Der erste Marathon - Mainz, 10. Mai
Verfasst: 14.05.2015, 10:21
Wie, so glaube ich, viele andere im Forum habe ich mich hier angemeldet, weil ich ein Problem hatte und mir Rat aber auch ein paar aufmunternde Worte wünschte. Nach einer Verletzung, die mich fast zum Abbrechen meiner Vorbereitung gezwungen hätte, folgten Selbstzweifel, ob mein ehrgeiziges Ziel einen Marathon gleich im ersten Versuch unter 3:30 zu laufen, überhaupt möglich sei - weil eine Trainingseinheit mal nicht so lief, wie geplant. Zum Glück ist mein Vater ein unglaublich guter und erfahrener Läufer – wir machten 2 Wochen vor dem Start noch einen Test mit einer Pace von 4:52 min/km. Da lernte ich dann den Mann mit dem Hammer kennen. Ab km 30 ging gar nichts mehr, ich hätte mir niemals vorstellen können, dass man so einbrechen kann. Meine Mutter meinte, ich sei komplett grün gewesen, als ich endlich zuhause ankam und ich konnte einen ganzen Tag nichts essen, weil mir so schlecht war. Damit stand fest, dass es für 3:30 für mich noch zu früh ist und wir entschieden, abhängig vom Wetter (alles über 10°C ist mir zu warm) eine Zeit zwischen 3:35 und 3:40 anzupeilen. Auch wegen des Mutes, den mir vollkommen Fremde machten (danke ganz besonders an Inqu, dessen Worte mir unglaublich geholfen haben) bin ich dann am 10. Mai in Mainz wie geplant gestartet.
Und ich habe es 42195 m nicht bereut! Es war einfach ein unbeschreibliches Gefühl zusammen mit 1000 anderen Läufern zu starten, das Geräusch von so vielen Schuhe auf dem Asphalt. Die Aufregung, die Menschen am Straßenrand, die einen anfeuerten, mein Vater an meiner Seite, das Gefühl jetzt dort zu sein, wofür ich viele Wochen hart gearbeitet habe und keine Angst mehr vor dem Versagen – ich kann es noch immer nicht richtig in Worte fassen. Der Halbmarathon zog wie in Trance an mir vorbei, auf der zweiten Hälfte gingen wir auf Nummer sicher und wurden 2 s/km langsamer, sodass es mir die ganze Zeit gut ging. Sicher nicht die ideale Renneinteilung für einen erfahrenen Athleten, aber für die Premiere perfekt. Auf den letzten Kilometern überholten wir so viele Läufer, die sich sicher nur ganz leicht verschätzt hatten, was ihr Leistungsvermögen betraf, ich litt mit ihnen. Sie hatten einfach nicht das Glück mit eigenem Pacemaker und Wasserholer unterwegs zu sein, der einen besser kennt als man selbst. Der Zieleinlauf war schön, aber nicht so spektakulär, wie ich es mir vorgestellt hatte, sicher auch, weil ich nicht vollständig erschöpft war und die Ziellinie nicht seit Kilometern herbei gewünscht hatte.
Am Schluss stand eine 3:36:32. Ich bin so glücklich damit! Es war mein erster Marathon, den ich immer ausschließlich mit positiven Gefühlen verbinden werde. Ja, es wäre mehr gegangen (ich hatte nicht mal Muskelkater und war am nächsten Tag topfit), aber dafür habe ich noch viele, viele Marathons vor mir! Nach drei lauffreien Tagen halte ich es jetzt auch nicht mehr aus und werde spätestens am Wochenende wieder eine gemütliche Runde drehen – ohne Zeit- oder Pulsvorgabe. Meinen nächsten Marathon muss ich alleine bestreiten, aber auch darauf freue ich mich. Ich weiß jetzt, dass ich es kann, dass Selbstzweifel und Versagensängste in einem gewissen Maße normal sind und vor allem werde ich immer Tests über Distanzen 30 km + x machen, um mich realistisch einschätzen zu können.
Alle, die wie ich kurz vor dem ersten Marathon zweifeln und hadern, gebt nicht auf! Es lohnt sich wirklich!
Und ich habe es 42195 m nicht bereut! Es war einfach ein unbeschreibliches Gefühl zusammen mit 1000 anderen Läufern zu starten, das Geräusch von so vielen Schuhe auf dem Asphalt. Die Aufregung, die Menschen am Straßenrand, die einen anfeuerten, mein Vater an meiner Seite, das Gefühl jetzt dort zu sein, wofür ich viele Wochen hart gearbeitet habe und keine Angst mehr vor dem Versagen – ich kann es noch immer nicht richtig in Worte fassen. Der Halbmarathon zog wie in Trance an mir vorbei, auf der zweiten Hälfte gingen wir auf Nummer sicher und wurden 2 s/km langsamer, sodass es mir die ganze Zeit gut ging. Sicher nicht die ideale Renneinteilung für einen erfahrenen Athleten, aber für die Premiere perfekt. Auf den letzten Kilometern überholten wir so viele Läufer, die sich sicher nur ganz leicht verschätzt hatten, was ihr Leistungsvermögen betraf, ich litt mit ihnen. Sie hatten einfach nicht das Glück mit eigenem Pacemaker und Wasserholer unterwegs zu sein, der einen besser kennt als man selbst. Der Zieleinlauf war schön, aber nicht so spektakulär, wie ich es mir vorgestellt hatte, sicher auch, weil ich nicht vollständig erschöpft war und die Ziellinie nicht seit Kilometern herbei gewünscht hatte.
Am Schluss stand eine 3:36:32. Ich bin so glücklich damit! Es war mein erster Marathon, den ich immer ausschließlich mit positiven Gefühlen verbinden werde. Ja, es wäre mehr gegangen (ich hatte nicht mal Muskelkater und war am nächsten Tag topfit), aber dafür habe ich noch viele, viele Marathons vor mir! Nach drei lauffreien Tagen halte ich es jetzt auch nicht mehr aus und werde spätestens am Wochenende wieder eine gemütliche Runde drehen – ohne Zeit- oder Pulsvorgabe. Meinen nächsten Marathon muss ich alleine bestreiten, aber auch darauf freue ich mich. Ich weiß jetzt, dass ich es kann, dass Selbstzweifel und Versagensängste in einem gewissen Maße normal sind und vor allem werde ich immer Tests über Distanzen 30 km + x machen, um mich realistisch einschätzen zu können.
Alle, die wie ich kurz vor dem ersten Marathon zweifeln und hadern, gebt nicht auf! Es lohnt sich wirklich!