10. Freigerichter Lauf-Event. Wo sind denn bloß´die Zuschauer?
Verfasst: 22.08.2015, 23:33
Heute führte mich das Laufen ins Gericht, genauer gesagt, ins Freigericht, grammatikalisch korrekt eigentlich nach Freigericht, an die Hessisch-bayrische Grenze am Rande des schönen Spessart.
Ursprünglich war für dieses Wochenende gar kein Wettkampf geplant, jedoch kam ich unverhofft zu einem freien Samstag. Die ideale Gelegenheit zu sehen, wo ich 3 Wochen nach meiner Zwangspause stehe.
Leider gab es an diesem Samstag keinen 5er-Wettkampf in meiner Nähe und einen 10er wollte ich mir bei den Aussichten bei 27-30°C nicht antun. Beim Stöbern bin ich dann auf zwei Veranstaltungen im Umkreis von ca. 100-150km von mir daheim entfernt gestossen.
Die Ausschreibung und Beschreibung der Strecke für den Freigerichter Benzing-Lauf hat dann den Ausschlag gegeben. Lt. Ausschreibung, 10% Asphalt, 90% Feld-, Wald-, Schotterweg, ca. 60-70% des Laufs im Wald. Lediglich die 230 Höhenmeter gaben mir ein wenig zu bedenken. Leider gab es kein offizielles Höhenprofil, und lt. eigenen Nachforschungen kam ich auf ca. 120 HM mit Steigungen von max. ca. 7%.
Neben dem 5er gab es auch noch einen 10,5er und einen Halbmarathon. Alle Läufe hatten eben die 5km-Strecke identisch. 10er und HM drehten dazu noch eine bzw. zwei Schleifen durch den Spessart mit einigen zusätzlichen Höhenmetern.
Darüberhinaus sollte es ein Ausstellungsgelände mit Themen Rund um Outdoor und Gesundheit geben.
Ich nehme es vorweg, die "Ausstellung" umfasste 2 Verkaufsstände für Lauf- und Sportkleidung und -Schuhe des hießigen Aussrichters.
Da meine Frau kurzfristig daheim bleiben musste, machte ich mich alleine auf die 130 KM Anfahrt. Die Fahrt selbst übergehe ich mal. Sich einmal über diverse Ereignisse aufregen reicht ;)
Angekommen, erstmal das übliche Prozedere, Parken, Startnummer holen. Glücklicherweise war ich recht früh und konnte dadurch vom offiziellen Parkplatz (ca. 10min entfernt) zu dem nicht ausgeschilderten Parkplatz auf dem Veranstaltungsgelände wechseln. Dann waren noch ca. 2 Stunden Zeit bis zum Start.
Also auf zu einem kleinen Spaziergang auf den ersten Metern der Strecke. Dazu aber später mehr. Wieder zurück starteten auch schon die Schülerläufe.
Wo sind eigentlich die Zuschauer? Außer den späteren Läufern und vielleicht eine Handvoll Eltern, niemand da.
So langsam wurde es dann auch Zeit sich selbst einzulaufen. Beim Umziehen am Auto - es gab zwar Umkleiden, aber ich ziehe mich lieber im Auto um, kleiner Spleen von mir - dann der nächste Aufreger. Ein Din... Verzeihung... ein menschliches Wesen nicht männlichen Geschlechtes machte leider dem Klischee "...und Frauen nicht rückwärts einparken können..." alle Ehre.
Sie benötigte - ungelogen - zehn (!!!) Versuche um rückwärts auf einen orthogonal zur Fahrbahn gelegenen Parkplatz zu kommen, auf dem ein 16 Tonner Platz gehabt hätte. Warum ich mich darüber aufrege?
Weil sie dabei 4 (!!!) Mal beinahe in mein Auto gefahren wäre und nur weil ich eingegriffen habe, sie nicht weitergefahren ist. Hab' mir dann jedweiteren Kommentar verkniffen und aus dem Staub gemacht, als sie endlich in der Parklücke war, bevor ich noch einen dummen Kommentar oder schlimmeres abgelassen hätte.
Also auf zum warmmachen. Schatten war auf dem Veranstaltungsgelände Fehlanzeige! Also, wie so viele Andere, ab ins Dorf und in den kleinen Gassen warmgelaufen. Dann startete der Halbmarathon und 15min später der 10,5er und wir 5km-Läufer. 36 Läufer/Innen für die 5km.
Wieder frage ich mich... wo sind die Zuschauer?
Der Lauf selbst entschädigte dann aber für alle Widrigkeiten.
Nach dem Start ging es direkt raus vom Veranstaltungsgelände, um zwei Kurven und dann direkt geradeaus raus dem Dorf. Dank der geringen Teilnehmerzahl (ca. 140 für den gemeinsam Start) gab es trotz der beengten Verhältnisse kaum Gedränge, sobald man aus dem kurzen Startkorridor raus war. Die ersten rund 500m führten noch auf Asphalt und mit sehr mäßiger Steigung durch Feld und Gärten.
Wo waren eigentlich die Zuschauer?
Danach wechselte der Belag auf eine Mischung auf Schotter und Feldweg, die erstaunlich gut zu laufen war und direkt in den ersten kurzen Anstieg von ca. 70m mündete. Oben angekommen eine scharfe Linkskurve und es wurde wieder ein kurzes Stück beinahe flach.
Dann... endlich... die ersten 3 Zuschauern plus eine Herde Kühe deren Weide direkt an der Strecke endete. Kurz nach Kilometer Eins kamen wir in eine kleine Senke an deren tiefsten Punkt der Weg in einen sehr weichen und super bequem zu laufenden Waldweg überging.
Allerdings begann hier auch dann der rund 1.5km lange Anstieg.
Mittlerweile musste ich feststellen, dass die Strecke nicht so verlief, wie ich sie in meiner Planung ausgemalt hatte. Aufgrund meiner Auswertungen war ich von einem kontinuierlichen leichten Anstieg vom Start bis zu KM2.75 ausgegangen, der erst auf den letzten 750m steiler werden sollte. Den ersten Anstieg bei ca. km 0.5 und die Senke hatte ich so nicht auf dem Radar. Entsprechend war der Anstieg bis zum höchsten Punkt auch etwas steiler als geplant. Glücklicherweise hatte ich die spätere 2.
der Läuferinnen vor mir und konnte mich dadurch etwas ziehen lassen. Trotzdem habe ich hier mehr Zeit verloren als erhofft. Oben angekommen...
...wo waren eigentlich die Zuschauer?...
...machte der Verlauf eine 180° Kehre und führte dann zum Glück wieder flach weiter durch den Wald. Nach einer kurzen Geraden folgte dann die Trennung zwischen 5er und 10,5er/HM. Während die anderen den weiter den Berg hinauf mussten, durften wir wieder bergab. Die Strecke war super ausgeschildert und trotzdem schaffte es scheinbar jemand direkt vor mir beinahe falsch abzubiegen.
Obwohl mir der Anstieg gut zugesetzt hatte, wollte ich die letzten beiden Kilometer eigentlich deutlich unter meiner üblichen 5er-WK Pace von 4:54/km laufen. Bis zu der Abzweigung hatte ich auch schon gut Fahrt aufgenommen und war recht zuversichtlich. Allerdings setzte dann plötzlich und völlig unvermittelt ein Stechen im rechten Zwerchfell ein. Zwar konnte ich trotzdem das aktuelle Tempo halten, jedoch ging das Stechen trotz Konzentration auf eine ruhige Atmung nicht mehr ganz weg.
Ich ärgerte mich, denn von der Muskulatur und auch dem sonstigen Gefühl wäre noch deutlich mehr drin gewesen.
Direkt nach der Abzweigung ging es für uns 5er also bergab und nach etwa 500m wieder raus aus dem Wald. Kurz nach KM4 holte mich ein Läufer ein. Wir versuchten uns gegenseitig den letzten Kilometer zu ziehen, aber 300m vor dem Ziel musste ich dann endgültig abreissen lassen. Zurück im Dorf...
...wo verdammt nochmal sind eigenlich die Zuschauer?...
...führte die Strecke dann nochmal durch einige kleine Gässchen und Kurven und schon ging es zum Zieleinlauf.
Im Zielbereich auf dem Veranstaltungsgelände waren außer den Läufer... richtig... kaum Zuschauer. Dafür gab es ausreichend Wasser, Äpfel und Bananen. Abgesehen von der Musik aus den Lautsprechern war auch keine Stimmung. Aber irgendwie hat mich das gar nicht gestört. Der Lauf hat Spaß gemacht, die Strecke war angenehm zu laufen und nicht überfüllt, die Hitze hat mir auch nichts ausgemacht.
Die große Unbekannte für mich ist jedoch wie sich das Streckenprofil auf meine Zeit ausgewirkt hat, bzw. wie ich letztlich meine Zielzeit einschätzen soll.
27:30 auf 5km liest sich erstmal nicht besonders. Dazu wertet meine Uhr 150m mehr aus als die offizielle Streckenlänge, aber hier gilt die offizielle Strecke.
An meinen Fähigkeiten am Berg muss ich jetzt mal kräftig arbeiten.
Das Highlight des Tages konnte ich aber noch vor dem Lauf fotografieren... er macht es einfach richtig
Ursprünglich war für dieses Wochenende gar kein Wettkampf geplant, jedoch kam ich unverhofft zu einem freien Samstag. Die ideale Gelegenheit zu sehen, wo ich 3 Wochen nach meiner Zwangspause stehe.
Leider gab es an diesem Samstag keinen 5er-Wettkampf in meiner Nähe und einen 10er wollte ich mir bei den Aussichten bei 27-30°C nicht antun. Beim Stöbern bin ich dann auf zwei Veranstaltungen im Umkreis von ca. 100-150km von mir daheim entfernt gestossen.
Die Ausschreibung und Beschreibung der Strecke für den Freigerichter Benzing-Lauf hat dann den Ausschlag gegeben. Lt. Ausschreibung, 10% Asphalt, 90% Feld-, Wald-, Schotterweg, ca. 60-70% des Laufs im Wald. Lediglich die 230 Höhenmeter gaben mir ein wenig zu bedenken. Leider gab es kein offizielles Höhenprofil, und lt. eigenen Nachforschungen kam ich auf ca. 120 HM mit Steigungen von max. ca. 7%.
Neben dem 5er gab es auch noch einen 10,5er und einen Halbmarathon. Alle Läufe hatten eben die 5km-Strecke identisch. 10er und HM drehten dazu noch eine bzw. zwei Schleifen durch den Spessart mit einigen zusätzlichen Höhenmetern.
Darüberhinaus sollte es ein Ausstellungsgelände mit Themen Rund um Outdoor und Gesundheit geben.
Ich nehme es vorweg, die "Ausstellung" umfasste 2 Verkaufsstände für Lauf- und Sportkleidung und -Schuhe des hießigen Aussrichters.
Da meine Frau kurzfristig daheim bleiben musste, machte ich mich alleine auf die 130 KM Anfahrt. Die Fahrt selbst übergehe ich mal. Sich einmal über diverse Ereignisse aufregen reicht ;)
Angekommen, erstmal das übliche Prozedere, Parken, Startnummer holen. Glücklicherweise war ich recht früh und konnte dadurch vom offiziellen Parkplatz (ca. 10min entfernt) zu dem nicht ausgeschilderten Parkplatz auf dem Veranstaltungsgelände wechseln. Dann waren noch ca. 2 Stunden Zeit bis zum Start.
Also auf zu einem kleinen Spaziergang auf den ersten Metern der Strecke. Dazu aber später mehr. Wieder zurück starteten auch schon die Schülerläufe.
Wo sind eigentlich die Zuschauer? Außer den späteren Läufern und vielleicht eine Handvoll Eltern, niemand da.
So langsam wurde es dann auch Zeit sich selbst einzulaufen. Beim Umziehen am Auto - es gab zwar Umkleiden, aber ich ziehe mich lieber im Auto um, kleiner Spleen von mir - dann der nächste Aufreger. Ein Din... Verzeihung... ein menschliches Wesen nicht männlichen Geschlechtes machte leider dem Klischee "...und Frauen nicht rückwärts einparken können..." alle Ehre.
Sie benötigte - ungelogen - zehn (!!!) Versuche um rückwärts auf einen orthogonal zur Fahrbahn gelegenen Parkplatz zu kommen, auf dem ein 16 Tonner Platz gehabt hätte. Warum ich mich darüber aufrege?
Weil sie dabei 4 (!!!) Mal beinahe in mein Auto gefahren wäre und nur weil ich eingegriffen habe, sie nicht weitergefahren ist. Hab' mir dann jedweiteren Kommentar verkniffen und aus dem Staub gemacht, als sie endlich in der Parklücke war, bevor ich noch einen dummen Kommentar oder schlimmeres abgelassen hätte.
Also auf zum warmmachen. Schatten war auf dem Veranstaltungsgelände Fehlanzeige! Also, wie so viele Andere, ab ins Dorf und in den kleinen Gassen warmgelaufen. Dann startete der Halbmarathon und 15min später der 10,5er und wir 5km-Läufer. 36 Läufer/Innen für die 5km.
Wieder frage ich mich... wo sind die Zuschauer?
Der Lauf selbst entschädigte dann aber für alle Widrigkeiten.
Nach dem Start ging es direkt raus vom Veranstaltungsgelände, um zwei Kurven und dann direkt geradeaus raus dem Dorf. Dank der geringen Teilnehmerzahl (ca. 140 für den gemeinsam Start) gab es trotz der beengten Verhältnisse kaum Gedränge, sobald man aus dem kurzen Startkorridor raus war. Die ersten rund 500m führten noch auf Asphalt und mit sehr mäßiger Steigung durch Feld und Gärten.
Wo waren eigentlich die Zuschauer?
Danach wechselte der Belag auf eine Mischung auf Schotter und Feldweg, die erstaunlich gut zu laufen war und direkt in den ersten kurzen Anstieg von ca. 70m mündete. Oben angekommen eine scharfe Linkskurve und es wurde wieder ein kurzes Stück beinahe flach.
Dann... endlich... die ersten 3 Zuschauern plus eine Herde Kühe deren Weide direkt an der Strecke endete. Kurz nach Kilometer Eins kamen wir in eine kleine Senke an deren tiefsten Punkt der Weg in einen sehr weichen und super bequem zu laufenden Waldweg überging.
Allerdings begann hier auch dann der rund 1.5km lange Anstieg.
Mittlerweile musste ich feststellen, dass die Strecke nicht so verlief, wie ich sie in meiner Planung ausgemalt hatte. Aufgrund meiner Auswertungen war ich von einem kontinuierlichen leichten Anstieg vom Start bis zu KM2.75 ausgegangen, der erst auf den letzten 750m steiler werden sollte. Den ersten Anstieg bei ca. km 0.5 und die Senke hatte ich so nicht auf dem Radar. Entsprechend war der Anstieg bis zum höchsten Punkt auch etwas steiler als geplant. Glücklicherweise hatte ich die spätere 2.
der Läuferinnen vor mir und konnte mich dadurch etwas ziehen lassen. Trotzdem habe ich hier mehr Zeit verloren als erhofft. Oben angekommen...
...wo waren eigentlich die Zuschauer?...
...machte der Verlauf eine 180° Kehre und führte dann zum Glück wieder flach weiter durch den Wald. Nach einer kurzen Geraden folgte dann die Trennung zwischen 5er und 10,5er/HM. Während die anderen den weiter den Berg hinauf mussten, durften wir wieder bergab. Die Strecke war super ausgeschildert und trotzdem schaffte es scheinbar jemand direkt vor mir beinahe falsch abzubiegen.
Obwohl mir der Anstieg gut zugesetzt hatte, wollte ich die letzten beiden Kilometer eigentlich deutlich unter meiner üblichen 5er-WK Pace von 4:54/km laufen. Bis zu der Abzweigung hatte ich auch schon gut Fahrt aufgenommen und war recht zuversichtlich. Allerdings setzte dann plötzlich und völlig unvermittelt ein Stechen im rechten Zwerchfell ein. Zwar konnte ich trotzdem das aktuelle Tempo halten, jedoch ging das Stechen trotz Konzentration auf eine ruhige Atmung nicht mehr ganz weg.
Ich ärgerte mich, denn von der Muskulatur und auch dem sonstigen Gefühl wäre noch deutlich mehr drin gewesen.
Direkt nach der Abzweigung ging es für uns 5er also bergab und nach etwa 500m wieder raus aus dem Wald. Kurz nach KM4 holte mich ein Läufer ein. Wir versuchten uns gegenseitig den letzten Kilometer zu ziehen, aber 300m vor dem Ziel musste ich dann endgültig abreissen lassen. Zurück im Dorf...
...wo verdammt nochmal sind eigenlich die Zuschauer?...
...führte die Strecke dann nochmal durch einige kleine Gässchen und Kurven und schon ging es zum Zieleinlauf.
Im Zielbereich auf dem Veranstaltungsgelände waren außer den Läufer... richtig... kaum Zuschauer. Dafür gab es ausreichend Wasser, Äpfel und Bananen. Abgesehen von der Musik aus den Lautsprechern war auch keine Stimmung. Aber irgendwie hat mich das gar nicht gestört. Der Lauf hat Spaß gemacht, die Strecke war angenehm zu laufen und nicht überfüllt, die Hitze hat mir auch nichts ausgemacht.
Die große Unbekannte für mich ist jedoch wie sich das Streckenprofil auf meine Zeit ausgewirkt hat, bzw. wie ich letztlich meine Zielzeit einschätzen soll.
27:30 auf 5km liest sich erstmal nicht besonders. Dazu wertet meine Uhr 150m mehr aus als die offizielle Streckenlänge, aber hier gilt die offizielle Strecke.
An meinen Fähigkeiten am Berg muss ich jetzt mal kräftig arbeiten.
Das Highlight des Tages konnte ich aber noch vor dem Lauf fotografieren... er macht es einfach richtig
