Bonn: Beim nächsten Mal wird alles anders...
Verfasst: 08.04.2019, 15:46
Halbmarathon Bonn als Generalprobe für den Düsseldorf Marathon!
Ich bin gerade in der Vorbereitung für meinen ersten Marathon und trainiere nach dem Sub 4-Plan von Steffny. In seinen Marathon-Trainingsplänen ist am Ende der Woche 7 ein voll gelaufener Halbmarathon als "Generalprobe" für den Marathon vorgesehen. Gestern war es dann in Bonn soweit! Ursprünglich wollte ich bereits Samstag in Düsseldorf-Benrath an den Start, aber aufgrund eines wichtigeren Termins meiner Tochter hatte ich noch einmal umdisponiert und mich am Donnerstag für den Bonner HM nachgemeldet (1. Fehler). Der Samstag war dann entsprechend vollgepackt: morgens Anlaufen, vormittags bis nachmittags fast durchgängig stehend auf einer Kleiderbörse für Kindersachen verbracht (2. Fehler) und abends dann noch beim Finale der Duisburger Tanztage zugeschaut. Hier ist meine Tochter mit ihrer Formation aufgetreten. Nach dem Auftritt und dem obligatorischen After-Show McDonalds-Besuch, bin ich erst um 23:30 Uhr im Bett gewesen (3. Fehler).
Am Sonntag bin ich um 5:30 Uhr aufgestanden und habe in Ruhe die Tasche gepackt. Nach dem Frühstück habe mich direkt auf Weg nach Bonn gemacht und bin gegen 7:30 Uhr in den Pendelbus Richtung Zentrum eingestiegen! Der offizielle Starttermin für den HM war 8:45 Uhr, da ich gegen 7:50 vor Ort war hatte ich also noch gut eine Stunde Zeit für die weitere Vorbereitung. Es war im Start- und Zielbereich alles bestens ausgeschildert und man hat sich schnell zurechtgefunden. Nach der Kleiderbeutelabgabe habe ich mich warmgelaufen, Dixi besucht, noch etwas getrunken, mich gedehnt und stand um 8:40 Uhr im „Blauen" und somit letztem Startblock - wie alle Nachmelder! Und dort stand ich dann, aus der Ferne hat man nach und nach den Start-Countdown der ersten Blöcke gehört und wir im "Blauen" standen weiter. Hab dann aus Langeweile etwas an meiner Uhr rumgespielt, die dann auf einmal abgestürzte und mich dadurch kurzzeitig in Panik versetzt hat. Machte aber nix, denn wir standen immer noch und ich konnte die Uhr in aller Ruhe wieder neu starten. Auch überlegte ich nach einer Weile Dixi noch mal zu treffen, hab es dann aber gelassen, da es ja sicher jetzt bald losgehen würde (4. Fehler). Nach insgesamt 40 Minuten(!?) ging es so langsam los und der ganze Block machte sich auf in Richtung Startbereich. Schon jetzt wusste ich - das Warmlaufen hätte ich mir eigentlich auch sparen können! Am Start angekommen mussten wir noch mal einige Minuten warten, bis es schließlich gegen 9:40 Uhr endlich los und auf die Strecke ging. Der Plan war möglichst konstant 05:21/km laufen, um eine Zielzeit von 01:53 h zu erreichen!
Unmittelbar nach dem Start bog die Strecke rechts ab und es ging über ca. 500 m die Kennedy-Brücke herauf. Da ich auf den ersten Metern aufgrund der Masse an Läufern und kaum vorhandenem Platz nicht auf mein Tempo kam, wurde die Straßenbahn-Trasse in der Mitte der Brücke mitgenutzt, um die angepeilte Pace zu erreichen. Der erste KM - quasi bergauf nach verhaltenem 6:50’er Start - wurde dann mit 5:22/km abgedrückt (vermutlich 5. Fehler). So langsam entzerrte sich dann auch das Feld und nach der Brücke ging es ca. 3 KM Richtung Oberkassel. Diese liefen sich gut und gleichmäßig, aber jetzt wurde das Druckgefühl größer! Nach KM 4 und der ersten Verpflegungsstation mit zwei Bechern Wasser folgte ein U-Turn und es ging zurück Richtung Beuel. Da der Druck immer größer wurde, bin ich letztendlich bei KM 4,5 kurz ausgetreten und musste wieder neu anlaufen! In dieser frühen Phase des Rennens hatte ich aber ein wirklich gutes Gefühl und war der Meinung, doch auch etwas schneller als 5:20 unterwegs sein zu können (6. Fehler). Nach etwa 7,5 km ging es wieder hoch über die Kennedy-Brücke, an der 2. Verpflegungsstation nahm ich mir einen ekligen süßen Iso-Drink und Wasser! Die nächsten Kilometer gingen in Richtung Beethoven Halle, Rheinufer, an der Oper vorbei, wo die 10K Zwischenzeit genommen wurde: 53:30 min - Punktlandung!
Weiter ging es jetzt am Rhein und an den Rheinauen entlang, quasi 5 KM nur geradeaus. Wie sehr ich lange, gerade Strecken mag habe ich ja schon mal an anderer Stelle geschrieben: nämlich gar nicht!. Das Tempo konnte ich in dieser Phase insgesamt aber gut halten, meine Assistentin „Susi“ hauchte mir auch alle 5 Minuten die Durchschnitts-Pace ins Ohr, alles soweit im Soll! Und eigentlich war es ja auch eine sehr schöne Strecke mit Blick auf das Siebengebirge, das Wetter war klasse und die Sonne brannte, leider! Obwohl ich fast an jeder Verpflegungsstation immer zwei Becher Wasser gegriffen, davon etwas getrunken und das restliche Wasser über Kopf und Nacken geschüttet habe, heizte ich jetzt immer mehr auf! Und ja, ich hatte mich doch für die falsche Kleidung entschieden! Das Baseshirt unter dem Laufshirt – am morgen noch notwendig - hätte es jetzt nicht mehr gebraucht (7. Fehler). Nebenbei bemerkt: Wie einige Leute den HM in komplett langer Montur durchlaufen und dabei scheinbar überhaupt nicht schwitzen ist mir ein Rätsel! Kurz vor KM 15 und dem nächsten U-Turn gab es dann wieder eine Verpflegungsstation, hier bin ich dann zum ersten Mal gegangen und habe mir mit dem Trinken etwas Zeit gelassen! Die Cola (light = Igitt) sollte noch mal einen Schub bringen, so richtig in Tritt kam ich aber dann nicht mehr! KM 16-18 waren zwar noch einigermaßen okay (5:25 - 5:35/km), wobei irgend so ein Poser meinte bei KM 16 während des Laufs jonglieren zu müssen… Was ich in dem Moment dachte und machen wollte, schreibe ich jetzt aber besser nicht! Aber KM 19 – 20 auf der Adenauerallee (natürlich immer geradeaus!!!) wollten nicht enden. Mittlerweile schüttete ich alles nur noch über mich drüber was ich in die Finger bekam, die Dusche am Verpflegungsstand der Bundeswehr tröpfelte leider nur. Ich konnte mich jetzt aber einer Vierer-Gruppe anhängen, die in einem für mich noch gut vertretbaren Tempo lief. Die Verzweiflungstat ereignete sich dann unmittelbar nach KM 20: hier schnappte ich mir einen halb-gefüllten Becher Reissdorf-Kölsch der mir an einer privaten Station entgegengehalten wurde (DANKE noch mal dafür). Ich ging einige Schritte, um das Ganze in Ruhe zu trinken, von genießen möchte ich jetzt nicht sprechen. Tatsächlich aber gab das Bier noch mal einen kleinen Kick und ich machte mich auf den letzten Kilometer durch die Innenstadt. Der Einlauf ins Ziel auf dem Münsterplatz ist wirklich klasse und beeindruckend, aber den leichten Anstieg auf der Schlussgeraden hätte es für mich nicht mehr wirklich gebraucht! Angekommen - mit 1:56:52 H das angestrebte Ziel dann aber leider doch deutlich verfehlt!
Fazit:
Was nehme ich mit? Bislang sind meine wenigen Wettkämpfe immer wie geplant gelaufen und ich konnte die selbst-gesteckten Ziele immer erreichen, diesmal ging es eben mal nicht auf! Die vielen kleinen Fehler werden mir in geballter Form wohl (hoffentlich) nicht noch mal passieren! Für den Marathon am 28.04. in Düsseldorf werde ich jetzt mit einer Zielzeit von 4:20 h planen und entsprechend die letzten drei Vorbereitungswochen in Angriff nehmen! Bonn wird mich bestimmt aber auch noch mal wiedersehen. Und dann wird alles anders...
PS: Den 8. Fehler möchte ich euch natürlich auch nicht vorenthalten: Nach dem HM bin ich in den falschen Pendelbus eingestiegen, so das ich an einem anderen Parkplatz, der ca. 2 Km von "meinem" Parkplatz entfernt war, aussteigen musste! So hat es dann wenigstens das Auslaufen gut geklappt!
Ich bin gerade in der Vorbereitung für meinen ersten Marathon und trainiere nach dem Sub 4-Plan von Steffny. In seinen Marathon-Trainingsplänen ist am Ende der Woche 7 ein voll gelaufener Halbmarathon als "Generalprobe" für den Marathon vorgesehen. Gestern war es dann in Bonn soweit! Ursprünglich wollte ich bereits Samstag in Düsseldorf-Benrath an den Start, aber aufgrund eines wichtigeren Termins meiner Tochter hatte ich noch einmal umdisponiert und mich am Donnerstag für den Bonner HM nachgemeldet (1. Fehler). Der Samstag war dann entsprechend vollgepackt: morgens Anlaufen, vormittags bis nachmittags fast durchgängig stehend auf einer Kleiderbörse für Kindersachen verbracht (2. Fehler) und abends dann noch beim Finale der Duisburger Tanztage zugeschaut. Hier ist meine Tochter mit ihrer Formation aufgetreten. Nach dem Auftritt und dem obligatorischen After-Show McDonalds-Besuch, bin ich erst um 23:30 Uhr im Bett gewesen (3. Fehler).
Am Sonntag bin ich um 5:30 Uhr aufgestanden und habe in Ruhe die Tasche gepackt. Nach dem Frühstück habe mich direkt auf Weg nach Bonn gemacht und bin gegen 7:30 Uhr in den Pendelbus Richtung Zentrum eingestiegen! Der offizielle Starttermin für den HM war 8:45 Uhr, da ich gegen 7:50 vor Ort war hatte ich also noch gut eine Stunde Zeit für die weitere Vorbereitung. Es war im Start- und Zielbereich alles bestens ausgeschildert und man hat sich schnell zurechtgefunden. Nach der Kleiderbeutelabgabe habe ich mich warmgelaufen, Dixi besucht, noch etwas getrunken, mich gedehnt und stand um 8:40 Uhr im „Blauen" und somit letztem Startblock - wie alle Nachmelder! Und dort stand ich dann, aus der Ferne hat man nach und nach den Start-Countdown der ersten Blöcke gehört und wir im "Blauen" standen weiter. Hab dann aus Langeweile etwas an meiner Uhr rumgespielt, die dann auf einmal abgestürzte und mich dadurch kurzzeitig in Panik versetzt hat. Machte aber nix, denn wir standen immer noch und ich konnte die Uhr in aller Ruhe wieder neu starten. Auch überlegte ich nach einer Weile Dixi noch mal zu treffen, hab es dann aber gelassen, da es ja sicher jetzt bald losgehen würde (4. Fehler). Nach insgesamt 40 Minuten(!?) ging es so langsam los und der ganze Block machte sich auf in Richtung Startbereich. Schon jetzt wusste ich - das Warmlaufen hätte ich mir eigentlich auch sparen können! Am Start angekommen mussten wir noch mal einige Minuten warten, bis es schließlich gegen 9:40 Uhr endlich los und auf die Strecke ging. Der Plan war möglichst konstant 05:21/km laufen, um eine Zielzeit von 01:53 h zu erreichen!
Unmittelbar nach dem Start bog die Strecke rechts ab und es ging über ca. 500 m die Kennedy-Brücke herauf. Da ich auf den ersten Metern aufgrund der Masse an Läufern und kaum vorhandenem Platz nicht auf mein Tempo kam, wurde die Straßenbahn-Trasse in der Mitte der Brücke mitgenutzt, um die angepeilte Pace zu erreichen. Der erste KM - quasi bergauf nach verhaltenem 6:50’er Start - wurde dann mit 5:22/km abgedrückt (vermutlich 5. Fehler). So langsam entzerrte sich dann auch das Feld und nach der Brücke ging es ca. 3 KM Richtung Oberkassel. Diese liefen sich gut und gleichmäßig, aber jetzt wurde das Druckgefühl größer! Nach KM 4 und der ersten Verpflegungsstation mit zwei Bechern Wasser folgte ein U-Turn und es ging zurück Richtung Beuel. Da der Druck immer größer wurde, bin ich letztendlich bei KM 4,5 kurz ausgetreten und musste wieder neu anlaufen! In dieser frühen Phase des Rennens hatte ich aber ein wirklich gutes Gefühl und war der Meinung, doch auch etwas schneller als 5:20 unterwegs sein zu können (6. Fehler). Nach etwa 7,5 km ging es wieder hoch über die Kennedy-Brücke, an der 2. Verpflegungsstation nahm ich mir einen ekligen süßen Iso-Drink und Wasser! Die nächsten Kilometer gingen in Richtung Beethoven Halle, Rheinufer, an der Oper vorbei, wo die 10K Zwischenzeit genommen wurde: 53:30 min - Punktlandung!
Weiter ging es jetzt am Rhein und an den Rheinauen entlang, quasi 5 KM nur geradeaus. Wie sehr ich lange, gerade Strecken mag habe ich ja schon mal an anderer Stelle geschrieben: nämlich gar nicht!. Das Tempo konnte ich in dieser Phase insgesamt aber gut halten, meine Assistentin „Susi“ hauchte mir auch alle 5 Minuten die Durchschnitts-Pace ins Ohr, alles soweit im Soll! Und eigentlich war es ja auch eine sehr schöne Strecke mit Blick auf das Siebengebirge, das Wetter war klasse und die Sonne brannte, leider! Obwohl ich fast an jeder Verpflegungsstation immer zwei Becher Wasser gegriffen, davon etwas getrunken und das restliche Wasser über Kopf und Nacken geschüttet habe, heizte ich jetzt immer mehr auf! Und ja, ich hatte mich doch für die falsche Kleidung entschieden! Das Baseshirt unter dem Laufshirt – am morgen noch notwendig - hätte es jetzt nicht mehr gebraucht (7. Fehler). Nebenbei bemerkt: Wie einige Leute den HM in komplett langer Montur durchlaufen und dabei scheinbar überhaupt nicht schwitzen ist mir ein Rätsel! Kurz vor KM 15 und dem nächsten U-Turn gab es dann wieder eine Verpflegungsstation, hier bin ich dann zum ersten Mal gegangen und habe mir mit dem Trinken etwas Zeit gelassen! Die Cola (light = Igitt) sollte noch mal einen Schub bringen, so richtig in Tritt kam ich aber dann nicht mehr! KM 16-18 waren zwar noch einigermaßen okay (5:25 - 5:35/km), wobei irgend so ein Poser meinte bei KM 16 während des Laufs jonglieren zu müssen… Was ich in dem Moment dachte und machen wollte, schreibe ich jetzt aber besser nicht! Aber KM 19 – 20 auf der Adenauerallee (natürlich immer geradeaus!!!) wollten nicht enden. Mittlerweile schüttete ich alles nur noch über mich drüber was ich in die Finger bekam, die Dusche am Verpflegungsstand der Bundeswehr tröpfelte leider nur. Ich konnte mich jetzt aber einer Vierer-Gruppe anhängen, die in einem für mich noch gut vertretbaren Tempo lief. Die Verzweiflungstat ereignete sich dann unmittelbar nach KM 20: hier schnappte ich mir einen halb-gefüllten Becher Reissdorf-Kölsch der mir an einer privaten Station entgegengehalten wurde (DANKE noch mal dafür). Ich ging einige Schritte, um das Ganze in Ruhe zu trinken, von genießen möchte ich jetzt nicht sprechen. Tatsächlich aber gab das Bier noch mal einen kleinen Kick und ich machte mich auf den letzten Kilometer durch die Innenstadt. Der Einlauf ins Ziel auf dem Münsterplatz ist wirklich klasse und beeindruckend, aber den leichten Anstieg auf der Schlussgeraden hätte es für mich nicht mehr wirklich gebraucht! Angekommen - mit 1:56:52 H das angestrebte Ziel dann aber leider doch deutlich verfehlt!
Fazit:
Was nehme ich mit? Bislang sind meine wenigen Wettkämpfe immer wie geplant gelaufen und ich konnte die selbst-gesteckten Ziele immer erreichen, diesmal ging es eben mal nicht auf! Die vielen kleinen Fehler werden mir in geballter Form wohl (hoffentlich) nicht noch mal passieren! Für den Marathon am 28.04. in Düsseldorf werde ich jetzt mit einer Zielzeit von 4:20 h planen und entsprechend die letzten drei Vorbereitungswochen in Angriff nehmen! Bonn wird mich bestimmt aber auch noch mal wiedersehen. Und dann wird alles anders...
PS: Den 8. Fehler möchte ich euch natürlich auch nicht vorenthalten: Nach dem HM bin ich in den falschen Pendelbus eingestiegen, so das ich an einem anderen Parkplatz, der ca. 2 Km von "meinem" Parkplatz entfernt war, aussteigen musste! So hat es dann wenigstens das Auslaufen gut geklappt!