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Der Leichtathletik Diskussionthread

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4501
klnonni hat geschrieben: 01.03.2023, 14:04 Das nächste Problem, weil unter anderem Deutschland auf den Weltmarkt soviel LPG-Gas kauft,
ist der Marktpreis des Gases so gestiegen, dass die Reedereien ihre seit wenigen Jahren auf Gas umgerüsteten Schiffe wieder mit umweltschädlicheren Schiffsdiesel betreiben müssen :klatsch:

Auch "unser" Aida-Kreuzfahrtschiff wird im Oktober, anders als noch im Prospekt beworben, wieder mit Schiffsdiesel fahren.
Eine wirtschaftliche Nutzung der LPG-Alternative ist seit einigen Monaten nicht mehr möglich ...
LPG-Gas gefällt mir. Klingt nach Bio. Meint Ihr LNG? Der Marktpreis kam auch wieder ordentlich zurück. Aktuell liegen wir bei 48 Euro. Im Peak des Herbstes lagen wir kurz bei 300 Euro. Das lag natürlich auch an uns. Wir haben uns beim Einkauf so dilettantisch angestellt, daß man hier schon von Veruntreuung sprechen muss. Es kam aber ein Effekt dazu, der nicht von den Europäern beeinflusst war. Brasilien ist der weltweit größte Nutzer von erneuerbaren Energien, hier insbesondere von Wasserkraft. Die hatten aber analog Frankreich ein echtes Dürre Problem. So wie die Franzosen dann Problem mit den KKWs hatte, sah es in Brasilien mit der Wasserkraft aus. Und wenn Du schnell etwas zufahren willst, kommst Du um Gas nicht herum. Das ist bei Sonne und Wind noch krasser. Es zeigt aber auch, daß wir temporär beim Umbau auf erneuerbare Energien viele Jahre Gas in großen Mengen benötigen.

Aber ok, wir sind wieder bei 48 Euro. Also alles dufte? Nene, wir lagen vor drei Jahren noch unter 10. Wir freuen uns gerade darüber, daß unsere geliebten 150 Euro teuren Laufschuhe zwischendrin mal 4500 Euro gekostet haben, aber jetzt nur noch 600 Euro. Hand aufs Herz. Manchmal frage ich mich schon, was wir alles glauben und ausblenden. Ich schreibe hier übrigens keine Geheimnisse. Das ist alles public knowledge. Das kann jeder an den Charts ohne Aufwand und Wissen ablesen.

Aber Schluss, der Schwenk war jetzt wirklich zu viel und hat wirklich gar nichts mehr mit der Leichtathletik zu tun.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4504
JoelH hat geschrieben: 01.03.2023, 12:27 Das Problem ist, dass einen kleine Gruppe (= Anwohner) für das gesamte Land (= Ausrichter) abgestimmt haben über wollen oder nicht. Übrigens ein aktuell sehr typisches Phänomen. Kleine Gruppen versuchen sich so darzustellen als würden sie die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich haben. Thema veganes Essen etc.
In Bayern ist man dem Fracking gegenüber positiv eingestellt. (wenn es in Niedersachsen stattfindet)

https://www.sueddeutsche.de/projekte/ar ... n-e718733/

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4514
Albatros hat geschrieben: 04.03.2023, 19:37 Bei der DM hat Koko von Anbeginn Tempo gemacht, diesmal erst nach 1.000m. Ich denke das etwas ruhigere angehen kam Hanna Klein zu Gute.
Auf jeden Fall ein tolles Rennen.
Hab ich mir auch gedacht.
Hanna Klein war aber auch wirklich stark im Finale.
Beide hätten es verdient gehabt, klasse Leistung!


Und heute Sam Parson souverän ins 3000m Finale gelaufen sowie Majtie Kolberg im 800m Finale mit PB!!!
Hodgkinson war eine top Pacemakerin 😉

Und Femke Bol... wie locker die aif dek letzten 100m noch läuft...

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4515
Albatros hat geschrieben: 04.03.2023, 19:37 Bei der DM hat Koko von Anbeginn Tempo gemacht, diesmal erst nach 1.000m. Ich denke das etwas ruhigere angehen kam Hanna Klein zu Gute.
Auf jeden Fall ein tolles Rennen.
Ich hatte Koko im Interview so verstanden, dass sie (ihrer Meinung nach) nicht entschlossen genug das Tempo verschärft hat. Sie hat es einfach nicht geschafft der Hanna ihren Kick zu ziehen. Wahrscheinlich hätte sie spätesten 4 bis 5 Runden vor Schluss eine lange Tempoverschärfung anziehen müssen. Aber wie ihr geschrieben hat, bei der DM hatte sie es geschafft Hanna kaputt genug zu laufen. Am Ende aber echt geil, dass es in D zwei so starke Läuferinnen gibt. Ich finde Hanna Klein ist oft etwas unterm Radar und in Topform ist sie schon auch echt stark und zumindest in Europa eine absolute Spitzenläuferin.

Nils Voigt gestern Nacht eine 27:30 über 10.000m und Bienenfeld auch Sub28. Ist zwar Richtung Olympia noch beides weit weg von einer Norm. 27er Zeiten sind in D aber ja wirklich extrem selten.

https://finishedresults.trackscoreboard ... ts/9/Final

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4516
DoktorAlbern hat geschrieben: 05.03.2023, 08:15 Nils Voigt gestern Nacht eine 27:30 über 10.000m und Bienenfeld auch Sub28. Ist zwar Richtung Olympia noch beides weit weg von einer Norm. 27er Zeiten sind in D aber ja wirklich extrem selten.

https://finishedresults.trackscoreboard ... ts/9/Final
Richtig stark von Nils! Das ist dann sicher ne PB für ihn oder? Und Baumanns‘s DR gar nicht mal so weit weg… Wobei ja nicht mal der für ne Quali reicht wenn ich da richtig im Bilde bin, oder?
Schon krank was da ganz vorne gelaufen wird…

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4517
Albatros hat geschrieben: 05.03.2023, 08:30
DoktorAlbern hat geschrieben: 05.03.2023, 08:15 Nils Voigt gestern Nacht eine 27:30 über 10.000m und Bienenfeld auch Sub28. Ist zwar Richtung Olympia noch beides weit weg von einer Norm. 27er Zeiten sind in D aber ja wirklich extrem selten.

https://finishedresults.trackscoreboard ... ts/9/Final
Richtig stark von Nils! Das ist dann sicher ne PB für ihn oder? Und Baumanns‘s DR gar nicht mal so weit weg… Wobei ja nicht mal der für ne Quali reicht wenn ich da richtig im Bilde bin, oder?
Schon krank was da ganz vorne gelaufen wird…
Jupp, das müsste PB sein und der DR ist da wirklich in realistischer Reichweite. Norm ist (meines Wissens) 27:05, was echt bekloppt ist. Wurde neulich bei Pflieger im Podcast diskutuiert. Hintergrund ist (wohl), dass die IAAF die Weltrangliste aufwerten will. Pflieger meint die IAAF will mehr mitbestimmen wer tatsächlich an der Startlinie steht. Damit ist aber die Planbarkeit, gerade auf der LD natürlich katastrophal schlecht. Auch im Marathon wurden die Normen extrem verschärft (ich meine bei den Männern 2:08), so dass da selbst einer wie Ringer als Europameister die nicht sicher erreichen können wird. Vor allem hat man bei der LD ja nicht so viele Schüsse wie als Sprinter/Springer/Werfer. Das macht das Thema schon recht hart.
Alina Reh hat in derselben Folge auch "gejammert", dass sie deswegen gar nicht so genau weiß wie sie die Saison angehen soll. Die Norm (jetzt auch für die WM) ist für sie nur schwer erreichbar (wenn auch nicht komplett unmöglich). 30:40 meine ich sind da aufgerufen. Wenn sie das aber nicht schafft, dann kann es sein, dass sie relativ spät übers Ranking nachrückt. Dieses Ranking ist aber ziemlich undurchsichtig. Insofern ist das dann sehr schwer planbar. Evtl werden dann sogar Startplätze ausgeschlagen, weil man nicht mehr damit gerechnet hat. Was ja auch nicht im Sinne des Erfinders sein kann.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4519
Bzgl IAAF Ranking / Qualifikation noch ein paar Gedanken und Anmerkungen. :

Es hat mMn nämlich auch einige positive Seiten.
Pete Julian hat in einem Interview mal etwas dazu gesagt.
Ihm als Trainer interessieren gelaufene Zeiten mittlerweile nicht mehr. Was für ihn viel wichtiger ist, ist der Wettbewerb zwischen Frau und Frau und Mann und Mann. Entscheidend ist, wer in einem Rennen die Nase vorne hat und nicht, wer in einem gepacten Rennen hinter dem Hasen herläuft und ins Ziel trudelt.

Als Läufer hat man oft nur die Zeit als Leistungsmesser im Kopf.
Aber ist das auch für die Zuschauer attraktiv?
Ich sage nein!
Wer selber mal ein LA Rennen live gesehen hat, wird das mit hoher Wahrscheinlichkeit auch so sehen.

Nur ein Beispiel, 1500m Rennen der Männer bei der Hallen DM dieses Jahr. Dazu kann ich etwas sagen, weil ich selber vor Ort war. Von den gelaufenen Zeiten würde man sagen, dass das ein lahmes Rennen war. Aber für den Zuschauer war es sehr interessant. Wer ergreift wann die Initiative? Wer positioniert sich wo? Der Spannungsbogen, wenn das Rennen allmählich an Fahrt aufnimmt und und und...
Keiner der LäuferInnen weiß, was im Rennen passieren wird und muss sich eine Taktik überlegen, wie er die anderen überlistet bekommt.
DAS ist spannend!
Und das alles passiert nur, wenn man nicht andauernd nur auf die gelaufene Zeit achtet.

Und ein gepactes Rennen hingegen?
Alle LäuferInnen wissen vorher, wie angelaufen wird und reihen sich zunächst brav hinter dem Hasen ein.
Bis der Hase rausgeht, kann man sich als Zuschauer ein Bier trinken und sich langweilen. Hoffentlich schläft man dabei nicht ein...
Danach ist ein Teil der LäuferInnen erschöpft und dackelt hinterher.
Ein kleiner Teil vorne kämpft sich bis zum Ende durch. Endspurt um die ersten Plätze? Oftmals Fehlanzeige. Am Ende hat sich die Spreu vom Weizen schon längst geteilt.
Für Weltrekordversuche und ähnliches ist das natürlich was anderes.
Aber doch nicht für 99 Prozent der Rennen?

Außerdem: natürlich versucht die IAAF sich die Taschen vollzumachen durch die Vergabe der jeweiligen Wettkampf-Standards, also die Gold/Silber/Bronze Meetings.
Aber Pete Julian sagte dazu, dass bei bestimmten Meetings auch bestimmte Mindestpreisgelder an die Athletinnen und Athleten ausgeschüttet werden müssen.
Das erzeugt also auch einen gewissen Druck auf die Veranstalter.
Und das erzeugt auch einen gewissen Druck auf die nationalen Verbände.
Denn ist ist klar, ein deutscher Ausrichter wird insgeheim versuchen neben großen internationalen Stars auch ein paar lokale LäuferInnen an die Startlinie zu bekommen u.a. damit Zuschauer zum Meeting kommen.
Die Vergabe solcher Startplätze ist also auf der einen Seite ungerecht, aber global gesehen gleicht sich das auch wieder aus.
Konkurrenz belebt das Geschäft.

Das mal so meine Meinung dazu.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4522
Ist Pete Julian nicht der Trainer von Koko?
Denn da ist es ja genau so nicht gelaufen bei der EM. Erster Kilometer verbummelt und dann hatte Hanna Klein die besseren Karten. Und war sogar schneller als in Dortmund, was mich am meisten fasziniert hat.
In Dortmund hingegen hatte sie zu Protokoll gegeben, dass Koko da gerade auf dem ersten Kilometer fast zu viel Druck gemacht hatte und es dann schwer war.
Das Interview haben Julian und Koko wohl nicht gehört oder beachtet.
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wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4524
Albatros hat geschrieben: 05.03.2023, 13:36 Vermutlich braucht KoKo dieses Interview nicht um zu wissen, dass Hanna Klein aktuell die stärkere 1.500m Läuferin ist. Umso mehr verwundert es, dass sie nicht die gleiche Taktik angeschlagen hat wie bei der DM…
Ich wollte darauf hinaus, was RunSim im Bezug auf Julian gepostet hat um dann aufzuzeigen, dass er es offensichtlich nicht richtig bei seiner Athletin vermittelt hat.

Spätestens nach der DM musste dem Team klar sein, dass Klein nur über ganz harte Pace der Zahn zu ziehen ist, ihre Vorleistungen waren ja Schwarz/Weiss im Internet zu lesen und wenn die Kontrahentin dann folgendes zu Protokoll gibt:
Faktisch stimmt es auf jeden Fall, dass das ein gigantisches, einmaliges Rennen war. Ich wusste: Wenn das Tempo auf dem ersten Kilometer unter 2:50 Minuten geht, wird's schwierig. Aber bei 2:50 kann ich dranbleiben.

Damit hätte man arbeiten können. Ist ja aber auch egal, für Klein freute es nicht eh mehr. Habe sie eigentlich schon lang auf dem Zettel, stand leider immer etwas im Schatten von Koko, Gesa und Alina Reh.
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Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4527
Das 3000m-Rennen der Frauen war natürlich top aus deutscher Sicht. Abgesehen davon war die EM allerdings ziemlich enttäuschend. Keine Medaillen am Samstag+Sonntag.
200m: 25,38 (Juli 2022)
400m: 53,70 (Juni 2022)
800m: 1:58,93 (Juli 2021)
1500m: 4:05,48 (August 2023)
3000m: 8:54,25 (August 2023)
5000M: 16:28,11 (August 2022)
10KM: 33:59 (März 2022)
HM: 1:15:03 (März 2024)
M: 2:47:44 (April 2024)

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4530
hardlooper hat geschrieben: 05.03.2023, 19:23 Aus deutscher Sicht? Himmel hilf! Sind wir nicht alle Brüder und Schwestern unter diesem, unseren Himmel?
Meine Sicht hat wohl auch etwas damit zu tun, dass ich viel mit einer anders muttersprachlichen Frau vor dem TV gesessen habe.

Sorry :wink:

Knippi
Möchtest du jetzt eine sinnlose Patriotismus-Debatte starten? Ich verfolge eben das Training und die Entwicklung deutscher Athleten am stärksten, dementsprechend fiebere ich vornehmlich mit denen mit. Es gibt auch Ausnahmen wie Jakob I. oder Laura Muir, aber das sind nun mal... Ausnahmen.

Und objektiv betrachtet, ist es ja schon erstaunlich, dass Deutschland auch auf europäischer Ebene (gerade nach der guten EM im vergangenen Jahr) nicht mithalten konnte.

@Albatros
Mihambo ist letztendlich mit 6,83m Vierte geworden. Sawyers hat 7m glatt geliefert für Gold.
200m: 25,38 (Juli 2022)
400m: 53,70 (Juni 2022)
800m: 1:58,93 (Juli 2021)
1500m: 4:05,48 (August 2023)
3000m: 8:54,25 (August 2023)
5000M: 16:28,11 (August 2022)
10KM: 33:59 (März 2022)
HM: 1:15:03 (März 2024)
M: 2:47:44 (April 2024)

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4532
RunSim hat geschrieben: 05.03.2023, 10:27 Bzgl IAAF Ranking / Qualifikation noch ein paar Gedanken und Anmerkungen. :

Es hat mMn nämlich auch einige positive Seiten.
Pete Julian hat in einem Interview mal etwas dazu gesagt.
Ihm als Trainer interessieren gelaufene Zeiten mittlerweile nicht mehr. Was für ihn viel wichtiger ist, ist der Wettbewerb zwischen Frau und Frau und Mann und Mann. Entscheidend ist, wer in einem Rennen die Nase vorne hat und nicht, wer in einem gepacten Rennen hinter dem Hasen herläuft und ins Ziel trudelt.

Als Läufer hat man oft nur die Zeit als Leistungsmesser im Kopf.
Aber ist das auch für die Zuschauer attraktiv?
Ich sage nein!
Wer selber mal ein LA Rennen live gesehen hat, wird das mit hoher Wahrscheinlichkeit auch so sehen.

Nur ein Beispiel, 1500m Rennen der Männer bei der Hallen DM dieses Jahr. Dazu kann ich etwas sagen, weil ich selber vor Ort war. Von den gelaufenen Zeiten würde man sagen, dass das ein lahmes Rennen war. Aber für den Zuschauer war es sehr interessant. Wer ergreift wann die Initiative? Wer positioniert sich wo? Der Spannungsbogen, wenn das Rennen allmählich an Fahrt aufnimmt und und und...
Keiner der LäuferInnen weiß, was im Rennen passieren wird und muss sich eine Taktik überlegen, wie er die anderen überlistet bekommt.
DAS ist spannend!
Und das alles passiert nur, wenn man nicht andauernd nur auf die gelaufene Zeit achtet.

Und ein gepactes Rennen hingegen?
Alle LäuferInnen wissen vorher, wie angelaufen wird und reihen sich zunächst brav hinter dem Hasen ein.
Bis der Hase rausgeht, kann man sich als Zuschauer ein Bier trinken und sich langweilen. Hoffentlich schläft man dabei nicht ein...
Danach ist ein Teil der LäuferInnen erschöpft und dackelt hinterher.
Ein kleiner Teil vorne kämpft sich bis zum Ende durch. Endspurt um die ersten Plätze? Oftmals Fehlanzeige. Am Ende hat sich die Spreu vom Weizen schon längst geteilt.
Für Weltrekordversuche und ähnliches ist das natürlich was anderes.
Aber doch nicht für 99 Prozent der Rennen?

Außerdem: natürlich versucht die IAAF sich die Taschen vollzumachen durch die Vergabe der jeweiligen Wettkampf-Standards, also die Gold/Silber/Bronze Meetings.
Aber Pete Julian sagte dazu, dass bei bestimmten Meetings auch bestimmte Mindestpreisgelder an die Athletinnen und Athleten ausgeschüttet werden müssen.
Das erzeugt also auch einen gewissen Druck auf die Veranstalter.
Und das erzeugt auch einen gewissen Druck auf die nationalen Verbände.
Denn ist ist klar, ein deutscher Ausrichter wird insgeheim versuchen neben großen internationalen Stars auch ein paar lokale LäuferInnen an die Startlinie zu bekommen u.a. damit Zuschauer zum Meeting kommen.
Die Vergabe solcher Startplätze ist also auf der einen Seite ungerecht, aber global gesehen gleicht sich das auch wieder aus.
Konkurrenz belebt das Geschäft.

Das mal so meine Meinung dazu.
Puuh ... ein klares Jein von meiner Seite. Grundsätzlich betrifft die von dir beschriebene Problematik ja nur die Laufdisziplinen ab 800m. Für alle anderen LA-Wettbewerbe sehe ich das Taktikthema als nicht entscheidend.

Ja, man kann sich sicher überlgen Startplätze nicht mehr nur auf Basis von (möglicherweise) gepaceten Zeiten zu Vergeben sondern auf Basis von WK-Platzierungen. Dann muss man das (aus meiner Sicht) sauber zu Ende denken, so dass man da auch einen Durchblick hat. Gerade bei den genannten Disziplinen ist ja die Saisonplanung deutlich sensibler, weil zumindest ab 5.000m man nich beliebig viele Rennen machen kann.
Für die wirklich guten Läufer*innen wird sich kaum ein Unterschied ergeben. Wer Sub27 auf 10.000m läuft wird auch im direkten Vergleich in aller Regel einen Startplatz ergattern. Die Frage ist was man mit der Reihe dahinter macht. Im Prinzip müsste man dann wirklich explizite Quali-Rennen ausrufen und veranstalten, wo gewisse Platzierungen dann reichen. Und das müssten dann ja auch Plätze >3 sein, weil die ganz vorne ja auch Norm laufen können/werden, außer man lässt die Norm ganz weg. Oder man hat ein Ranking/Punkte System welches dann aber auch ab einem gewissen Punktewert einen sicheren Startplatz ausspuckt. Wäre halt gut wenn ich irgendwann rechtzeitig weiß ob ich dabei bin oder nicht.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4533
DoktorAlbern hat geschrieben: 06.03.2023, 10:53
Für die wirklich guten Läufer*innen wird sich kaum ein Unterschied ergeben. Wer Sub27 auf 10.000m läuft wird auch im direkten Vergleich in aller Regel einen Startplatz ergattern. Die Frage ist was man mit der Reihe dahinter macht. Im Prinzip müsste man dann wirklich explizite Quali-Rennen ausrufen und veranstalten, wo gewisse Platzierungen dann reichen. Und das müssten dann ja auch Plätze >3 sein, weil die ganz vorne ja auch Norm laufen können/werden, außer man lässt die Norm ganz weg. Oder man hat ein Ranking/Punkte System welches dann aber auch ab einem gewissen Punktewert einen sicheren Startplatz ausspuckt. Wäre halt gut wenn ich irgendwann rechtzeitig weiß ob ich dabei bin oder nicht.
Irgendwie geht es ja auch immer um das liebe Geld. Vor allem, wenn Verbände dabei die Verdiener sind.

Ist jetzt nur so eine Spinnerei, aber vielleicht zielt man ja genau darauf ab? Quasi eine Art internationale Trial-Serie, die man "gut" vermarkten kann und an der Athleten und nationale Verbände dann nicht dran vorbeikommen.

So kann man denen etwas unterschieben, da sie ja ihre Athleten wiederum bei den großen Meisterschaften benötigen um wiederum Geld vom Staat zu kassieren, was sie eigentlich gar nicht haben wollen.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4534
JoelH hat geschrieben: 06.03.2023, 11:09 Irgendwie geht es ja auch immer um das liebe Geld. Vor allem, wenn Verbände dabei die Verdiener sind.

Ist jetzt nur so eine Spinnerei, aber vielleicht zielt man ja genau darauf ab? Quasi eine Art internationale Trial-Serie, die man "gut" vermarkten kann und an der Athleten und nationale Verbände dann nicht dran vorbeikommen.

So kann man denen etwas unterschieben, da sie ja ihre Athleten wiederum bei den großen Meisterschaften benötigen um wiederum Geld vom Staat zu kassieren, was sie eigentlich gar nicht haben wollen.
Geld verdienen ist für mich ok, so lange das Produkt gut ist. Und eine internationale "Trial-Serie" hätte gewiss einen Charme. Im Prinzip ist es ja was wie im Wintersport, da werden die Normen ja auch auf Basis der Weltcupergebnisse erzielt. Und da funktioniert das ja auch gut. Von demher ist sowas schon möglich.
Andersrum lebt die LA natürlich auch fundamentla von der sehr einfachen Vergleichbarkeit. Es gibt eine Zeit und wer schneller ist, der ist erstmal schneller. Das kann dann natürlich bei einem zu "Triallastigem" Format auch zu Diskussionen führen. Oder eben auch die Tatsache wenn ich einen Marathon habe mit 10 Quali-Plätzen und die Räumen dann nur Kenianer*innen und Äthipier*innen ab. Wie fülle ich dann auf?
Vorstellen kann ich mir das sehr wohl, aber so einfach ist das nicht in der Umsetzung.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4535
DoktorAlbern hat geschrieben: 06.03.2023, 14:08
JoelH hat geschrieben: 06.03.2023, 11:09 Irgendwie geht es ja auch immer um das liebe Geld. Vor allem, wenn Verbände dabei die Verdiener sind.

Ist jetzt nur so eine Spinnerei, aber vielleicht zielt man ja genau darauf ab? Quasi eine Art internationale Trial-Serie, die man "gut" vermarkten kann und an der Athleten und nationale Verbände dann nicht dran vorbeikommen.

So kann man denen etwas unterschieben, da sie ja ihre Athleten wiederum bei den großen Meisterschaften benötigen um wiederum Geld vom Staat zu kassieren, was sie eigentlich gar nicht haben wollen.
Geld verdienen ist für mich ok, so lange das Produkt gut ist. Und eine internationale "Trial-Serie" hätte gewiss einen Charme. Im Prinzip ist es ja was wie im Wintersport, da werden die Normen ja auch auf Basis der Weltcupergebnisse erzielt. Und da funktioniert das ja auch gut. Von demher ist sowas schon möglich.
Andersrum lebt die LA natürlich auch fundamentla von der sehr einfachen Vergleichbarkeit. Es gibt eine Zeit und wer schneller ist, der ist erstmal schneller. Das kann dann natürlich bei einem zu "Triallastigem" Format auch zu Diskussionen führen. Oder eben auch die Tatsache wenn ich einen Marathon habe mit 10 Quali-Plätzen und die Räumen dann nur Kenianer*innen und Äthipier*innen ab. Wie fülle ich dann auf?
Vorstellen kann ich mir das sehr wohl, aber so einfach ist das nicht in der Umsetzung.
Wenn beim Biathlon 3-4 Jahrelang immer nur Norweger die ersten 10 Plätze belegen, ist die Popularität ganz schnell auf Null gesunken.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4536
Rolli hat geschrieben: 06.03.2023, 14:15 Wenn beim Biathlon 3-4 Jahrelang immer nur Norweger die ersten 10 Plätze belegen, ist die Popularität ganz schnell auf Null gesunken.
Beim Biathlon ist das Teilnehmerfeld auf maximal 6 pro Nation beschränkt, und mit dem Schießen habe ich noch einen gewissen "Zufallsfaktor". Grundsätzlich ist es aber natürlich so, dass im Wintersport das Nationenfeld deutlich kleiner ist als in der LA. Von demher natürlich in der LA auch schwieriger zu organisieren.
Im Wintersport kann ich 50 bis 100 Teilnehmer*innen pro Wettbewerb starten lassen und gleichzeitig ist der Bewerberkreis limitiert. Wenn sich alleine jeweils 20 Kenianer*innen und Äthipier*innen für Olympia qualifizieren wollen und diese gleichzeitig aber nur 3 Leute an die Startlinie schicken dürfen, dann kann sowas schnell nach Hinten losgehen.

Wie gesagt, die Idee hat schon einen Charme. Aber die Umsetzung sieht aktuell eher nach einer Verschlimmbersserung aus.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4537
Rolli hat geschrieben: 06.03.2023, 14:15 Wenn beim Biathlon 3-4 Jahrelang immer nur Norweger die ersten 10 Plätze belegen, ist die Popularität ganz schnell auf Null gesunken.
Was hat die Popularität mit der Nationalität der Sportler zu tun? Entscheidend ist doch, dass es spannend ist und dass bis kurz vor Schluss mehrere Sportler um den Sieg kämpfen.
Beispiel Fussball Bundesliga: Die Langeweile ist ja nicht dadurch entstanden, das die Bayern andauernd Meister werden, sondern dadurch, das die Bayern in der Regel schon ab März als Meister feststanden.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4538
Santander hat geschrieben: 07.03.2023, 09:45
Rolli hat geschrieben: 06.03.2023, 14:15 Wenn beim Biathlon 3-4 Jahrelang immer nur Norweger die ersten 10 Plätze belegen, ist die Popularität ganz schnell auf Null gesunken.
Was hat die Popularität mit der Nationalität der Sportler zu tun? Entscheidend ist doch, dass es spannend ist und dass bis kurz vor Schluss mehrere Sportler um den Sieg kämpfen.
Beispiel Fussball Bundesliga: Die Langeweile ist ja nicht dadurch entstanden, das die Bayern andauernd Meister werden, sondern dadurch, das die Bayern in der Regel schon ab März als Meister feststanden.
Ist Fußball noch Sport?

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4542
hardlooper hat geschrieben: 24.03.2023, 11:58 https://www.spiegel.de/sport/leichtathl ... 131849bd97

Knippi
Schwieriges Thema ... aus Sicht des sportlichen Wettbewerbs halte ich die Entscheidung für absolur richtig. Gesellschaftspolitisch steht da aber erstmal ein "Startverbot". Mal sehen was man sich da einfallen lässt. Eine oder mehrere eigene Klassen einzuführen ist zwar wiederum im Sinne des Wettbewerbs sinnvoll. Ob das aber praktikabel ist wird man sehen. Die Wettbewerbe würden ja eher dünn von den Teilnehmerfeldern her sein und dann exponiert man die Transgendermenschen noch zusätzlich enorm. Ziel soll ja eine Inklusion sein, und WM-Endkämpfe von Transgendern in Katar & Co stelle ich mir nicht so spaßig für die Beteiligten vor.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4544
DoktorAlbern hat geschrieben: 24.03.2023, 13:07
hardlooper hat geschrieben: 24.03.2023, 11:58 https://www.spiegel.de/sport/leichtathl ... 131849bd97

Knippi
dann exponiert man die Transgendermenschen noch zusätzlich enorm.
Das machen sie schon bewusst selbst, sonst würde sie an keinem Wettbewerb teilnehmen.
Ziel soll ja eine Inklusion sein,
Das Ziel im Sport ist immer gerechte Vergleichbarkeit.

Man soll auch betroffen Frauen fragen, die durch ungerechte Behandlung deutlich benachteiligt werden.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4545
DoktorAlbern hat geschrieben: 24.03.2023, 13:07 Gesellschaftspolitisch steht da aber erstmal ein "Startverbot".
Ist das so? Dürfen die auch nicht bei den Männern starten?

M.E. ist diese Lösung die einzig richtige, Diese Menschen drängen in allen Lebensbereichen auf Eigenständigkeit, ich sage nur (w/m/d) und dann wollen sie bei Sport doch lieber w als m sein. Das geht halt nicht.

Von daher klare Kante, klar beste Lösung, gegenüber den bisherigen diversen Grenzwertregelungen.

Wie im Schach, einfach eine offene Klasse und eine Frauenklasse, Käse gegessen.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4546
Sportlich ist das Problem ja eher, dass es eben nicht das digital männlich/weiblich gibt. Eine Caster Semenya würde bei den Männern ja auch nirgendwo Land sehen.
Ein Start bei den Frauen sehe ich (wie oben geschrieben) als sportlich nicht vermittelbar. Von demher gibt es leider keine "perfekte" Lösung.
Das Wort "Startverbot" war im Artikel so zu lesen, deswegen habe ich es zitiert. Der Begriff steht so in der Welt. Auch wenn ich da bei Rolli bin, bei den Männern dürften sie ja starten, nur dann halt in der Regel chancenlos auf internationalem Niveau. Vermutlich muss man sowas dann ebenso wie "Talentfreiheit" akzeptieren. Die Umsetzung eigener Wettkampfklassen halte ich aus verschiedenen Gründen für recht schwierig.

Von demher die beste aller schlechten Lösungen ;-)

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4547
DoktorAlbern hat geschrieben: 24.03.2023, 13:07 Die Wettbewerbe würden ja eher dünn von den Teilnehmerfeldern her sein ........
Ein Aspekt von vielen. Die Idee Coes, da einen mitzunehmen, den es betrifft, ist ja erst mal nicht schlecht.

Tief in der brandenburgischen Provinz gibt es eine Laufserie, da können Greise alle Läufe in ihrer AK gewinnen, mit Urkunde und Stockerl, nur gegen die jungschen Burschen runter bis AK 60 sehen sie keine Sonne (Platz 13 over all). Ich kenne zufällig den, den es betrifft. Der sieht das mit 513 Augenzwinkern. Uuuund er hat vorher gewusst, dass das so sein könnte. Warum ist der Weltmeister im Augenzwinkern - klar, weil es nicht um Knete geht.

Knippi

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4548
https://www.leichtathletik.de/news/news ... hsten-coup

Deutscher Jakob I.? Naja, nicht ganz. Aber die Zeiten über 5/10K sind schon beeindruckend für Jahrgang 2006. Hat sich zuletzt sogar noch verbessert, 30:04 in Leverkusen. Besser als 800/1500m (1:56/3:54), würde ich sagen.
200m: 25,38 (Juli 2022)
400m: 53,70 (Juni 2022)
800m: 1:58,93 (Juli 2021)
1500m: 4:05,48 (August 2023)
3000m: 8:54,25 (August 2023)
5000M: 16:28,11 (August 2022)
10KM: 33:59 (März 2022)
HM: 1:15:03 (März 2024)
M: 2:47:44 (April 2024)

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