Innsbruck Alpine Trailrun Festival 25Km
Verfasst: 07.05.2016, 23:27
Eines Vorweg, die Fotos zum Bericht findet ihr in meinem Blog unter:
https://luciuslaeuft.wordpress.com/2016 ... lrun-25km/
Am 29.April ging es los zu meinem ersten Traillauf-Wettbewerb. Und schon die Anfahrt mit dem Zug bei strahlendem blauen Himmel von Wien über Salzburg nach Innsbruck war ein Traum. Vorbei an schneebedeckten Gipfeln, grünen Almen, rauschenden Bächen und tiefblauen Seen war der Prolog zum Laufwochenende schon einmal geglückt.
Angekommen in Innsbruck ging das Staunen dann weiter. Dies ist eine wunderschöne Stadt, mit einer bezaubernden Altstadt, so sauber und ordentlich das man sich wie in einem schweizer Klischeeort vorkommt, garniert von eindrucksvollen Bergen und Almen, der Skisprungschanze, dem Fluß Inn und vielem mehr.
Nach dem Hotel Check-in und dem Stadtrundgang sowie der Besichtigung der kleinen aber feinen Traillaufmesse beim Start am Landestheater ging es per Bahn hinauf nach „Hungerburg“. Ein Stadtteil von Innsbruck und gleichzeitig das Ziel des ersten längeren Anstieges.
Von hier ging ich ein bisschen die Strecke ab und machte mich mit den Hinweisschildern und Wegweisern vertraut ( kann ich nur empfehlen ). Ausserdem flößte mir der Ausblick Respekt ein bei dem Gedanken daran diesen Hügel zu erklimmen. Schließlich sollte es aber nach einem guten und kohlenhydratreichen Abendessen bald zurück ins Hotel gehen, denn der Wecker würde um 6 Uhr klingeln.
Am Morgen des nächsten Tages kamen dann die Zweifel, ob dieser Lauf wirklich eine gute Idee ist. Sollte ich nicht doch lieber weiterschlafen, gemütlich das Frühstück im Hotel geniessen und schließlich noch ein wenig die Innenstadt von Innsbruck bewundern? Der innere Schweinehund konnte aber zum Glück bezwungen werden und so ging es in voller Trailmontur inklusive Laufrucksack, Trinkblase, Verpflegung, Kompressionssocken, Traillaufschuhen usw richtung Start.
Dort erhielt ich nach dem Ausrüstungscheck ( bei den 25 Km nur die geforderten Traillaufschuhe sowie ein Trinkbecher um Plastikbecherschlachten und die damit verbundene Umweltverschmutzung an den Verpflegungsstationen zu vermeiden, was sehr löblich ist ) dann meine Startnummer und danach war es auch schon Zeit für das Racebriefing, bei dem einem nochmal die Strecke erklärt, auf die kleinen schwierigeren Passagen hingewiesen und notwendige Telefonnummern bekanntgegeben wurden. Auf der Startnummer waren ausser der Nummer und dem Vornamen noch die Notrufnummern sowie das Höhenprofil gedruckt, sehr praktisch!
Pünktlich um 8 Uhr ging es dann zusammen mit den 65km Läufern los und die im Vergleich zu großen Straßenläufen überschaubare Läuferschar setzte sich in Bewegung.
Ich hatte mir für meinen ersten Traillauf vorgenommen es sehr gemütlich anzugehen und die Natur und Strecke abseits von Tempo oder Zielzeiten einfach zu geniessen. Hatte ich morgens noch befürchtet, dass ich mit dieser Einstellung womöglich als letzter ins Ziel laufen würde und ausserdem allein durch den Wald irren müßte, fingen zu meiner Beruhigung schon am Anfang des Anstieges nach Hungerburg viele Läufer an zu gehen, so dass ich trotz langsamen Bergauftempos viele überholte.
Nach dem überstandenen Anstieg, der noch relativ unspektakulär war, konnte ich endlich eintauchen in das Erlebnis Traillaufen. Einige Kilometer lang, den ersten Verpflegungsposten passierend bei KM7 circa, ging es auf schmalen Waldwegen, über Baumwurzeln, Geröll, Brücken, Schotterpisten usw auf und ab, dass es nur so eine Freude war. Und bei der Verpflegungsstation bemerkte ich dann auch gleich meine ersten Anfängerfehler.
Erstens war ich zu warm angezogen, und die bei Straßenläufen sehr praktischen Magnethalterungen für die Startnummer erwiesen sich als sehr unpraktisch, da mich das umziehen und ummontieren der Startnummer einige Minuten gekostet haben, so dass ich danach erst einmal die nächste Läufergruppe vor mir einholen musste um nicht mehr allein für die Wegfindung verantwortlich zu sein. Ausserdem hatte ich spätestens hier bemerkt das mein Becher nirgendwo an meinem Rucksack vernünftig zu befestigen war und ich das „gute“ Stück dann irgendwann in der Hand halten musste während des Laufens. Ausserdem gab es an jeder Verpflegungsstation auch Pappbecher... Die meisten Läufer haben aber einfach ihre Flaschen benutzt, was ich das nächste mal sicher auch machen werde.
Später, nach etwas steileren Abstiegen ging es dann kurz an einer Straße entlang, vorbei am 2. „Essstand“ ( die im übrigen alle sehr gut ausgestattet waren mit allerlei Getränken, extra Salz, Wurst, Käse, Gebäck, Obst usw ), an einem Gewässer entlang in eine kleine Ortschaft, in der es dann passierte: Ich hatte dank der zu diesem Zeitpunkt flachen Strecke meinen gewohnten Lauftrott erreicht und folgte ohne groß nachzudenken einem anderen Läufer vor mir. Der hatte ebensowenig wie ich und auch ein paar Läufer hinter uns auf die eigentlich sehr guten Wegweiser geachtet, so dass wir nach einiger Zeit, bis es uns endlich aufgefallen war, circa einen 600m Umweg inklusive tüchtiger Steigung gelaufen waren.
Nachdem wir wieder auf dem richtigen Pfad waren ging es dann über grüne Almen und ein paar nette Trails und durch kleine Ortschaften dann vorbei Richtung Ziel am Natterer See, dem man nach einem letzten steileren Anstieg erreicht hatte. Viele glückliche und zufriedene Gesichter spiegelten auch meine Emotionen wieder. Was für ein unglaublich schöner Lauf!
Abschließend kann ich mich nur bedanken bei den Organisatoren für eine nahezu perfekte Planung und Umsetzung, der ausgelassenen, entspannten und sehr positiven Stimmung vor, während und nach dem Lauf, der abwechslungsreichen Verpflegung, den vielen freundlichen Helfern, der wunderschönen Stadt Innsbruck und der Natur ringsherum und last but not least dem Wettergott. Dies war zwar mein erster, aber hundertprozentig nicht mein letzter Traillauf und auch sicher nicht mein letztes mal bei dem Innsbruck Alpine Trailrun Festival. Da ich keinen Vergleich habe ausser diversen Straßenmarathons und Halbmarathons weiß ich nicht ob diese Geländeläufe immer so großartig sind. Aber dieser K25 in Innsbruck wird mir immer sehr positiv in Erinnerung bleiben. Ich kann ihn nur allerwärmstens empfehlen, auch als Einstieg ins Traillaufen für ehemalige Straßenläufer.
https://luciuslaeuft.wordpress.com/2016 ... lrun-25km/
Am 29.April ging es los zu meinem ersten Traillauf-Wettbewerb. Und schon die Anfahrt mit dem Zug bei strahlendem blauen Himmel von Wien über Salzburg nach Innsbruck war ein Traum. Vorbei an schneebedeckten Gipfeln, grünen Almen, rauschenden Bächen und tiefblauen Seen war der Prolog zum Laufwochenende schon einmal geglückt.
Angekommen in Innsbruck ging das Staunen dann weiter. Dies ist eine wunderschöne Stadt, mit einer bezaubernden Altstadt, so sauber und ordentlich das man sich wie in einem schweizer Klischeeort vorkommt, garniert von eindrucksvollen Bergen und Almen, der Skisprungschanze, dem Fluß Inn und vielem mehr.
Nach dem Hotel Check-in und dem Stadtrundgang sowie der Besichtigung der kleinen aber feinen Traillaufmesse beim Start am Landestheater ging es per Bahn hinauf nach „Hungerburg“. Ein Stadtteil von Innsbruck und gleichzeitig das Ziel des ersten längeren Anstieges.
Von hier ging ich ein bisschen die Strecke ab und machte mich mit den Hinweisschildern und Wegweisern vertraut ( kann ich nur empfehlen ). Ausserdem flößte mir der Ausblick Respekt ein bei dem Gedanken daran diesen Hügel zu erklimmen. Schließlich sollte es aber nach einem guten und kohlenhydratreichen Abendessen bald zurück ins Hotel gehen, denn der Wecker würde um 6 Uhr klingeln.
Am Morgen des nächsten Tages kamen dann die Zweifel, ob dieser Lauf wirklich eine gute Idee ist. Sollte ich nicht doch lieber weiterschlafen, gemütlich das Frühstück im Hotel geniessen und schließlich noch ein wenig die Innenstadt von Innsbruck bewundern? Der innere Schweinehund konnte aber zum Glück bezwungen werden und so ging es in voller Trailmontur inklusive Laufrucksack, Trinkblase, Verpflegung, Kompressionssocken, Traillaufschuhen usw richtung Start.
Dort erhielt ich nach dem Ausrüstungscheck ( bei den 25 Km nur die geforderten Traillaufschuhe sowie ein Trinkbecher um Plastikbecherschlachten und die damit verbundene Umweltverschmutzung an den Verpflegungsstationen zu vermeiden, was sehr löblich ist ) dann meine Startnummer und danach war es auch schon Zeit für das Racebriefing, bei dem einem nochmal die Strecke erklärt, auf die kleinen schwierigeren Passagen hingewiesen und notwendige Telefonnummern bekanntgegeben wurden. Auf der Startnummer waren ausser der Nummer und dem Vornamen noch die Notrufnummern sowie das Höhenprofil gedruckt, sehr praktisch!
Pünktlich um 8 Uhr ging es dann zusammen mit den 65km Läufern los und die im Vergleich zu großen Straßenläufen überschaubare Läuferschar setzte sich in Bewegung.
Ich hatte mir für meinen ersten Traillauf vorgenommen es sehr gemütlich anzugehen und die Natur und Strecke abseits von Tempo oder Zielzeiten einfach zu geniessen. Hatte ich morgens noch befürchtet, dass ich mit dieser Einstellung womöglich als letzter ins Ziel laufen würde und ausserdem allein durch den Wald irren müßte, fingen zu meiner Beruhigung schon am Anfang des Anstieges nach Hungerburg viele Läufer an zu gehen, so dass ich trotz langsamen Bergauftempos viele überholte.
Nach dem überstandenen Anstieg, der noch relativ unspektakulär war, konnte ich endlich eintauchen in das Erlebnis Traillaufen. Einige Kilometer lang, den ersten Verpflegungsposten passierend bei KM7 circa, ging es auf schmalen Waldwegen, über Baumwurzeln, Geröll, Brücken, Schotterpisten usw auf und ab, dass es nur so eine Freude war. Und bei der Verpflegungsstation bemerkte ich dann auch gleich meine ersten Anfängerfehler.
Erstens war ich zu warm angezogen, und die bei Straßenläufen sehr praktischen Magnethalterungen für die Startnummer erwiesen sich als sehr unpraktisch, da mich das umziehen und ummontieren der Startnummer einige Minuten gekostet haben, so dass ich danach erst einmal die nächste Läufergruppe vor mir einholen musste um nicht mehr allein für die Wegfindung verantwortlich zu sein. Ausserdem hatte ich spätestens hier bemerkt das mein Becher nirgendwo an meinem Rucksack vernünftig zu befestigen war und ich das „gute“ Stück dann irgendwann in der Hand halten musste während des Laufens. Ausserdem gab es an jeder Verpflegungsstation auch Pappbecher... Die meisten Läufer haben aber einfach ihre Flaschen benutzt, was ich das nächste mal sicher auch machen werde.
Später, nach etwas steileren Abstiegen ging es dann kurz an einer Straße entlang, vorbei am 2. „Essstand“ ( die im übrigen alle sehr gut ausgestattet waren mit allerlei Getränken, extra Salz, Wurst, Käse, Gebäck, Obst usw ), an einem Gewässer entlang in eine kleine Ortschaft, in der es dann passierte: Ich hatte dank der zu diesem Zeitpunkt flachen Strecke meinen gewohnten Lauftrott erreicht und folgte ohne groß nachzudenken einem anderen Läufer vor mir. Der hatte ebensowenig wie ich und auch ein paar Läufer hinter uns auf die eigentlich sehr guten Wegweiser geachtet, so dass wir nach einiger Zeit, bis es uns endlich aufgefallen war, circa einen 600m Umweg inklusive tüchtiger Steigung gelaufen waren.
Nachdem wir wieder auf dem richtigen Pfad waren ging es dann über grüne Almen und ein paar nette Trails und durch kleine Ortschaften dann vorbei Richtung Ziel am Natterer See, dem man nach einem letzten steileren Anstieg erreicht hatte. Viele glückliche und zufriedene Gesichter spiegelten auch meine Emotionen wieder. Was für ein unglaublich schöner Lauf!
Abschließend kann ich mich nur bedanken bei den Organisatoren für eine nahezu perfekte Planung und Umsetzung, der ausgelassenen, entspannten und sehr positiven Stimmung vor, während und nach dem Lauf, der abwechslungsreichen Verpflegung, den vielen freundlichen Helfern, der wunderschönen Stadt Innsbruck und der Natur ringsherum und last but not least dem Wettergott. Dies war zwar mein erster, aber hundertprozentig nicht mein letzter Traillauf und auch sicher nicht mein letztes mal bei dem Innsbruck Alpine Trailrun Festival. Da ich keinen Vergleich habe ausser diversen Straßenmarathons und Halbmarathons weiß ich nicht ob diese Geländeläufe immer so großartig sind. Aber dieser K25 in Innsbruck wird mir immer sehr positiv in Erinnerung bleiben. Ich kann ihn nur allerwärmstens empfehlen, auch als Einstieg ins Traillaufen für ehemalige Straßenläufer.