Ich habe für mich einen guten Mix gefunden.
Ich laufe derzeit nur drei Einheiten die Woche, diese aber sehr konsequent als Qualitätseinheiten, also als klar definierte Trainingseinheiten mit einer klar definierten Zielvorgabe. das ist nicht viel, zeitlich aber nicht anders machbar
1) 10km (Alsterrunde) als Intervalltraing. Dabei variiere ich die Intervalle in 5x 1000m oder auch mal 3x 1,5km oder einfach mal als Fahrtspiel, also heizen nach Gefühl und Puste. Die ersten 1,5km sind dabei Einlaufen und die letzten 1,5km sind Auslaufen. Hier ist mir der Puls egal. Genau wie der TE erfasse ich ihn, um ihn hinterher in meinem Lauftagebuch zu haben und damit eine Vergleichbarkeit. Also ist das ein Lauf nach Pace. die Intervalle laufe ich hier deutlich schneller als mein 10km WK Tempo
2) 10km (Alsterrunde) als TDL. Hier versuche ich trotz einiger Ampeln am Anfang und Ende der Runde (Zur Alster hin und von der Alster wieder zurück) ein gleichmäßig hohes Tempo zu laufen. Meist im HM Wettkampftempo oder sogar etwas schneller. Auch hier ist mir der Puls egal und ich erfasse ihn nur zur Vergleichbarkeit.
3) Lala am Wochenende. Meist zwischen 20km und 30km und DEN laufe ich gerne mal komplett nach HF und eben mit der Vorgabe, einen bestimmten Bereich nicht zu verlassen. In meinem Falle ist das der
Bereich 3 in dem hier angefügten Bild.
Das klappt auch ziemlich zuverlässig. Wenn ich meinen Lala starte, bin ich die ersten Kilometer gut unter 140, in der Mitte irgendwo zwischen 140 und 150 und zum Ende hin, liege ich immer knapp über 150 (Es sei denn ich baue noch eine Endbeschleunigung ein natürlich)
Es wird Stimmen geben die sagen, dass 70% - 79% zu hoch sind für einen Lala, aber jetzt kommt eben das Körpergefühl ins Spiel.
Ich habe bei diesem Puls überhaupt nicht das Gefühl mich anzustrengen. Unterhaltungen wären problemlos möglich. Ich laufe dabei eine Pace zwischen 5:30 und 6:00 und könnte einfach nicht langsamer laufen, das wird dann einfach unrund und macht keinen Spaß mehr. Ich komme damit bis zu 30km weit und habe immer noch eine völlig entspannte Atmung am Ende, es fühlt sich richtig an.
Und jetzt das Wesentliche:
Meine HF habe ich im Selbstversuch ermittelt und zwar so: Einlaufen und dann 2000m nahe am Maximum und zum Ende dieser 2000m hin, wenn man echt nicht mehr kann und anfängt Lungenbläschen zu husten, noch mal Gas geben bis ins Ziel.
Wenn man dann im Ziel kaum auf den Beinen bleiben kann und sich verzweifelt fragt, wo zum Teufel man noch Luft herholen soll und sogar noch versucht Nebenluft durch den Hintern zu ziehen um wieder zu Atem zu kommen und dann noch 5beats/min daraufpackt unter der Annahme, dass immer noch ein ganz bisschen mehr gegangen wäre (Wenn z.B. Zombis hinter einem her wären, oder man den Flieger in die Karibik nicht verpassen will, der sonst erst wieder am nächsten Tag geht) DANN hat man eine HFmax ermittelt, die einigermaßen taugt als Grundlage. Nicht so genau ermittelt wie in einem Lauflabor, aber wie gesagt, es taugt als grundsätzliche Annahme.
So ein Lauf ist hart und man fühlt sich dabei auch nicht mehr gut, wenn das Herz so am Limit pumpt, aber so isses nun mal... die Unterschiede von Mensch zu Mensch sind dabei frappierend. Mein Laufkollege ist nur zwei Jahre älter als ich und hat eine HFmax, die nahezu um 20beats/min niedriger liegt als meine. Tatsächlich läuft der seine Lalas mit einem 120er Puls. Der hat aber auch einen Ruhepuls von 40. (Ist nebenbei auch leidenschaftlicher Radfahrer, der über mehrere Stunden einen 30er Schnitt halten kann)
du siehst, man MUSS den für ich selbst ermitteln und nicht etwa errechnen nach dieser ominösen Standardformel.
Übrigens: Ich habe erst nach einem Jahr angefangen, meinen Puls mit ins Training einzubeziehen. Bis dahin bin ich einfach nach Gefühl gelaufen, wie weiter oben schon vorgeschlagen. Wenn man mal auf seinen Körper hört, ist der verdammt gut in der Lage zu unterteilen nach
- Wohlfühltempo
- Angenehm hart
- Hart
- Herzinfarkt