Denke ich auch, das wird schon wieder. Viel ehrgeiziger und fleißiger als du kann man ja kaum sein - also wer soll es sonst wieder schaffen noch stärker aufzustehen?
Der Hermannslauf ist nun auch Geschichte. Mit Platz 13 und 2:00:14 habe ich mein Ziel zwar verfehlt aber trotzdem wenigstens gefinished. Komplett gar nicht in den Flow gekommen, anstatt dass die Anstiege langsam den Kreislauf ankurbeln wurde es einfach von Berg zu Berg schlimmer und jedes mal wurde etwas mehr Power aus den Beinen rausgesaugt. Ab Kilometer 15 (der Hälfte) war dann Sense und ich musste mich auf jeder Bergabpassage irgendwie versuchen zu erholen und Bergauf zwingen nicht zu gehen.
Jetzt sind meine Beine sowas von zerstört, ich kann mich nichtmal mehr aufs Klo setzen. Ich bin ja bewusst etwas blauäugig ohne Streckenkenntnis und viele lange Läufe in das Debüt gegangen und habe so nun wenigstens schonungslos präsentiert bekommen was man für eine gute Performance mitbringen müsste.

Und ich habe den ersten 2 Stunden Lauf meines Lebens absolviert - na klasse
Die Vor-Wettkampfwoche war ebenfalls ein gnadenloses Desaster. Bis einen Tag vor dem Wettkampf stand nichtmal fest ob ich überhaupt starten werde - Nasennebenhöhlen und Stirnhöhlenentzündung und mit 3x täglich inhalieren und viel Sinupret über die gesamte Woche habe ich mich dann grad so fit bekommen.
Konkret:
22.4.: 2h Radfahrt locker
23.4.: krank, nix
24.4.: 12,5km ø4:33 ø135bpm zur Kontrolle
25.4.: Bettruhe
26.4.: 6km ø4:53/km, Bettruhe
27.4.: aus dem Bett gequält, 5km in 17:30, Bettruhe
28.4.: die 5km waren keine gute Idee, Bettruhe
29.4.: 9km ø4:32 "Vorbelastung
Es wäre eh nicht anders gegangen aber ich hatte wieder einmal das Gefühl, dass solch ein "Lehrbuch-Tapering" meinen Beinen eher schadet als gut tut. Mit lediglich ein wenig an Volumen rausnehmen und Frequenz und Geschwindigkeit beibehalten laufe ich deutlich besser in Wettkämpfen.
Zwei weitere Punkte die ich nach und nach noch aufarbeiten muss:
- mehr Fahrtspiele und/oder härtere Einheiten im Gelände. SO kaputt dürfen meine Beine einfach nicht sein nach einem Wettkampf.
- hin und wieder längere, zunächst lockere und später spezifischere Läufe einstreuen für den Fettstoffwechsel und die Gewöhnung. Ich wollte mein "natürliches Talent" für die längeren Sachen mal ohne viel spezifisches Training austesten und habe doch gemerkt, dass ich eher von "unten" als von oben komme.
Jetzt muss ich mal schauen wann ich überhaupt wieder Sport machen kann und werde mich dann zunächst von hier in den sub32 Faden verabschieden. Somit sollten auch die nächsten Ziele erklärt sein. ;)