Freitag klingelte der Wecker früh. Nachdem der Signalton verstummt war, tönte Regengeprassen durch das geöffnete Fenster und ließ mich direkt wieder ins Bett zurück sinken. So war das nicht geplant. Eigentlich wollte ich die 2 Stunden vor der Arbeit für einen längeren Lauf nutzen. Aber auf Regen hatte ich keine Lust. Der erste Regen seit Wochen, wie immer dann, wenn er nicht gerne gesehen ist.
Also verschob ich den Lauf kurzerhand auf die Mittagspause, was mir einen langen Arbeitstag verschaffte, aber sich trotzdem lohnte.
Inklusive 225hm, da kann man nicht meckern, Die Pace fühlte sich richtig gut an, nicht stressig. Es wird wieder, ich bin optimistisch.
Am Samstag gab es dann eher Kontrastprogramm, ihr wisst ja, der Wandler zwischen den Welten. Ich dachte mir, es wäre ja auch nicht verkehrt noch etwas an den Bergen hochzukraxeln, immerhin ist nächste Woche 25km Trail angesagt. Die etwas andere Vorbereitung auf den Marathon. Allerdings muss ich sagen, dass der Laufkalender im August extrem ausgedünnt ist, hier in der Region. Kein vernünftiger Test-HM zu finden. Zumindest nicht in einer angemessenen Entfernung.
Anstatt wie am Vortag über den Radweg ging es diesmal den direkteren Weg über die Hügel. Diesmal also 263 hm. Erscheint auf den ersten Blick nicht viel mehr, aber da sie deutlich ruppiger angelegt waren, ist das doch was ganz anderes.
Am Sonntag gab es dann den ersten 30er seit langem. Wir hatten uns eine sehr schöne Strecke ausgesucht, die allerdings die deutsche Bahn mit ins Boot holte. Die Hinfahrt war top und der Lauf ebenfalls.
Echt eine sehr schöne Strecke, von Landstuhl nach Altenglan. Die recht gut die Marathonstrecke in Göteborg imitierte, denn die letzten 5km waren etwas wellig, nicht viel, aber man merkt ab einer bestimmten Distanz einfach jeden Höhenmeter doppelt.
In Theisbergstegen kamen wir gerade am Bahnhof vorbei, als der Zug unserer Linie abfuhr. Wir witzelten noch darüber, dass man immer jeden Zug in die richtige Richtung nehmen sollte, da man sich nie sicher sein kann, ob der nächste kommt. Aber wir hatten da ja noch die drei Kilometer bis Altenglan zu absolvieren.
Auch der Zeittakt passte eigentlich sehr gut, drei Stunden laufen und geplant sollte dann etwa 20 Minuten später unsere Zugfahrt zurück starten. Ideal um noch etwas runterzukommen. Doch kurz bevor der Zug hätte kommen sollen, fiel er aus. Wegen kurzfristiger Erkrankung des Personals. Na toll. Mitten in der Pampa, wo nur alle Stunde einer fährt.
Aber immerhin, es wurde ein zeitnaher Ersatzbus angekündigt. Und der kam auch recht zeitnah. Offenbar steht da am Endbahnhof der Strecke immer einer auf Abruf bereit. Das ist ja gar nicht so schlecht. Aber leider haben Busse einen gravierenden Nachteil gegenüber Zügen. Sie verkehren nicht auf Schienen. Dieser Umstand gepaart mit Fachkräftemangel, es ist klar worauf ich hinaus will, der Fahrer hatte keine Ahnung von der Strecke. Gar keine. Ich fühlte mich an den Frankfurt-Marathon zurückerinnert, als wir dort ebenfalls einen Fahrer hatten, der weniger Ahnung von der Strecke hatte, als die Fahrgäste.
Zum Glück war ein Mitfahrer auf der Höhe und lotste den Bus von Haltestelle zu Haltestelle. Unbekannterweise nochmal sehr großen Dank dafür. Ansonsten würden wir wahrscheinlich noch immer durch das Pfälzerbergland gondeln.
Mir ist völlig unklar warum man solchen Busfahrern keine Navis zur Verfügung stellen kann. Vorprogrammiert. Was hilft mir ein Ersatzbus, wenn der nicht weiß, wohin er muss? Das ist doch noch schlimmer, als wenn gar kein Ersatz kommt.
Immerhin verpassten wir so nur einen Anschluss und verloren nur eine halbe Stunde Zeit. Dafür mussten wir noch einmal extra umsteigen und das ist ja auch immer so eine Sache. Aber auch das klappte reibungslos. Denn der Anschlusszug führt einfach nicht los. Ebenfalls eine Sache, die mich unglaublich aufregt, immer und immer wieder. Und dabei geht es mir gar nicht um die Zeit, die ich verliere, sondern um den Umstand, dass keine Ansagen kommen. Ist es wirklich so schwer, wenn man sagt, dass sich die Abfahrt verzögert weil das Gleis noch besetzt ist, da noch ein anderer Zug kreuzt? Oder was auch immer das Problem ist? Nein, die Leute werden einfach sitzen gelassen und haben keine Ahnung was los ist und warum ein Zug nicht losfährt. Es sind diese Kleinigkeiten, die mir so unfassbar auf den Sack gehen und die doch so einfach zu beseitigen wären. Aber dafür ist die deutsche Bahn einfach zu blöd. Service wie immer keiner.
Und so benötigten wir für die Heimfahrt fast so lange wie für den Lauf selbst. Trotzdem war es ein guter Longrun und mehr als 60km in drei Tagen habe ich auch lange nicht mehr gemacht. Und ich fand es nicht mal so anstrengend, das werte ich als gutes Zeichen.