Mein erster Laufwettkampf [Wo bitte gehts zum Start?]
Verfasst: 02.04.2012, 13:04
Moin Community,
ich laufe jetzt seit einem knappen halben Jahr aktiv auf längere Distanzen. Ich trainiere in etwa 35km die Woche und habe mir jetzt mal überlegt, dass es eigentlich auch Sinn machen könnte, ein paar Wettkämpfe zu laufen, um mal realistische Einschätzungen meines Könnens zu bekommen!
Zuerst muss ich sagen, dass ich früher immer maximal 5km am Stück gelaufen bin und eigentlich auch nur aus abnehmtechnischen Gründen die Distanz erhöht habe. Das hat mir dann aber soviel Spaß gebracht, dass ich jetzt, obwohl ich mit meinem Gewicht vollkommen zufrieden bin, die Distanzen beibehalten habe. Also habe ich mich als ersten Wettkampf überhaupt an einem Halbmarathon [Halbmarathon durchs alte Land in Hamburg] teilzunehmen. Ich bin den Mittwoch (WK war am So.) davor das letzte mal 14km in moderatem Tempe gelaufen und habe danach meine Kräfte geschont!
Hier mal ein kleiner Bericht:
Lange vorher hab ich mir schon Gedanken gemacht, wie man am besten an so einen Wettkampf heran geht. Ich laufe normalerweise immer auf nüchternen Magen, also habe ich mir gedacht, ich fahre ganz gut mit dem alten Spruch: Never change a running System!
Meine längste Distanz im Training waren bis dato 18km, wobei ich mir gesagt habe, dass ich den Rest dann auch irgendwie schaffe! Also hieß es am Tag der Tage um 7 Uhr aufstehen, eine Tasse Kaffee und ab nach Hamburg. Startbeginn sollte um 10h sein. Ich war dann um 9 Uhr in Hamburg und ging zur Anmeldung. Dort musste ich erstmal feststellen, dass ich ja eine so brilliante Startnummer bekomme, die ich mir irgendwo festmachen musste. Also schweren Herzens durch mein Shirt gestochen und die anderen Läufer beneidet, die sich zu diesem Zweck ein Schlüsselband um den Bauch gebunden hatten, an dem sie die Nummer befestigt hatten. Egal .. Schwund ist immer! .. Dann dachte ich mir, dass ich so ca. 20 MInuten vor dem Start locker mit dem Warm Up beginne. Der Plan ging auch auf, nur leider war der Start irgendwie ein wenig unzureichend ausgeschildert, so dass ich, sowie einige andere Läufer Probleme hatten, ihn zu finden.
Was mir nebenbei auffiel .. außer mir und ein bis zwei anderen Teilnehmern (von ca. 290), liefen alle ohne Musik. Ich kam mir dezent vor wie ein Außenseiter und hatte kurzfristig Angst, dass sowas verboten ist. Oder wird sowas einfach nicht gerne gesehen? Ich konnte mir zumindest keinen Reim drauf machen, weil ich noch nie ohne Musik gelaufen bin. Man konnte mir also wohl schon ansehen, dass ich kaum Wettkampferfahrung hattte.
Als ich dann den Start gefunden hatte, dachte ich mir, dass es wohl egal ist wo ich mich hinstelle. Der nächste Fehler. Ich glaube ich stand zu weit hinten und verbrachte den ersten Kilometer damit, an diversen Leuten vorbei zu laufen. Das war vermutlich der anstrengendste Kilometer im ganzen Rennen!
Die Strecke an sich war sehr eben und ging über einen Deich bis zur Wendemarke und wieder zurück. Der Wind war auf dem Hinweg mäßig aber kam von vorne. Ich versuchte irgendwie nicht permanent im Windschatten (gibt es sowas beim Laufen?) meines Vordermannes zu laufen, um nicht gleich negativ aufzufallen. Das gestaltete sich zu Beginn des Rennens gar nicht so einfach, weil irgendeiner ja immer vor mir lief.
Ich lief mit meinem HTC Sensation XE, welches ich geschickt in meiner Gesäßtasche unterbringen konnte und welches mir sogar relativ genau (im vgl. zu den Streckenmarkierungen) die Durchschnittspace auf den Kilometer ansagen konnte. Ich pendelte auf dem Hinweg immer zwischen 4:15 und 4:30 min/km, wobei ich damit ich eigentlich ganz zufrieden war. Allerdings war ich nach 11km Gegenwind auch sehr froh die Wendemarke endlich zu erblicken.
Und dann gings ab!
Entweder aus jugendlichem Leichtsinn oder aufgrund des nun einsetzenden Rückenwindes, lief ich Zeiten zwischen 4:00 und 4:15 und wartete nur auf die Erschöpfung, die aufgenblicklich eintreten musste. Aber beflügelt von meiner Musik (ich verstehe immer noch nicht, warum das sonst keiner macht) und der Aussicht, meinen ersten HM zu beenden, lief ich weitere relativ gute Zeiten und arbeitete mich immer weitere an eine 4er Gruppe heran, die ich vor mir sehen konnte. Drei Kilometer vor Ende hatte ich sie dann einegeholt und zwei Kilometer vor Ende dann überholt. Die letzten 400m gingen um einen Sportplatz und ich konnte im Sprint noch einen Läufer kurz vorm Ziel hinter mir lassen (Ich hoffe mal sowas ist nicht verpöhnt?).
Das beste war dann die Zeit
1 Stunde 30 Minuten 28 Sekunden
Ich habe mich zuerst leicht geärgert, dass ich nur ein wenig schneller hätte laufen müssen um unter 1:30 zu bleiben, dann aber extrem gefreut, da ich mit so einer Zeit gar nicht gerechnet hatte. Insgesamt war ich auf Platz 31 von 290 und bei der Siegerehrung wurde ich mitmal aufgerufen, da ich in meiner Altersklasse sogar auf Platz 2 gelandet bin (komisches System, dass ich dafür belohnt werde, dass ich mit 24 Jahren langsamer laufe als Läufer über 30). Aber in Ordnung. Einem geschenkten Gaul und so.
Im Ziel hatte ich dann noch ein paar Läufer diskutieren hören, die sich über den Laufstil eines anderen beschwert hatte. "Er habe sich nicht überholen lassen etc." ... Ich denke zwar nicht dass es um mich ging aber trotzdem würde mich mal interessieren, was es so für "Netiquetten" beim Laufen gibt. Besonders lecker waren übrigens die Äpfel, die es im Ziel gab. Alleine dafür hat sich der Lauf gelohnt!
Meine weitere Wettkampfplanung sind ein 10km Lauf Ende Januar in Bremen und ein Halbmarathon Ende Juni in Cham (irgendwo in Oberbayern .. wenn ich schonmal im Urlaub da bin ... )
Dann soll es aber auch relativ zügig in Richtung Triathlon gehen, wo mein Problem allerdings ist, dass ich zwar anständig Laufen und Rennrad fahren kann .. momentan aber schwimme wie eine Bleiente (Mit sportlichem Brustschwimmen, werde ich wohl kaum unter einer Stunde Rückstand aus dem Wasser kriechen!)
Ich hoffe ich konnte den einen oder anderen Laufanfänger, der sich überlegt auch mal an einen Wettkampf teilzunehmen motvieren, sich anzumelden. Macht echt Spaß!
ich laufe jetzt seit einem knappen halben Jahr aktiv auf längere Distanzen. Ich trainiere in etwa 35km die Woche und habe mir jetzt mal überlegt, dass es eigentlich auch Sinn machen könnte, ein paar Wettkämpfe zu laufen, um mal realistische Einschätzungen meines Könnens zu bekommen!
Zuerst muss ich sagen, dass ich früher immer maximal 5km am Stück gelaufen bin und eigentlich auch nur aus abnehmtechnischen Gründen die Distanz erhöht habe. Das hat mir dann aber soviel Spaß gebracht, dass ich jetzt, obwohl ich mit meinem Gewicht vollkommen zufrieden bin, die Distanzen beibehalten habe. Also habe ich mich als ersten Wettkampf überhaupt an einem Halbmarathon [Halbmarathon durchs alte Land in Hamburg] teilzunehmen. Ich bin den Mittwoch (WK war am So.) davor das letzte mal 14km in moderatem Tempe gelaufen und habe danach meine Kräfte geschont!
Hier mal ein kleiner Bericht:
Lange vorher hab ich mir schon Gedanken gemacht, wie man am besten an so einen Wettkampf heran geht. Ich laufe normalerweise immer auf nüchternen Magen, also habe ich mir gedacht, ich fahre ganz gut mit dem alten Spruch: Never change a running System!
Meine längste Distanz im Training waren bis dato 18km, wobei ich mir gesagt habe, dass ich den Rest dann auch irgendwie schaffe! Also hieß es am Tag der Tage um 7 Uhr aufstehen, eine Tasse Kaffee und ab nach Hamburg. Startbeginn sollte um 10h sein. Ich war dann um 9 Uhr in Hamburg und ging zur Anmeldung. Dort musste ich erstmal feststellen, dass ich ja eine so brilliante Startnummer bekomme, die ich mir irgendwo festmachen musste. Also schweren Herzens durch mein Shirt gestochen und die anderen Läufer beneidet, die sich zu diesem Zweck ein Schlüsselband um den Bauch gebunden hatten, an dem sie die Nummer befestigt hatten. Egal .. Schwund ist immer! .. Dann dachte ich mir, dass ich so ca. 20 MInuten vor dem Start locker mit dem Warm Up beginne. Der Plan ging auch auf, nur leider war der Start irgendwie ein wenig unzureichend ausgeschildert, so dass ich, sowie einige andere Läufer Probleme hatten, ihn zu finden.
Was mir nebenbei auffiel .. außer mir und ein bis zwei anderen Teilnehmern (von ca. 290), liefen alle ohne Musik. Ich kam mir dezent vor wie ein Außenseiter und hatte kurzfristig Angst, dass sowas verboten ist. Oder wird sowas einfach nicht gerne gesehen? Ich konnte mir zumindest keinen Reim drauf machen, weil ich noch nie ohne Musik gelaufen bin. Man konnte mir also wohl schon ansehen, dass ich kaum Wettkampferfahrung hattte.
Als ich dann den Start gefunden hatte, dachte ich mir, dass es wohl egal ist wo ich mich hinstelle. Der nächste Fehler. Ich glaube ich stand zu weit hinten und verbrachte den ersten Kilometer damit, an diversen Leuten vorbei zu laufen. Das war vermutlich der anstrengendste Kilometer im ganzen Rennen!
Die Strecke an sich war sehr eben und ging über einen Deich bis zur Wendemarke und wieder zurück. Der Wind war auf dem Hinweg mäßig aber kam von vorne. Ich versuchte irgendwie nicht permanent im Windschatten (gibt es sowas beim Laufen?) meines Vordermannes zu laufen, um nicht gleich negativ aufzufallen. Das gestaltete sich zu Beginn des Rennens gar nicht so einfach, weil irgendeiner ja immer vor mir lief.
Ich lief mit meinem HTC Sensation XE, welches ich geschickt in meiner Gesäßtasche unterbringen konnte und welches mir sogar relativ genau (im vgl. zu den Streckenmarkierungen) die Durchschnittspace auf den Kilometer ansagen konnte. Ich pendelte auf dem Hinweg immer zwischen 4:15 und 4:30 min/km, wobei ich damit ich eigentlich ganz zufrieden war. Allerdings war ich nach 11km Gegenwind auch sehr froh die Wendemarke endlich zu erblicken.
Und dann gings ab!
Entweder aus jugendlichem Leichtsinn oder aufgrund des nun einsetzenden Rückenwindes, lief ich Zeiten zwischen 4:00 und 4:15 und wartete nur auf die Erschöpfung, die aufgenblicklich eintreten musste. Aber beflügelt von meiner Musik (ich verstehe immer noch nicht, warum das sonst keiner macht) und der Aussicht, meinen ersten HM zu beenden, lief ich weitere relativ gute Zeiten und arbeitete mich immer weitere an eine 4er Gruppe heran, die ich vor mir sehen konnte. Drei Kilometer vor Ende hatte ich sie dann einegeholt und zwei Kilometer vor Ende dann überholt. Die letzten 400m gingen um einen Sportplatz und ich konnte im Sprint noch einen Läufer kurz vorm Ziel hinter mir lassen (Ich hoffe mal sowas ist nicht verpöhnt?).
Das beste war dann die Zeit
1 Stunde 30 Minuten 28 Sekunden
Ich habe mich zuerst leicht geärgert, dass ich nur ein wenig schneller hätte laufen müssen um unter 1:30 zu bleiben, dann aber extrem gefreut, da ich mit so einer Zeit gar nicht gerechnet hatte. Insgesamt war ich auf Platz 31 von 290 und bei der Siegerehrung wurde ich mitmal aufgerufen, da ich in meiner Altersklasse sogar auf Platz 2 gelandet bin (komisches System, dass ich dafür belohnt werde, dass ich mit 24 Jahren langsamer laufe als Läufer über 30). Aber in Ordnung. Einem geschenkten Gaul und so.
Im Ziel hatte ich dann noch ein paar Läufer diskutieren hören, die sich über den Laufstil eines anderen beschwert hatte. "Er habe sich nicht überholen lassen etc." ... Ich denke zwar nicht dass es um mich ging aber trotzdem würde mich mal interessieren, was es so für "Netiquetten" beim Laufen gibt. Besonders lecker waren übrigens die Äpfel, die es im Ziel gab. Alleine dafür hat sich der Lauf gelohnt!
Meine weitere Wettkampfplanung sind ein 10km Lauf Ende Januar in Bremen und ein Halbmarathon Ende Juni in Cham (irgendwo in Oberbayern .. wenn ich schonmal im Urlaub da bin ... )
Dann soll es aber auch relativ zügig in Richtung Triathlon gehen, wo mein Problem allerdings ist, dass ich zwar anständig Laufen und Rennrad fahren kann .. momentan aber schwimme wie eine Bleiente (Mit sportlichem Brustschwimmen, werde ich wohl kaum unter einer Stunde Rückstand aus dem Wasser kriechen!)
Ich hoffe ich konnte den einen oder anderen Laufanfänger, der sich überlegt auch mal an einen Wettkampf teilzunehmen motvieren, sich anzumelden. Macht echt Spaß!