Vielen Dank fürs Mitfiebern und eure Daumen aus der Ferne! Mir tut das gut.
In der letzten Woche Di/Mi/Do dreimal locker gelaufen, keine Sprints, Beschleunigungen, - ich habe mich nicht danach gefühlt.
Zuletzt gab es am Vortag der WK gerne Beschleunigungen, zum Beispiel 5 × 200. Das hat mir immer einen Frische-Kick vermittelt und mich mich gut fühlen lassen. Wollte ich am Freitag auch machen, aber: mein Gefühl war nicht danach.
Mit den mir bis dato unbekannten Vorschriften für eine DM (von Trikotpflicht über Werbeverbot und Listen mit erlaubten Schuhen, Anforderung sportärztliche Untersuchung usw.) war ich eh genug abgelenkt.
Mein ungefähres Ergebnis konnte ich vorher anhand der PBs der anderen TN ja erahnen, Wunder waren nicht zu erwarten. Also war der Plan: einfach das Beste geben und genießen!
Es war ein tolles Event! Das Wetter war optimal, und trotz kühler Temperaturen überhaupt nicht kalt, - kein Wind reduziert halt auch den Windchill-Faktor deutlich.
Die Strecke war ein Traum, jedenfalls für mich. Flach, etliche kleine Rampen, Rasen, geschotterte Wirtschafts(Fuß)wege und 15cm tiefer Matsch pur. Und Sand in der Reithalle, wo allerdings nur der Ein- und Ausgang lose lagen, in der Reithalle war der Sand sehr festgepresst und ein absoluter Lauf-Traum.
Die Strecke konnte nicht vorab besichtigt werden, so dass ich froh war, dass ich noch Eindrücke durch den DLV Livestream erhaschen konnte. Es gab auch überhaupt kein Bildmaterial von dem Parcours, weil er neu ist.
Das Ambiente bzw. die anwesenden Elitelaufenden beeindruckten sehr. Es ist etwas absolut besonderes, sich mit denen gleichzeitig aufzuwärmen, sich an der gleichen Ecke unter freiem Himmel am Start die Spikes unterzupulen und dann loszulegen. (Flair hat so ne LA Meisterschaft ja echt kaum bis wenig ...
, kein Wunder, dass das Standing gerade nicht so hoch ist im Ranking der beliebtesten Sportarten!)
Konnte ein paar Männer rennen sehen, krasses Tempo beim Zieleinlauf!
Ganz entspannt konnte ich mich an den Start stellen, kein hyperventilierender Trainer am Rand, keine Teamkolleginnen, die einen Team-Platz erreichen wollen. Alles easy bei mir. Vorgestellt wurde über Lautsprecher die Elite, und dann preschte das Feld los. Mein Plan und meine Taktik war, stur mein Rennen zu machen und zu genießen. Im blödesten Fall wäre ich sofort ganz hinten gewesen und geblieben, aber das wäre in Ordnung gewesen! In dem Rennen wurden vorne Tickets für die Cross EM vergeben und den dt. Damen werden bei der EM Podiumschancen ausgerechnet.
Immer wieder: das ist etwas ganz besonderes! Das gibt es nicht in jedem Sport und auch bei uns nicht in jeder Disziplin.
Letztlich bin ich im hinteren Mittelfeld gelandet und ließ zB einige junge Bahnsprinterinnen hinter mir, die für ihren überlangen Samstags-Jog noch Teammedaillen ergattern konnten.
Mit meinem Lauf, meinem Ergebnis etc. bin ich super zufrieden! Kein Treppchen, nichts, was man ernsthaft als generell erwähnenswerte Leistung bezeichnen könnte, aber für mich einfach mein Mini-Olympia-Moment.
))
Meine Altersgenossinnen nehmen mir fast 10 Minuten auf 10k ab. Wahnsinn, was Menschen können!
Wir liefen vier Runden auf dem Gelände und durch die Halle, irgendwann musste die Überrundung kommen. Einfach einzigartig, wenn man von Domenika Mayer, Eva Dieterich und Hanna Klein überrundet wird! Und von noch einigen (oder vielen
) weiteren Laufgranaten.
Man kann beim DLV nachlesen, wie die Cracks den gestrigen Parcours beurteilen. Mir hat er rundum getaugt.
Die tiefsten Matschpassagen lagen hinter hohen Hecken, dort war komischerweise keine Kamera positioniert, und auch Fotografen trauten sich dort nicht hint.
Vielleicht gab es mal eine Drohnendraufsicht ... Ich behaupte, die Abschnitte standen der Cross DM aus dem letzten Jahr in nichts nach!
Sonst noch:
Die Spikes haben mir m. E. deutlich geholfen, mit meinen alternativen Tretern hätte ich nicht so guten Tritt gehabt. Eingetretene Eicheln fallen eh wieder ab, usw. ;) Ganz wenige hatten wohl keine Spikes dabei, aber ich habe die nicht gesehen.
Es war ein schönes Miteinanander, man erlebte natürlich die gewisse Anspannung pre Start, aber da finde ich das Gezicke und Geblaffe bei manchem VL als krasser. Zum Glück ja eh selten.
Am angespanntesten empfand ich die Trainer*innen. Da nahmen sich zB die Kleinstadtcoaches und Kaliber wie Isabelle Baumann nichts. ;)
Obwohl da echt Szenestars unterwegs waren, gab es keine Sonderbehandlung für irgendjemanden. Oder ich habe es nicht mitbekommen. Gleiche Wege für alle, keine Kabinen für irgendwen, etc. War halt kein Fußballstadion, sondern ein Reiterhof, wo Olypiasieger trainieren und reiten.
Was noch ... Team Spirit ist beim Cross groß, das ist echt schön! Hab lustige Geschichten gehört, wer da mitläuft, um dem Team zu helfen, weil die anderen mal wann anders irgendwo irgendwas ...
Die Teams unter sich haben hohen Spirit, aber auch die Sportler gegenseitig. Die Bibs waren beschriftet, und so wurde man persönlich angefeuert. Da haben mich (und alle anderen natürlich auch!) zB die schnellsten Männer der Republik angefeuert.
Man merkt es gar nicht, glaube ich, deswegen nochmal sicherheitshalber: mir hat es richtig gut gefallen!
Kann es nur empfehlen, Crosslauf sowieso, und auch Meisterschaften, wo man nichts erreicht, außer Dabeisein.
Heute haben wir aus Zeitgründen einen kurzen LaLa gemacht, 18k, hügelig, @6´ /km
Bis Ende des Jahres werden die mind. 25k lang, jede Woche.
Im Frühjahr will ich einen HM laufen und endlich 1:45 abholen, und ansonsten PBs auf kürzeren Distanzen bis 10k/10.000 bearbeiten.
LG