DoktorAlbern hat geschrieben:
Fazit: Sub 2:01 halte ich unter den aktuellen Rahmenbedingungen zumindest für theoretisch machbar in einem realen Rennen, Sub2 ist noch in ziemlich weiter Ferne.
Es gibt einen Punkt, an dem noch massiv im Rahmen der Regeln geschraubt werden kann: Die Strecke.
Ja, Berlin ist schnell. Es geht aber deutlich mehr.
- Genauere Vermessung und Verzicht auf den 42m-Sicherheitszuschlag bringt schon mal 7 Sekunden.
- Auch die minimalen Anstiege raus
- Schnellerer Asphalt, der speziell auf Läufer ausgelegt ist, keine Straßenbahnschinen, keine dicken Straßenmarkierungen, keine Risse, Kanten, Gullideckel usw., denen man ausweichen will. (ja, all das hat Berlin - und dazu an einer Stelle dieses Jahr richtig, richtig miesen Asphalt).
- Keine Rundstrecke sondern Punkt zu Punkt (bis 21,1km Luftlinie zwischen Start und Ziel ist erlaubt). Und da dann auch ausnutzen, dass 42m Gefälle zwischen Start und Ziel erlaubt sind. Dazu gibt es einige Regionen auf der Welt mit gut planbarem Wind, es wäre hinzubekommen, dass es nur Seiten- und Rückenwind aber nie Gegendwind gibt...
- So tief wie möglich (Berlin ist etwa 50m über NN).
Klar, eine Strecke, die das alles erfüllt, müsste man auf dem Reißbrett planen und braucht dazu auch noch das passende Klima (wobei das auch relativ ist. Ein Start im Winter um 4 Uhr morgens macht viele als ungeeignet erscheinende Orte doch wieder interessant). Dichter dran als Berlin ließe sich aber mit Sicherheit ziemlich problemlos finden, nur geht das dann halt nicht unbedingt durch eine schicke Stadt mit vielen Zuschauern.
Ja, das wäre schweineteuer. Einem Land wie Katar würde ich das aber durchaus zutrauen sofern sich da eine klimatisch passende Startzeit finden lässt. Und das Problem "offizieller Wettbwerb" hält sich in Grenzen, wenn man solche Bedingungen bietet, werden sich genügend Interessenten finden, die dort eine PB oder Quali-Zeit für irgendwas laufen wollen - egal wo am Arsch der Welt und zu welcher grausigen Uhrzeit das stattfindet.
Und nein, ich glaube nicht, dass das gestorben ist, wenn Kipchoge seinen Zenit überschritten hat. Bekele hat gezeigt, dass Kipchoge doch nicht ganz allein auf der Welt mit seinen herausragenden Zeiten ist. Es werden immer wieder richtig schnelle Läufer nachkommen - und ob bei den Schuhen das letzte Wort gesprochen ist, ist auch nicht klar. Die Carbontechnik ist noch so neu, dass sich da vielleicht noch ein kleiner Kniff mit großer Wirkung finden lässt...