Höhenmeter

Woche 18: 47,57 Kilometer

So langsam steigt meine Aufregung wegen des Laufs am nächsten Sonntag. Der Gatte amüsiert sich darüber, dass mich die Veranstaltung so nervös macht. Aber ich kann nicht aus meiner Haut, ich freue mich darauf, habe aber gleichzeitig Angst davor, mit blanken Nerven völlig überfordert zu sein.

Plan für die nächste Woche: Morgen werde ich Heikchens Rat befolgen und ein paar kleine Intervalle laufen, Mittwoch gibt es die verkürzte Waldrunde, Freitag eine langsame Stunde und Sonntag die Stunde der Wahrheit.

950
Ich persönlich laufe am Freitag vor einem WK nur noch 6 , höchstens 7 km und ein paar Steigerungen (35 - 40 min). Die Beine sollen am Sonntag wirklich frisch sein.

Viele Pläne sehen einen letzten kurzen Lauf von 20 - 30 Minuten + Steigerungen am Samstag vor einem WK vor. Aber mir bekommt es besser, wenn ich wie oben beschrieben am Freitag 6 - 7 km mache und Samstag nix.
5 km - 21:44 (09.09.2023 - Tierparklauf)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:39:18 (28.08.2022 - Die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - BM)
50 km - 04:32:07 (17.03.2024 - Werderseelauf)

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