Laufen bei Freunden - Laufen an der Naab
Verfasst: 07.05.2024, 05:41
13.Naabtal 50 Ultra/Marathon
Heute ist der 2.Teil meines "Doppeldeckers" an diesem WE - ob es ein reiner Ultra-DD
wird, oder ein gemischter ist noch nicht ganz raus. Geplant war/ist das ich hier über
die 50-Km Distanz laufe. Da ich zwar die gestrigen Anstrengungen von den 69Km in
Diespeck gut weggesteckt habe, jedoch mir spätestens beim Duschen hinterher
aufgefallen ist wie böse ich mich im Schritt wundgelaufen habe (während des Laufs
merke ich sowas wegen des Adrenalin kaum), halte ich mir die Option offen hier "nur"
den MA zu laufen, was nur einer Schleife weniger entsprechen würde. Über Nacht
ist so ein Wundlaufen nicht wieder hinzukriegen, so wird am Morgen eben nochmals
kräftig gesalbt/gecremt - auch ein solch erfahrener Läufer wie ich es bin, ist gegen
derartiges nicht immun.
Auf ca. der Hälfte der Strecke (je zwei Halb-MA-Runden) hat Andy eine Kiste deponiert,
hier kann man Eigenverpflegung platzieren - das tue ich schnell vor dem Start. Mit dem
Auto zum Ortsausgang nach Pielenhofen, eine große Trinkflasche mit Isogetränk in die
Kiste am Zaun und dann auf nach Duggendorf. Mit den Gegebenheiten hier bin ich bereits
etwas vertraut, da ich letzten Herbst zum ersten Mal gestartet bin. So lade ich meinen
Stuhl und Tasche bei Andy vorm Haus aus und parke um die Ecke. Nun bleibt noch genug
Zeit für ein paar Schwätzchen und umzusehen wer sonst noch so startet. Es sind wieder
einige bekannte Gesichter aus der Umgebung zu erkennen. Auch ein Marathonsammler aus
Plauen ist angereist, mit dem ich mich etwas unterhalte.
Schon ist es soweit, fast 40Teilnehmer stehen am gemeinsamen Start für unterschiedliche
Distanzen am Start. Damit ist praktisch das Limit für die Veranstaltung dieser Art nahezu
erreicht wie Andy in kurzen Worten erwähnt. Weiterhin erzählt Er das die Spenden vom
heutigen Lauf für die Familie vom kürzlich verstorbenen Lauffreundes Christian "Heppl"
Helmberger bestimmt sind - erst im vergangenen Jahr hat Er ganz in der Nähe einen
Backyard Ultra organisiert.
Los geht es - zur Landstraße runter, über die Naabbrücke, einem kleinen Schlenker links,
nach knapp einen Km ist der Weg entlang der Naab erreicht. Schnell zieht sich das Feld
der unterschiedlichen Läufer(innen) mit ganz verschiedenen Ansprüchen auseinander.
Die Strecken variieren von 10 - 50Km - sie können gelaufen oder gewalkt/gewandert
werden.
Für mich gilt heute: Zeit egal - vernünftig durchkommen und irgendwann im Verlauf der
Stunden entscheiden: kann ich die 50Km durchstehen, oder ist es besser mich heute mit
dem MA zu begnügen - das kann ich mir die nächsten 4Std gut überlegen.
Es geht auf dem dem Feldweg Richtung Pielenhofen, die Strecke ist relativ eben und gut
laufbar - da war das Gestern schon eine "andere Hausnummer" - da wo es hoch bzw runter
geht... alles recht sanft, kein Grund ins Gehen zu verfallen, soweit man nicht der "totalen
Erschöpfung" erliegt. Es gibt verschiedene Wendemarken für Kurzstrecken - zuerst am
Ortseingangsschild nach Pielenhofen, hier können 50Km-Läufer(innen) bei der letzten (3.)
Runde wenden, 4Km um dann statt MA die 50Km voll zu machen. Einen Km später - in
Pielenhofen wenden dann die 10Km-Teilnehmer, am Ende des Ortes erblicke ich die Box
mit Eigenverpflegung... noch brauche ich nichts davon, wohl auf dem Rückweg dann.
Es beginnt ein langgezogener (sanfter) Anstieg zum 1Km entfernten Campingplatz
"Naabtal-Pielenhofen" der zwischen Laufstrecke und Fluß liegt - soweit ich erkennen
kann ist er gut ausgelastet, es sind wenig freie Plätze zu erkennen. An Verwaltungsgebäude
und einigen älteren Häusern geht's abwärts vorbei, nach einer S-Kurve kann ich rechts
noch eine kleine Galerie erkennen - nun weiter nahe der Naab auf geschotterten Weg.
Immer öfter sind Fußgänger, Wanderer und vor allem Radfahrer auf dem beliebten Weg
unterwegs... das werden mit fortgeschrittener Zeit immer mehr, ist aber kein großes
Handicap. Das Wetter wurde ja durchwachsen angekündigt, es wird wärmer, durch die
Bewölkung hält es sich im Rahmen und Regen bleibt uns komplett erspart. Etwas wellig
folgen wir den Biegungen der Naab, idyllische Waldwege wechseln mit offener Landschaft.
Unterbrochen wird der Schotterweg durch ein kleines Asphaltstück das durch den Weiler
Deckelstein führt, wenige alte Häuser, ein paar Bauwägen - hier wird wohl auch (Dauer)-
Camping angeboten. Die ersten Marathonläufer kommen mir bereits entgegen, die Wende
(nach ca 10,5Km) kann also nicht mehr weit sein. Ein längeres Stück durch den Wald und
schon weiß ich da vorne kommt der nächste Weiler Ebenwies (ein paar Häuser mehr und
einige Ferienwohnungen gibt es hier) - direkt vor den großen Holzstapeln neben dem Weg
ist die Markierung zum Umkehren aufgesprüht. Nun also zurück, am Campingplatz herrscht
mittlerweile rege Zu- und Abfahrt und dann etwas abwärts ... meiner Eigenverpflegung
entgegen, die nun absolut notwendig ist - ein großer Schluck aus der Flasche, den Inhalt
des Trinkgurts habe ich bislang unangetastet. Auf den Weg zurück nach Duggendorf werde
ich noch einige Schlucke brauchen - es wird wärmer. Wieder kommen mir Läufer entgegen,
die sich nunmehr auf der 2.Runde befinden... es sind nun bedeutend weniger unterwegs.
Halbmarathonis und kürzere Strecken haben nun fast alle "Feierabend" - ich erreiche den
Hof von Andi und verpflege mich schnell und fülle Vorräte nach. Als ich auf die 2.Runde
gehe fühle ich mich noch fit genug die 50Km zu absolvieren - die Entscheidung ist jedoch
noch nicht gefallen...
Jetzt mache ich auf dem Hinweg zum Wendepunkt bereits einen Stopp an der Kiste mit
Eigen-VP... das ist notwendig da es noch wärmer wird, ich spüre auch langsam schon die
Erschöpfung in den Beinen - es sind zwar noch nicht mal 30Km, doch die Vorbelastung
der 69 intensiven Km von Diespeck sind nicht zu leugnen. Mein Wille heute noch einen
Ultra zu laufen wird dann auf dem Rückweg "der Zahn gezogen", als ich an der Box mit
meiner Iso-Flasche diese leere, muss ich kurz danach eine Pinkelpause einlegen. Dabei
bemerke ich wie sehr es meine wunden Stellen bereits wieder aufgescheuert hat, das Salz
aus meinem Schweiß trägt dazu bei das es höllisch brennt - also entscheide ich mich
gegen eine zusätzliche "Ultra-Schleife", ich werde zurück nach Duggendorf laufen....
meinen Marathon abschließen und das war's dann für heute. So entschließe ich mich
in diesen Augenblick, auch im nachhinein die richtige Entscheidung - ich habe da noch
6Km bis ins Ziel... die möchte ich noch bestmöglich zu Ende bringen. Genau das tue ich
dann auch, so kann ich noch en klein wenig zulegen und erreiche mit 4:49Std das
Ziel im Hof von Andy. Die selbstgemachte Holzmedaille wird mir umgehängt und gleich
noch das Zielfoto geschossen. Dann erhole ich mich beim Finisherbier und später bei
Kaffee und Kuchen, ein paar nette Erfahrungen/Geschichten werden ausgetauscht und
vielleicht sehe ich in Kürze Einige wieder beim Marathon in Regensburg - ich habe gemeldet.
Als ich mich anschließend auf dem Gäste-WC umgezogen habe kommen auch die letzten
Walkingteilnehmerinnen an, gerne werde ich hier bei Andy bei passender Gelegenheit
wieder teilnehmen.
Auf dem Heimweg freue ich mich diesen Doppeldecker so noch zu beenden können, das
Auslaufen am folgenden Tag wird zur intensiven Aufgabe... doch es gibt keine größere
Komplikationen und der Laufspaß bleibt ungebrochen...
Grüße Roland
Zu den Fotos:
1. Hier ist Start/Ziel und VP: Carport und Hof bei Andy
2. Startaufstellung an der Straße
3. Nassgeschwitzt im Ziel
Heute ist der 2.Teil meines "Doppeldeckers" an diesem WE - ob es ein reiner Ultra-DD
wird, oder ein gemischter ist noch nicht ganz raus. Geplant war/ist das ich hier über
die 50-Km Distanz laufe. Da ich zwar die gestrigen Anstrengungen von den 69Km in
Diespeck gut weggesteckt habe, jedoch mir spätestens beim Duschen hinterher
aufgefallen ist wie böse ich mich im Schritt wundgelaufen habe (während des Laufs
merke ich sowas wegen des Adrenalin kaum), halte ich mir die Option offen hier "nur"
den MA zu laufen, was nur einer Schleife weniger entsprechen würde. Über Nacht
ist so ein Wundlaufen nicht wieder hinzukriegen, so wird am Morgen eben nochmals
kräftig gesalbt/gecremt - auch ein solch erfahrener Läufer wie ich es bin, ist gegen
derartiges nicht immun.
Auf ca. der Hälfte der Strecke (je zwei Halb-MA-Runden) hat Andy eine Kiste deponiert,
hier kann man Eigenverpflegung platzieren - das tue ich schnell vor dem Start. Mit dem
Auto zum Ortsausgang nach Pielenhofen, eine große Trinkflasche mit Isogetränk in die
Kiste am Zaun und dann auf nach Duggendorf. Mit den Gegebenheiten hier bin ich bereits
etwas vertraut, da ich letzten Herbst zum ersten Mal gestartet bin. So lade ich meinen
Stuhl und Tasche bei Andy vorm Haus aus und parke um die Ecke. Nun bleibt noch genug
Zeit für ein paar Schwätzchen und umzusehen wer sonst noch so startet. Es sind wieder
einige bekannte Gesichter aus der Umgebung zu erkennen. Auch ein Marathonsammler aus
Plauen ist angereist, mit dem ich mich etwas unterhalte.
Schon ist es soweit, fast 40Teilnehmer stehen am gemeinsamen Start für unterschiedliche
Distanzen am Start. Damit ist praktisch das Limit für die Veranstaltung dieser Art nahezu
erreicht wie Andy in kurzen Worten erwähnt. Weiterhin erzählt Er das die Spenden vom
heutigen Lauf für die Familie vom kürzlich verstorbenen Lauffreundes Christian "Heppl"
Helmberger bestimmt sind - erst im vergangenen Jahr hat Er ganz in der Nähe einen
Backyard Ultra organisiert.
Los geht es - zur Landstraße runter, über die Naabbrücke, einem kleinen Schlenker links,
nach knapp einen Km ist der Weg entlang der Naab erreicht. Schnell zieht sich das Feld
der unterschiedlichen Läufer(innen) mit ganz verschiedenen Ansprüchen auseinander.
Die Strecken variieren von 10 - 50Km - sie können gelaufen oder gewalkt/gewandert
werden.
Für mich gilt heute: Zeit egal - vernünftig durchkommen und irgendwann im Verlauf der
Stunden entscheiden: kann ich die 50Km durchstehen, oder ist es besser mich heute mit
dem MA zu begnügen - das kann ich mir die nächsten 4Std gut überlegen.
Es geht auf dem dem Feldweg Richtung Pielenhofen, die Strecke ist relativ eben und gut
laufbar - da war das Gestern schon eine "andere Hausnummer" - da wo es hoch bzw runter
geht... alles recht sanft, kein Grund ins Gehen zu verfallen, soweit man nicht der "totalen
Erschöpfung" erliegt. Es gibt verschiedene Wendemarken für Kurzstrecken - zuerst am
Ortseingangsschild nach Pielenhofen, hier können 50Km-Läufer(innen) bei der letzten (3.)
Runde wenden, 4Km um dann statt MA die 50Km voll zu machen. Einen Km später - in
Pielenhofen wenden dann die 10Km-Teilnehmer, am Ende des Ortes erblicke ich die Box
mit Eigenverpflegung... noch brauche ich nichts davon, wohl auf dem Rückweg dann.
Es beginnt ein langgezogener (sanfter) Anstieg zum 1Km entfernten Campingplatz
"Naabtal-Pielenhofen" der zwischen Laufstrecke und Fluß liegt - soweit ich erkennen
kann ist er gut ausgelastet, es sind wenig freie Plätze zu erkennen. An Verwaltungsgebäude
und einigen älteren Häusern geht's abwärts vorbei, nach einer S-Kurve kann ich rechts
noch eine kleine Galerie erkennen - nun weiter nahe der Naab auf geschotterten Weg.
Immer öfter sind Fußgänger, Wanderer und vor allem Radfahrer auf dem beliebten Weg
unterwegs... das werden mit fortgeschrittener Zeit immer mehr, ist aber kein großes
Handicap. Das Wetter wurde ja durchwachsen angekündigt, es wird wärmer, durch die
Bewölkung hält es sich im Rahmen und Regen bleibt uns komplett erspart. Etwas wellig
folgen wir den Biegungen der Naab, idyllische Waldwege wechseln mit offener Landschaft.
Unterbrochen wird der Schotterweg durch ein kleines Asphaltstück das durch den Weiler
Deckelstein führt, wenige alte Häuser, ein paar Bauwägen - hier wird wohl auch (Dauer)-
Camping angeboten. Die ersten Marathonläufer kommen mir bereits entgegen, die Wende
(nach ca 10,5Km) kann also nicht mehr weit sein. Ein längeres Stück durch den Wald und
schon weiß ich da vorne kommt der nächste Weiler Ebenwies (ein paar Häuser mehr und
einige Ferienwohnungen gibt es hier) - direkt vor den großen Holzstapeln neben dem Weg
ist die Markierung zum Umkehren aufgesprüht. Nun also zurück, am Campingplatz herrscht
mittlerweile rege Zu- und Abfahrt und dann etwas abwärts ... meiner Eigenverpflegung
entgegen, die nun absolut notwendig ist - ein großer Schluck aus der Flasche, den Inhalt
des Trinkgurts habe ich bislang unangetastet. Auf den Weg zurück nach Duggendorf werde
ich noch einige Schlucke brauchen - es wird wärmer. Wieder kommen mir Läufer entgegen,
die sich nunmehr auf der 2.Runde befinden... es sind nun bedeutend weniger unterwegs.
Halbmarathonis und kürzere Strecken haben nun fast alle "Feierabend" - ich erreiche den
Hof von Andi und verpflege mich schnell und fülle Vorräte nach. Als ich auf die 2.Runde
gehe fühle ich mich noch fit genug die 50Km zu absolvieren - die Entscheidung ist jedoch
noch nicht gefallen...
Jetzt mache ich auf dem Hinweg zum Wendepunkt bereits einen Stopp an der Kiste mit
Eigen-VP... das ist notwendig da es noch wärmer wird, ich spüre auch langsam schon die
Erschöpfung in den Beinen - es sind zwar noch nicht mal 30Km, doch die Vorbelastung
der 69 intensiven Km von Diespeck sind nicht zu leugnen. Mein Wille heute noch einen
Ultra zu laufen wird dann auf dem Rückweg "der Zahn gezogen", als ich an der Box mit
meiner Iso-Flasche diese leere, muss ich kurz danach eine Pinkelpause einlegen. Dabei
bemerke ich wie sehr es meine wunden Stellen bereits wieder aufgescheuert hat, das Salz
aus meinem Schweiß trägt dazu bei das es höllisch brennt - also entscheide ich mich
gegen eine zusätzliche "Ultra-Schleife", ich werde zurück nach Duggendorf laufen....
meinen Marathon abschließen und das war's dann für heute. So entschließe ich mich
in diesen Augenblick, auch im nachhinein die richtige Entscheidung - ich habe da noch
6Km bis ins Ziel... die möchte ich noch bestmöglich zu Ende bringen. Genau das tue ich
dann auch, so kann ich noch en klein wenig zulegen und erreiche mit 4:49Std das
Ziel im Hof von Andy. Die selbstgemachte Holzmedaille wird mir umgehängt und gleich
noch das Zielfoto geschossen. Dann erhole ich mich beim Finisherbier und später bei
Kaffee und Kuchen, ein paar nette Erfahrungen/Geschichten werden ausgetauscht und
vielleicht sehe ich in Kürze Einige wieder beim Marathon in Regensburg - ich habe gemeldet.
Als ich mich anschließend auf dem Gäste-WC umgezogen habe kommen auch die letzten
Walkingteilnehmerinnen an, gerne werde ich hier bei Andy bei passender Gelegenheit
wieder teilnehmen.
Auf dem Heimweg freue ich mich diesen Doppeldecker so noch zu beenden können, das
Auslaufen am folgenden Tag wird zur intensiven Aufgabe... doch es gibt keine größere
Komplikationen und der Laufspaß bleibt ungebrochen...
Grüße Roland
Zu den Fotos:
1. Hier ist Start/Ziel und VP: Carport und Hof bei Andy
2. Startaufstellung an der Straße
3. Nassgeschwitzt im Ziel