32. Frühjahrslauf Groß-Gerau, 06.02.2016
Verfasst: 06.02.2016, 22:49
"Ajoooh, do muschde mohl do hinne gugge."
So klang es heute hinter mir in der Startaufstellung. Lokalkolorit beim Frühjahrslauf im hessischen Groß-Gerau.
Nachdem ich erst vor 2 Wochen von dem 10km-Lauf gelesen hatte und eigentlich eine Standortbestimmung erst in 2 Wochen angedacht war, habe ich mich Mitte dieser Woche für den WK angemeldet um etwas Härte in den Trainingsalltag zu bekommen.
Vorteile des Laufes waren die lokale Nähe und die Streckencharakteristik. Flach und 100% Waldweg, DLV-vermessen und üblicherweise ein relativ großes Starterfeld.
Nachteil: drei ewig lange Geraden. Sowas mag ich gar nicht, aber man kann nicht alles haben.
Die Anfahrt verlief erstaunlich reibungslos. 30min Autobahn, 5min Landstraße und auf den Parkplatz direkt an der Strecke. Ebenfalls auf dem Parkplatz waren die Startnummernausgabe, Anmeldung und die Sanitäter. Umkleiden, Duschen an der Strecke Fehlanzeige, sanitäre Anlagen war genau ein Dixie-Klo am Startbereich. Bezahlung und Abholung der Unterlagen lief reibungslos, was vermutlich daran lag, dass ich der erste vor Ort war. Später waren die Schlangen um einiges länger, aber
offensichtlich hatten es alle dann pünktlich an den Start geschafft. Zu den Unterlagen gab es noch einen Turnbeutel mit Werbung, Laufmagazin, einem ausführlichen Laufkalender für Hessen und einem Multifunktionstuch. Für 7 Euro Startgebühr konnte man da nix sagen.
Zur Strecke: Start und Ziel lagen kein 200m vom Parkplatz entfernt auf einem kleinen Waldweg, breit genug für maximal 5-7 Läufer. So standen dann ca. 350-400 Läufer in der Startaufstellung und warteten auf den Startschuss. Der kam dann auch plötzlich wie aus dem Nichts, ohne Vorankündigung. Dachte ich zumindest. Später habe ich dann von meiner Frau erfahren, dass der Starter eine längere Ansage gemacht hatte, die aber scheinbar nicht über die ersten 3-4 Reihen hinaus zu hören war.
Die komplette Strecke war steiniger Waldweg mit ein wenig Schotter und einigen leicht feuchten Stellen mit etwas Matsch, alles in allem sehr gut zu laufen. Kurz nach dem Start gab es einen leichten Rechtsknick und dann ging es erstmal rund 1.5km geradeaus, genug Zeit für das Feld sich zu sortieren. Es folgte eine 90° Rechtskurve und weitere 2.5km stur geradeaus. Zwischen Kilometer 4 und 5 wieder 90° nach links und dasselbe nochmal direkt bei Kilometer 5. Dann wieder ein Kilometer geradeaus, eine leichte Linkskurve, weitere 1.7km geradeaus, 90° links, nach ca. 500m trafen wir dann wieder auf die Start/Zielgerade an der ersten Abzweigung und folgten dieser nochmal ca. 1.8km geradeaus bis in Ziel.
Jeden Km gab es eine Markierung, die Strecke war gut mit Sägespänen ausgelegt, lediglich Streckenposten oder Sanis so bei Km4, 5 oder 6 habe ich vermisst.
Das Wetter war top. War es kurz vor Mittag bei uns noch recht frisch, so dass ich ein dünnes langärmeliges Funktionsshirt unter das Laufshirt anziehen wollte und zur Sicherheit eine dünne lange Hose als Ersatz mit eingepackt hatte, waren es vor Ort 12°C und leicht bewölkt.
Gegen 14 Uhr fing ich dann mit dem lockeren Aufwärmen, Lauf-ABC und Dehnen an, so dass ich mich kurz vor 15 Uhr in die Startaufstellung begeben konnte.
Da ich am Start nicht zu viel Zeit verlieren wollte, stellte ich mich ans Ende des vorderen Drittels. Trotzdem waren die ersten 200-300m recht zäh. Danach lief es. Der erste Km ging in 4:36min durch, der zweite ebenfalls. Da war mir allerdings schon klar, dass ich damit heute nicht durchkommen würde. Also Tempo drosseln um am Ende irgendwo zwischen 4:45/km und 4:55/km anzukommen. Ab ca. km 3 hatte ich dann einen Läufer hinter mir, der mit beinahe permanent in den Hacken gelaufen ist. Zum ersten Mal hat mich das Schnaufen eines anderen Läufers genervt. Meinen Versuch ihn durch wechseln der Spur vorbeizulassen, hat er erstmal ignoriert und ist einfach auch hinter mir gewechselt. In der Kurve nach KM4 bin ich dann so gelaufen, dass er vorbei musste und hab' mich mit ca. 10m Abstand erstmal selbst hinter ihn gehängt.
Zwischen KM5 und 6 kam dann der befürchtete Hammer. Bis dahin war ich auf einem Schnitt von ca. 4:44/km unterwegs. Zu den Läufern vor mir musste ich ca. 20m abreissen lassen, von hinten kamen vereinzelte Läufer vorbei. Etwa bei KM6 überholte ich einen jungen Läufer, der offenbar nicht nur am Limit lief, sondern entweder Asthma hatte oder sonst was, da er weithin hörbar alle paar Sekunden richtig derb hustete.
Nach hinten war eine größere Lücke. Keine Ahnung wie groß, 50, 100m... jedenfalls kam ich ins Grübeln, ob ich mich zurückfallen lassen und den Jungen fragen sollte, ob alles ok sei.
Da ich selbst nicht wirklich mehr die Motivation hatte mich zu Ende zu quälen und dachte, dass etwas weniger Tempo vielleicht ganz entschloss ich mich für eine Zwischenlösung. Langsamer werden bis mich der Junge wieder eingeholt hatte und dann fragen. Nach etwa 500m war dann die Gruppe hinter mir auf ihn aufgeschlossen und er lief wieder etwas weniger hustend. Da er jetzt nicht mehr alleine lief, machte ich mir keine Gedanken mehr und hab' wieder versucht mein Tempo zu gehen. Die kurze
Pause hatte mir auch ganz gut getan.
Bei Km7 und 8 lag der Schnitt dann bei ca. 4:50/km. Schneller ging nicht mehr und langsamer kam nicht in Frage. Und so ging der Lauf dann auch entsprechend zu Ende.
Die Zieluhr zeigte 48:29 als ich über die Linie ging. Offizielle Ergebnisse sind noch nicht online. Bin gespannt welche Zeit da stehen wird, denn die Erfassung per Scanner erfolgte deutlich weiter hintem im Korridor, locker nochmal 30-40m später.
Meine Laufuhr zeigte 48:19,85 bei 9,83km. Da die Strecke vermessen war, interessiert mich die GPS-Messung nicht.
Somit eine Verbessung von ca. 1:25min im Vergleich zu November 2015.
Nach dem Lauf gab es auf dem Parkplatz noch Getränke für die Läufer.
Mein Fazit: Wer auf das Drumherum, wie Würstchenverkauf, Musik, Umkleiden, klimatisierte Sanitäranlagen verzichten kann, bekommt einen schlichten aber ehrlichen Lauf mit einer schörkellosen, gut zu laufenden Strecke.
So klang es heute hinter mir in der Startaufstellung. Lokalkolorit beim Frühjahrslauf im hessischen Groß-Gerau.
Nachdem ich erst vor 2 Wochen von dem 10km-Lauf gelesen hatte und eigentlich eine Standortbestimmung erst in 2 Wochen angedacht war, habe ich mich Mitte dieser Woche für den WK angemeldet um etwas Härte in den Trainingsalltag zu bekommen.
Vorteile des Laufes waren die lokale Nähe und die Streckencharakteristik. Flach und 100% Waldweg, DLV-vermessen und üblicherweise ein relativ großes Starterfeld.
Nachteil: drei ewig lange Geraden. Sowas mag ich gar nicht, aber man kann nicht alles haben.
Die Anfahrt verlief erstaunlich reibungslos. 30min Autobahn, 5min Landstraße und auf den Parkplatz direkt an der Strecke. Ebenfalls auf dem Parkplatz waren die Startnummernausgabe, Anmeldung und die Sanitäter. Umkleiden, Duschen an der Strecke Fehlanzeige, sanitäre Anlagen war genau ein Dixie-Klo am Startbereich. Bezahlung und Abholung der Unterlagen lief reibungslos, was vermutlich daran lag, dass ich der erste vor Ort war. Später waren die Schlangen um einiges länger, aber
offensichtlich hatten es alle dann pünktlich an den Start geschafft. Zu den Unterlagen gab es noch einen Turnbeutel mit Werbung, Laufmagazin, einem ausführlichen Laufkalender für Hessen und einem Multifunktionstuch. Für 7 Euro Startgebühr konnte man da nix sagen.
Zur Strecke: Start und Ziel lagen kein 200m vom Parkplatz entfernt auf einem kleinen Waldweg, breit genug für maximal 5-7 Läufer. So standen dann ca. 350-400 Läufer in der Startaufstellung und warteten auf den Startschuss. Der kam dann auch plötzlich wie aus dem Nichts, ohne Vorankündigung. Dachte ich zumindest. Später habe ich dann von meiner Frau erfahren, dass der Starter eine längere Ansage gemacht hatte, die aber scheinbar nicht über die ersten 3-4 Reihen hinaus zu hören war.
Die komplette Strecke war steiniger Waldweg mit ein wenig Schotter und einigen leicht feuchten Stellen mit etwas Matsch, alles in allem sehr gut zu laufen. Kurz nach dem Start gab es einen leichten Rechtsknick und dann ging es erstmal rund 1.5km geradeaus, genug Zeit für das Feld sich zu sortieren. Es folgte eine 90° Rechtskurve und weitere 2.5km stur geradeaus. Zwischen Kilometer 4 und 5 wieder 90° nach links und dasselbe nochmal direkt bei Kilometer 5. Dann wieder ein Kilometer geradeaus, eine leichte Linkskurve, weitere 1.7km geradeaus, 90° links, nach ca. 500m trafen wir dann wieder auf die Start/Zielgerade an der ersten Abzweigung und folgten dieser nochmal ca. 1.8km geradeaus bis in Ziel.
Jeden Km gab es eine Markierung, die Strecke war gut mit Sägespänen ausgelegt, lediglich Streckenposten oder Sanis so bei Km4, 5 oder 6 habe ich vermisst.
Das Wetter war top. War es kurz vor Mittag bei uns noch recht frisch, so dass ich ein dünnes langärmeliges Funktionsshirt unter das Laufshirt anziehen wollte und zur Sicherheit eine dünne lange Hose als Ersatz mit eingepackt hatte, waren es vor Ort 12°C und leicht bewölkt.
Gegen 14 Uhr fing ich dann mit dem lockeren Aufwärmen, Lauf-ABC und Dehnen an, so dass ich mich kurz vor 15 Uhr in die Startaufstellung begeben konnte.
Da ich am Start nicht zu viel Zeit verlieren wollte, stellte ich mich ans Ende des vorderen Drittels. Trotzdem waren die ersten 200-300m recht zäh. Danach lief es. Der erste Km ging in 4:36min durch, der zweite ebenfalls. Da war mir allerdings schon klar, dass ich damit heute nicht durchkommen würde. Also Tempo drosseln um am Ende irgendwo zwischen 4:45/km und 4:55/km anzukommen. Ab ca. km 3 hatte ich dann einen Läufer hinter mir, der mit beinahe permanent in den Hacken gelaufen ist. Zum ersten Mal hat mich das Schnaufen eines anderen Läufers genervt. Meinen Versuch ihn durch wechseln der Spur vorbeizulassen, hat er erstmal ignoriert und ist einfach auch hinter mir gewechselt. In der Kurve nach KM4 bin ich dann so gelaufen, dass er vorbei musste und hab' mich mit ca. 10m Abstand erstmal selbst hinter ihn gehängt.
Zwischen KM5 und 6 kam dann der befürchtete Hammer. Bis dahin war ich auf einem Schnitt von ca. 4:44/km unterwegs. Zu den Läufern vor mir musste ich ca. 20m abreissen lassen, von hinten kamen vereinzelte Läufer vorbei. Etwa bei KM6 überholte ich einen jungen Läufer, der offenbar nicht nur am Limit lief, sondern entweder Asthma hatte oder sonst was, da er weithin hörbar alle paar Sekunden richtig derb hustete.
Nach hinten war eine größere Lücke. Keine Ahnung wie groß, 50, 100m... jedenfalls kam ich ins Grübeln, ob ich mich zurückfallen lassen und den Jungen fragen sollte, ob alles ok sei.
Da ich selbst nicht wirklich mehr die Motivation hatte mich zu Ende zu quälen und dachte, dass etwas weniger Tempo vielleicht ganz entschloss ich mich für eine Zwischenlösung. Langsamer werden bis mich der Junge wieder eingeholt hatte und dann fragen. Nach etwa 500m war dann die Gruppe hinter mir auf ihn aufgeschlossen und er lief wieder etwas weniger hustend. Da er jetzt nicht mehr alleine lief, machte ich mir keine Gedanken mehr und hab' wieder versucht mein Tempo zu gehen. Die kurze
Pause hatte mir auch ganz gut getan.
Bei Km7 und 8 lag der Schnitt dann bei ca. 4:50/km. Schneller ging nicht mehr und langsamer kam nicht in Frage. Und so ging der Lauf dann auch entsprechend zu Ende.
Die Zieluhr zeigte 48:29 als ich über die Linie ging. Offizielle Ergebnisse sind noch nicht online. Bin gespannt welche Zeit da stehen wird, denn die Erfassung per Scanner erfolgte deutlich weiter hintem im Korridor, locker nochmal 30-40m später.
Meine Laufuhr zeigte 48:19,85 bei 9,83km. Da die Strecke vermessen war, interessiert mich die GPS-Messung nicht.
Somit eine Verbessung von ca. 1:25min im Vergleich zu November 2015.
Nach dem Lauf gab es auf dem Parkplatz noch Getränke für die Läufer.
Mein Fazit: Wer auf das Drumherum, wie Würstchenverkauf, Musik, Umkleiden, klimatisierte Sanitäranlagen verzichten kann, bekommt einen schlichten aber ehrlichen Lauf mit einer schörkellosen, gut zu laufenden Strecke.