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Vorstellung und Log zum Wiedereinstieg... am Weg zum 1. Marathon

Verfasst: 10.07.2025, 09:05
von WienerLäufer
Hallo Forum!


Da das hier mein Einstieg ins Log und gleichzeitig meine Vorstellung ist, bitte ich um etwas Geduld beim Lesen :hallo:

Ich bin mittlerweile 48Jahre alt und wiege 110kg bei 185cm und wohne in Wien. Ich bin verheiratet und habe 2 Kinder.
Meine Liebe zum Laufen entdeckte ich vor ca. 7-8Jahren. Da ich davor viel Kraftsport und zahlreiche andere Sportarten betrieben habe, war der Einstieg recht problemlos und meinen ersten HM lief ich recht bald. Da ich damals keine Aufzeichnungen machte, sind meine Angaben hier allerdings nicht auf Punkt und Komma genau.
Also knapp 6Monate nach Beginn lief ich meinen ersten HM in der Wachau. Das ist eigentlich ein sehr schöner HM im Herbst, immer der Donau entlang. Allerdings kann man auch Wetterpech haben, bei mir war es Regen und Wind. Am Ende konnte ich meine erste Richtzeit für den HM mit ~1h50min verbuchen. Damals mit ca. 105kg Körpergewicht.
Mein Training gestaltete ich nach Plänen aus dem Internet und trainierte 3-4Tage pro Woche. Im darauffolgenden Frühjahr konnte ich meine Zeit beim VCM auf ~1h45min verbessern. Im Herbst dieses Jahres lief ich dann meine PB mit knapp unter 1h40min. Dazwischen bin ich auch auf 10k meine PB von ~44min gelaufen. Mein Gewicht war da immer so bei 100-105kg. Körperliche Beschwerden gab es durchs Laufen in der ganzen Zeit nie.
Dann kam Covid, ich verlor etwas die Lust am Laufen, entdeckte dafür aber das Rennrad fahren für mich.
Auch hier ging es recht schnell und bald war der erste 100er unter 4h geschafft. Durch einen Freund kam ich auf den Geschmack für Ausdauer Rennen und ich liebäugelte mit längeren Distanzen. Das Training dafür ist sehr zeitaufwändig und auch nicht wenig anstrengend, was für mich Gut und Schlecht zugleich war.
Gut weil ich es endlich schaffte mein Körpergewicht auf 90kg zu senken, Schlecht weil es sich nicht gut mit Familie und Arbeit verbinden ließ. Also wurde mein Training hier zurückgefahren und irgendwann ganz eingestellt.
Im Laufe der letzten beiden Jahre war mein Training dann recht überschaubar. Ab und zu mal Laufen, bisschen Krafttraining aber nichts mit Plan oder Struktur. Mein Körpergewicht ging auch auf fast 110kg hoch.
Heuer habe ich mich dann motiviert für den Mammutmarsch in München im März angemeldet. 55km mit ca. 600Hm galt es im besten Fall unter 12h zu absolvieren. Da ich kaum trainierte und auch noch die falsche Schuhwahl traf, musste ich mich ab Km30 die restlichen 25km sprichwörtlich ins Ziel quälen und kämpfen. Inkl. Stopps bei den VP's schaffte ich es trotzdem in 11h40min.
So wollte ich das aber nicht auf mir sitzen lassen und meldete mich noch für den Mammutmarsch in Wien an. Der fand Anfang Juni statt. Wieder 55km, dieses Mal aber mit über 1000Hm.
Davor war ich einige Male laufen und wollte es natürlich besser als in München machen. Ich hatte auch wieder Lust am Laufen und entschied mich dafür, auf der Strecke einen Mix aus langsamen Laufen und Gehen zu probieren. Als Schuh fiel die Wahl dieses Mal auf einen Trail Schuh von Craft. Mit kurzen Pausen beiden VP's schaffte ich die Strecke dieses Mal in knapp 9h.
Das war für mich natürlich ein tolles Ergebnis und weckte anscheinend auch wieder die Lust am Laufen in mir. Vor allem habe ich wieder ein Ziel. Ich will einen Marathon oder/und mehr.
Da ich noch immer keine Beschwerden am Bewegungsapparat durchs Laufen habe, sollte das mit guter Planung drinnen sein.
Eine umfangreiche kardiologische Untersuchung habe ich heute. Ich habe in all den Jahren da nie besonders was machen lassen. Da die Einschläge im Bekanntenkreis aber häufiger werden, hat mich meine Frau jetzt dazu gedrängt. Erst nach einem OK vom Arzt bekomme ich auch ihr OK :nick:
Als erstes Ziel möchte ich natürlich mein Körpergewicht wieder senken. Auf Dauer wird es dann doch leichter sein, meine läuferischen Ziele zu erreichen. Mich reizt es seit den Mammutmärschen, längere Distanzen zu absolvieren. Aber nicht wandernd, das ist mir einfach zu langsam. Ich möchte solche Distanzen schneller schaffen. Also bleibt nur Laufen!
Was den Trainingsplan betrifft, gehe ich dieses Mal einen komplett neuen Weg. Ich lasse ChatGPT für mich arbeiten.
Aufgrund meiner Vorgaben und dem Ist-Stand, habe ich einen Grundplan erhalten. Diesen kann ich tagesaktuell, bei allen möglichen Veränderungen aktualisieren lassen. Hab da in den letzten Tagen viel damit rumgespielt.

So, das war einmal meine Einleitung und Vorstellung.
Mein Training beginnt morgen. Primäres Ziel ist die M Distanz beim VCM 2026 am 19. April.
Ich möchte hier so detailliert wie möglich Tagebuch führen und freue mich natürlich über interessierte Leser. Aber auch kritische Stimmen und jegliche Art von konstruktiver Kritik sind willkommen!

Also allen einen schönen Arbeitstag bzw. restliche Arbeitswoche oder Urlaub!

LG WienerLäufer

Re: Vorstellung und Log zum Wiedereinstieg... am Weg zum 1. Marathon

Verfasst: 10.07.2025, 09:16
von Axel_rennt
Hallo und willkommen im Forum! :daumen:

Zunächst einmal wünsche ich Dir viel Spaß bei Deinem Training!

Hör bitte gut auf Deinen Körper!
Du bist die letzten beiden Jahre kaum gelaufen und hast als Ziel im April einen Marathon zu laufen.
Das ist schon heftig, da Dein Körper die ungewohnte Belastung über die nächsten Monate nicht lustig finden wird.
Die Muskeln stellen sich schnell darauf ein. Sehnen, Bänder und Bewegungsapparat hinken da jedoch oft hinterher und "bestrafen" schnell mit Problemen.

Viele Grüße und alles Gute!
Axel

Re: Vorstellung und Log zum Wiedereinstieg... am Weg zum 1. Marathon

Verfasst: 10.07.2025, 10:37
von WienerLäufer
Hallo!

Danke für deinen Einwand. Natürlich gehe ich es nicht zu schnell an. Ich habe bezüglich der Zielzeit auch keinen Druck.
Wenn es mehr als 4h werden, dann ist das eben so. In weiterer Folge interessieren mich Ultras sowieso wesentlich mehr. Es sind diese Distanzen die mich reizen, weniger die Zeit. Natürlich schon weitestgehend gelaufen und nicht "nur" gewandert.

Re: Vorstellung und Log zum Wiedereinstieg... am Weg zum 1. Marathon

Verfasst: 10.07.2025, 12:50
von WienerLäufer
Da ich gerade etwas Zeit habe, bevor ich zu meinem Termin beim Arzt muss, will ich gleich noch was zum Thema Verletzungen schreiben.
Ich habe oben ja schon erwähnt, dass es durchs Laufen zu keinen Verletzungen kam. Das heißt aber nicht, dass ich nie verletzt war.
Aber für die ganzen Sportarten die ich schon betrieben habe, waren es relativ wenige.
In meinem rechten Knie stecken 3 Schrauben als Folge eines Schienbeinkopfbruches. Die machen aber keine Probleme.
Bevor ich zum Laufen kam, hatte ich schon Probleme mit einem Fersensporn am linken Fuß. Den spürte ich dann beim Lauftraining mal, aber die Schmerzen verschwanden so plötzlich wieder, wie sie gekommen waren und sind seither nicht wiedergekommen.
In meiner linken Schulter habe ich eine sogenanntes Impingement Syndrom. Eine verengte und verkalkte Stelle. Auslöser war wahrscheinlich mein jahrelanges exzessives Krafttraining. Das hat mir in den letzten Jahren schon mehr Sorgen bereitet, das es immer präsent war. Ständig ein kleiner, stumpfer Schmerz im Hintergrund, der dann bei blöder Belastung oder unerwarteten Bewegungen dann auch stärker wurde. Hinderte mich zwar orthopädisch nicht am Laufen, aber es stört halt trotzdem. Auch zwei Physiotherapien brachten nicht den gewünschten Erfolg.
Letzten Herbst entdeckte ich dann noch das Bogenschießen für mich. Genauer gesagt das 3D Schießen auf Parcours. Wers nicht kennt, dabei ist man meist auf einer Runde im Wald unterwegs, je nachdem 1-4km lang mit 10-40 Zielen, die aus Gummitieren aller Art und Größe bestehen, die auf Entfernungen von xx bis xx stehen und zu treffen sind. Ein sehr entschleunigendes Hobby, wie ich nebenbei finde.
Jedenfalls hat der immer wiederkehrende, exakte Bewegungsablauf zum Schuss hin bewirkt, dass ich seit dem Frühjahr nichts mehr von meiner Schulter spüre. Sehr cool! Dieser Bewegungsablauf soll, bei guter Ausführung, gut für die hintere Bewegungskette im Oberkörper sein. Kann ich aus Erfahrung bisher so bestätigen.
Von den typischen Läuferverletzungen, über die man meist so liest, bin ich bisher verschont geblieben. Ich hoffe das ändert sich nicht!

Re: Vorstellung und Log zum Wiedereinstieg... am Weg zum 1. Marathon

Verfasst: 11.07.2025, 08:07
von WienerLäufer
Gestern beim Kardiologen umfangreich gecheckt worden, Ultraschall etc. Herz ist absolut in Ordnung und einem ambitionierten Training steht von daher nichts im Wege!
Da mich Distanzen ja reizen, habe ich mich am Weg zum Marathon jetzt für November zu einem Ultra angemeldet.
Es ist der Wien Rundumadum. Im gesamten 130km mit ca. 2500Hm.
Es gibt bei der Veranstaltung aber auch kürzere Strecken, ich habe mich für die "Dreiviertel Gschicht" entschieden. 88km mit 2000Hm. Zeitlimit sind 19h.
Da ich im Juni ja schon 55km in einem Mix aus Traben und Gehen in 9h geschafft habe, bin ich optimistisch es zu schaffen.
Den Laufanteil muss ich aber erhöhen, da es an den VP's Karenzzeiten zum Einhalten gibt. Mit den zu absolvierenden Hm geht es sich nicht anders aus. Generell sehe ich da aber kein Problem.

Re: Vorstellung und Log zum Wiedereinstieg... am Weg zum 1. Marathon

Verfasst: 11.07.2025, 09:58
von hardlooper
WienerLäufer hat geschrieben: 11.07.2025, 08:07 Den Laufanteil muss ich aber erhöhen,
Den würde ich streichen. Laufen ist eine Aneinanderreihung von kleinen Sprüngen, da ist bei dem Tempo Gehen viel effektiver
Beim Gehen ist immer wenigstens ein Fuß auf dem Boden - die Flugphase entfällt.
https://mammutmarsch.de/blog/2024/08/31 ... indigkeit/

Das nur am Rande. Wenn Du natürlich(e) Freude an den Laufanteilen hast - warum nicht?

Knippi

Re: Vorstellung und Log zum Wiedereinstieg... am Weg zum 1. Marathon

Verfasst: 11.07.2025, 12:07
von WienerLäufer
Ja ich hab eigentlich Freude am Laufen und irgendwann möchte ich größere Distanzen ja auch "schneller" zurücklegen.
Es bringt schon was, als Vergleich:

März München 55km/600Hm nur Gehen... 11h40min
Juni Wien 55km/1000Hm Traben/Gehen bis Km30, dann nur mehr Gehen... 9h
Die beiden Zeiten mit Pausen beiden VP's... Unterschied beim Tempo ohne Pausen waren 5,1km/h im Durchschnitt zu 6,2km/h.
Und nach Wien war ich trotz mehr Hm und höherem Tempo nach Ende noch um einiges Frischer vom Zustand her.