Karwendelmarsch - Warum die Oberschenkel glühen und nicht die Waden
Verfasst: 26.08.2012, 14:13
Ein schöner Lauf über 52 km mit 2300m hoch und runter über fast 4 Gipfel von Scharnitz nach Pertisau mit faszinierender Umgebung des Karwendelgebirges sollte es werden, aber unsere Rechnung haben wir ohne den Wettergott gemacht.
Pünktlich 5min vor dem Start 6:00h ein heftiger Platzregen. Die Temperatur lag bei ca. 15Grad.
So ging es den ersten Kilometer aus Scharnitz bevor es den ersten Stich hinauf ging. Es waren ca.400 Läufer und 1000 Wanderer am Start. Nach 10 km die erste Verpflegungsstation. Bis dahin hatten wir ca. 250 HM zurückgelegt. Nach weiteren 3km ging es zum Gipfel das Karwendelhaus den wir bei km 18 und einer Höhe von 1771m erreichten. Hier oben regnete es wieder stärker und der Wind erforderte das Anlegen der Armlinge, welche ich bis zum Ende anbehielt. Jetzt ging es ca. 8km den Berg hinunter auf einem Wanderweg aus Kies auf 1399m dem Ahornboden. Es lief sich wunderbar und die Anstregung des ersten Anstieges schienen fast vergessen. So jetzt hoch zur Falkenhütte auf 1848m. Der anfängliche Trailweg durch den Wald wurde wurde bald durch einen sich steil schlängelnden schmalen Weg abgelöst. An Laufen war hier schon lange nicht mehr zu denken und auch das "schnelle" Wandern zerrte an den Kräften. Oben angekommen und nach einer Stärkung freute ich mich sehr auf das Hinunterlaufen zur "Eng" auf 1227m. Doch was mich erwartete war ein Trailweg aus Steinen und rutschiger Erde, die für mich ein rundes Laufen unmöglich machten. So passierten mich mindestens 10 Läufer bis zur Engalm. Der nächste Anstieg ging zur Binsalm auf 1502m. Es wurde ein Teilstück aus Laufen und Gehen. Nach einer Stärkung sollte die schwierigste Bergaufpassage kommen auf 1756m in nur 2km. Man konnte eine sich schlängelnde Läuferschar sehen die sich durch das Karwendel kämpfte. Ich selber musste auch 2-3x das Wandern unterbrechen und meinen Puls etwas herunterfahren. Aber alles hat bekanntlich ein Ende und somit auch dieser Sch....berg. Jetzt gehts nur noch runter, diese Worte von unser Schloßlaufrunde vor mir sehend, bringen mir ein Lächeln ins Gesicht und lassen es sofort wieder absterben als ich meinen Durchschnittpace bis dahin sehe 8:35min/km. Um meine Wunschzeit von 7h zu erreichen lag ich somit 30s pro Km hinter Plan. Jetzt kam der für mich schwierigste Abstieg zur Gramaialm 1263m. Mit einer Mischung aus Angst und viel Respekt die durch immer wieder einsetzende Regenschauer unterstützt wurden, lief und rutschte ich mit nicht mehr nur glühenden sondern mittlerweile brennenden Oberschenkeln den Berg herunter. Ich brauche an dieser Stelle sicher nicht erwähnen, das ich mühsam erkämpfte Plätze gegenwehrlos wieder abgab. Meine Durchschnittspace verbesserte sich nicht großartig auf 8:15min/km bei erreichen der Falzturn Alm auf 1098m. Jetzt sollten die letzten 9km kommen. Der Weg wurde breiter, die Schwierigkeit ging gegen Null und über den wieder einsetzenden Regen konnte ich nur noch schmunzeln. Mein Tempo pendelte sich auf 5:10min ein. Einsam laufend sah ich plötzlich Evi von dem Türkeicamp an der Strecke stehen. Ein schnelles Bild und weiter. Und dann sah ich sie, eine ganze Gruppe von Gemsen, die einfach den Berg hinunter an mir spielerisch vorbei gegangen sind. Noch freudig überrascht von Evis anfeuern und durch einen Endorphinschub erhöhte ich weiter mein Tempo und lief die letzten 3km unter 4:45. Danke Hr. Mallmann für die Tempohärte. Endlich konnte ich mich revanchieren und lies alle Gemsen hinter mir. Nach 6:41h erreichte ich überglücklich und nicht nur mit feuchter Kleidung das Ziel. Irgendwie kam jetzt der Regen aus meinen Augen. 20 min später kam mein Freund Markus ins Ziel, dieser verfolgte auch die Strategie der Gämse. Da hab ich ja noch mal Glück gehabt. :-)
Ein kleiner Wermutstropfen bleibt, leider hat sich eine Lauffreundin einen Außenbandriss beim Herunterlaufen zugezogen.
LG Thomas
Pünktlich 5min vor dem Start 6:00h ein heftiger Platzregen. Die Temperatur lag bei ca. 15Grad.
So ging es den ersten Kilometer aus Scharnitz bevor es den ersten Stich hinauf ging. Es waren ca.400 Läufer und 1000 Wanderer am Start. Nach 10 km die erste Verpflegungsstation. Bis dahin hatten wir ca. 250 HM zurückgelegt. Nach weiteren 3km ging es zum Gipfel das Karwendelhaus den wir bei km 18 und einer Höhe von 1771m erreichten. Hier oben regnete es wieder stärker und der Wind erforderte das Anlegen der Armlinge, welche ich bis zum Ende anbehielt. Jetzt ging es ca. 8km den Berg hinunter auf einem Wanderweg aus Kies auf 1399m dem Ahornboden. Es lief sich wunderbar und die Anstregung des ersten Anstieges schienen fast vergessen. So jetzt hoch zur Falkenhütte auf 1848m. Der anfängliche Trailweg durch den Wald wurde wurde bald durch einen sich steil schlängelnden schmalen Weg abgelöst. An Laufen war hier schon lange nicht mehr zu denken und auch das "schnelle" Wandern zerrte an den Kräften. Oben angekommen und nach einer Stärkung freute ich mich sehr auf das Hinunterlaufen zur "Eng" auf 1227m. Doch was mich erwartete war ein Trailweg aus Steinen und rutschiger Erde, die für mich ein rundes Laufen unmöglich machten. So passierten mich mindestens 10 Läufer bis zur Engalm. Der nächste Anstieg ging zur Binsalm auf 1502m. Es wurde ein Teilstück aus Laufen und Gehen. Nach einer Stärkung sollte die schwierigste Bergaufpassage kommen auf 1756m in nur 2km. Man konnte eine sich schlängelnde Läuferschar sehen die sich durch das Karwendel kämpfte. Ich selber musste auch 2-3x das Wandern unterbrechen und meinen Puls etwas herunterfahren. Aber alles hat bekanntlich ein Ende und somit auch dieser Sch....berg. Jetzt gehts nur noch runter, diese Worte von unser Schloßlaufrunde vor mir sehend, bringen mir ein Lächeln ins Gesicht und lassen es sofort wieder absterben als ich meinen Durchschnittpace bis dahin sehe 8:35min/km. Um meine Wunschzeit von 7h zu erreichen lag ich somit 30s pro Km hinter Plan. Jetzt kam der für mich schwierigste Abstieg zur Gramaialm 1263m. Mit einer Mischung aus Angst und viel Respekt die durch immer wieder einsetzende Regenschauer unterstützt wurden, lief und rutschte ich mit nicht mehr nur glühenden sondern mittlerweile brennenden Oberschenkeln den Berg herunter. Ich brauche an dieser Stelle sicher nicht erwähnen, das ich mühsam erkämpfte Plätze gegenwehrlos wieder abgab. Meine Durchschnittspace verbesserte sich nicht großartig auf 8:15min/km bei erreichen der Falzturn Alm auf 1098m. Jetzt sollten die letzten 9km kommen. Der Weg wurde breiter, die Schwierigkeit ging gegen Null und über den wieder einsetzenden Regen konnte ich nur noch schmunzeln. Mein Tempo pendelte sich auf 5:10min ein. Einsam laufend sah ich plötzlich Evi von dem Türkeicamp an der Strecke stehen. Ein schnelles Bild und weiter. Und dann sah ich sie, eine ganze Gruppe von Gemsen, die einfach den Berg hinunter an mir spielerisch vorbei gegangen sind. Noch freudig überrascht von Evis anfeuern und durch einen Endorphinschub erhöhte ich weiter mein Tempo und lief die letzten 3km unter 4:45. Danke Hr. Mallmann für die Tempohärte. Endlich konnte ich mich revanchieren und lies alle Gemsen hinter mir. Nach 6:41h erreichte ich überglücklich und nicht nur mit feuchter Kleidung das Ziel. Irgendwie kam jetzt der Regen aus meinen Augen. 20 min später kam mein Freund Markus ins Ziel, dieser verfolgte auch die Strategie der Gämse. Da hab ich ja noch mal Glück gehabt. :-)
Ein kleiner Wermutstropfen bleibt, leider hat sich eine Lauffreundin einen Außenbandriss beim Herunterlaufen zugezogen.
LG Thomas