24h Lauf in Dettenhausen
Verfasst: 21.07.2024, 20:28
Hallo
Jetzt möchte ich noch ein paar Worte zum 24h Lauf in Dettenhausen schreiben.
Die Bettelei beim Chef von wegen Samstag frei machen, fiel ja dieses Mal weg. Es war ja der allerletzte Samstag bei meinem bisherigen Arbeitgeber und ich hatte Donnerstag und Freitag davor noch Resturlaub genommen, also warum sollte ich dann Samstag nochmal für ihn fahren. Nein, nein und nochmals nein.
Also hatte ich die entspannteste Laufvorbereitung in den 16 Jahren Lauferei. So kann es ruhig weitergehen: :-):-):-)
Laufklamotten zusammensuchen, Futter für den langen Tag einpacken, Getränke vorbereiten und Auto einräumen war alles seeehr entspannt und ruhig.
Am frühen Freitagnachmittag fuhren wir dann Richtung Stuttgart los und kamen trotz Ferienbeginn in Hessen und Freitagsrückreiseverkehr sehr gut durch (ca. 4h). Ein GROSSES Lob an meine Frau, sie ist die ganze Strecke gefahren. Unsere Übernachtungen (Freitag bis Sonntag) hatte ich in Filderstadt im Hotel Best Western gebucht. Sehr empfehlenswert. Bei der Ankunft fuhren gleich zwei Polizeiautos mit Blaulicht und Martinshorn aus dem danebenliegenden Polizeirevier und am Himmel flog ein Flugzeug im Tiefflug Richtung naheliegendem Flughafen. Auweia, dachte ich, wenn das so weitergeht, wird es eine sehr unruhige Nacht. Es wurde aber eine ruhige Nacht. Kein Auto und auch kein Flugzeug störte uns. So soll es sein.
Samstag früh aufstehen und frühstücken (mein Müsli und viel Kaffee) geschah in aller Ruhe, da der Lauf erst um 10.00 Uhr starten soll. Für mich persönlich ist diese Startzeit eher ungeeignet, da ich ein Frühmensch bin und schon seit ca. 05.30 Uhr richtig munter war. Aber egal, mit solch kleinen Problemchen muss ich klarkommen.
Ca. 09.00 Uhr kamen wir dann in Dettenhausen an und suchten uns einen Stellplatz an der Laufgasse. Umgeben waren wir dann von vielen anderen positiv """Bekloppten""". Tisch aufbauen, Stühle zurechtrücken, Kühlbox auspacken und Bommel mit seinem Sessel auf dem Tisch positionieren, dies alles geschah innerhalb weniger Minuten. Dann gingen wir zum Start- und Zielbereich um unsere, ja richtig gelesen unsere, Startnummern abzuholen. Meine Frau wollte auch ein paar Runden drehen. SEEEEEEEHR SCHÖN! Dann gab es noch ein ausgiebiges Schwätzchen mit Sigrid, Roland und Klaus und schwuppdiwupp war es kurz vor 10.00 Uhr, also Startzeit.
Ich hatte mir vorgenommen, sehr langsam und gleichmässig loszulaufen, da ich ja 100 km schaffen wollte. Dies gelang mir sehr gut. die ersten 25 km hatten alle eine 7 ganz vorne. Ich war zufrieden, meine Uhr (Dr. Wald) war auch zufrieden und Bommel war sowieso zufrieden, denn er sass ja auf dem Tisch in seinem Sessel und schaute dem bunten Treiben vor ihm mit einem Lächeln im Gesicht zu.
Mit zunehmender Kilometerzahl nahm auch mein Temperaturempfinden im negativen Sinne zu. Lt. Dr. Wald war es im Minimum 24 Grad warm und in der Spitze weit über 30 Grad. Es gab an der Strecke einige viele schattenlose Stellen, wo die Sonne bedingungslos knallte.Jetzt tauchten auch immer mehr Kilometer mit einer 8 vorne auf, ich wurde also immer langsamer. Trotz der kleinen gefüllten Flasche, die ich jetzt ständig bei mir trug, konnte ich das Durstgefühl NICHT mehr loswerden. Auch die Essens- und Trinkpausen nach jeder Runde wurden immer länger. Dann fing auch noch der Magen an sich zu beschweren. Ich musste zweimal für mehrere Minuten dem Dixie einen Besuch abstatten. Ich hatte keine Magenschmerzen, nur das Rumoren störte beim Laufen. Als ich dann aber auch noch in dem, SEHR GUT mit Grobholzspänen präparierten, schlammigen Abschnitt zweimal über meine eigenen Füsse stolperte, wurde der Gedanke an Abschluss des Laufes immer grösser. Hintergedanke war auch, dass ich ja am Montag nach dem Lauf bei einem neuen Arbeitgeber beginnen wollte. Hätte ich in meinem langsamen Geschlurfe so weitergemacht, wäre ich bis weit in die Nacht unterwegs gewesen, um die 100 Km vollzumachen. Oder ich wäre noch richtig hingeflogen und hätte mir vielleicht was Ernsteres eingefangen (Knochenbruch). Ausreden habe ich sehr viele gefunden, also brauchte ich nur noch aufhören mit der Lauferei.
ICH TAT ES!!!
Als ich die 60 Km in der Uhr, bzw. im Körper hatte, drückte ich die Stopptaste. Ich muss auch ehrlich zugeben, ich war noch nicht mal richtig traurig, dass ich aufhörte.
Wir gingen dann noch zum neben dem Sportplatz stehenden Restaurant und futterten ganz genüsslich ein gesundes Salatabendbrot und schlürften jeder ein alkoholfreies Hefeweizen. Sigrid kam dann noch mal an unseren Tisch und wir schwatzten nochmal ausgiebig.
Einen RIESENRESPEKT geht an sie, dass sie sich immer wieder selbst motivierte, nochmal auf die Strecke zu gehen. Eine saustarke Leistung hat sie da abgeliefert. Klasse !!!
Mit supervollen Bäuchen räumten wir dann noch unseren Tisch ab und verstauten alles im Auto und fuhren die 25 Km zurück zum Hotel, um die Nachtruhe in Angriff zu nehmen. Es gelang uns sehr gut. :-):-):-)
Am Sonntagmorgen machten wir dann im Hotel ausgiebig Frühstück und auch ich konnte die vorhandenen sehr guten Futterteile geniessen, es stand ja kein Lauf auf dem Plan. Dann packten wir unser Auto und fuhren, nein noch nicht nach Hause, sondern nochmal nach Dettenhausen, um das Ende des Laufes live mitzuerleben. Wahnsinn, was da manche Menschen noch leisteten, erwähnen möchte ich:
meine Frau, neun Runden mit knapp 15 Km
Edda Bauer, am Sonntag 80 Jahre geworden, feiert sie ihren Geburtstag auf der Laufstrecke und schenkt sich selber 114 Km
Katrin Ochs, beste Frau mit 206 Km
Jürgen Klopfer, bester Mann und Sieger der Gesamtwertung mit 215 Km
Gruss Stefan
PS: Vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen Dank an meine Frau für den sehr reich gedeckten Tisch, das immer wiederkehrende Auffüllen meiner kleinen Flaschen, das Ablegen der vollen Flaschen im Kühlwasser, das Einkaufen von Melone, Cola und Apfelschorle im naheliegenden EDEKA und das Fahren der vielen Kilometer unseres Auto`s.
Jetzt möchte ich noch ein paar Worte zum 24h Lauf in Dettenhausen schreiben.
Die Bettelei beim Chef von wegen Samstag frei machen, fiel ja dieses Mal weg. Es war ja der allerletzte Samstag bei meinem bisherigen Arbeitgeber und ich hatte Donnerstag und Freitag davor noch Resturlaub genommen, also warum sollte ich dann Samstag nochmal für ihn fahren. Nein, nein und nochmals nein.
Also hatte ich die entspannteste Laufvorbereitung in den 16 Jahren Lauferei. So kann es ruhig weitergehen: :-):-):-)
Laufklamotten zusammensuchen, Futter für den langen Tag einpacken, Getränke vorbereiten und Auto einräumen war alles seeehr entspannt und ruhig.
Am frühen Freitagnachmittag fuhren wir dann Richtung Stuttgart los und kamen trotz Ferienbeginn in Hessen und Freitagsrückreiseverkehr sehr gut durch (ca. 4h). Ein GROSSES Lob an meine Frau, sie ist die ganze Strecke gefahren. Unsere Übernachtungen (Freitag bis Sonntag) hatte ich in Filderstadt im Hotel Best Western gebucht. Sehr empfehlenswert. Bei der Ankunft fuhren gleich zwei Polizeiautos mit Blaulicht und Martinshorn aus dem danebenliegenden Polizeirevier und am Himmel flog ein Flugzeug im Tiefflug Richtung naheliegendem Flughafen. Auweia, dachte ich, wenn das so weitergeht, wird es eine sehr unruhige Nacht. Es wurde aber eine ruhige Nacht. Kein Auto und auch kein Flugzeug störte uns. So soll es sein.
Samstag früh aufstehen und frühstücken (mein Müsli und viel Kaffee) geschah in aller Ruhe, da der Lauf erst um 10.00 Uhr starten soll. Für mich persönlich ist diese Startzeit eher ungeeignet, da ich ein Frühmensch bin und schon seit ca. 05.30 Uhr richtig munter war. Aber egal, mit solch kleinen Problemchen muss ich klarkommen.
Ca. 09.00 Uhr kamen wir dann in Dettenhausen an und suchten uns einen Stellplatz an der Laufgasse. Umgeben waren wir dann von vielen anderen positiv """Bekloppten""". Tisch aufbauen, Stühle zurechtrücken, Kühlbox auspacken und Bommel mit seinem Sessel auf dem Tisch positionieren, dies alles geschah innerhalb weniger Minuten. Dann gingen wir zum Start- und Zielbereich um unsere, ja richtig gelesen unsere, Startnummern abzuholen. Meine Frau wollte auch ein paar Runden drehen. SEEEEEEEHR SCHÖN! Dann gab es noch ein ausgiebiges Schwätzchen mit Sigrid, Roland und Klaus und schwuppdiwupp war es kurz vor 10.00 Uhr, also Startzeit.
Ich hatte mir vorgenommen, sehr langsam und gleichmässig loszulaufen, da ich ja 100 km schaffen wollte. Dies gelang mir sehr gut. die ersten 25 km hatten alle eine 7 ganz vorne. Ich war zufrieden, meine Uhr (Dr. Wald) war auch zufrieden und Bommel war sowieso zufrieden, denn er sass ja auf dem Tisch in seinem Sessel und schaute dem bunten Treiben vor ihm mit einem Lächeln im Gesicht zu.
Mit zunehmender Kilometerzahl nahm auch mein Temperaturempfinden im negativen Sinne zu. Lt. Dr. Wald war es im Minimum 24 Grad warm und in der Spitze weit über 30 Grad. Es gab an der Strecke einige viele schattenlose Stellen, wo die Sonne bedingungslos knallte.Jetzt tauchten auch immer mehr Kilometer mit einer 8 vorne auf, ich wurde also immer langsamer. Trotz der kleinen gefüllten Flasche, die ich jetzt ständig bei mir trug, konnte ich das Durstgefühl NICHT mehr loswerden. Auch die Essens- und Trinkpausen nach jeder Runde wurden immer länger. Dann fing auch noch der Magen an sich zu beschweren. Ich musste zweimal für mehrere Minuten dem Dixie einen Besuch abstatten. Ich hatte keine Magenschmerzen, nur das Rumoren störte beim Laufen. Als ich dann aber auch noch in dem, SEHR GUT mit Grobholzspänen präparierten, schlammigen Abschnitt zweimal über meine eigenen Füsse stolperte, wurde der Gedanke an Abschluss des Laufes immer grösser. Hintergedanke war auch, dass ich ja am Montag nach dem Lauf bei einem neuen Arbeitgeber beginnen wollte. Hätte ich in meinem langsamen Geschlurfe so weitergemacht, wäre ich bis weit in die Nacht unterwegs gewesen, um die 100 Km vollzumachen. Oder ich wäre noch richtig hingeflogen und hätte mir vielleicht was Ernsteres eingefangen (Knochenbruch). Ausreden habe ich sehr viele gefunden, also brauchte ich nur noch aufhören mit der Lauferei.
ICH TAT ES!!!
Als ich die 60 Km in der Uhr, bzw. im Körper hatte, drückte ich die Stopptaste. Ich muss auch ehrlich zugeben, ich war noch nicht mal richtig traurig, dass ich aufhörte.
Wir gingen dann noch zum neben dem Sportplatz stehenden Restaurant und futterten ganz genüsslich ein gesundes Salatabendbrot und schlürften jeder ein alkoholfreies Hefeweizen. Sigrid kam dann noch mal an unseren Tisch und wir schwatzten nochmal ausgiebig.
Einen RIESENRESPEKT geht an sie, dass sie sich immer wieder selbst motivierte, nochmal auf die Strecke zu gehen. Eine saustarke Leistung hat sie da abgeliefert. Klasse !!!
Mit supervollen Bäuchen räumten wir dann noch unseren Tisch ab und verstauten alles im Auto und fuhren die 25 Km zurück zum Hotel, um die Nachtruhe in Angriff zu nehmen. Es gelang uns sehr gut. :-):-):-)
Am Sonntagmorgen machten wir dann im Hotel ausgiebig Frühstück und auch ich konnte die vorhandenen sehr guten Futterteile geniessen, es stand ja kein Lauf auf dem Plan. Dann packten wir unser Auto und fuhren, nein noch nicht nach Hause, sondern nochmal nach Dettenhausen, um das Ende des Laufes live mitzuerleben. Wahnsinn, was da manche Menschen noch leisteten, erwähnen möchte ich:
meine Frau, neun Runden mit knapp 15 Km
Edda Bauer, am Sonntag 80 Jahre geworden, feiert sie ihren Geburtstag auf der Laufstrecke und schenkt sich selber 114 Km
Katrin Ochs, beste Frau mit 206 Km
Jürgen Klopfer, bester Mann und Sieger der Gesamtwertung mit 215 Km
Gruss Stefan
PS: Vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen Dank an meine Frau für den sehr reich gedeckten Tisch, das immer wiederkehrende Auffüllen meiner kleinen Flaschen, das Ablegen der vollen Flaschen im Kühlwasser, das Einkaufen von Melone, Cola und Apfelschorle im naheliegenden EDEKA und das Fahren der vielen Kilometer unseres Auto`s.