Der erste Wettkampf nach Corona!
Verfasst: 18.10.2022, 17:57
[font=&]„Hey Bernd! Boah, ich bin gerade super im Training drin, lauf demnächst meinen ersten Halbmarathon. Fühl mich mega! Richtig geil! Hab echt viel trainiert.“ Alex konnte sich gar nicht beruhigen. Alex ist mein Nachbar, Anfang 40, mit sporadischen Anfällen von Lauflust. Alex hat sogar schon an einem 5 km-Wettbewerb teilgenommen. Ich freute mich mit Alex, war aber leicht skeptisch. Er verkündete noch, dass er am Halbmarathon von Düsseldorf nach Duisburg teilnehmen wolle, ein Geschäftspartner von ihm habe sich auch schon angemeldet. [/font]
[font=&]Das Verhängnis
Das machte mich hellhörig, also nicht die Anmeldung, sondern die Veranstaltung. Dort war ich vor 5 Jahren selbst auch gelaufen, eine schöne Strecke, und ich suchte ja nach einer Wiedereinstiegsmöglichkeit ins Geschehen – nachdem mein letzter Wettkampf Ende August gewesen war: den Halbmarathon in Berlin war ich mit Corona-Infektion gelaufen. „Ja, ist der denn völlig bescheuert? Wie kann man mit Corona Halbmarathon laufen!“ höre ich das Forum unisono aufschreien. „So blöd KANN man doch nicht sein.“ Stimmt! Ist idiotisch! Zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen, dass ich am Vorabend zwar ein leichtes Halskratzen verspürte, aber nie daran gedacht hatte, dass das für eine Corona-Infektion stand. Der Test am Tag danach sollte mich eines schlechteren belehren. [/font]
[font=&]Ich war beunruhigt, welche Auswirkungen das haben würde, aber bis auf totale Matschigkeit am Montag (der HM war am Sonntag gewesen), Müdigkeit und leichte Erkältungssymptome zeigte sich nichts Schlimmeres. Es dauerte aber eine Woche, bis ich wieder negativ war. Verunsichert ob dieser Erfahrung, stieg ich vorsichtig in die Lauferei wieder ein, nur kurze Strecken, nur Jogging-Tempo, peinlich genau auf jede Körperreaktion achtend. Ich hatte eigentlich vorgehabt, an den Deutschen HM-Meisterschaften in Ulm teilzunehmen, aber das konnte ich mir natürlich abschminken. Dann gedachte ich, knapp 4 Wochen nach der "Generalprobe" in Berlin am Nachtlauf in Zons teilzunehmen, keine großen Ambitionen, sondern einfach mitlaufen, weil es ein Traditionslauf für mich ist mit stimmungsvoller Atmosphäre, 7 Meilen gleich 11,263 km. Ich meldete mich also an und wollte, da sich keine Auswirkungen der Infektion zeigten, das Training nun anziehen.[/font]
[font=&]Da hatte ich aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Einer meiner Backenzähne hatte sich mit einer Meute Bakterien angefreundet und diese, kaum ihr „Heim“ betreten habend, suchten sich ein schönes Plätzchen, nämlich die Wurzelspitze und feierten dort ausgelassen Party. Einmal eingenistet, ließen sie sich auch nicht vertreiben, und da diese unangenehmen Gesellen bei Belastung auch gerne mal den PBFV nehmen (privater Blutfernverkehr), um sich am Herz zu schaffen zu machen, wurde aus dem Nachtlauf finstere Nacht, aber ohne Lauf. [/font]
[font=&]In dieser Konstellation setzte sich der von Nachbar Alex geplante Rhein City Run – so heißt etwas hochtrabend der HM von Düsseldorf nach Duisburg offiziell – in meiner Vorstellung fest. Corona-Infektion, Entzündung der Wurzelspitze wie auch die anschließende operative Entfernung derselben ließen kein zielgerichtetes Training zu, sondern erlaubten lediglich einige leichtere Joggingeinheiten. Aber man muss ja auch nicht immer ambitioniert das Optimum anstreben, sondern kann auch entspannt mitlaufen. Dennoch wartete ich bis zum letzten Moment und meldete schließlich online nach. [/font]
[font=&]Das Rennen
Der Sonntagmorgen des 16. Oktober versprach einen trockenen, sonnigen Lauf. Gestartet wurde direkt am Rhein. Zunächst ging es auf praktisch durchgängig ebener Strecke mit Blick auf den Fluss Richtung Duisburg. Die Sonne wärmte, aber die frische Luft glich das aus, so dass es ein angenehmes Laufen war. Ich startete in einem Tempo, das mir locker genug erschien und von dem ich hoffte, es möglichst bis zum Ende durchhalten zu können. Das ergab km-Zeiten so zwischen 4:45 und 4:50 min/km.[/font]
[font=&]Es muss nach etwa 4, 5 km gewesen sein, als ein Läufer, der schon eine ganze Weile neben mir gelaufen war, mich fragte, was denn meine Zielzeit sei; ob ich eine Zeit von 1:40 anpeile. Ich hatte mir bisher keine Gedanken gemacht, dachte aber, das könnte wohl hinkommen und antwortete „ja, so um den Dreh herum.“ Wir liefen dann ein ganzes Stück zusammen. Nach dem ersten Verpflegungspunkt war ich wieder allein, eine Weile später war erneut jemand neben mir und ich fragte, ob er derjenige sei, der 1:40 laufen wolle. Ja, das sei er. Er wäre extra wieder zu mir aufgelaufen. Nun, es stellte sich heraus, dass es sein erster Halbmarathon war, und er war offensichtlich ganz froh, sich an einen (in aller Bescheidenheit) erfahreneren Läufer anhängen zu können.[/font]
[font=&]Nach 13 ½ km verließ die Laufstrecke den Rhein. Mein junger Begleiter und ich liefen in einem sehr gleichmäßigen Tempo, aber allmählich begann ich die Anstrengung zu spüren. Zu allem Überfluss ging es nun übers nackte Feld. Die Sonne hatte es sich am Himmel schön gemütlich eingerichtet, begann aber, uns Läufer zu nerven, denn hier in freier Prärie war es viel zu warm, erst recht für einen Tag mitten im Oktober. Dummerweise hatte ich das bereit gelegte Stirnband zuhause vergessen, so dass der vom Kopf rinnende Schweiß keinen Widerstand fand und mir salzig in die Augen lief. [/font]
[font=&]Nach 15, 16 km trennte sich die Spreu vom Weizen. Einzelne Läufer bewegten sich in einem Tempo, als wären sie bereits 1 Stunde früher gestartet. Viele weitere wurden einfach nur langsamer. Auch für mich war das Vorankommen endgültig zum Kampf geworden, ich konzentrierte mich jeweils auf das nächste Kilometerschild und war happy, wenn es endlich passiert war. Aber trotz Anstrengung und trotz des fehlenden Trainings im Vorfeld konnte ich das Tempo halten, ja sogar leicht erhöhen, und ich lief auf diesen letzten Kilometern noch an etlichen Läufern vorbei, darunter so manche, die ich wieder erkannte, weil sie mich auf den Anfangskilometern überholt hatten. Ich war seit einiger Zeit allein, meinen Begleiter musste ich unterwegs verloren haben. [/font]
[font=&]Da der Anstrengungsgrad zunahm, meinte ich immer, ich selbst würde auch langsamer werden, aber der Blick auf die Uhr beim nächsten Km-Schild zeigte regelmäßig das Gegenteil. Das Ziel war nun so nah, der Schlusskilometer führte noch einmal etwas unangenehm durch den Kiesweg einer größeren Baustelle, aber dann war es geschafft. In einer nicht erwarteten Zeit von 1:37:14 h konnte ich den ersten Wettkampf nach meiner Corona-Infektion beenden. Dafür war ich aber auch ganz schön geschafft. Allerdings: es scheint, als wäre die HF nach der Corona-Infektion etwas erhöht. Heute lief ich mit Durchschnitts-HF von 151, vor 5 Jahren war ich 2 ½ min schneller bei einer HF von 141. Bei der höheren HF spielt sicher das geringe Training eine Rolle, aber das allein dürfte keine 10 Schläge ausmachen. [/font]
[font=&]Nach dem Lauf
Eine offizielle Siegerehrung gibt es bei dieser Veranstaltung nur für die ersten 3 Männer und die ersten 3 Frauen insgesamt, aber immerhin erhalten die ersten 3 aller Altersklassen einen Preis, den sie sich abholen können. So durfte ich dann einen Pokal mitnehmen, und zwar einen „klassischen“ in Kelchform, wie sie bei Skatmeisterschaften oder im Fußball gebräuchlich sind. Daneben gibt es ja auch modernere (und in meinen Augen schönere), z. B. als Laufschuh, auf Acrylglas, aus Naturmaterialien usw. Mein letzter „klassischer“ Pokal stammt übrigens von 2017, und woher? Genau, empfangen beim 2. Rhein City Run! Als ich mit der Straßenbahn nach Düsseldorf zurück fuhr, erregte der „klassische“ jedenfalls Aufmerksamkeit, und ich musste mehrfach die Frage beantworten, wofür man so etwas bekomme. Wahrheitsgemäß beantwortete ich sie mit „für den Altersklassensieg“ und die Folgefrage mit „M70“. Eine recht schöne Medaille dagegen erhielt jeder Finisher.[/font]
[font=&]Den Lauf beendet haben 1.606 Läuferinnen und Läufer. Das ist, verglichen mit dem letzten Lauf vor Corona, den 2019 exakt 2.501 finishten, recht gut, nämlich fast 2/3. Was mich erstaunt und irritiert, ist die hohe Ausfallquote: Insgesamt waren 2.174 Läuferinnen und Läufer angemeldet, davon traten 568 gar nicht erst an oder stiegen aus. Das bedeutet eine Ausfallquote von 26%, ein hoher Wert angesichts des schönen, wenngleich zum Ende hin fast schon zu warmen Herbstwetters. (Bevor jemand fragt: Alex war nicht darunter, Alex hatte sich gar nicht erst angemeldet. Sein Geschäftspartner hingegen finishte erfolgreich.)[/font]
[font=&]Für mich hat sich der Lauf jedenfalls gelohnt: 1. Ich weiß, ich kann nach Corona-Infektion weiterhin Wettkämpfe laufen. 2. Ich konnte den Lauf in einer ordentlichen Zeit beenden (auch wenn ich etwas wehmütig daran denke, dass für die Deutsche Meisterschaft im Halbmarathon M70 eine Zeit von 1:43 h gereicht hat). 3. Ich durfte einen Pokal mit nach Hause nehmen, und das Beste habe ich noch gar nicht erwähnt: 4. Ich bekam auch noch ein Stirnband, aber kein gewöhnliches, nein, ein alkoholfreies. So steht es jedenfalls auf der Verpackung. Jetzt werde ich versuchen, den Alkoholgehalt meiner anderen Stirnbänder herauszufinden, und wohl die Hochprozenter unter ihnen aussortieren. Nachher wird sowas noch als Doping eingestuft!
[/font] [font=&]Bernd[/font]
[font=&]Das Verhängnis
Das machte mich hellhörig, also nicht die Anmeldung, sondern die Veranstaltung. Dort war ich vor 5 Jahren selbst auch gelaufen, eine schöne Strecke, und ich suchte ja nach einer Wiedereinstiegsmöglichkeit ins Geschehen – nachdem mein letzter Wettkampf Ende August gewesen war: den Halbmarathon in Berlin war ich mit Corona-Infektion gelaufen. „Ja, ist der denn völlig bescheuert? Wie kann man mit Corona Halbmarathon laufen!“ höre ich das Forum unisono aufschreien. „So blöd KANN man doch nicht sein.“ Stimmt! Ist idiotisch! Zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen, dass ich am Vorabend zwar ein leichtes Halskratzen verspürte, aber nie daran gedacht hatte, dass das für eine Corona-Infektion stand. Der Test am Tag danach sollte mich eines schlechteren belehren. [/font]
[font=&]Ich war beunruhigt, welche Auswirkungen das haben würde, aber bis auf totale Matschigkeit am Montag (der HM war am Sonntag gewesen), Müdigkeit und leichte Erkältungssymptome zeigte sich nichts Schlimmeres. Es dauerte aber eine Woche, bis ich wieder negativ war. Verunsichert ob dieser Erfahrung, stieg ich vorsichtig in die Lauferei wieder ein, nur kurze Strecken, nur Jogging-Tempo, peinlich genau auf jede Körperreaktion achtend. Ich hatte eigentlich vorgehabt, an den Deutschen HM-Meisterschaften in Ulm teilzunehmen, aber das konnte ich mir natürlich abschminken. Dann gedachte ich, knapp 4 Wochen nach der "Generalprobe" in Berlin am Nachtlauf in Zons teilzunehmen, keine großen Ambitionen, sondern einfach mitlaufen, weil es ein Traditionslauf für mich ist mit stimmungsvoller Atmosphäre, 7 Meilen gleich 11,263 km. Ich meldete mich also an und wollte, da sich keine Auswirkungen der Infektion zeigten, das Training nun anziehen.[/font]
[font=&]Da hatte ich aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Einer meiner Backenzähne hatte sich mit einer Meute Bakterien angefreundet und diese, kaum ihr „Heim“ betreten habend, suchten sich ein schönes Plätzchen, nämlich die Wurzelspitze und feierten dort ausgelassen Party. Einmal eingenistet, ließen sie sich auch nicht vertreiben, und da diese unangenehmen Gesellen bei Belastung auch gerne mal den PBFV nehmen (privater Blutfernverkehr), um sich am Herz zu schaffen zu machen, wurde aus dem Nachtlauf finstere Nacht, aber ohne Lauf. [/font]
[font=&]In dieser Konstellation setzte sich der von Nachbar Alex geplante Rhein City Run – so heißt etwas hochtrabend der HM von Düsseldorf nach Duisburg offiziell – in meiner Vorstellung fest. Corona-Infektion, Entzündung der Wurzelspitze wie auch die anschließende operative Entfernung derselben ließen kein zielgerichtetes Training zu, sondern erlaubten lediglich einige leichtere Joggingeinheiten. Aber man muss ja auch nicht immer ambitioniert das Optimum anstreben, sondern kann auch entspannt mitlaufen. Dennoch wartete ich bis zum letzten Moment und meldete schließlich online nach. [/font]
[font=&]Das Rennen
Der Sonntagmorgen des 16. Oktober versprach einen trockenen, sonnigen Lauf. Gestartet wurde direkt am Rhein. Zunächst ging es auf praktisch durchgängig ebener Strecke mit Blick auf den Fluss Richtung Duisburg. Die Sonne wärmte, aber die frische Luft glich das aus, so dass es ein angenehmes Laufen war. Ich startete in einem Tempo, das mir locker genug erschien und von dem ich hoffte, es möglichst bis zum Ende durchhalten zu können. Das ergab km-Zeiten so zwischen 4:45 und 4:50 min/km.[/font]
[font=&]Es muss nach etwa 4, 5 km gewesen sein, als ein Läufer, der schon eine ganze Weile neben mir gelaufen war, mich fragte, was denn meine Zielzeit sei; ob ich eine Zeit von 1:40 anpeile. Ich hatte mir bisher keine Gedanken gemacht, dachte aber, das könnte wohl hinkommen und antwortete „ja, so um den Dreh herum.“ Wir liefen dann ein ganzes Stück zusammen. Nach dem ersten Verpflegungspunkt war ich wieder allein, eine Weile später war erneut jemand neben mir und ich fragte, ob er derjenige sei, der 1:40 laufen wolle. Ja, das sei er. Er wäre extra wieder zu mir aufgelaufen. Nun, es stellte sich heraus, dass es sein erster Halbmarathon war, und er war offensichtlich ganz froh, sich an einen (in aller Bescheidenheit) erfahreneren Läufer anhängen zu können.[/font]
[font=&]Nach 13 ½ km verließ die Laufstrecke den Rhein. Mein junger Begleiter und ich liefen in einem sehr gleichmäßigen Tempo, aber allmählich begann ich die Anstrengung zu spüren. Zu allem Überfluss ging es nun übers nackte Feld. Die Sonne hatte es sich am Himmel schön gemütlich eingerichtet, begann aber, uns Läufer zu nerven, denn hier in freier Prärie war es viel zu warm, erst recht für einen Tag mitten im Oktober. Dummerweise hatte ich das bereit gelegte Stirnband zuhause vergessen, so dass der vom Kopf rinnende Schweiß keinen Widerstand fand und mir salzig in die Augen lief. [/font]
[font=&]Nach 15, 16 km trennte sich die Spreu vom Weizen. Einzelne Läufer bewegten sich in einem Tempo, als wären sie bereits 1 Stunde früher gestartet. Viele weitere wurden einfach nur langsamer. Auch für mich war das Vorankommen endgültig zum Kampf geworden, ich konzentrierte mich jeweils auf das nächste Kilometerschild und war happy, wenn es endlich passiert war. Aber trotz Anstrengung und trotz des fehlenden Trainings im Vorfeld konnte ich das Tempo halten, ja sogar leicht erhöhen, und ich lief auf diesen letzten Kilometern noch an etlichen Läufern vorbei, darunter so manche, die ich wieder erkannte, weil sie mich auf den Anfangskilometern überholt hatten. Ich war seit einiger Zeit allein, meinen Begleiter musste ich unterwegs verloren haben. [/font]
[font=&]Da der Anstrengungsgrad zunahm, meinte ich immer, ich selbst würde auch langsamer werden, aber der Blick auf die Uhr beim nächsten Km-Schild zeigte regelmäßig das Gegenteil. Das Ziel war nun so nah, der Schlusskilometer führte noch einmal etwas unangenehm durch den Kiesweg einer größeren Baustelle, aber dann war es geschafft. In einer nicht erwarteten Zeit von 1:37:14 h konnte ich den ersten Wettkampf nach meiner Corona-Infektion beenden. Dafür war ich aber auch ganz schön geschafft. Allerdings: es scheint, als wäre die HF nach der Corona-Infektion etwas erhöht. Heute lief ich mit Durchschnitts-HF von 151, vor 5 Jahren war ich 2 ½ min schneller bei einer HF von 141. Bei der höheren HF spielt sicher das geringe Training eine Rolle, aber das allein dürfte keine 10 Schläge ausmachen. [/font]
[font=&]Nach dem Lauf
Eine offizielle Siegerehrung gibt es bei dieser Veranstaltung nur für die ersten 3 Männer und die ersten 3 Frauen insgesamt, aber immerhin erhalten die ersten 3 aller Altersklassen einen Preis, den sie sich abholen können. So durfte ich dann einen Pokal mitnehmen, und zwar einen „klassischen“ in Kelchform, wie sie bei Skatmeisterschaften oder im Fußball gebräuchlich sind. Daneben gibt es ja auch modernere (und in meinen Augen schönere), z. B. als Laufschuh, auf Acrylglas, aus Naturmaterialien usw. Mein letzter „klassischer“ Pokal stammt übrigens von 2017, und woher? Genau, empfangen beim 2. Rhein City Run! Als ich mit der Straßenbahn nach Düsseldorf zurück fuhr, erregte der „klassische“ jedenfalls Aufmerksamkeit, und ich musste mehrfach die Frage beantworten, wofür man so etwas bekomme. Wahrheitsgemäß beantwortete ich sie mit „für den Altersklassensieg“ und die Folgefrage mit „M70“. Eine recht schöne Medaille dagegen erhielt jeder Finisher.[/font]
[font=&]Den Lauf beendet haben 1.606 Läuferinnen und Läufer. Das ist, verglichen mit dem letzten Lauf vor Corona, den 2019 exakt 2.501 finishten, recht gut, nämlich fast 2/3. Was mich erstaunt und irritiert, ist die hohe Ausfallquote: Insgesamt waren 2.174 Läuferinnen und Läufer angemeldet, davon traten 568 gar nicht erst an oder stiegen aus. Das bedeutet eine Ausfallquote von 26%, ein hoher Wert angesichts des schönen, wenngleich zum Ende hin fast schon zu warmen Herbstwetters. (Bevor jemand fragt: Alex war nicht darunter, Alex hatte sich gar nicht erst angemeldet. Sein Geschäftspartner hingegen finishte erfolgreich.)[/font]
[font=&]Für mich hat sich der Lauf jedenfalls gelohnt: 1. Ich weiß, ich kann nach Corona-Infektion weiterhin Wettkämpfe laufen. 2. Ich konnte den Lauf in einer ordentlichen Zeit beenden (auch wenn ich etwas wehmütig daran denke, dass für die Deutsche Meisterschaft im Halbmarathon M70 eine Zeit von 1:43 h gereicht hat). 3. Ich durfte einen Pokal mit nach Hause nehmen, und das Beste habe ich noch gar nicht erwähnt: 4. Ich bekam auch noch ein Stirnband, aber kein gewöhnliches, nein, ein alkoholfreies. So steht es jedenfalls auf der Verpackung. Jetzt werde ich versuchen, den Alkoholgehalt meiner anderen Stirnbänder herauszufinden, und wohl die Hochprozenter unter ihnen aussortieren. Nachher wird sowas noch als Doping eingestuft!
[/font] [font=&]Bernd[/font]