Knacke ich nochmal die 30 Minuten?
Verfasst: 08.02.2016, 10:08
[font=&]Na klar, keiner hat ‘ne Glaskugel! Und wenn, dann weiß man nicht, ob die richtig justiert ist oder ob nicht irgendeine Software die Vorhersage verfälscht. Ist eigentlich auch keine wirkliche Frage. Mehr so eine Spielerei! Obwohl ich davon normalerweise wenig halte. Aber letzten Samstag kam mir irgendwie doch die Frage in’nen Kopp.[/font]
[font=&]Letzten Samstag bin ich nämlich gelaufen: 10 km! Eigentlich nix Besonderes! Und uneigentlich auch nicht! Trotzdem war das ein wenig ein besonderer Lauf, und zwar aus zwei Gründen. Die letzten beiden Zehner bin ich nämlich ziemlich scheißig gelaufen. Vom Laufgefühl her war das nix, schwer gelaufen, keine Lockerheit, und die Zeiten waren mit 42:00 und 41:39 grottenschlecht. Das brachte mich zu der Frage, ob nun der Altersknick so richtig einsetzen würde, denn wenn man sich mal die Zeiten der Alten Säcke anschaut, fällt auf, dass es irgendwann recht rapide bergab geht. Ist so, bei jedem und unerbittlich! Die einzige Ungewissheit ist, wann dieser Punkt erreicht ist. Da kam ich ins Grübeln. Sah schwer danach aus, dass ich diesen Punkt erreicht hätte. Ist zwar auch nichts Dramatisches, denn das muss man akzeptieren, ist aber dennoch nicht schön fürs Ego![/font]
[font=&]Ich hatte mich für einen Lauf angemeldet, den ich auch die letzten 2 Jahre mitgelaufen bin. Ist eine flache und ziemlich schnelle Strecke, zudem amtlich vermessen, was eine gute Vergleichbarkeit ermöglicht. Letztes Jahr war ich hier 39:59 gelaufen – nach 39:23 im Jahr davor. Ich wollte die Erwartung nicht zu hoch schrauben, und so hatte ich für dieses Jahr eine Zeit von unter 41 min als ganz okay eingestuft, wollte aber einfach so laufen, dass ich ohne Druck und ohne Stress starten wollte. Ich kenne mich und weiß, dass ich mich gegen Ende eines Rennens sowieso voll reinhänge.[/font]
[font=&]Die Bedingungen waren gut, teils etwas heftiger Wind, aber sonst perfekt. Nach dem Startschuss rannten alle wie gestochen los, ich auch, und war auch gleich im leichten Kampfmodus. Viele der Läufer kannte ich, und viele liefen erstmal vor mir. Ich wusste nicht so recht, wie ich tempomäßig lag, und wartete auf die erste Standortbestimmung. Kein km-Schild zu sehen, als die Uhr zum ersten Kilometer piepste! Na gut, dann warte ich eben den zweiten ab. Das Feld hatte sich mittlerweile sortiert. Die Abstände zu den anderen Läufern wurden stabiler. Als der zweite km angekündigt wurde – so meinte es jedenfalls die Uhr – war erneut nichts von einem Schild zu sehen. Mir blieb also weiterhin nichts anderes übrig, als meinem Laufgefühl zu vertrauen.[/font]
[font=&]Dann tauchte endlich, wir befanden uns in der zweiten von 4 Runden, km-Schild 3 auf, das ich schon beim Einlaufen wahrgenommen hatte. Doch das war Murks, ein kurzer Blick genügte, um zu sehen, dass wir bestenfalls 2,7 km hinter uns hatten. Das konnte nicht stimmen. Also immer noch keine Zeiteinordnung! Um es kurz zu machen: Sämtliche Schilder fehlten oder konnten einfach nicht stimmen. Später zuhause rekonstruierte ich, dass offensichtlich nur die Schilder des 5 km-Laufes aufgestellt waren. (Die „große“ Runde ist länger als 2,5 km, und beide Starts sind versetzt, so dass diese km für den Zehner nicht passen.)[/font]
[font=&]Ich lief also, und das war die zweite Besonderheit dieses Laufes, komplett ohne Zwischenzeiten. Ich schaute auch kein einziges Mal auf die Uhr und wusste in keiner Phase des Laufes, wie ich zeitlich lag. Ich bin auch vorher schon Wettkämpfe gelaufen, ohne Zwischenzeiten zu ermitteln, sei es, weil die Uhr ihren Geist aufgab, keine Beschilderung vorhanden war oder was auch sonst immer. Dieses war aber mein erster Wettkampf mit funktionierender Uhr, ohne dass ich auch nur einmal eine Zwischenzeit ermittelt hätte. Ich hielt ein konstantes Tempo, gefühlt jedenfalls, und so nach und nach lief ich an vielen Läufern vorbei, die mir bekannt waren und die normalerweise eher langsamer als ich unterwegs sind.[/font]
[font=&]Nach der zweiten Runde hatte ich die Hoffnung aufgegeben, passende km-Schilder zu entdecken, und steuerte mich so, dass ich einen Abgleich zwischen verbleibender Distanz und vermuteter Restkraft herstellte. Das klappte gut. 3,5 km vor dem Ziel lief ich neben einem Läufer, den ich als Sprecher anderer Läufe kannte. Wir liefen gleichauf, das gab einen Impuls, nicht nachzulassen. Als es in die letzte Runde ging – ca. 2,6 km noch zu laufen – war ich sicher, das Tempo beibehalten zu können. Wir liefen auf Läufer vor uns auf, dann vorbei. Mancher blieb zurück, konnte das Tempo nicht mitgehen, fiel zurück. 2, 3 hängten sich dran.[/font]
[font=&]Der Kurs entspricht einem Rechteck mit 2 kurzen und 2 langen Geraden. Als es in die letzte kurze Gerade ging – das war ca. 800 m vorm Ziel, am Ende dieser kurzen Geraden wartete nur noch die letzte lange, die Zielgerade -, zog mein Sprecher-Mitläufer an. Ich konnte nicht mehr mitgehen, steigerte aber dennoch mein Tempo noch mal und konnte bis zum Ziel an weiteren 3 Läufern vorbeiziehen. Ich rannte aufs Ziel zu, schnell, die Kraft war noch vorhanden, ich schaute zur Uhr über dem Ziel, nahm mit Verwunderung wahr, dass die Zahl „40“ noch nicht erreicht war. Doch wie Uhren nun einmal so sind: der Sekundenzeiger zählte unaufhaltsam aufwärts, und als ich endlich durchs Ziel lief, war die Zahl 40:05 erreicht. [/font]
[font=&]40:05! Es war die erste Zeit, die ich in diesem Rennen registriert hatte. Und ich war überrascht, positiv überrascht: Damit hatte ich nicht gerechnet. Das war gerade einmal 6 Sekunden langsamer als im letzten Jahr. [/font]
[font=&]Eigentlich halte ich nicht viel davon, denn „entscheidend ist aufm Platz“: Trotzdem interessierte es mich, wie die Zeiten in diesem und im letzten Jahr einzuschätzen sind. Also rief ich einen Rechner auf, mit dem sich solche Leistungen vergleichen lassen. Hinterlegt sind da zig Leistungen unterschiedlicher Altersjahrgänge. [/font]
[font=&]Und siehe da:[/font]
[font=&]Die Leistung aus 2015 mit 39:59 min entspricht einer „alterskorrigierten“ Zeit von 31:02 min.[/font]
[font=&]Die diesjährige Zeit von 40:05 min ist äquivalent zu 30:50 min.[/font]
[font=&]Da kann man ja mal ins Grübeln kommen, ob denn nicht vielleicht eine Zeit von 30 min drin wäre, ähm pardon eine Äquivalenzzeit natürlich. Optionen wären z. B. gleiche Zeit von 40:05 in 3 Jahren, also mit 68, oder 1 Jahr später eine 40:30 oder aber 40:58 mit 70 Jahren. Naja, ist halt Spielerei! Aber so haben die Alten Säcke auch noch eine Perspektive! [/font]
[font=&]Und nur mal so zum Spaß, weil so mancher sich da hervortut: Mit 50 Jahren müsste man schon 34:17 laufen für eine Äquivalenzzeit von 29:59 min. Muss man alles erstmal laufen, und am Ende zählen doch nur die realen Zeiten, nicht die errechneten![/font]
[font=&]Bernd[/font]
[font=&]Letzten Samstag bin ich nämlich gelaufen: 10 km! Eigentlich nix Besonderes! Und uneigentlich auch nicht! Trotzdem war das ein wenig ein besonderer Lauf, und zwar aus zwei Gründen. Die letzten beiden Zehner bin ich nämlich ziemlich scheißig gelaufen. Vom Laufgefühl her war das nix, schwer gelaufen, keine Lockerheit, und die Zeiten waren mit 42:00 und 41:39 grottenschlecht. Das brachte mich zu der Frage, ob nun der Altersknick so richtig einsetzen würde, denn wenn man sich mal die Zeiten der Alten Säcke anschaut, fällt auf, dass es irgendwann recht rapide bergab geht. Ist so, bei jedem und unerbittlich! Die einzige Ungewissheit ist, wann dieser Punkt erreicht ist. Da kam ich ins Grübeln. Sah schwer danach aus, dass ich diesen Punkt erreicht hätte. Ist zwar auch nichts Dramatisches, denn das muss man akzeptieren, ist aber dennoch nicht schön fürs Ego![/font]
[font=&]Ich hatte mich für einen Lauf angemeldet, den ich auch die letzten 2 Jahre mitgelaufen bin. Ist eine flache und ziemlich schnelle Strecke, zudem amtlich vermessen, was eine gute Vergleichbarkeit ermöglicht. Letztes Jahr war ich hier 39:59 gelaufen – nach 39:23 im Jahr davor. Ich wollte die Erwartung nicht zu hoch schrauben, und so hatte ich für dieses Jahr eine Zeit von unter 41 min als ganz okay eingestuft, wollte aber einfach so laufen, dass ich ohne Druck und ohne Stress starten wollte. Ich kenne mich und weiß, dass ich mich gegen Ende eines Rennens sowieso voll reinhänge.[/font]
[font=&]Die Bedingungen waren gut, teils etwas heftiger Wind, aber sonst perfekt. Nach dem Startschuss rannten alle wie gestochen los, ich auch, und war auch gleich im leichten Kampfmodus. Viele der Läufer kannte ich, und viele liefen erstmal vor mir. Ich wusste nicht so recht, wie ich tempomäßig lag, und wartete auf die erste Standortbestimmung. Kein km-Schild zu sehen, als die Uhr zum ersten Kilometer piepste! Na gut, dann warte ich eben den zweiten ab. Das Feld hatte sich mittlerweile sortiert. Die Abstände zu den anderen Läufern wurden stabiler. Als der zweite km angekündigt wurde – so meinte es jedenfalls die Uhr – war erneut nichts von einem Schild zu sehen. Mir blieb also weiterhin nichts anderes übrig, als meinem Laufgefühl zu vertrauen.[/font]
[font=&]Dann tauchte endlich, wir befanden uns in der zweiten von 4 Runden, km-Schild 3 auf, das ich schon beim Einlaufen wahrgenommen hatte. Doch das war Murks, ein kurzer Blick genügte, um zu sehen, dass wir bestenfalls 2,7 km hinter uns hatten. Das konnte nicht stimmen. Also immer noch keine Zeiteinordnung! Um es kurz zu machen: Sämtliche Schilder fehlten oder konnten einfach nicht stimmen. Später zuhause rekonstruierte ich, dass offensichtlich nur die Schilder des 5 km-Laufes aufgestellt waren. (Die „große“ Runde ist länger als 2,5 km, und beide Starts sind versetzt, so dass diese km für den Zehner nicht passen.)[/font]
[font=&]Ich lief also, und das war die zweite Besonderheit dieses Laufes, komplett ohne Zwischenzeiten. Ich schaute auch kein einziges Mal auf die Uhr und wusste in keiner Phase des Laufes, wie ich zeitlich lag. Ich bin auch vorher schon Wettkämpfe gelaufen, ohne Zwischenzeiten zu ermitteln, sei es, weil die Uhr ihren Geist aufgab, keine Beschilderung vorhanden war oder was auch sonst immer. Dieses war aber mein erster Wettkampf mit funktionierender Uhr, ohne dass ich auch nur einmal eine Zwischenzeit ermittelt hätte. Ich hielt ein konstantes Tempo, gefühlt jedenfalls, und so nach und nach lief ich an vielen Läufern vorbei, die mir bekannt waren und die normalerweise eher langsamer als ich unterwegs sind.[/font]
[font=&]Nach der zweiten Runde hatte ich die Hoffnung aufgegeben, passende km-Schilder zu entdecken, und steuerte mich so, dass ich einen Abgleich zwischen verbleibender Distanz und vermuteter Restkraft herstellte. Das klappte gut. 3,5 km vor dem Ziel lief ich neben einem Läufer, den ich als Sprecher anderer Läufe kannte. Wir liefen gleichauf, das gab einen Impuls, nicht nachzulassen. Als es in die letzte Runde ging – ca. 2,6 km noch zu laufen – war ich sicher, das Tempo beibehalten zu können. Wir liefen auf Läufer vor uns auf, dann vorbei. Mancher blieb zurück, konnte das Tempo nicht mitgehen, fiel zurück. 2, 3 hängten sich dran.[/font]
[font=&]Der Kurs entspricht einem Rechteck mit 2 kurzen und 2 langen Geraden. Als es in die letzte kurze Gerade ging – das war ca. 800 m vorm Ziel, am Ende dieser kurzen Geraden wartete nur noch die letzte lange, die Zielgerade -, zog mein Sprecher-Mitläufer an. Ich konnte nicht mehr mitgehen, steigerte aber dennoch mein Tempo noch mal und konnte bis zum Ziel an weiteren 3 Läufern vorbeiziehen. Ich rannte aufs Ziel zu, schnell, die Kraft war noch vorhanden, ich schaute zur Uhr über dem Ziel, nahm mit Verwunderung wahr, dass die Zahl „40“ noch nicht erreicht war. Doch wie Uhren nun einmal so sind: der Sekundenzeiger zählte unaufhaltsam aufwärts, und als ich endlich durchs Ziel lief, war die Zahl 40:05 erreicht. [/font]
[font=&]40:05! Es war die erste Zeit, die ich in diesem Rennen registriert hatte. Und ich war überrascht, positiv überrascht: Damit hatte ich nicht gerechnet. Das war gerade einmal 6 Sekunden langsamer als im letzten Jahr. [/font]
[font=&]Eigentlich halte ich nicht viel davon, denn „entscheidend ist aufm Platz“: Trotzdem interessierte es mich, wie die Zeiten in diesem und im letzten Jahr einzuschätzen sind. Also rief ich einen Rechner auf, mit dem sich solche Leistungen vergleichen lassen. Hinterlegt sind da zig Leistungen unterschiedlicher Altersjahrgänge. [/font]
[font=&]Und siehe da:[/font]
[font=&]Die Leistung aus 2015 mit 39:59 min entspricht einer „alterskorrigierten“ Zeit von 31:02 min.[/font]
[font=&]Die diesjährige Zeit von 40:05 min ist äquivalent zu 30:50 min.[/font]
[font=&]Da kann man ja mal ins Grübeln kommen, ob denn nicht vielleicht eine Zeit von 30 min drin wäre, ähm pardon eine Äquivalenzzeit natürlich. Optionen wären z. B. gleiche Zeit von 40:05 in 3 Jahren, also mit 68, oder 1 Jahr später eine 40:30 oder aber 40:58 mit 70 Jahren. Naja, ist halt Spielerei! Aber so haben die Alten Säcke auch noch eine Perspektive! [/font]
[font=&]Und nur mal so zum Spaß, weil so mancher sich da hervortut: Mit 50 Jahren müsste man schon 34:17 laufen für eine Äquivalenzzeit von 29:59 min. Muss man alles erstmal laufen, und am Ende zählen doch nur die realen Zeiten, nicht die errechneten![/font]
[font=&]Bernd[/font]