d'Oma joggt hat geschrieben: 05.01.2025, 16:04Du hast so viel Geduld, viel mehr als ich. [...]
Aber den Traum 5 km durchlaufen zu können habe ich noch immer und fange immer wieder neu an.
Eventuell sehen wir uns ja mal beim MüMa - du laufend - ich an der HM Verpflegungsstelle
Hallo Anke,
mit Geduld hat das eher weniger zu tun. Ich gehöre eher zu den ungeduldigen Menschen. Furcht spielt eine Rolle, ein starker Antrieb natürlich und eine reichliche Portion Leidensfähigkeit. Letzteres muss jeder haben, der in seinem Leben all das gelaufen ist, was in meinem Laufbuch steht. Und um dorthin zu gelangen, ist hohe Motivation sicher förderlich. Das mit der Furcht ergibt sich aus diversen, über die Jahre beobachteten Alterungsverläufen, bei Läufern, die ich kannte, aber auch bei "normalen", kaum laufenden Menschen. Was ich fürchte ist die Abwärtsspirale. Während die Zahl der Lebensjahre zunimmt, nimmt die Leistungsfähigkeit ab. Das ist der übliche Verlauf eines Menschenlebens, nicht aufhaltbar, kann eventuell hinaus gezögert werden. Das ist in Ordnung und in Würde altern bedeutet auch, den eigenen Verfall zu akzeptieren und mit wachsenden Restriktionen umgehen zu lernen. Die Abwärtsspirale ist dagegen ein höchst teuflischer Prozess, der aus dem eigenen Fühlen entspringt und in falsche Denkweisen mündet. Tut was weh, meint man sich schonen zu müssen. Was im akuten Zustand einer Verletzung regelmäßig korrekt ist. Danach jedoch zwickt es da und dort immer noch, wenn man die Belastung wieder hochfährt. Und da kommt man an den Scheideweg: Wer sich dann weitere Schonung auferlegt, begibt sich auf die erste Windung abwärts. Noch mehr Verlust an Beweglichkeit, bei versuchter Wiederaufnahme des Trainings wieder "Beschwerden", vielleicht sogar mehr ...
Ich will da nicht missverstanden werden: Eine Verletzung muss soweit abheilen, dass die betroffenen Körperstruktur wieder ausreichend belastbar ist. Es kann schon sein, dass man zu früh wieder anfängt, vielleicht auch zu forsch steigert. Okay, dann heißt es eben noch die eine oder andere Woche Pause/Schonung anhängen. Den richtigen Zeitpunkt abzuschätzen ist umso schwieriger, je weniger du bei so einer Entscheidung mit ärztlichem Rat begleitet bist. Doch selbst dann kann der Wiederbeginn in die Hose gehen, das habe ich vor nicht allzu langer Zeit erleben müssen und noch mal vier Wochen Laufpause draufgesattelt.
Wie dem auch sei: Dir, liebe Anke, wünsche ich für dein Projekt "5 km Laufen", dass es dir irgendwann in diesem Jahr gelingen möge!!!
Ach ja, das noch nebenbei: Beim MüMa werden wir uns wohl kaum noch sehen, was an meinen geänderten Laufgewohnheiten liegt. Durch die Möglichkeit an Läufen von Veranstaltern, die dem 100 Marathon Club nahestehen oder dort Mitglied sind, teilnehmen zu können, verzichte ich in der Regel auf weite Fahrten zu Marathons. Natürlich gibt's Ausnahmen, wenn ich im "Marathongebiet" ohnehin einen Termin wahrnehmen muss, wenn ich damit eine Urlaubsreise verbinden kann oder, wenn die Veranstaltung über viele Jahre schon als "Sehnsuchtslauf" durch meinen Kopf geistert.
Alles Gute
Gruß Udo