Laufbegleiter beim Projekt: "Challenge 120" von Jonas Deichmann
Verfasst: 03.08.2024, 05:30
Challenge 120 - Tag 85, 01.08.2024
Jonas Deichmann ist ein deutscher Extrem-/Ausdauersportler - Er hat schon viele
Extremradfahrten (u.a. Trans America Twice)absolviert und hält einige Weltrekorde mit
dem Rad bzw. beim Triathlon.
Seit 9.Mai ist Er dabei einen neuen Weltrekord aufzustellen: An 120 Tagen jeweils eine
Langdistanz beim Triathlon (3,8Km Schwimmen, 180Km Radfahren und anschließend
einen Marathonlauf - das Ganze täglich neu) - Er wäre damit am 5.September fertig und
hätte den alten WR (105Tage lang) klar überboten. Am 85. Tag, den 01.08.2024 begleitete
ich Ihn beim MA - natürlich auf der original MA-Strecke des DATEV-Challenge in Roth. Auch
sonst ist die Strecke nahezu identisch, v.a. die Radstrecke (2Runden), die Schwimmstrecke
kann Er nicht nutzen, da original im abgesperrten RMD-Kanal geschwommen wird, in ihm
ist Schwimmen üblicherweise streng verboten, hier weicht er auf eine vermessene Route
im benachbarten Rothsee aus. An der Laufstrecke weicht nur der Start geringfügig ab, da
die Wechselzone (vom Rad zum Laufen) außerhalb der Großveranstaltung nicht existiert.
Hier wird am Festplatz in Roth gestartet, was gewährleistet das die Streckenlänge (ganz
genau vermessen, sonst wäre der Rekord nix wert) entsprechend lang ist.
Ich habe von diesem außerordentlichen Projekt schon mehrfach gelesen - u.a. in der
Lokalzeitung, die ausführlich darüber berichtet. Auch ein mir bekannter Reporter ist
zum "Jonas-Deichmann"- Fan mutiert und hat Ihn schon gelegentlich bei seiner Schwimm-
runde begleitet. Mein Plan war auch Ihn irgendwann mal beim abschließenden Marathonlauf
zu begleiten - da traf es sich gut, als ich von einer Ausschreibung auf der Seite des MC100-
Club las. Michael Kiene hat sie eingestellt und damit den Lauf zu einem offiziellen Marathon
gemacht (vermessen ist die Strecke ja ausführlich) - Er schrieb:
Seit dem 9. Mai absolviert Jonas Deichmann täglich eine Triathlon Langdistanz in Roth.
Sein Ziel sind 120 Langdistanzen in 120 Tagen, was auch ein neuer Weltrekord wäre.
Am 1. August (bei seiner 85st Langdistanz in Folge) wollen wir Jonas in Form eines
Gruppenlaufes bei dem Marathon begleiten.
Das lies ich mir natürlich nicht entgehen und ich meldete mich sofort an - letztendlich
waren 9Teilnehmer vor Ort um dabei zu sein. Doch Jonas wird praktisch täglich
mehrfach begleitet, z.T. machen welche eine komplette Langdistanz einmalig oder
auch mehrmals mit - oftmals wird Er für einzelne Disziplinen begleitet, vor allem beim
Laufen.
Als ich nun ca. eine Stunde vorm geschätzten Laufstart mein Auto aus der Garage fuhr
(ich wohne nur 18Km entfernt) begann gerade ein vorausgesagter Gewitterregen
niederzuprasseln: "na das kann was werden" - dachte ich mir, aber wer weiß schon wie
das in Roth aussieht?
Kurze Zeit später in Roth war es noch trocken, doch das Unwetter kündigte sich zumindest
schon an. Während wir auf dem Parkplatz uns trafen und warteten, fing es an heftig zu
regnen... aber es hielt sich noch in Grenzen und war dann auch bald wieder vorbei. Den
Jonas erwischte es wohl mehr oder weniger gerade auf der Radstrecke - per Tracker kann
man Ihn verfolgen. So war uns klar das dauert noch etwas länger bis Er zum Wechsel kommt.
Die Regeln zum Lauf waren übrigens klar - Jonas möchte nicht das Er oder seine Helfer/
Betreuer irgendwie behindert werden und auch die Laufgruppe die Ihn begleitet soll
hinter Ihm laufen oder nur kurz vor Ihm (in seiner Nähe). Für die Verpflegung hatte
Jede(r) selbst zu sorgen - mit einer Ausnahme, die jedoch nicht vorher bekannt war.
Anwohner die an der Strecke wohnen (ca. Km30) bauen seit Jonas (samt Begleiter)
unterwegs sind täglich einen kleinen VP in Eigenregie auf - was für eine Begeisterung,
als wir dort ankamen und das Engagment wird entsprechend gewürdigt - auch ich
habe mich gerne dort bedient und Ihnen meinen Dank bekundet!!!
Gegen 16:30 Uhr trifft Jonas samt Begleittross am Parkplatz ein - Er meint das Radfahren
war heute recht zäh (auch dem Wetter geschuldet), dann verschwindet Er gleich nebenan
ins Challenge-Büro wo Er seinen "Espresso Doppio" trinkt - als Er wieder rüberkommt
ist Er erstaunt wie Viele Ihn heute beim Marathon unterstützen. Er checkt noch ein wenig
die Ausrüstung der Begleiträder und holt noch zusätzliche Verpflegung aus dem Transporter -
mit "Challenge 120 - Team Jonas Deichmann" beschriftet. Dann ein Zeichen es kann losgehen,
da ist es bereits 16:50Uhr... die ersten Meter sind mir noch unbekannt (verlagerter Start)...
dann kenne ich die Strecke bereits sehr gut - bin schon ca 15x in einer Staffel beim Challenge
Roth den MA gelaufen. Es geht raus aus Roth und in einem Anstieg zum Gewerbegebiet an
der Lände (Hafenareal um den RMD-Kanal) hoch, dann wird am Kanal entlang Richtung
Süden gelaufen, Kehre an der Schleuse bei Haimpfarrich, zurück zur Lände Roth und
weiter am Kanal nach Norden bis zur Schleuse Schwanstetten, wiederum Kehre bis
zur Lände Roth. Es geht wieder abwärts nach Roth, mit einem kleinen 1,5Km Bypass
nach Roth, durch die Innenstadt und ins ca 4Km entfernte Büchenbach (mit Anstieg),
einen Schleife um den Dorfweiher und zurück nach Roth, wo wir dann auf den Festplatz
ohne Stadion laufen (es wird immer nur für den Challenge aufgebaut). Doch gerade
steht nebenan ein großes Bierzelt, da in Roth am Wochenende Kirchweih gefeiert wird.
Das zur Laufstrecke - zum Wetter: die Bewölkung hielt sich stabil - kaum Regen und
gegenüber der Vortage hatte es merklich (5-8Grad) abgekühlt. Da kann man nun
wirklich nicht meckern... fast ideale Bedingungen!
Zum Renntempo - hier und heute ist natürlich nicht meine Pace gefragt - wir Alle
orientieren uns an das Tempo von Jonas. Es gibt auch feste Stopps die wohl täglich
so eingehalten werden: Km25 (hier wechselt Er oft seine Schuhe - macht Er heute
schon etwas früher), Km30 (der Anwohner-VP). Spontan gibt es heute noch eine kurze
Unterbrechung, wir Mitläufer verabreden uns 3Km vorm Ziel in unter einer längeren
Brücke - es dämmert schon gewaltig, vorher und nachher eine Straßenlampe, wir stehen
in der dunklen Unterführung .... haben uns kurz "weggestohlen" - Jonas kommt nach,
als Er an uns vorbeiläuft bekommt Er eine vielstimmige "La-Ola-Welle"... überrascht
grinst Er sich einen!
Lange Zeit wird "so in etwa" eine 6:30er Pace gelaufen, später etwas langsamer -
auch bedingt durch die kurzen Pausen - das bedeutet für mich ich kann mich immer
wieder mal mit anderen Läufern unterhalten. Mit Michael, der ja mit seiner Aus-
schreibung dafür sorgte das ich genau hier und heute mitlaufe, mit manch Anderen
aus der MC100-Truppe (z.B. Jürgen Klopfer - Er läuft im Herbst den Spartathlon und
ich werde Ihn bei weiteren Läufen noch oft sehen). Sehr ausgiebig unterhalte ich mich
mit einem Begleitradfahrer, der nicht zum Tross von Jonas gehört, Er ist vom Team
Challenge Roth und ist dort seit fast 30 Jahren engagiert. Er arbeitet noch als Zusteller
bei der Post und nach Feierabend ist Er eben für 120 Tage bei diesen Projekt dabei,
begleitet jeweils den Marathon. Selbst war Er früher auch Läufer und ist gelegentlich
auch mal 100Km gelaufen - Knieprobleme haben seine "Laufkarriere" beendet, aber
Fahrradfahren geht noch ganz gut. Von Ihm erfahre ich so manche Anekdote um den
Challenge Roth und dieses Projekt hier - im Gegenzug frägt Er mich ein wenig aus über
Läufe die ich schon so gemacht habe, was ich noch so plane... und über den MC100.
Das Michael bereits weit über 1.100 MA/Ultras gelaufen ist beeindruckt Ihn natürlich.
Er erzählt mir auch das wir bei Km35 und 36 vor und nach der Weiherschleife in
Büchenbach bei einem Kollegen von mir vorbeilaufen werden, Er kennt Ihn recht
gut und meint Er steht fast täglich vorm Haus und beobachtet das Spektakel wenn
die Läufertruppe vorbei kommt, gelegentlich hat Er auch ein paar Bierchen parat.
Als wir vorbeikommen ist der Kollege mit seiner Frau auch da, nur Bierchen hat Er
grade nicht da... das holt Er aber nach als wir auf dem Rückweg sind - so bekomme
ich ein herrlich kühles, alkoholfreies Bier bei Km36 ... was ein Service!
Weiterhin verfolge ich eine intensive Unterhaltung von Jonas mit einer Mitläuferin,
es geht um die etwas "konstruierten Dopingvorwürfe des BR" zum diesjährigen
Challenge, Sie ist wohl aus der Medienbranche und erzählt wie "heutzutage sowas
konstruiert/aufgebaut wird" - die umstrittene Umfrage dazu sein wohl bewusst so
gestaltet gewesen das "man auf jeden Fall medientechnisch daraus Kapital schlagen
könne" - klar hatte Jonas dazu seine Meinung!
Zudem konnte ich auch persönlich einige Worte mit Ihm wechseln, Er wirkt auf mich
sehr sympathisch und geerdet, trotz dem ganzen Wirbel um Ihn... den Er aber auch
ganz bewusst fördert (Instagram-Kanal, Facebook und YouTube-Videos). Für mich
ist nicht nur diese außerordentliche körperliche Leistung beeindruckend - nun ja man
hat sie... oder eben nicht. Diese mentale Kraft sowas durchzuziehen, Tag für Tag
sich zu solchen Leistungen zu motivieren... auch an einem "schlechten Tag" sich
dieser fast unmenschlichen Aufgabe zu stellen - das finde ich schon sehr, sehr intensiv.
Das liegt aber wohl auch daran, das ich das an mir... auf einen viel geringeren Niveau
kenne. Ohne diese Gabe könnte auch ich mein Laufpensum und die vielen Wettkämpfe
nicht bewältigen - wie gesagt da ist der Jonas noch mal ein ganz anderes Kaliber - so
empfinde ich das als ich mich mit Ihm unterhalten habe. Als wir dann am Zieltor
angekommen sind, läuft Er durchs Band, viele Kameras/Handys filmen mit, Er gibt ein
kurzes Statement ab: so ungefähr, Schwimmen war okay, Radfahren war heute sehr
zähe Geschichte, dafür machte der Marathon mit großer Truppe heute ganz besonderen
Spaß... noch einige Worte mehr. Seine Start-Nr. (angepasst an den jeweiligen Tag) heute
die "85" verschenkt Er an einen Mitläufer, der hier und heute seinen 100. Marathon
gelaufen ist. Dann verabschiedet Jonas sich - ich klatsche Ihn noch ab. Er muss sofort
in sein Quartier gefahren werden zum Abendessen - täglich braucht Er ca. 10.000
Kalorien um nicht in ein Defizit zu kommen, Massage, Erholung und viel Schlaf ist
bis morgen Früh angesagt, wenn es dann wieder zur Schwimmrunde (3,8Km) geht.
Auch für mich geht es ganz fix weiter - ich verabschiede und bedanke mich bei der
MC100-Truppe, springe ins Auto um schnell nach Hause zu kommen. Es reicht gerade
noch zum Duschen, Essen packe ich mir ein - fahre zur Nachtschicht nach Nürnberg,
auf die Minute pünktlich erreiche ich den Eingang. Was für ein tolles Erlebnis das heute
für mich war - ich wünsche Jonas Deichmann alles erdenklich Gute für seine weiteren
35 Langdistanzen.
Möge sein Feuer weiter brennen - Jonas, Keep The Fire Burning
Gruß Roland
Zu den Fotos:
1. Hauptdarsteller des Challenge120-Projekt: Jonas Deichmann
2. Sein Triathlonmaschine am Projekt-Transporter
3. Im Challenge-Büro nebenan genehmigt sich Jonas Deichmann einen Espresso Doppio
Jonas Deichmann ist ein deutscher Extrem-/Ausdauersportler - Er hat schon viele
Extremradfahrten (u.a. Trans America Twice)absolviert und hält einige Weltrekorde mit
dem Rad bzw. beim Triathlon.
Seit 9.Mai ist Er dabei einen neuen Weltrekord aufzustellen: An 120 Tagen jeweils eine
Langdistanz beim Triathlon (3,8Km Schwimmen, 180Km Radfahren und anschließend
einen Marathonlauf - das Ganze täglich neu) - Er wäre damit am 5.September fertig und
hätte den alten WR (105Tage lang) klar überboten. Am 85. Tag, den 01.08.2024 begleitete
ich Ihn beim MA - natürlich auf der original MA-Strecke des DATEV-Challenge in Roth. Auch
sonst ist die Strecke nahezu identisch, v.a. die Radstrecke (2Runden), die Schwimmstrecke
kann Er nicht nutzen, da original im abgesperrten RMD-Kanal geschwommen wird, in ihm
ist Schwimmen üblicherweise streng verboten, hier weicht er auf eine vermessene Route
im benachbarten Rothsee aus. An der Laufstrecke weicht nur der Start geringfügig ab, da
die Wechselzone (vom Rad zum Laufen) außerhalb der Großveranstaltung nicht existiert.
Hier wird am Festplatz in Roth gestartet, was gewährleistet das die Streckenlänge (ganz
genau vermessen, sonst wäre der Rekord nix wert) entsprechend lang ist.
Ich habe von diesem außerordentlichen Projekt schon mehrfach gelesen - u.a. in der
Lokalzeitung, die ausführlich darüber berichtet. Auch ein mir bekannter Reporter ist
zum "Jonas-Deichmann"- Fan mutiert und hat Ihn schon gelegentlich bei seiner Schwimm-
runde begleitet. Mein Plan war auch Ihn irgendwann mal beim abschließenden Marathonlauf
zu begleiten - da traf es sich gut, als ich von einer Ausschreibung auf der Seite des MC100-
Club las. Michael Kiene hat sie eingestellt und damit den Lauf zu einem offiziellen Marathon
gemacht (vermessen ist die Strecke ja ausführlich) - Er schrieb:
Seit dem 9. Mai absolviert Jonas Deichmann täglich eine Triathlon Langdistanz in Roth.
Sein Ziel sind 120 Langdistanzen in 120 Tagen, was auch ein neuer Weltrekord wäre.
Am 1. August (bei seiner 85st Langdistanz in Folge) wollen wir Jonas in Form eines
Gruppenlaufes bei dem Marathon begleiten.
Das lies ich mir natürlich nicht entgehen und ich meldete mich sofort an - letztendlich
waren 9Teilnehmer vor Ort um dabei zu sein. Doch Jonas wird praktisch täglich
mehrfach begleitet, z.T. machen welche eine komplette Langdistanz einmalig oder
auch mehrmals mit - oftmals wird Er für einzelne Disziplinen begleitet, vor allem beim
Laufen.
Als ich nun ca. eine Stunde vorm geschätzten Laufstart mein Auto aus der Garage fuhr
(ich wohne nur 18Km entfernt) begann gerade ein vorausgesagter Gewitterregen
niederzuprasseln: "na das kann was werden" - dachte ich mir, aber wer weiß schon wie
das in Roth aussieht?
Kurze Zeit später in Roth war es noch trocken, doch das Unwetter kündigte sich zumindest
schon an. Während wir auf dem Parkplatz uns trafen und warteten, fing es an heftig zu
regnen... aber es hielt sich noch in Grenzen und war dann auch bald wieder vorbei. Den
Jonas erwischte es wohl mehr oder weniger gerade auf der Radstrecke - per Tracker kann
man Ihn verfolgen. So war uns klar das dauert noch etwas länger bis Er zum Wechsel kommt.
Die Regeln zum Lauf waren übrigens klar - Jonas möchte nicht das Er oder seine Helfer/
Betreuer irgendwie behindert werden und auch die Laufgruppe die Ihn begleitet soll
hinter Ihm laufen oder nur kurz vor Ihm (in seiner Nähe). Für die Verpflegung hatte
Jede(r) selbst zu sorgen - mit einer Ausnahme, die jedoch nicht vorher bekannt war.
Anwohner die an der Strecke wohnen (ca. Km30) bauen seit Jonas (samt Begleiter)
unterwegs sind täglich einen kleinen VP in Eigenregie auf - was für eine Begeisterung,
als wir dort ankamen und das Engagment wird entsprechend gewürdigt - auch ich
habe mich gerne dort bedient und Ihnen meinen Dank bekundet!!!
Gegen 16:30 Uhr trifft Jonas samt Begleittross am Parkplatz ein - Er meint das Radfahren
war heute recht zäh (auch dem Wetter geschuldet), dann verschwindet Er gleich nebenan
ins Challenge-Büro wo Er seinen "Espresso Doppio" trinkt - als Er wieder rüberkommt
ist Er erstaunt wie Viele Ihn heute beim Marathon unterstützen. Er checkt noch ein wenig
die Ausrüstung der Begleiträder und holt noch zusätzliche Verpflegung aus dem Transporter -
mit "Challenge 120 - Team Jonas Deichmann" beschriftet. Dann ein Zeichen es kann losgehen,
da ist es bereits 16:50Uhr... die ersten Meter sind mir noch unbekannt (verlagerter Start)...
dann kenne ich die Strecke bereits sehr gut - bin schon ca 15x in einer Staffel beim Challenge
Roth den MA gelaufen. Es geht raus aus Roth und in einem Anstieg zum Gewerbegebiet an
der Lände (Hafenareal um den RMD-Kanal) hoch, dann wird am Kanal entlang Richtung
Süden gelaufen, Kehre an der Schleuse bei Haimpfarrich, zurück zur Lände Roth und
weiter am Kanal nach Norden bis zur Schleuse Schwanstetten, wiederum Kehre bis
zur Lände Roth. Es geht wieder abwärts nach Roth, mit einem kleinen 1,5Km Bypass
nach Roth, durch die Innenstadt und ins ca 4Km entfernte Büchenbach (mit Anstieg),
einen Schleife um den Dorfweiher und zurück nach Roth, wo wir dann auf den Festplatz
ohne Stadion laufen (es wird immer nur für den Challenge aufgebaut). Doch gerade
steht nebenan ein großes Bierzelt, da in Roth am Wochenende Kirchweih gefeiert wird.
Das zur Laufstrecke - zum Wetter: die Bewölkung hielt sich stabil - kaum Regen und
gegenüber der Vortage hatte es merklich (5-8Grad) abgekühlt. Da kann man nun
wirklich nicht meckern... fast ideale Bedingungen!
Zum Renntempo - hier und heute ist natürlich nicht meine Pace gefragt - wir Alle
orientieren uns an das Tempo von Jonas. Es gibt auch feste Stopps die wohl täglich
so eingehalten werden: Km25 (hier wechselt Er oft seine Schuhe - macht Er heute
schon etwas früher), Km30 (der Anwohner-VP). Spontan gibt es heute noch eine kurze
Unterbrechung, wir Mitläufer verabreden uns 3Km vorm Ziel in unter einer längeren
Brücke - es dämmert schon gewaltig, vorher und nachher eine Straßenlampe, wir stehen
in der dunklen Unterführung .... haben uns kurz "weggestohlen" - Jonas kommt nach,
als Er an uns vorbeiläuft bekommt Er eine vielstimmige "La-Ola-Welle"... überrascht
grinst Er sich einen!
Lange Zeit wird "so in etwa" eine 6:30er Pace gelaufen, später etwas langsamer -
auch bedingt durch die kurzen Pausen - das bedeutet für mich ich kann mich immer
wieder mal mit anderen Läufern unterhalten. Mit Michael, der ja mit seiner Aus-
schreibung dafür sorgte das ich genau hier und heute mitlaufe, mit manch Anderen
aus der MC100-Truppe (z.B. Jürgen Klopfer - Er läuft im Herbst den Spartathlon und
ich werde Ihn bei weiteren Läufen noch oft sehen). Sehr ausgiebig unterhalte ich mich
mit einem Begleitradfahrer, der nicht zum Tross von Jonas gehört, Er ist vom Team
Challenge Roth und ist dort seit fast 30 Jahren engagiert. Er arbeitet noch als Zusteller
bei der Post und nach Feierabend ist Er eben für 120 Tage bei diesen Projekt dabei,
begleitet jeweils den Marathon. Selbst war Er früher auch Läufer und ist gelegentlich
auch mal 100Km gelaufen - Knieprobleme haben seine "Laufkarriere" beendet, aber
Fahrradfahren geht noch ganz gut. Von Ihm erfahre ich so manche Anekdote um den
Challenge Roth und dieses Projekt hier - im Gegenzug frägt Er mich ein wenig aus über
Läufe die ich schon so gemacht habe, was ich noch so plane... und über den MC100.
Das Michael bereits weit über 1.100 MA/Ultras gelaufen ist beeindruckt Ihn natürlich.
Er erzählt mir auch das wir bei Km35 und 36 vor und nach der Weiherschleife in
Büchenbach bei einem Kollegen von mir vorbeilaufen werden, Er kennt Ihn recht
gut und meint Er steht fast täglich vorm Haus und beobachtet das Spektakel wenn
die Läufertruppe vorbei kommt, gelegentlich hat Er auch ein paar Bierchen parat.
Als wir vorbeikommen ist der Kollege mit seiner Frau auch da, nur Bierchen hat Er
grade nicht da... das holt Er aber nach als wir auf dem Rückweg sind - so bekomme
ich ein herrlich kühles, alkoholfreies Bier bei Km36 ... was ein Service!
Weiterhin verfolge ich eine intensive Unterhaltung von Jonas mit einer Mitläuferin,
es geht um die etwas "konstruierten Dopingvorwürfe des BR" zum diesjährigen
Challenge, Sie ist wohl aus der Medienbranche und erzählt wie "heutzutage sowas
konstruiert/aufgebaut wird" - die umstrittene Umfrage dazu sein wohl bewusst so
gestaltet gewesen das "man auf jeden Fall medientechnisch daraus Kapital schlagen
könne" - klar hatte Jonas dazu seine Meinung!
Zudem konnte ich auch persönlich einige Worte mit Ihm wechseln, Er wirkt auf mich
sehr sympathisch und geerdet, trotz dem ganzen Wirbel um Ihn... den Er aber auch
ganz bewusst fördert (Instagram-Kanal, Facebook und YouTube-Videos). Für mich
ist nicht nur diese außerordentliche körperliche Leistung beeindruckend - nun ja man
hat sie... oder eben nicht. Diese mentale Kraft sowas durchzuziehen, Tag für Tag
sich zu solchen Leistungen zu motivieren... auch an einem "schlechten Tag" sich
dieser fast unmenschlichen Aufgabe zu stellen - das finde ich schon sehr, sehr intensiv.
Das liegt aber wohl auch daran, das ich das an mir... auf einen viel geringeren Niveau
kenne. Ohne diese Gabe könnte auch ich mein Laufpensum und die vielen Wettkämpfe
nicht bewältigen - wie gesagt da ist der Jonas noch mal ein ganz anderes Kaliber - so
empfinde ich das als ich mich mit Ihm unterhalten habe. Als wir dann am Zieltor
angekommen sind, läuft Er durchs Band, viele Kameras/Handys filmen mit, Er gibt ein
kurzes Statement ab: so ungefähr, Schwimmen war okay, Radfahren war heute sehr
zähe Geschichte, dafür machte der Marathon mit großer Truppe heute ganz besonderen
Spaß... noch einige Worte mehr. Seine Start-Nr. (angepasst an den jeweiligen Tag) heute
die "85" verschenkt Er an einen Mitläufer, der hier und heute seinen 100. Marathon
gelaufen ist. Dann verabschiedet Jonas sich - ich klatsche Ihn noch ab. Er muss sofort
in sein Quartier gefahren werden zum Abendessen - täglich braucht Er ca. 10.000
Kalorien um nicht in ein Defizit zu kommen, Massage, Erholung und viel Schlaf ist
bis morgen Früh angesagt, wenn es dann wieder zur Schwimmrunde (3,8Km) geht.
Auch für mich geht es ganz fix weiter - ich verabschiede und bedanke mich bei der
MC100-Truppe, springe ins Auto um schnell nach Hause zu kommen. Es reicht gerade
noch zum Duschen, Essen packe ich mir ein - fahre zur Nachtschicht nach Nürnberg,
auf die Minute pünktlich erreiche ich den Eingang. Was für ein tolles Erlebnis das heute
für mich war - ich wünsche Jonas Deichmann alles erdenklich Gute für seine weiteren
35 Langdistanzen.
Möge sein Feuer weiter brennen - Jonas, Keep The Fire Burning
Gruß Roland
Zu den Fotos:
1. Hauptdarsteller des Challenge120-Projekt: Jonas Deichmann
2. Sein Triathlonmaschine am Projekt-Transporter
3. Im Challenge-Büro nebenan genehmigt sich Jonas Deichmann einen Espresso Doppio