Ich bin ein Marathoni - Ein einmaliges Erlebnis
Verfasst: 29.04.2013, 17:33
Auch wenn es nicht zu meinen Stärken zählt Berichte zu schreiben wollte ich meine Eindrücke zu meinem ersten Marathon schriftlich festhalten.
Um eines vorweg zu nehmen: Es war einfach nur phantastisch!!!
Meine Geschichte übers Laufen begann vor fast exakt einem Jahr. Ich (M, 36 Jahre) habe von klein auf immer nur Fusball gespielt. Vor ca. 5 Jahren habe ich damit aufgehört und seitdem habe ich mir zwar immer mal vorgenommen zu laufen, aber nach ein paar Mal hörte das immer wieder auf. Vor einem Jahr wurde ich von einem Kollegen angesprochen, ob ich nicht beim 10 KM Engellauf mitlaufen würde. Dies wäre ein Lauf, bei dem der Erlös an bedürftige Kinder geht. Ich habe spontan zugesagt und ca. 4 Wochen vor dem Lauf (also im April 2012) habe ich dann wieder angefangen zu laufen.
Mein ersten Volkslauf (Zeit: 50:17) hat mir dann auch so gut gefallen, daß ich diesmal dran geblieben bin. Im Sommer stand dann erneut ein 10 KM Lauf (Zeit: 47:30) an, bei dem einige Arbeitskollegen mitgelaufen sind.
Und irgendwann im Sommer habe ich dann zu meiner Frau gesagt, daß ich versuchen möchte irgendwann mal einen Marathon zu laufen. Ich glaube sie hat mich für verrückt gehalten.
Jedenfalls bin ich weiter dran geblieben und habe im Herbst meinen ersten (und bisher einzigen) HM (Zeit: 1:44:10) bestritten. Ich war danach so platt, daß ich dachte bei einem Marathon musst du ja nochmal die gleiche Strecke zurücklegen. Ob ich das jemals schaffen werde.
Im Dezember dann hatte ich mir den Marathon in Düsseldorf rausgesucht. Flache Strecke, Zeitpunkt Ende April, relativ kurze Entfernung. Das passt!!
Als meine Frau mich gefragt hat, was ich mir zu Weihnachten wünsche habe ich gesagt: Einen Startplatz beim Marathon in Düsseldorf.
Und spätestens als ich dieses Geschenk bekam, war mir klar: Auch von meiner Frau habe ich das OK bekommen, was man ja auch hoch anrechnen muss. Denn so ein Lauftraining nimmt schon eine Menge Zeit in Anspruch. Und die beiden Kiddies sollen ja auch nicht zu kurz kommen.
Dann hiess es einen Trainingsplan rauszusuchen. Ich habe mir von meinem Chef, der auch Marathonläufer ist, das große Laufbuch von Steffny ausgeliehen und habe mir vorgenommen, nach dem sub 3:45 Plan zu trainieren.
Die Marathonvorbereitung lief dann bis auf die erste Woche, in der ich krank war, perfekt. Alle Trainingseinheiten erfolgreich absolviert.
In den Wochen vor dem Lauf, habe ich mich hier in dem Forum schlau gemacht, was es zu beachten gilt (Danke UDO und Hennes für eure Unterstützung!!!).
Und gestern war der große Tag gekommen. Die Startunterlagen haben wir Samstag schon abgeholt und Sonntag morgen ging es früh los. Wir waren um 07:00 Uhr in Düsseldorf und die Spannung stieg. Um 8:30 Uhr war ich noch beim Foritreffen und dann ging es zum Start. Beim Start habe ich dann auch noch einen Bekannten getroffen, der letztes Jahr den HM mitgelaufen ist. Klein ist die Welt.
Meine Taktik war die, daß ich mich an dem 4 Stunden Läufer hängen wollte, denn das größte Problem auch bei mir ist, daß ich häufig zu schnell angehe. Dies wollte ich damit vermeiden. Und es hat auch super geklappt.
Mit meiner Frau hatte ich einige Punkte abgemacht, an der wir uns treffen wollten (KM 10, 20, 33, 39 und 41).
Die ersten KM gingen wie im Flug vorbei. Ich hielt mich an dem 4 Stunden Läufer und man merkte gar nicht wie die Zeit verging. Bei KM 8 stand meine Frau dann am Rand und habe sie erst nicht gesehen, weil wir diesen Punkt gar nicht abgemacht haben. Ein kurzes OK gegeben und weiter ging es. Bei KM 10 auf der Brücke haben wir dann auf der anderen Seite die Führenden laufen sehen. Wahnsinn, wie man ein solches Tempo laufen kann!!!
Es ging dann immer so weiter und die Beine waren echt OK. Ich hielt mich inzwischen immer kurz vor dem Ballon auf. Ich habe auch jede Verpflegungsstation genutzt. Bei KM 16 habe ich dann das erste Gel zu mir genommen und an jeder Station weiter getrunken. Das überflüssige Wasser habe ich dann bei KM 21 dann entsorgt. Nun war der 4 Stunden Ballon wieder kurz vor mir, aber erleichtert ging es nun weiter. Bei KM 20 hatte ich meine Frau auch wieder getroffen und ich habe mich kurz mit ihr unterhalten, daß alles OK sei.
Die nächsten Kilometer sind dann auch ganz schnell vorbei gegangen und kurz vor KM 30 habe ich gedacht, daß ich bis hierhin auch im Training gekommen bin. Bei KM 32 habe ich mich dann an viele Sprüche erinnert, daß ein Marathon ja eigentlich ein 10 KM Lauf mit 32 KM einlaufen sei. Und 10 KM gehen eigentlich immer. Bei KM 34 stand dann auch meine Frau wieder und ich habe ihr wieder gesagt, daß alles OK sei und ich immer noch auf sub 4 war. Schließlich war der Ballon hinter mir.
Bis ca. KM 36 ging es dann auch noch ganz gut, obwohl meine Beine natürlich sehr schwer waren. Nun fing ich aber an, die KM rückwärts zu zählen. Noch 6, noch 5, noch 4. Die Zeiten waren aber immer noch stabil. Ich dachte mir, selbst wenn ich jetzt KM Zeiten von 6 min laufe, bin ich noch sub4. Bei KM 39 habe ich meine Allerliebste wieder gesehen, aber diesmal konnte ich nichts mehr sagen. Ich war platt, wollte es aber vermeiden Gehpausen einzulegen.
Bei KM 41 hat sie mich wieder angefeuert und jetzt war es auch nicht mehr weit. Der Blick ging immer öfter zu Uhr und die letzten zwei Kilometer bin ich auch etwas langsamer geworden.
Und dann ging es auf dem Weg ins Ziel. Ich riss die Arme hoch und war einfach nur HAPPY!!! Und meine Zeit: 3:56:09!!!
Ich muss sagen, daß ich jeden Kilometer und jede Minute genossen habe. Dieses Erlebnis werde ich nie vergessen. Und einen Tag danach habe ich mir vorgenommen, daß es nicht mein letzter Marathon war.
Und noch etwas: Viele haben gesagt, daß man am nächsten Tag so schwere Beine hat, daß man nur rückwärts die Treppe runter gehen kann. Das ist bei mir gar nicht der Fall. Ich habe zwar schwere Beine, aber es hält sich in Grenzen.
Ein einmaliges Erlebnis!!!
Nun will ich aber auch mal Schluss machen. Vielleicht hat der Bericht dem einen oder anderen gefallen. Es ist jetzt doch etwas länger geworden als ich wollte, aber ich wollte die Erlebnisse festhalten.
Und noch einmal vielen Dank an meine Frau Diane, die mich in der ganzen Zeit super unterstützt hat!!! Ich liebe dich!!!
Um eines vorweg zu nehmen: Es war einfach nur phantastisch!!!
Meine Geschichte übers Laufen begann vor fast exakt einem Jahr. Ich (M, 36 Jahre) habe von klein auf immer nur Fusball gespielt. Vor ca. 5 Jahren habe ich damit aufgehört und seitdem habe ich mir zwar immer mal vorgenommen zu laufen, aber nach ein paar Mal hörte das immer wieder auf. Vor einem Jahr wurde ich von einem Kollegen angesprochen, ob ich nicht beim 10 KM Engellauf mitlaufen würde. Dies wäre ein Lauf, bei dem der Erlös an bedürftige Kinder geht. Ich habe spontan zugesagt und ca. 4 Wochen vor dem Lauf (also im April 2012) habe ich dann wieder angefangen zu laufen.
Mein ersten Volkslauf (Zeit: 50:17) hat mir dann auch so gut gefallen, daß ich diesmal dran geblieben bin. Im Sommer stand dann erneut ein 10 KM Lauf (Zeit: 47:30) an, bei dem einige Arbeitskollegen mitgelaufen sind.
Und irgendwann im Sommer habe ich dann zu meiner Frau gesagt, daß ich versuchen möchte irgendwann mal einen Marathon zu laufen. Ich glaube sie hat mich für verrückt gehalten.
Jedenfalls bin ich weiter dran geblieben und habe im Herbst meinen ersten (und bisher einzigen) HM (Zeit: 1:44:10) bestritten. Ich war danach so platt, daß ich dachte bei einem Marathon musst du ja nochmal die gleiche Strecke zurücklegen. Ob ich das jemals schaffen werde.
Im Dezember dann hatte ich mir den Marathon in Düsseldorf rausgesucht. Flache Strecke, Zeitpunkt Ende April, relativ kurze Entfernung. Das passt!!
Als meine Frau mich gefragt hat, was ich mir zu Weihnachten wünsche habe ich gesagt: Einen Startplatz beim Marathon in Düsseldorf.
Und spätestens als ich dieses Geschenk bekam, war mir klar: Auch von meiner Frau habe ich das OK bekommen, was man ja auch hoch anrechnen muss. Denn so ein Lauftraining nimmt schon eine Menge Zeit in Anspruch. Und die beiden Kiddies sollen ja auch nicht zu kurz kommen.
Dann hiess es einen Trainingsplan rauszusuchen. Ich habe mir von meinem Chef, der auch Marathonläufer ist, das große Laufbuch von Steffny ausgeliehen und habe mir vorgenommen, nach dem sub 3:45 Plan zu trainieren.
Die Marathonvorbereitung lief dann bis auf die erste Woche, in der ich krank war, perfekt. Alle Trainingseinheiten erfolgreich absolviert.
In den Wochen vor dem Lauf, habe ich mich hier in dem Forum schlau gemacht, was es zu beachten gilt (Danke UDO und Hennes für eure Unterstützung!!!).
Und gestern war der große Tag gekommen. Die Startunterlagen haben wir Samstag schon abgeholt und Sonntag morgen ging es früh los. Wir waren um 07:00 Uhr in Düsseldorf und die Spannung stieg. Um 8:30 Uhr war ich noch beim Foritreffen und dann ging es zum Start. Beim Start habe ich dann auch noch einen Bekannten getroffen, der letztes Jahr den HM mitgelaufen ist. Klein ist die Welt.
Meine Taktik war die, daß ich mich an dem 4 Stunden Läufer hängen wollte, denn das größte Problem auch bei mir ist, daß ich häufig zu schnell angehe. Dies wollte ich damit vermeiden. Und es hat auch super geklappt.
Mit meiner Frau hatte ich einige Punkte abgemacht, an der wir uns treffen wollten (KM 10, 20, 33, 39 und 41).
Die ersten KM gingen wie im Flug vorbei. Ich hielt mich an dem 4 Stunden Läufer und man merkte gar nicht wie die Zeit verging. Bei KM 8 stand meine Frau dann am Rand und habe sie erst nicht gesehen, weil wir diesen Punkt gar nicht abgemacht haben. Ein kurzes OK gegeben und weiter ging es. Bei KM 10 auf der Brücke haben wir dann auf der anderen Seite die Führenden laufen sehen. Wahnsinn, wie man ein solches Tempo laufen kann!!!
Es ging dann immer so weiter und die Beine waren echt OK. Ich hielt mich inzwischen immer kurz vor dem Ballon auf. Ich habe auch jede Verpflegungsstation genutzt. Bei KM 16 habe ich dann das erste Gel zu mir genommen und an jeder Station weiter getrunken. Das überflüssige Wasser habe ich dann bei KM 21 dann entsorgt. Nun war der 4 Stunden Ballon wieder kurz vor mir, aber erleichtert ging es nun weiter. Bei KM 20 hatte ich meine Frau auch wieder getroffen und ich habe mich kurz mit ihr unterhalten, daß alles OK sei.
Die nächsten Kilometer sind dann auch ganz schnell vorbei gegangen und kurz vor KM 30 habe ich gedacht, daß ich bis hierhin auch im Training gekommen bin. Bei KM 32 habe ich mich dann an viele Sprüche erinnert, daß ein Marathon ja eigentlich ein 10 KM Lauf mit 32 KM einlaufen sei. Und 10 KM gehen eigentlich immer. Bei KM 34 stand dann auch meine Frau wieder und ich habe ihr wieder gesagt, daß alles OK sei und ich immer noch auf sub 4 war. Schließlich war der Ballon hinter mir.
Bis ca. KM 36 ging es dann auch noch ganz gut, obwohl meine Beine natürlich sehr schwer waren. Nun fing ich aber an, die KM rückwärts zu zählen. Noch 6, noch 5, noch 4. Die Zeiten waren aber immer noch stabil. Ich dachte mir, selbst wenn ich jetzt KM Zeiten von 6 min laufe, bin ich noch sub4. Bei KM 39 habe ich meine Allerliebste wieder gesehen, aber diesmal konnte ich nichts mehr sagen. Ich war platt, wollte es aber vermeiden Gehpausen einzulegen.
Bei KM 41 hat sie mich wieder angefeuert und jetzt war es auch nicht mehr weit. Der Blick ging immer öfter zu Uhr und die letzten zwei Kilometer bin ich auch etwas langsamer geworden.
Und dann ging es auf dem Weg ins Ziel. Ich riss die Arme hoch und war einfach nur HAPPY!!! Und meine Zeit: 3:56:09!!!
Ich muss sagen, daß ich jeden Kilometer und jede Minute genossen habe. Dieses Erlebnis werde ich nie vergessen. Und einen Tag danach habe ich mir vorgenommen, daß es nicht mein letzter Marathon war.
Und noch etwas: Viele haben gesagt, daß man am nächsten Tag so schwere Beine hat, daß man nur rückwärts die Treppe runter gehen kann. Das ist bei mir gar nicht der Fall. Ich habe zwar schwere Beine, aber es hält sich in Grenzen.
Ein einmaliges Erlebnis!!!
Nun will ich aber auch mal Schluss machen. Vielleicht hat der Bericht dem einen oder anderen gefallen. Es ist jetzt doch etwas länger geworden als ich wollte, aber ich wollte die Erlebnisse festhalten.
Und noch einmal vielen Dank an meine Frau Diane, die mich in der ganzen Zeit super unterstützt hat!!! Ich liebe dich!!!