Es gibt da so einen Spruch:
was „früher“ einmal war zählt nicht mehr, das Rad der Geschichte dreht sich vorwärts, rückwärts nimmer! Dennoch möchte ich gerne etwas von meiner Anfangszeit erzählen, denn nach fast 60.000 Aufrufe des Fadens innerhalb knapp über einem Jahr gehe ich schon davon aus, das von den Lesern (registrierte und unregistrierte) viele dabei sind, die den Ursprung meiner "Läuferkarriere" gar nicht kennen. Von den registrierten Benutzer ist es glaub ich eigentlich nur noch Rolli. Es ist mittlerweile jetzt auch schon fast 8 Jahre her...
Ich - einst aktives Mitglied der rauchenden, trinkenden, Fast-Food-essenden, dekadenten Wohlstandsgesellschaft und Befürworter des Extremcouchings, mutierte Sommer 2009 aus eigenem Verlangen zum Nichtraucher und "Läufer. Um einer stetigen Zunahme der fauerlites und langweilerites entgegen zu wirken, zwang ich mich 1-2 Mal pro Woche sportliche Prioritäten zu setzen. Es begann mit viel Inneren Schweinehund und ca. 10-15 Wochenkilometern und endete schließlich nahezu "Kenianisch".
Juni 2009 gab es eine interessante Unterhaltung zwischen meinem Bruder und mir. Glücklich erzählte mir mein Bruder wie sportlich er nun unterwegs sei. Fahrrad fahren und Krafttraining im Studio wurden nämlich sein neues Hobby. Wie wir dann auf das Thema Laufen gekommen sind habe ich mich stolz an meine Bundesjugendspiele zurück erinnert (wo ich immer in den Top 3 war)... Da dachte ich mir einfach fordere ich meinen Bruder einfach mal auf 800m heraus. Er war natürlich sofort einverstanden, denn sportlich gesehen war er zu der Zeit schon ziemlich gut unterwegs (einfacher Sieg?!). Paar Tage später bin ich dann mit ihn auf die Bahn... Schon nach 400m hat mein Bruder eingesehen das er nicht ansatzweise eine Chance gegen mich hat. So habe ich dann mit 21 Jahren gemerkt, das Laufen gar nicht so übel ist. Ich hatte Spaß an den Leistungsvergleich und die Erschöpfung im Ziel war für mich erstrebenswert. Zudem war eine große Portion Talent vorhanden. Die Bereitschaft zu regelmäßiger sportlicher Betätigung, verbunden mit Ehrgeiz zum Sieg fand ich zwar schon früh in der Kindheit, aber leider waren mir Partys und diverse andere Dummheiten in der Jugend wichtiger...
Im Sommer 2009 musste ich quasi bei 0 anfangen. Mein Ziel war es erst ein mal 10km durchlaufen zu können. Dies hat ungefähr 2 Wochen gedauert. Bis dahin musste ich nämlich nach je ca einem km kurze Gehpausen einlegen. Nach dem Training hatte ich meist immer ein leichten Hust-reiz durch das viele Rauchen zu der Zeit. So richtig mit dem rauchen habe ich aber erst ein halbes Jahr später nach Beginn meiner Läuferkariere am 31.12.2009 um 23:59 aufgehört. Ich habe mehrere Anläufe benötigt. Dort war ich aber schon sehr gut unterwegs. Ich konnte schon 70-80km / Woche laufen. Frühling 2010 waren es sogar schon 100km/Woche. Natürlich war die Steigerung viel zu heftig... Der Ehrgeiz zu groß..., aber manchmal muss man einfach die Fehler am eigenem Körper spüren... Verletzungen waren viele dabei wie z.b. Meniskusbeschwerden, Shin-Split, Sehnenscheidenentzüdnung am Fuß etc... Die Verletzungen waren hauptsächlich die ersten 2 Jahre aufgetreten - danach bin ich die 6 Jahre Verletzung frei durchgekommen. Im Frühling 2010 habe ich mich hier in Runnersworld angemeldet und auch solche Anfängerfragen gestellt wie zb: "Vorbereitung Wettkampfwoche?". Meinen ersten Wettkampf bin ich dann im Herbst 2010 in Hof gelaufen. Den Halbmarathon konnte ich in 1:17:hoch finishen. Schon da hat sich heraus gestellt das ich etwas Talent verfüge.
Ich habe mich das erste Trainigsjahr gegen einen Verein entschieden, weil ich nicht als schlechtester im Verein da stehen wollte. Zudem kam mir das so rüber als ob ich alleine nix erreichen könnte - so in der Art: "Selbst ist der Mann" war meine Devise. Ich habe aber einige Tipps von Usern hier im Forum bekommen die mir dann die Augen geöffnet haben. Letztendlich habe ich mich dann doch für einen Verein entschieden.
Rolli hat geschrieben:Und um den Talent zu fordern, ist es unsere Aufgabe ihm Richtung einem Verein zu schubsen.
Übrigens, da wird er wahrscheinlich das Thema von 0 auf HM vergessen müssen und mit gutem Trainer auf 3000m - 10km gesteuert.
So ist es dann auch geschehen.
Die MD und kurz LD Fähigkeiten sind enorm wichtig für die spätere Leistungen auf die längeren Strecken. Ich habe schon immer mit den Gedanken gespielt mein Hobby mehr als 10 Jahre auszuüben. Natürlich kann da viel dazwischen kommen, aber den Weg als "Sportler mit Leidenschaft" als quasi Lebenseinstellung zu sehen macht mir sehr viel Spaß. Da verzichte ich auch gerne auf vieles andere. Es wird auch der Tag kommen, wo ich mein Marathon Debüt geben werde. Denn laut meiner Vorgeschichte ist es gar nicht so unwahrscheinlich, das ich eher der Marathon Typ bin. Nur weil mir die längeren DL weniger Spaß machen (die ich auch nicht oft laufe) heißt es noch lange nicht, das ich auf den Marathon im Vergleich zu den kürzeren Strecken schwach bin. Solange ich aber auf den kürzeren Strecken pB erlaufen kann, sehe ich keinen Grund voreilig auf den Marathon zu gehen.
Ich hoffe ich konnte den Lesern hier, die meine ersten Beiträge hier im Forum 2010 nicht mitverfolgt haben einen kurzen Einblick verschaffen wie es eigentlich angefangen hat
