Frankfurter Wasserschlacht
Verfasst: 01.11.2023, 05:07
40. Frankfurt Marathon am 29.10.2023
Ich bin auf dem Weg nach Frankfurt auf der Autobahn, werde in ca 1,5Std dort
ankommen und fahre durch eine richtige Regenfront, das sorgt nicht gerade für
Zuversicht bei meiner 15. Teilnahme. Doch noch wische ich die Bedenken weg -
habe schon Schneefall auf dem Weg dorthin erlebt und der Marathon verlief dann
fast trocken... immer schön optimistisch bleiben denke ich mir.
Doch bis zum Parkhaus am Messezentrum regnet es fast ununterbrochen, im Bus
zur Messehalle sehe ich, der Regen wird weniger - na also, wird doch... sagt der
positive Teil in mir! Ich verschwinde in der großen Halle, auf der einen Etage erhält
man seine Startunterlagen, ich kriege die am Extrastand des Marathonclubs, da ich
schon mehr als 10 Teilnahmen habe - das ist etwas entspannter. Dann treffe ich mich,
wie verabredet mit Ulli, der Ausrichter des Hohenlohe-MA, bei Ihm will ich im Dezember
auch noch mal starten. Wir unterhalten uns ein wenig, bummeln über die MA-Messe -
dann wird es langsam Zeit eine Etage tiefer die Kleiderbeutel abzugeben. Das geht nach
Start-Nr. sortiert und deshalb trennen wir uns da und wünschen uns viel Glück. Da fällt
mir ein, da ist doch ein Forumsmitglied seit Jahren dabei und hilft (samt Tochter) bei der
Abgabe der Dropbags - also gucke ich schnell um die Ecke und sage Hallo!
Als ich aus der Halle rauskomme gucke ich zufrieden zum Himmel, der Regen ist weg und
es ist nicht zu kalt - bin aber froh meine Ärmlinge angezogen zu haben, ansonsten ist kurzes
Dress ausreichend, einen Buff habe ich mir vorsichtshalber an den Trinkgurt gesteckt...
ich werde es brauchen.
Ich überquere die Startbahn um auf die kleine Grünanlage samt Minisee vor der Messe zu
kommen, ein Ritual... seit Jahren mache ich mich dort warm. Bei meinen ersten Schritten
wird mir klar: Heute Elefantenfüsse ... so fühlt sich das gerade an... jeder der viel läuft wird
das schon mal erlebt haben - doch brauche ich genau Heute sowas beim Frankfurt-MA - NEIN!
Also trabe ich vorsichtig... und trabe, trinke einen kleinen Schluck... etwas seitwärts laufen,
Beine höher usw - und nach knapp 2 Runden um den kl. See wird das tatsächlich etwas besser.
Nicht das ich jetzt leichtfüßig herum springe, aber es fühlt sich besser an. Also hänge ich gleich
noch eine Runde dran - dann wird es Zeit in meinen Startblock zu gehen. Zum Glück habe ich
mich mit einer (etwas älteren) Bestzeit hier anmeldet, so darf ich mit der ersten Welle um 10Uhr
starten und muss nicht 10min länger warten. Ich höre noch wie der Moderator etwas vom Wetter
erzählt - so wie ich es verstanden habe, meint Er es ist nicht die Frage ob es regnen wird, eher ab
wann... so ein Sch... Ich setze mir gleich meinen Buff auf, der soll mich etwas vor dem späteren
Regen schützen.
Der Startschuss fällt und ca 2min danach bin ich auch an der Startlinie und drücke meine Uhr ab.
Die ersten Kilometer geht es ja im Zick-Zack-Kurs dort los und man begegnet (hinter Absperrungen)
immer wieder dem Feld das schon einige KM vor bzw hinter einem liegt. Nachdem ich relativ befreit
laufen kann, meine Füsse fühlen sich nicht mehr viel schwerer als sonst an, kann ich mir jetzt mal
schnell überlegen was ich denn heute so laufen will. Nachdem ich bei größeren MA zuletzt meine
Laufzeit enorm verbessert habe (4:11 in Berlin, in München sogar 4:06, beste Zeit seit 5Jahren),
glaube ich Heute nicht an eine ähnlich gute Zeit - dazu stecken mir einfach schon zuviele Wettkämpfe
in den Knochen - seit Anfang Februar 33 MA/Ultras. Doch in Anbetracht des sicher aufkommenden
Regen könnte man schon versuchen möglichst bald ins Ziel zu kommen und dazu sollte ich Gas geben.
Also werde ich das tun - wenn es hinten raus zäh wird, egal... ich bin noch immer ins Ziel gekommen.
So mein simpler Plan und als nach 5Km noch jeder Km unter 5:40min weggeht bin ich sehr zufrieden.
Das wird schon mehr werden, aber solange ich mich (möglichst lange) unter bzw um die 6min/Km
bewege bin ich definitiv sehr zufrieden mit mir selbst...
Das Zick-Zack durch Bahnhofsviertel und Innenstadt endet ab Km9, dann geht es Richtung West-
und Nordend, an der Altstadt entlang, wir überlaufen den Main um in Sachsenhausen eine zeitlang
den Fluss zu begleiten. Hier ist einiges an Zuschauern und Hotspots geboten, doch das Wetter lädt
nicht gerade ein um lange an der Laufstrecke zu stehen - es beginnt langsam zu regnen. Die Pace
kann ich ganz gut halten, bis Km10 habe ich nur einmal 5:50min/Km als ich an einem VP kurz
ausgebremst werde. So geht das auch weiter bis zum Halb-MA, das nehme ich wohlwollend zur
Kenntnis... und weiß doch: das bleibt nicht so, der Regen wird stärker, gelegentlich auch mal kühler
Wind.
Der nächste Stadtteil den wir durchlaufen nennt sich Niederrad, mal mehr mal weniger nah am Main
entlang, durch ein Büroviertel und über eine Autobahnbrücke kommen wir nach Schwanheim, hier ist
der Fluss wieder nah an der Laufstrecke, z.T. laufen wir auf der Uferstraße. An der Schwanheimer
Brücke (Km 24/25) wird der Main überquert und es geht am anderen Ufer weiter Richtung Westen.
Der Regen wird immer stärker und vor einem VP trete ich unachtsam in eine tiefe Pfütze. Das passt
nicht nur zum Wetter, die Stimmung an der Strecke ist entsprechend getrübt... und doch reißen mich
immer wieder mal fetzige Bands aus "meinem Lauftunnel" und da und dort werden entgegen gestreckte
Hände abgeklatscht - wer es hier so lange aushält... sollte auch belohnt werden, denke ich mir gelegentlich.
Bei Km27 haben wir Höchst erreicht, der westlichste Punkt und das ist eine Art Wendepunkt zurück.
Doch auch meine Pace hat längst ihren Höhepunkt überschritten - gelegentlich bin ich nah an den 6min/Km.
Nach den Km30 bin ich fast beständig darüber... wie heftig wird der Einbruch nun bei dieser Witterung?
Ich versuche dagegen zu halten und meine verbliebenen Kräfte zu mobilisieren, so schwer es bei dem
mittlerweile heftigen Regen ist, ich kämpfe gegen aufkommende, lähmende Erschöpfung ... so gut es eben
geht. Ein zweites Gel und mein "Zauber-Iso" soll helfen, immerhin gibt es nur 2x einen größeren Ausreißer
beim Km-Schnitt, das ist jeweils über 6:30min/Km - ich wehre mich nach Kräften... sonst muss ich nur noch
länger durch den Regen laufen!
Auf der langgezogenen Mainzer Landstraße geht es von Km30-34 Richtung Bahnhofsviertel/Innenstadt.
Dort im ähnlichen Zick-Zack wie zu Beginn weiter, mehrmals sind wir nahe der Messe... doch nicht am
Ziel - Alle wollen einfach nur noch ins Ziel und ein Dach übern Kopf haben. Ich habe jede Hochrechnung
ob meiner Zielzeit aufgegeben... einfach in die Messehalle ins Ziel. Ich spüre das ich an der Grenze zum
Krampf laufe - nur kein falscher Schritt, da stehen schon genügend am Straßenrand die versuchen das
"heraus zu dehnen" - kann ich jetzt bestimmt nimmer brauchen...
Eine 3er Gruppe Läuferinnen hat wohl (telefonisch) organisiert das Ihnen Jemand die Plastikfolien zum
Überziehen bringt (die es üblicherweise erst hinterm Ziel gibt) - Sie laufen die letzten 2-3Km mit dieser
Folie als Regenschutz. Km40, nochmals versuche ich der Erschöpfung zu trotzen und etwas zu beschleunigen,
da endlich Km41, der letzte Km ... es pisst als wollte es mich ins Ziel schwemmen - nun endlich vor der Halle
Km42, abbiegen zur Halle - da jubeln sogar noch Zuschauer unter Ihren Schirmen und auf dem Platz vor der
Halle die gefühlt größten Pfützen auf den 42Km - kein Weg drum rum... es spritzt bis zu den Absperrungen -
wären da keine Werbebanner festgezurrt würden wir die Zuschauer "nass machen" ... endlich der rote
Teppich in der Messehalle, Konfetti und fetzige Musik - über die Ziellinie und die Uhr gestoppt.....
4:09 Std - unglaublich bei dieser Wasserschlacht, hätte ich das nicht für möglich gehalten. Wir dürfen uns
nur kurz in der Halle aufhalten (wo es trocken ist) - die nachfolgenden Läufer(innen) brauchen Platz... also
nach hinten raus, die Treppe runter - da muss so manchen Finisher geholfen werden. Dann gibt es diese
Plastik-Überzieher, heute nehme ich mir den sehr gerne - auch die Kapuze setze ich auf... nach der Medaille
eine heiße Brühe, Breze und zwei Bierchen - ja ich brauche zwei, da ich eins weitergeben will für eine fleißige
Helferin bei der Kleiderbeutel-Aufbewahrung. Einige Minuten später bin ich dort angekommen und Else freut
sich über die kleine Aufmerksamkeit. Dann hole ich meinen Beutel, suche mir ein Plätzchen um mich zu
trocknen und umzuziehen. Langsam wird mir warm und die Lebensgeister und die Freude über diese Zeit
macht mich happy.
Als ich auf dem Heimweg mit Ulli telefoniere ist auch Er froh diese Regenschlacht überstanden zu haben -
nun geht es eben mit heißen Kaffee auf der Autobahn durch die Regenfront nach Hause. Der nächste
Marathon darf gerne wieder trocken verlaufen...
Herzliche Grüße,
Roland
Ich bin auf dem Weg nach Frankfurt auf der Autobahn, werde in ca 1,5Std dort
ankommen und fahre durch eine richtige Regenfront, das sorgt nicht gerade für
Zuversicht bei meiner 15. Teilnahme. Doch noch wische ich die Bedenken weg -
habe schon Schneefall auf dem Weg dorthin erlebt und der Marathon verlief dann
fast trocken... immer schön optimistisch bleiben denke ich mir.
Doch bis zum Parkhaus am Messezentrum regnet es fast ununterbrochen, im Bus
zur Messehalle sehe ich, der Regen wird weniger - na also, wird doch... sagt der
positive Teil in mir! Ich verschwinde in der großen Halle, auf der einen Etage erhält
man seine Startunterlagen, ich kriege die am Extrastand des Marathonclubs, da ich
schon mehr als 10 Teilnahmen habe - das ist etwas entspannter. Dann treffe ich mich,
wie verabredet mit Ulli, der Ausrichter des Hohenlohe-MA, bei Ihm will ich im Dezember
auch noch mal starten. Wir unterhalten uns ein wenig, bummeln über die MA-Messe -
dann wird es langsam Zeit eine Etage tiefer die Kleiderbeutel abzugeben. Das geht nach
Start-Nr. sortiert und deshalb trennen wir uns da und wünschen uns viel Glück. Da fällt
mir ein, da ist doch ein Forumsmitglied seit Jahren dabei und hilft (samt Tochter) bei der
Abgabe der Dropbags - also gucke ich schnell um die Ecke und sage Hallo!
Als ich aus der Halle rauskomme gucke ich zufrieden zum Himmel, der Regen ist weg und
es ist nicht zu kalt - bin aber froh meine Ärmlinge angezogen zu haben, ansonsten ist kurzes
Dress ausreichend, einen Buff habe ich mir vorsichtshalber an den Trinkgurt gesteckt...
ich werde es brauchen.
Ich überquere die Startbahn um auf die kleine Grünanlage samt Minisee vor der Messe zu
kommen, ein Ritual... seit Jahren mache ich mich dort warm. Bei meinen ersten Schritten
wird mir klar: Heute Elefantenfüsse ... so fühlt sich das gerade an... jeder der viel läuft wird
das schon mal erlebt haben - doch brauche ich genau Heute sowas beim Frankfurt-MA - NEIN!
Also trabe ich vorsichtig... und trabe, trinke einen kleinen Schluck... etwas seitwärts laufen,
Beine höher usw - und nach knapp 2 Runden um den kl. See wird das tatsächlich etwas besser.
Nicht das ich jetzt leichtfüßig herum springe, aber es fühlt sich besser an. Also hänge ich gleich
noch eine Runde dran - dann wird es Zeit in meinen Startblock zu gehen. Zum Glück habe ich
mich mit einer (etwas älteren) Bestzeit hier anmeldet, so darf ich mit der ersten Welle um 10Uhr
starten und muss nicht 10min länger warten. Ich höre noch wie der Moderator etwas vom Wetter
erzählt - so wie ich es verstanden habe, meint Er es ist nicht die Frage ob es regnen wird, eher ab
wann... so ein Sch... Ich setze mir gleich meinen Buff auf, der soll mich etwas vor dem späteren
Regen schützen.
Der Startschuss fällt und ca 2min danach bin ich auch an der Startlinie und drücke meine Uhr ab.
Die ersten Kilometer geht es ja im Zick-Zack-Kurs dort los und man begegnet (hinter Absperrungen)
immer wieder dem Feld das schon einige KM vor bzw hinter einem liegt. Nachdem ich relativ befreit
laufen kann, meine Füsse fühlen sich nicht mehr viel schwerer als sonst an, kann ich mir jetzt mal
schnell überlegen was ich denn heute so laufen will. Nachdem ich bei größeren MA zuletzt meine
Laufzeit enorm verbessert habe (4:11 in Berlin, in München sogar 4:06, beste Zeit seit 5Jahren),
glaube ich Heute nicht an eine ähnlich gute Zeit - dazu stecken mir einfach schon zuviele Wettkämpfe
in den Knochen - seit Anfang Februar 33 MA/Ultras. Doch in Anbetracht des sicher aufkommenden
Regen könnte man schon versuchen möglichst bald ins Ziel zu kommen und dazu sollte ich Gas geben.
Also werde ich das tun - wenn es hinten raus zäh wird, egal... ich bin noch immer ins Ziel gekommen.
So mein simpler Plan und als nach 5Km noch jeder Km unter 5:40min weggeht bin ich sehr zufrieden.
Das wird schon mehr werden, aber solange ich mich (möglichst lange) unter bzw um die 6min/Km
bewege bin ich definitiv sehr zufrieden mit mir selbst...
Das Zick-Zack durch Bahnhofsviertel und Innenstadt endet ab Km9, dann geht es Richtung West-
und Nordend, an der Altstadt entlang, wir überlaufen den Main um in Sachsenhausen eine zeitlang
den Fluss zu begleiten. Hier ist einiges an Zuschauern und Hotspots geboten, doch das Wetter lädt
nicht gerade ein um lange an der Laufstrecke zu stehen - es beginnt langsam zu regnen. Die Pace
kann ich ganz gut halten, bis Km10 habe ich nur einmal 5:50min/Km als ich an einem VP kurz
ausgebremst werde. So geht das auch weiter bis zum Halb-MA, das nehme ich wohlwollend zur
Kenntnis... und weiß doch: das bleibt nicht so, der Regen wird stärker, gelegentlich auch mal kühler
Wind.
Der nächste Stadtteil den wir durchlaufen nennt sich Niederrad, mal mehr mal weniger nah am Main
entlang, durch ein Büroviertel und über eine Autobahnbrücke kommen wir nach Schwanheim, hier ist
der Fluss wieder nah an der Laufstrecke, z.T. laufen wir auf der Uferstraße. An der Schwanheimer
Brücke (Km 24/25) wird der Main überquert und es geht am anderen Ufer weiter Richtung Westen.
Der Regen wird immer stärker und vor einem VP trete ich unachtsam in eine tiefe Pfütze. Das passt
nicht nur zum Wetter, die Stimmung an der Strecke ist entsprechend getrübt... und doch reißen mich
immer wieder mal fetzige Bands aus "meinem Lauftunnel" und da und dort werden entgegen gestreckte
Hände abgeklatscht - wer es hier so lange aushält... sollte auch belohnt werden, denke ich mir gelegentlich.
Bei Km27 haben wir Höchst erreicht, der westlichste Punkt und das ist eine Art Wendepunkt zurück.
Doch auch meine Pace hat längst ihren Höhepunkt überschritten - gelegentlich bin ich nah an den 6min/Km.
Nach den Km30 bin ich fast beständig darüber... wie heftig wird der Einbruch nun bei dieser Witterung?
Ich versuche dagegen zu halten und meine verbliebenen Kräfte zu mobilisieren, so schwer es bei dem
mittlerweile heftigen Regen ist, ich kämpfe gegen aufkommende, lähmende Erschöpfung ... so gut es eben
geht. Ein zweites Gel und mein "Zauber-Iso" soll helfen, immerhin gibt es nur 2x einen größeren Ausreißer
beim Km-Schnitt, das ist jeweils über 6:30min/Km - ich wehre mich nach Kräften... sonst muss ich nur noch
länger durch den Regen laufen!
Auf der langgezogenen Mainzer Landstraße geht es von Km30-34 Richtung Bahnhofsviertel/Innenstadt.
Dort im ähnlichen Zick-Zack wie zu Beginn weiter, mehrmals sind wir nahe der Messe... doch nicht am
Ziel - Alle wollen einfach nur noch ins Ziel und ein Dach übern Kopf haben. Ich habe jede Hochrechnung
ob meiner Zielzeit aufgegeben... einfach in die Messehalle ins Ziel. Ich spüre das ich an der Grenze zum
Krampf laufe - nur kein falscher Schritt, da stehen schon genügend am Straßenrand die versuchen das
"heraus zu dehnen" - kann ich jetzt bestimmt nimmer brauchen...
Eine 3er Gruppe Läuferinnen hat wohl (telefonisch) organisiert das Ihnen Jemand die Plastikfolien zum
Überziehen bringt (die es üblicherweise erst hinterm Ziel gibt) - Sie laufen die letzten 2-3Km mit dieser
Folie als Regenschutz. Km40, nochmals versuche ich der Erschöpfung zu trotzen und etwas zu beschleunigen,
da endlich Km41, der letzte Km ... es pisst als wollte es mich ins Ziel schwemmen - nun endlich vor der Halle
Km42, abbiegen zur Halle - da jubeln sogar noch Zuschauer unter Ihren Schirmen und auf dem Platz vor der
Halle die gefühlt größten Pfützen auf den 42Km - kein Weg drum rum... es spritzt bis zu den Absperrungen -
wären da keine Werbebanner festgezurrt würden wir die Zuschauer "nass machen" ... endlich der rote
Teppich in der Messehalle, Konfetti und fetzige Musik - über die Ziellinie und die Uhr gestoppt.....
4:09 Std - unglaublich bei dieser Wasserschlacht, hätte ich das nicht für möglich gehalten. Wir dürfen uns
nur kurz in der Halle aufhalten (wo es trocken ist) - die nachfolgenden Läufer(innen) brauchen Platz... also
nach hinten raus, die Treppe runter - da muss so manchen Finisher geholfen werden. Dann gibt es diese
Plastik-Überzieher, heute nehme ich mir den sehr gerne - auch die Kapuze setze ich auf... nach der Medaille
eine heiße Brühe, Breze und zwei Bierchen - ja ich brauche zwei, da ich eins weitergeben will für eine fleißige
Helferin bei der Kleiderbeutel-Aufbewahrung. Einige Minuten später bin ich dort angekommen und Else freut
sich über die kleine Aufmerksamkeit. Dann hole ich meinen Beutel, suche mir ein Plätzchen um mich zu
trocknen und umzuziehen. Langsam wird mir warm und die Lebensgeister und die Freude über diese Zeit
macht mich happy.
Als ich auf dem Heimweg mit Ulli telefoniere ist auch Er froh diese Regenschlacht überstanden zu haben -
nun geht es eben mit heißen Kaffee auf der Autobahn durch die Regenfront nach Hause. Der nächste
Marathon darf gerne wieder trocken verlaufen...
Herzliche Grüße,
Roland