Manche können’s eben nicht!
Verfasst: 04.08.2017, 13:07
[font=&]Zärtlich streichelt der Schaumstoff meine Brust, im steten Bemühen, ihr das geschmeidige Innere vorzuenthalten. Kein Schweißtropfen soll diesen Glanz benetzen, keine Fehllenkung ihren edlen Daseinszweck beeinträchtigen, der auf dieses eine Mal allein ausgerichtet ist. Einmal nur den Reflex auslösen, einmal die wohlige Welle anstoßen![/font]
[font=&]Und doch: ich weiß nicht so recht, ob ich dem Hundeknochen dieses Mal vertrauen soll – trotz dessen Anerkennung durch die ISO-Normen 9001 und 1400. Hatte er mich doch letztes Jahr schmählich im Stich gelassen! Mit einem DNF stand ich da in der Ergebnisliste, und der Zeitnehmer hatte den „DOGBone Chip“ in den höchsten Tönen gelobt und dass das Nichtauslösen wohl an meinem Schweiß gelegen habe. Das hatte mich verwirrt zurück gelassen, denn schließlich wussten schon die alten Römer „Ohne Schweiß kein Preis“, und das Geheimnis, wie ich unverschwitzt einen 10 km-Lauf überstehen sollte, hatte ich seitdem nicht lüften können.[/font]
[font=&]Auch in diesem Jahr – ähnlich dem vorherigen - war es im Ortsteil Birkesdorf in Düren beim nunmehr 29. Rur 3-Brückenlauf reichlich warm, so dass mich die Aussicht auf Zieleinlauf ohne vorherige Schweißabsonderung gering dünkte. Ähnlich wie im letzten Jahr lief ich eher defensiv an und konnte dafür in der zweiten der beiden 5 km-Runden noch etwas zulegen. Beide Runden geizten nicht gerade mit Sonnenbestrahlung, und so lief ich nach 43:25 min über die Zielmatten auf dem Grün des Parkgeländes.[/font]
[font=&]Was nun? Ich wartete ab, bis die Ergebnisliste aushing, und siehe da, diesmal stand ich da mit einer richtigen Zeit. Ich war erleichtert, diesmal also nicht umsonst gelaufen –obwohl: eigentlich doch, denn der liebe Veranstalter hatte mir ja im letzten Jahr als Entschädigung für die seelischen Schmerzen des Nicht-gewertet-worden-seins einen Freistart zugesprochen. Also war ich zwar umsonst im Sinne von startgeldfrei, aber nicht für Peter und Pup gelaufen.[/font]
[font=&]2 Tage gingen ins Land. Am Montag dann hatte Peter Borsdorff, der „Mann mit der Dose“, seine Fotos auf seiner Webseite veröffentlicht. Der sammelt immer Geld für Kinder in Not und macht dazu wunderschöne Bilder von den Läufen. Die schaute ich mir also an. Diese Bilder nun versetzten mich in Verwirrung.[/font]
[font=&]Laut der Ergebnisliste war ein Läufer ganz knapp vor mir und einer sogar zeitgleich mit mir ins Ziel gekommen. Das passte aber nicht zu den Fotos, die Peter gemacht hat. Der stand nämlich kurz vorm Ziel vor der letzten Biegung, auf seinen Bildern kann man eine Strecke von 20 – 30 Metern sehen, nachdem die Läufer hinter und unter einer Brücke zum vorletzten Mal abbiegen. Klingt vielleicht kompliziert, aber man kann dadurch sehr genau feststellen, wer da alles gelaufen ist. Tja, und einer der Läufer taucht auf keinem der vielen Bilder auf. Hätte er aber müssen! (Wer’s nachvollziehen will: auf den 3 – 4 Bildern ab hier; da hätte laut Liste eine Startnummer 2248 auftauchen müssen!)[/font]
[font=&]Nun ist es in der Sache zwar völlig egal, ob da ein Läufer mehr oder weniger vor mir liegt, aber die Enthüllung dieser Ungereimtheit reizte mich, schließlich sucht man nach Erklärungen, denn man will ja Ordnung in seinem Weltbild haben. Da ich ein analytisch vorgehender Mensch bin, sah ich mir die Ergebnisliste und Läufer mit gleichen Zeiten nochmal genauer an, und siehe da: Es gibt noch einen weiteren Fall, in dem Läufer auf mehreren Fotos zu sehen sind, und einer, der laut Ergebnisliste angeblich dazwischen liegt, den gibt’s nirgends.[/font]
[font=&]Ob dieser meiner Verwirrung schrieb ich den Zeitnehmer an, der als bezahlter Dienstleister vom Veranstalter beauftragt wurde. Der pries erneut den „DOGBone Chip“ als das beste System aller Welten und schloss kategorisch einen Fehler aus. Zwar hatte dieser Superchip 2016 bei mir gar nicht erst ausgelöst und bei der EM in Portugal nachweislich eine falsche Reihenfolge ausgegeben, aber wenn der Zeitnehmer das so überzeugend darlegt, dann sind das wohl alles „Fake News“. [/font]
[font=&]In den nächsten Tagen verlor ich langsam, aber kontinuierlich an Gewicht. Ging mir dieses Vorkommnis etwa so nahe? Schon hatte mein BMI den Wert 21 unterschritten. – Bei der besagten Veranstaltung hatte auch ein professioneller Fotodienst aus pekuniären Gründen Bilder gemacht. Ich wusste, dass er kleinere Abbilder derselben zum Zwecke der Nachbestellung auch auf seine Webseite stellt und lugte von Zeit zu Zeit, ob das bereits erfolgt sei. Diesmal dauerte das! Dann, heute, wieder mal geklickt, und siehe da, fein sortiert konnte man endlich alle gemachten Fotos betrachten. [/font]
[font=&]Natürlich stürzte ich mich auf die 387 Bilder vom „10 km FINISH“. Genauer gesagt interessierte mich primär, wer oder was vor bzw. hinter mir eingelaufen war und die Bilder um die besagte 2. fehlende Startnummer herum. Noch bevor ich diese gefunden hatte, war mir schlagartig auch der Grund meines Gewichtsverlustes klar: Es war der Zweifel, der da an mir genagt hatte. Der Zweifel, ob ich mich nicht vielleicht doch geirrt hätte! Und da ich mir ja ziemlich sicher gewesen war, war es eben nur ein leiser, ein ganz leiser Zweifel gewesen, den ich folglich nicht hatte hören können. [/font]
[font=&]Während mir diese Gedanken erleichtert durch den Kopf gingen, hatte ich mich auch schon in der Bildersammlung gefunden, und schwuppdiwupp hatte sich der letzte unhörbare Zweifel in Luft aufgelöst: Nein, da war definitiv kein Läufer mit Startnummer 2248 durchs Ziel gelaufen. Auch die andere Startnummer bzw. einen Läufer mit dieser Zahl auf der Brust oder meinetwegen auch am After tauchte nicht auf.[/font]
[font=&]Nun, da ja alles geklärt war, stellte ich mich noch einmal auf die Waage. Aber was war das? Da fehlten ja erneut einige Gramm. Könnte es also vielleicht doch anders sein, als es scheint? Ja, natürlich! Es wäre doch möglich, dass Harry Potter lebt und unter uns weilt, jetzt, wo er nicht mehr in Büchern gefangen ist! Der hatte doch einen Tarnumhang, und wenn der einen hat, dann hat er auch mehrere. Ist ja sozusagen seine Profession! Die hat er verliehen, und deswegen sind die Läufer nicht auf den Fotos zu erkennen! Ja, so könnte es vielleicht gewesen sein.[/font]
[font=&]Bernd[/font]
[font=&]Und doch: ich weiß nicht so recht, ob ich dem Hundeknochen dieses Mal vertrauen soll – trotz dessen Anerkennung durch die ISO-Normen 9001 und 1400. Hatte er mich doch letztes Jahr schmählich im Stich gelassen! Mit einem DNF stand ich da in der Ergebnisliste, und der Zeitnehmer hatte den „DOGBone Chip“ in den höchsten Tönen gelobt und dass das Nichtauslösen wohl an meinem Schweiß gelegen habe. Das hatte mich verwirrt zurück gelassen, denn schließlich wussten schon die alten Römer „Ohne Schweiß kein Preis“, und das Geheimnis, wie ich unverschwitzt einen 10 km-Lauf überstehen sollte, hatte ich seitdem nicht lüften können.[/font]
[font=&]Auch in diesem Jahr – ähnlich dem vorherigen - war es im Ortsteil Birkesdorf in Düren beim nunmehr 29. Rur 3-Brückenlauf reichlich warm, so dass mich die Aussicht auf Zieleinlauf ohne vorherige Schweißabsonderung gering dünkte. Ähnlich wie im letzten Jahr lief ich eher defensiv an und konnte dafür in der zweiten der beiden 5 km-Runden noch etwas zulegen. Beide Runden geizten nicht gerade mit Sonnenbestrahlung, und so lief ich nach 43:25 min über die Zielmatten auf dem Grün des Parkgeländes.[/font]
[font=&]Was nun? Ich wartete ab, bis die Ergebnisliste aushing, und siehe da, diesmal stand ich da mit einer richtigen Zeit. Ich war erleichtert, diesmal also nicht umsonst gelaufen –obwohl: eigentlich doch, denn der liebe Veranstalter hatte mir ja im letzten Jahr als Entschädigung für die seelischen Schmerzen des Nicht-gewertet-worden-seins einen Freistart zugesprochen. Also war ich zwar umsonst im Sinne von startgeldfrei, aber nicht für Peter und Pup gelaufen.[/font]
[font=&]2 Tage gingen ins Land. Am Montag dann hatte Peter Borsdorff, der „Mann mit der Dose“, seine Fotos auf seiner Webseite veröffentlicht. Der sammelt immer Geld für Kinder in Not und macht dazu wunderschöne Bilder von den Läufen. Die schaute ich mir also an. Diese Bilder nun versetzten mich in Verwirrung.[/font]
[font=&]Laut der Ergebnisliste war ein Läufer ganz knapp vor mir und einer sogar zeitgleich mit mir ins Ziel gekommen. Das passte aber nicht zu den Fotos, die Peter gemacht hat. Der stand nämlich kurz vorm Ziel vor der letzten Biegung, auf seinen Bildern kann man eine Strecke von 20 – 30 Metern sehen, nachdem die Läufer hinter und unter einer Brücke zum vorletzten Mal abbiegen. Klingt vielleicht kompliziert, aber man kann dadurch sehr genau feststellen, wer da alles gelaufen ist. Tja, und einer der Läufer taucht auf keinem der vielen Bilder auf. Hätte er aber müssen! (Wer’s nachvollziehen will: auf den 3 – 4 Bildern ab hier; da hätte laut Liste eine Startnummer 2248 auftauchen müssen!)[/font]
[font=&]Nun ist es in der Sache zwar völlig egal, ob da ein Läufer mehr oder weniger vor mir liegt, aber die Enthüllung dieser Ungereimtheit reizte mich, schließlich sucht man nach Erklärungen, denn man will ja Ordnung in seinem Weltbild haben. Da ich ein analytisch vorgehender Mensch bin, sah ich mir die Ergebnisliste und Läufer mit gleichen Zeiten nochmal genauer an, und siehe da: Es gibt noch einen weiteren Fall, in dem Läufer auf mehreren Fotos zu sehen sind, und einer, der laut Ergebnisliste angeblich dazwischen liegt, den gibt’s nirgends.[/font]
[font=&]Ob dieser meiner Verwirrung schrieb ich den Zeitnehmer an, der als bezahlter Dienstleister vom Veranstalter beauftragt wurde. Der pries erneut den „DOGBone Chip“ als das beste System aller Welten und schloss kategorisch einen Fehler aus. Zwar hatte dieser Superchip 2016 bei mir gar nicht erst ausgelöst und bei der EM in Portugal nachweislich eine falsche Reihenfolge ausgegeben, aber wenn der Zeitnehmer das so überzeugend darlegt, dann sind das wohl alles „Fake News“. [/font]
[font=&]In den nächsten Tagen verlor ich langsam, aber kontinuierlich an Gewicht. Ging mir dieses Vorkommnis etwa so nahe? Schon hatte mein BMI den Wert 21 unterschritten. – Bei der besagten Veranstaltung hatte auch ein professioneller Fotodienst aus pekuniären Gründen Bilder gemacht. Ich wusste, dass er kleinere Abbilder derselben zum Zwecke der Nachbestellung auch auf seine Webseite stellt und lugte von Zeit zu Zeit, ob das bereits erfolgt sei. Diesmal dauerte das! Dann, heute, wieder mal geklickt, und siehe da, fein sortiert konnte man endlich alle gemachten Fotos betrachten. [/font]
[font=&]Natürlich stürzte ich mich auf die 387 Bilder vom „10 km FINISH“. Genauer gesagt interessierte mich primär, wer oder was vor bzw. hinter mir eingelaufen war und die Bilder um die besagte 2. fehlende Startnummer herum. Noch bevor ich diese gefunden hatte, war mir schlagartig auch der Grund meines Gewichtsverlustes klar: Es war der Zweifel, der da an mir genagt hatte. Der Zweifel, ob ich mich nicht vielleicht doch geirrt hätte! Und da ich mir ja ziemlich sicher gewesen war, war es eben nur ein leiser, ein ganz leiser Zweifel gewesen, den ich folglich nicht hatte hören können. [/font]
[font=&]Während mir diese Gedanken erleichtert durch den Kopf gingen, hatte ich mich auch schon in der Bildersammlung gefunden, und schwuppdiwupp hatte sich der letzte unhörbare Zweifel in Luft aufgelöst: Nein, da war definitiv kein Läufer mit Startnummer 2248 durchs Ziel gelaufen. Auch die andere Startnummer bzw. einen Läufer mit dieser Zahl auf der Brust oder meinetwegen auch am After tauchte nicht auf.[/font]
[font=&]Nun, da ja alles geklärt war, stellte ich mich noch einmal auf die Waage. Aber was war das? Da fehlten ja erneut einige Gramm. Könnte es also vielleicht doch anders sein, als es scheint? Ja, natürlich! Es wäre doch möglich, dass Harry Potter lebt und unter uns weilt, jetzt, wo er nicht mehr in Büchern gefangen ist! Der hatte doch einen Tarnumhang, und wenn der einen hat, dann hat er auch mehrere. Ist ja sozusagen seine Profession! Die hat er verliehen, und deswegen sind die Läufer nicht auf den Fotos zu erkennen! Ja, so könnte es vielleicht gewesen sein.[/font]
[font=&]Bernd[/font]