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Supermarathon am Rennsteig
Verfasst: 09.06.2018, 21:41
von Phenix
Der Supermarathon am Rennsteig führt von Eisenach nach Schmiedefeld, dabei gilt es, auf einer Strecke von knapp 74km, etwa 1900 Höhenmeter zu überwinden. Unter Läufern ist diese Veranstaltung legendär. Im letzten Jahr bin ich den Marathon gelaufen, meine Anmeldung für den Supermarathon erfolgte daraufhin eher spontan. Dennoch passt der Lauf hervorragend in meine Vorbereitung auf den Goldsteig.
Den Lauf- und Leidensbericht findet ihr hier:
http://www.kmtreter.de/2018/05/26/super ... rennsteig/
Gruß,
Phenix
Verfasst: 09.06.2018, 22:36
von Durchbeißerin
https://www.youtube.com/watch?v=FzhX0RLB8g8
Dieser Film fällt mir spontan dazu ein... ich hab größten Respekt vor deinem Mut, das durchzuziehen. Ich bin ein absolutes Weichei, was Übelkeit anbelangt. Ich hab das 1 Mal im Ansatz erlebt und das waren die elendsten 2,5 km meines Lebens.
Verfasst: 10.06.2018, 16:15
von Alcx
Auch hier noch mal Glückwunsch zum Durchbeißen und dem schönen Bericht, konnte viele Parallelen entdecken. Zur Analyse wurde ja schon einiges geschrieben, eins ist mir noch aufgefallen. Auch wenn ich X Bionic Fan bin, dein enganliegendes Ober- / Unterteil wäre mir bei den Temperaturen definitiv zu warm gewesen.

Verfasst: 11.06.2018, 09:13
von Isse
Hier auch nochmals meinen herzlichsten Glückwunsch zum Bezwingen einer so schwierigen Strecke in einer doch recht guten Zeit.
Ich habe nochmals so richtig mitgelitten, als ich deinen Bericht gelesen habe. Es lief für dich so unheimlich schwer, so unheimlich zermürbend, so schwierig mit den beschriebenen Magenproblemen. Ich kann nur sagen, Hut ab vor deiner Leistung.
Vielen lieben Dank für deinen schönen Bericht.

Verfasst: 11.06.2018, 11:05
von nachtzeche
Ui, ui, ui, mein Lieber. Das tut ja schon beim Lesen weh!
Meinen allergrößten Respekt, dass du da durchgebissen hast. Und ich vermute, dass die Ursachen eine Mischung aus a) der von dir erstellten Analyse, b) zu schnellem Anfangstempo (der Inselsberg ist ein Killer!) und c) dumm gelaufen, also einfach ein schlechter Tag war.
Aber dieser Lauf wird dir beim Goldsteig wahnsinnig weiterhelfen. Das wird ein Anker, wenn es dir da dreckig geht! Von daher: Ziel erreicht!
Ganz stark fand ich den von dir zitierten Spruch von Michael ("Die meisten Rennen werden zu früh aufgegeben"). Den werde ich mir einrahmen!
Liebe Grüße und tapfer weiter,
nachtzeche
Verfasst: 11.06.2018, 12:56
von Phenix
Danke euch!
@AlcX: Ja die Klamotten Wahl war für das Wetter nicht der Hit, es sind meine höchstwertigen die ich besitze daher hatte ich mich im Vorfeld dafür entschieden, jetzt am Wochenende war ich in weiß unterwegs - besser.
@Nachtzeche: Ich dachte eigentlich am Inselberg nicht übertrieben zu haben (Was aber natürlich nicht ausschließt das ich es nicht doch getan habe). Persönlich glaube ich das der ganze Streß der letzten Wochen einen starken Einfluss hatte. Schon am Start hat sich das falsch angefühlt, keine richtige Einstellung zu dem Lauf, keine Freude/Begeisterung/Lust. Denke das waren keine gute Vorraussetzungen. Beim Frankenweglauf, gestern, hatte ich wieder echte Vorfreude und war vom Kopf her mit einer ganz anderen Einstellung dabei - so kenne ich das auch eher von mir. Details dazu dann demnächst

Ich bin mit dem Micha, bei den Infinity Loops, über viele Stunden zusammen gelaufen, das war insgesamt sehr lehrreich, der Spruch ist bei mir haften geblieben und ich glaube den brauche ich auch auf dem Goldsteig. Halte es für ausgeschlossen das man eine solange Strecke ohne (mehr oder weniger große) Kriese durchsteht.
Gruß,
Phenix
Verfasst: 11.06.2018, 13:07
von nachtzeche
Phenix hat geschrieben: der Spruch ist bei mir haften geblieben und ich glaube den brauche ich auch auf dem Goldsteig. Halte es für ausgeschlossen das man eine solange Strecke ohne (mehr oder weniger große) Kriese durchsteht.
Völlig korrekt! Die Frage bei so langen Kanten ist nicht, OB Krisen kommen, sondern WANN und WIE VIELE! Und dann eben, wie man da mit umgeht. Und dass du beim SM nicht abgebrochen hast, erhöht deine Cahncen beim Goldsteig wieder so zu handeln enorm!
Cool, dass du beim Frankenweglauf wieder bessere Erfahrungen machen konntest!
LG
nachtzeche
Verfasst: 11.06.2018, 13:23
von Renntatze
Deine Analyse habe ich gedanklich beim Lesen genauso gemacht.

Aufgrund gewisser Erfahrungen beim Hollenmarsch, werde ich beim nächsten Langen die Salzmenge auf 2-3 g für 2 L erhöhen.
Der Spruch ist schon richtig, dass häufig Rennen viel zu früh aufgegeben werden. Und das man aus einem Tief herauslaufen bzw. -gehen kann, kann man sich in so einer Situation nicht vorstellen. Ich habe noch nicht viel Marathon bzw. Ultra Erfahrung, aber jeder Lauf hilft mir mehr zu verstehen, irgendwann ist Zeit egal und ab dem Punkt kann man auch mal eine Pause machen.
Was ist denn mit den Trinkblasen passiert, Schimmel?
Respekt fürs Durchhalten Phenix
Verfasst: 11.06.2018, 15:31
von Phenix
Danke.
Renntatze hat geschrieben:
Was ist denn mit den Trinkblasen passiert, Schimmel?
Nein, undicht nach wenigen Läufen und zumindest bei der Letzten waren Scheuerstellen an der Leckgeschlagenen Stelle zu sehen. Habe den Rucksack abgesucht aber nichts verdächtiges gefunden was das verursacht haben könnte. Nachdem die erste aber über ein Jahr gehalten hat und ich dann im zweiten Jahr 4 Blasen verschlissen habe, die letzten Beiden davon innerhalb weniger Wochen, kam mir das etwas seltsam vor.
Ich habe die Gelegenheit genutzt und habe auf die Adventure Vest 4.0 aufgerüstet (wobei ich nicht davon überzeugt bin das alle Veränderungen wirklich ein Upgrade waren), die Trinkblase ist bislang noch intakt. Hat aber auch erst 100 km runter, mal schauen ob die jetzt länger hält.
Ich esse normalerweise gerne Salzgeback während des Rennen, Cracker, Salzstangen, Brezeln was halt da ist, das habe ich dieses Mal, warum auch immer nicht gemacht. (Habe auch gar nicht geschaut ob es was entsprechendes gab). Zumindest von den Symptomem würde Salzmangel gut passen und würde, besonders auch mit Blick auf den Vortrag, Sinn machen. Wird aber nicht der einzige Grund gewesen sein, auch im Trainingsaufbau lag schon einiges im Argen.
Verfasst: 11.06.2018, 16:23
von Renntatze
Ja, es kommt meistens eins zum anderen und dann fehlt nur noch der besagte Tropfen im Fass.
Wow, wie schafft man das denn?
Ich bin zwar nicht so ganz mit meinem Camelbak Ultra Vest (Mein
Testbericht) zufrieden, weil meine Frau die Gurte mit Druckknöpfe gegen dauernd automatisch verstellen sichern musste, aber die Trinkblase ist einwandfrei.
Bislang kenne ich "undicht" nur von den Decathlon Trinkblasen oder das Ventile mal etwas sabbern.
Nachdem Füllen sauge ich immer ein Vakuum, dann ist es schön ruhig auf dem Rücken.
Hast du vielleicht zu viel Druck in der Trinkblase, denn so viele Blasen mit Materialschwäche kann man doch nicht abbekommen, oder?
Verfasst: 11.06.2018, 16:45
von 19joerg61
Toller Bericht und gut durchgebissen.
Rennsteigerfahren bin ich übrigens der Meinung, dass du dich tatsächlich bis zum Inselsberg abgeschossen hast. Gerade weil es nur sehr selten steil und man selbst frisch ist, laufen viele beim ersten Mal zu schnell und haben dann zuviel Energie verbraucht.
Aber auch beim 8. SM nutzten bei mir die Erfahrungen nichts -
klick-
Verfasst: 12.06.2018, 09:47
von Hauptmieter
Danke für den Bericht. Respekt fürs Durchhalten, wie Nachtzeche glaube ich, dass dir das beim Goldsteig helfen wird
Ich liebe gerade Berichte in denen nicht alles gut geht, da kann ich lernen.
Ursprünglich hatte ich auch vor, den Rennsteig zu laufen, habe aber auf den Karlsruher Nachtlauf als ersten Ultra umgeswitcht und mache da bei meinen Lala auch meine Erfahrungen. Bei Marathondistanzen trinke ich kaum bis nichts, aber bei längeren Distanzen geht das so nicht. So hatte ich einmal zu wenig trinken und musste abbrechen, einmal zu wenig Salz und einmal am Anfang zu schnell. Erst mein letzter Lala mit 60 km klappte fehlerfrei (genug Salz, genug Trinken, langsam genug wegen der Hitze etc.). So mache auch ich meine Erfahrungen.
Habe mir übrigens auf deiner Homepage deine Wettkampfplanung für dieses Jahr angesehen und sehe die Gefahr, dass du zu wenig regenerierst, da sind ja kaum längere Wettkampfpausen, das halte ich für ein Risiko (Verletzung)...
Dir Alles Gute
Grüße
Hauptmieter
Verfasst: 12.06.2018, 10:04
von Phenix
@Jörg: Gut möglich, die wirklich steilen Abschnitte bin ich gegangen, aber bei den mittleren war ich vielleicht zu flott. Ich denke ich werde in 2 oder 3 Jahren zur Revanche antreten, da werde ich auch nochmal das Tempo auf dem Anfangskilometern im Auge behalten.
@Hauptmieter: Ich trinke immer recht viel, laufe jeden Trainingslauf mit Trinkrucksack um immer was dabei zu haben. Ganz nebenbei gewöhnt man sich so auch sehr gut an das Zusatzgewicht. Was die Wettkampfplanung und das Verletzungsrisiko angeht hast du recht. Ich hatte mich zunächst für den MTUT angemeldet um Trail Erfahrung zu sammeln, wollte dann aber noch einen Stundenlauf in der Vorbereitung haben um die Verpflegung zu testen sowie Kopf und Körper mit stundenlangem Gelaufe zu konfrontieren. Leider hat das terminlich nicht so hingehauen wie ich wollte. Der Abstand zwischen den Beiden Veranstaltungen ist zu gering. Ich gebe dem 24 Stunden Lauf den Vorzug (Getrailt habe ich auf den Infinity Loops und dieses Wochenende beim Frankenweg schon recht ausgiebig), ob ich beim MTUT noch antrete bewerte ich im Anschluss neu.
Verfasst: 12.06.2018, 10:18
von Renntatze
Phenix hat geschrieben: ob ich beim MTUT noch antrete bewerte ich im Anschluss neu.
Alternativ finde ich auch die 3/4 Distanz sehr interessant, so habe ich mir als Vorbereitung für den GGUT (50 km, 2000 Hm), den T30 beim MTUT vorgenommen.
Wenn solche Wettkämpfe nicht zu weit weg sind, dann kann man die auch gut als Trainingslauf in der Vorbereitung absolvieren, Abwechslung tut gut; man muss ja nicht immer heizen.
