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Erster 10 Km Lauf
Verfasst: 01.03.2016, 14:44
von Jessy2016
Hallo
Ich bin völliger Lauf-Neuling und kenne mich da überhaupt nicht aus, deshalb hätte ich da mal ein paar Fragen an Euch.
Bisher bin ich immer nur mal aus Spaß gelaufen, ohne bestimmte Strecke oder Zeit.Ich bin auch nicht regelmäßig gelaufen, sondern so wie ich gerade mal Lust hatte. Manchmal war das 3 mal die Woche, manchmal aber auch mal 2-3 Wochen gar nicht.
Jetzt habe ich mir in den Kopf gesetzt, in 6 Wochen bei einem 10 km Lauf zu starten.
Vor einer Woche bin ich dann zum ersten mal 10 km auf Zeit gelaufen. Ich habe dafür 74 Minuten gebraucht.
Die ersten 5 km waren eigentlich kein Problem, diese bin ich durchgelaufen und habe sie in 36 Minuten geschafft. Mit den letzten 5 km habe ich mich ein bisschen schwer getan. Ich mußte mehrfach zwischendurch gehen, allerdings bin ich schnell gegangen und auch immer nur so 1-2 Minuten, dafür bin ich dann aber auch wieder schneller gelaufen, weshalb ich für die letzten 5 km trotzdem nur 38 Minuten gebraucht habe.
Bei dem Lauf in 6 Wochen ist mein Ziel unter 70 Minuten zu kommen.
Ist das realistisch?
Ich will 3 mal die Woche trainieren. Ist es jetzt besser darauf zu trainieren, daß ich die 10 km am Stück durchlaufen kann oder bleibe ich dabei, daß ich 5 km durchlaufe und die zweiten 5 km Intervall und nur die Geschwindigkeit bei beidem erhöhe?
Wie oft sollte ich beim Training 10 km laufen? Jedes mal, oder einmal die Woche?
Desweiteren ist meine Befürchtung, daß ich dann bei dem Lauf zu schnell starte. Was kann ich dagegen tun, daß ich mich nicht von den anderen beim Start mitreissen lasse und warscheinlich schon nach 3 km fix und fertig bin?
Lieben Gruß,
Jessy
Verfasst: 01.03.2016, 15:20
von crsieben
Vor einer Woche bin ich dann zum ersten mal 10 km auf Zeit gelaufen.
Das stimmt ja gar nicht. Du bist du ersten 5 km gelaufen und danach abwechselnd gelaufen und gegangen.
Erstes Ziel sollte es sein, die 10 km durchzulaufen, ohne Gehpausen. Wenn du das kannst, kannst du versuchen, schneller zu werden, indem du - tataa! - schneller läufst. Aber dazu wird dir wohl die Zeit fehlen, wenn dein Lauf schon in sechs Wochen ist.
Gegen das zu schnelle Anlaufen hilft - ich erspare uns ein weiteres "Tataa!" - langsames Anlaufen. Ganz ehrlich: Was sonst erwartest du da an Tipps?
Eins der Probleme bei deinem Vorhaben ist das enge Zeitfenster. Du läufst noch gar nicht systematisch, warum findest du nicht erstmal ins regelmäßige Laufen, bevor du Wettkämpfe läufst?
Der erste Wettkampf ist etwas Besonderes, ich würd mir das Gefühl, hart gearbeitet und ein Ziel erreicht zu haben, nicht durch einen halbherzigen Schnellschuss selbst kaputtmachen.
Verfasst: 01.03.2016, 15:26
von jenshb
Ich würde an den drei Tagen drei verschiedene Dinge machen. In groben Zügen, da ich auch noch Anfänger bin (selber erst einen 5er und einen 10er WK gelaufen):
1.) Kürzerer Lauf über 5 km auf Tempo bzw. mit Tempoeinheiten
2.) 10 km etwas langsamer als Zielzeit
3.) Längere, langsamere Läufe >10 km
Die 5 Wochen, die Dir effektiv zur Verfügung stehen, sind natürlich nicht die Welt und der 10er vielleicht etwas früh, aber wenn Du Dir nicht zuviel von versprichst und es Dich motiviert, warum nicht? Die letzte Woche mußt Du etwas reduzieren, um beim WK erholt zu sein. Wird kein 5er angeboten? Da kann man mal schön reinschnuppern und das Risiko am Anfang zu überreizen und dann einzubrechen ist deutlich geringer und die Distanz hat auch so ihren Reiz!
Viel Erfolg,
Jens
Verfasst: 01.03.2016, 15:41
von M.E.D.
@crsieben
@jenshb
Ich halte nichts davon, einfach ein paar Tipps aus der Hüfte zu schießen.
Was ist wenn Jessy ein stark übergewichtiger Kettenraucher ist?
Wenn er/sie eure Tipps (unter dieser Vorraussetzung) umsetzt wird er sich nichts als Knie-, Hüft- und Kreislaufprobleme einhandeln.
- - - - - - -
@Jessy
Gib uns doch mal ein Paar Informationen über dich:
[INDENT]- Alter?
- Geschlecht?
- Größe?
- Gewicht?
- gesundheitliche Probleme?
- Raucher oder Nichtraucher?
- sonstige sportliche Betätigungen? [/INDENT]
Verfasst: 01.03.2016, 15:49
von bones
jenshb hat geschrieben:Ich würde an den drei Tagen drei verschiedene Dinge machen. In groben Zügen, da ich auch noch Anfänger bin (selber erst einen 5er und einen 10er WK gelaufen):
1.) Kürzerer Lauf über 5 km auf Tempo bzw. mit Tempoeinheiten
2.) 10 km etwas langsamer als Zielzeit
3.) Längere, langsamere Läufe >10 km
Was soll die Antwort helfen? Sie schafft 5KM gerade so eben nur ohne Tempo und 10KM gar nicht.
Der erste Absatz im Posting der TE war mir sehr sympathisch.
Es gibt viele Trainingspläne und Tipps für Anfänger. Die TE sollte sich damit beschäftigen und die Wettkampfteilnahme um ein paar Monate verschieben.
Verfasst: 01.03.2016, 15:54
von Marathonus
bones hat geschrieben:Was soll die Antwort helfen? Sie schafft 5KM gerade so eben nur ohne Tempo und 10KM gar nicht.
Der erste Absatz im Posting der TE war mir sehr sympathisch.
Es gibt viele Trainingspläne und Tipps für Anfänger. Die TE sollte sich damit beschäftigen und die Wettkampfteilnahme um ein paar Monate verschieben.
Langfristig sehe ich das genauso. In den sechs Wochen (bis zum WK) würde ich aber einfach mal daran arbeiten, die 10km überhaupt durchlaufen zu können und genauso würde ich dann auch an den Start gehen: Mit dem Vorsatz durchlaufen zu können.
Verfasst: 01.03.2016, 16:15
von crsieben
Was ist wenn Jessy ein stark übergewichtiger Kettenraucher ist?
Ein gewisses Maß an Eigenverantwortlichkeit setze ich voraus. Als Privatperson werd ich auch meinen Ratschlägen keine Warnhinweise voraus- oder hinterherschicken.
Um das zu schreiben, was ich geschrieben habe, brauch ich keine tiefgehenden Kenntnisse über die Person.
Verfasst: 02.03.2016, 12:48
von Jessy2016
Hallo nochmal
Ich danke Euch für die Antworten.
Ich weiß, daß 6 Wochen nicht gerade sehr lang sind um mich auf einen Lauf vorzubereiten. Leider wird kein 5 km Lauf angeboten, sonst würde ich selbstverständlich an diesem teilnehmen

. Der nächste Lauf hier bei uns findet auch erst wieder in einem Jahr statt, weshalb ich gerne dieses Jahr noch mitlaufen möchte. Ich habe da auch erstmal keine hohen Ansprüche an mich. Ich möchte nur einfach mal sehen, ob so ein Wettkampf überhaupt etwas für mich ist. Sollte es mir gefallen, gehe ich nächstes Jahr ganz anders an den Start.
Zu meinen Daten: Ich bin 38 Jahre alt, weiblich, 1,60 groß und wiege 58 kg
Ich habe keine gesundheitlichen Probleme, bin aber allerdings Raucherin.
Ansonsten bin ich recht sportlich, ich spiele Squash, gehe Reiten, sowie Bergwandern (einmal pro Monat bis 1200 Hm, und zweimal pro Jahr bis 3500 Hm)
Wie schon gesagt, die ersten 5 km machen mir überhaupt keine Probleme, würde diese auch schneller schaffen als 36 MInuten, bin diese bei meiner Zeitmessung extra sehr langsam gelaufen, weil ich ja wußte, daß ich vorhabe 10 km zu laufen

...mit den zweiten 5 km tue ich mich halt ein bisschen schwer, wobei ich auch dabei nie komplett angehalten habe, sondern dann im Schnellschritt weitergegangen bin und auch nie länger als 1-2 Minuten.
Ich werde jetzt also als erstes versuchen die 10 km komplett durchzulaufen.Und mein Ziel beim Wettkampf ist lediglich unter 70 zu kommen. Mal gucken, ob ich das dann schaffe. Falls nicht, kann ich damit auch leben. Wie schon gesagt, ich will einfach erstmal nur in so einen Wettkampf reinschnuppern, um zu sehen, ob das überhaupt etwas für mich ist, oder ob ich weiterhin nur mal ab und zu zum Spaß Laufen gehe.
Lieben Gruß,
Jessy
Verfasst: 02.03.2016, 13:02
von Unheard
Sechs Wochen passen schon. Da gehen 5x10 km Training und der WK rein. Öfter würde ich die nicht laufen, da Du kleinere Distanzen gewohnt bist. Mit Squash würde ich persönlich das Training schon gar nicht kombinieren aus Angst vor einer Verletzung durch die hohe kombinierte Belastung.
Scheint mir realistisch zu sein, den WK durchzulaufen und irgendwo bei max. 70' zu landen.
Verfasst: 02.03.2016, 19:56
von NordicNeuling
Und für nächstes Jahr würde ich mir dann vornehmen, das Rauchen einzustellen, und zwar möglichst bald. Denn dann fallen Dir Training und WKs leichter. Andererseits fällt das übliche Zunehmen nach Rauchstopp mit Training morderater aus oder sogar ganz weg: typische Win-Win-Situation!

Verfasst: 14.03.2016, 15:15
von Jessy2016
Ja, ich weiß, das Rauchen ist ein blödes Laster

Ich rauche zwar nicht sooo viel (ca. 15 Zigaretten am Tag), trotzdem möchte ich es ganz aufgeben.
Das vermehrte Training hilft mir jetzt auch dabei das Rauchen zu reduzieren.
Trotzdem bin ich grad zur Zeit ein bisschen frustriert

Also ich schaffe es jetzt die 10 km durchzulaufen...auch mittlerweile ziemlich problemlos...Aber meine Zeit ist wesentlich schlechter...ich brauche jetzt 78 Minuten...Also 4 Minuten mehr als zu Anfang.
Um die Strecke durchlaufen zu können mußte ich das Tempo stark reduzieren...Aber jetzt habe ich ein Tempo wo ich kaum ausser Atem bin und mich nach 10 km fast schon unterfordert fühle...also ich habe das Gefühl nichts groß getan zu haben und deshalb auch keinen wirklichen Trainingseffekt erzielt zu haben...in dem Tempo könnte ich warscheinlich auch 20 km durchlaufen...Sobald ich aber schneller Laufe schaffe ich das Durchlaufen nicht mehr...Es ist zum Heulen
Ich nehme an, daß es das Problem ist, daß ich halt mehr der "Sprintertyp" bin...ich weiß jetzt keinen Fachbegriff dafür, ich hoffe ihr wißt was ich meine

...Ich kann lospowern, brauche dann ganz kurze Zeit Ruhe, und kann dann wieder voll Power geben...In diesem Intervall kann ich das über mehrere Stunden machen.
Alle Sportarten die ich betreibe, und bisher betrieben habe, waren immer eher auf Intervall ausgelegt...
Beim Squash...voll Power, kurz Ruhe während Ballwechsel, voll Power...
Beim Bergsteigen...steiler Abschnitt-voll Power, kurz zu Atem kommen-Aussicht genießen, nächster steiler Abschnitt-Voll Power
Sogar das Training für die Bergwandertouren hab ich bisher immer eher so ausgelegt, daß ich gejoggt bin in normalem Tempo und alle paar Minuten habe ich einen Sprint eingelegt (bis an die Kotzgrenze), damit der Puls hochjagt...Was nützt mir ein Training für das Bergwandern, wenn ich locker vor mich hinjogge und mein Puls dabei unter 100 bleibt? Ab 3000 Höhenmetern ist der Ruhepuls schon automatisch bei 120, wenn man dann noch anfängt aufwärts zu gehen ist der ganz schnell mal bei 180...Da nützt mir ein locker vor mich hinjoggen nichts als Training.
Deshalb tue ich mich jetzt mit der Ausdauer so schwer

...Ich bin es total nicht gewohnt, es ist völlig anders als alles was ich bisher an Sport gemacht habe...
In total reduziertem Tempo laufe ich die 10 km locker durch, fühle mich danach jedoch unterfordert, als hätte ich nichts gemacht...Laufe ich ein bisschen schneller halte ich keine 10 km durch, auch nicht wenn ich intervallmäßig zwischendurch mal ein bisschen schneller laufe...Es ist echt zum Mäusemelken
Hat Irgentjemand einen Tip für mich???
Verfasst: 14.03.2016, 15:34
von crsieben
Jessy2016 hat geschrieben:Ich nehme an, daß es das Problem ist, daß ich halt mehr der "Sprintertyp" bin...ich weiß jetzt keinen Fachbegriff dafür, ich hoffe ihr wißt was ich meine

...Ich kann lospowern, brauche dann ganz kurze Zeit Ruhe, und kann dann wieder voll Power geben...In diesem Intervall kann ich das über mehrere Stunden machen.
Für mich klingt das eher nach dem Typ "Ich mach mir ganz gerne selbst etwas vor".
Verfasst: 14.03.2016, 15:49
von FreddyT
Aus Deinen Angaben kann ich mir kein rechtes Bild machen. Läufst Du regelmäßig mehrmals die Woche? Falls ja: wie sehen die einzelnen Läufe genau aus? Folgst Du einem Plan oder läufst Du einfach so, wenn Dir danach ist?
Verfasst: 15.03.2016, 00:12
von dicke_Wade
Jessy2016 hat geschrieben:In total reduziertem Tempo laufe ich die 10 km locker durch, fühle mich danach jedoch unterfordert, als hätte ich nichts gemacht...Laufe ich ein bisschen schneller halte ich keine 10 km durch, auch nicht wenn ich intervallmäßig zwischendurch mal ein bisschen schneller laufe...Es ist echt zum Mäusemelken
Das liest sich schon etwas komisch. Kannst du uns denn das Tempo nennen, ab dem du nicht mehr weit rennen kannst? 15 Zigaretten sind schon verdammt viel am Tag, das stört das Lauftraining massiv und das kann schon ein guter Grund sein, warum du bei höherem Tempo abkackst. Je langsamer das Tempo, desto weniger ist die Lungenleistung gefragt und nur die Muskelermüdung ist der begrenzende Faktor. Da wir dich nicht beobachten können und auch sonst schwer einschätzen können, warum du nun bei schnellerem Tempo nicht durchlaufen kannst, musst du das mal detailierter beschreiben. Sollte es aber an Atemnot liegen, dann weißt du selbst, wie du dem am besten abhelfen kannst
Und jetzt noch ein Spruch fürs Phrasenschwein: Wenn man wirklich will, dann kann man auch mit dem Rauchen aufhören.
Gruss Tommi
Verfasst: 15.03.2016, 07:13
von Unheard
Das ist ein Luxusproblem. Du magst nicht aus deiner Komfortzone herauskommen.
Verfasst: 23.03.2016, 11:04
von Jessy2016
@FreddyT: Zur Zeit laufe ich immer Dienstags, Donnerstags und Samstags.
Zuerst habe ich nur versucht die 10 km durchzulaufen, indem ich bei 30 Minuten angefangen habe und dann die Zeit immer ein bisschen verlängert habe. Das hat aber dazu geführt, daß ich zwar immer länger durchlaufen konnte, und jetzt 10 km durchlaufen kann, aber dabei auch immer langsamer geworden bin.
Jetzt habe ich wieder vorne angesetzt bei 30 Minuten, aber ohne das Tempo zu verringern. Zur Zeit schaffe ich jetzt in normalem Tempo 50 Minuten durchzulaufen, in dem Tempo das ich auch beim Wettkampf laufen möchte.
@dicke_Wade: Das genaue Tempo kann ich leider nicht sagen, da ich (noch) keine Laufuhr besitze. Es ist sobald ich halt schneller laufe als meine "Wohlfühlzone" ,wo ich 10 km locker mit durchlaufen kann. Wie Unheard warscheinlich gesagt hat, sobald ich aus meiner Komfortzone herauskomme.
30 Minuten schaffe ich es schneller zu laufen, danach wird es krampfig. Gestern habe ich zwar 50 Minuten geschafft, aber es ging mir nicht gut dabei. Zweimal hatte ich das Gefühl mich übergeben zu müssen, bin aber trotzdem in dem Tempo weitergelaufen und nach einer halben Minute war das Kotzgefühl auch wieder weg.
Es liegt nicht an Atemot, daß ich das Tempo nicht durchhalte. Sondern...ich kann es gar nicht wirklich erklären...ich kriege Hitzewallungen und habe das Gefühl mir platzt gleich der Kopf...den ganze restlichen Tag gestern hatte ich dann noch Kopfschmerzen und diese komischen Hitzewallungen...ausserdem werden meine Beine und alles plötzlich schwer wie Blei als würden plötzlich Gewichte daran hängen...Das passiert immer plötzlich nach ca. 30-35 Minuten.
Gestern habe ich es, wie gesagt, mit Zähne zusammenbeissen auf 50 Minuten geschafft...wobei ich mich zweimal beinahe übergeben hätte und den ganzen restlichen Tag gestern ging es mir schlecht.
Laufe ich aber hingegen in meiner Wohlfühlzone, also ohne Tempo, habe ich überhaupt keine Probleme...ausser daß ich mich, wie gesagt, unterfordert fühle, als hätte der Lauf jetzt nicht viel Sinn gemacht.
Ich kriege einfach kein gesundes Mittelmaß zu stande und ich habe zur Zeit keine Ahnung wie ich das ändern kann.
Das Rauchen habe ich jetzt auf 5 Zigaretten am Tag reduziert und hoffe bis zum Wettkampf in 2,5 Wochen es ganz aufgegeben zu haben.
Vielleicht komme ich dann als Letzte durchs Ziel, kotzend, aber zumindest rauche ich dann nicht mehr...dann hat es ja trotzdem was gutes gehabt

Verfasst: 23.03.2016, 11:47
von Unheard
Das ist doch alles ganz normal, wenn man Gas gibt. Du hast ein Tempo, das ganz ok für dich ist und sich mit zunehmender Distanz verringert. Für alles weitere müsstest Du, um zügig zu Ergebnissen zu kommen, Intervalle laufen, und die sind fordernd. Den gewonnenen Spielraum in deiner Pace nutzt Du am Ende, um z.B. einen längeren Lauf so anzugehen, dass Du eine einigermaßen konstante Pace durchhältst.
Das braucht alles seine Zeit.
Verfasst: 23.03.2016, 12:22
von Durchbeißerin
Jessy2016 hat geschrieben:
Gestern habe ich zwar 50 Minuten geschafft, aber es ging mir nicht gut dabei. Zweimal hatte ich das Gefühl mich übergeben zu müssen, bin aber trotzdem in dem Tempo weitergelaufen und nach einer halben Minute war das Kotzgefühl auch wieder weg.
Es liegt nicht an Atemot, daß ich das Tempo nicht durchhalte. Sondern...ich kann es gar nicht wirklich erklären...ich kriege Hitzewallungen und habe das Gefühl mir platzt gleich der Kopf...den ganze restlichen Tag gestern hatte ich dann noch Kopfschmerzen und diese komischen Hitzewallungen...ausserdem werden meine Beine und alles plötzlich schwer wie Blei als würden plötzlich Gewichte daran hängen...Das passiert immer plötzlich nach ca. 30-35 Minuten.
Gestern habe ich es, wie gesagt, mit Zähne zusammenbeissen auf 50 Minuten geschafft...wobei ich mich zweimal beinahe übergeben hätte und den ganzen restlichen Tag gestern ging es mir schlecht.
Laufe ich aber hingegen in meiner Wohlfühlzone, also ohne Tempo, habe ich überhaupt keine Probleme...ausser daß ich mich, wie gesagt, unterfordert fühle, als hätte der Lauf jetzt nicht viel Sinn gemacht.
Ich kriege einfach kein gesundes Mittelmaß zu stande und ich habe zur Zeit keine Ahnung wie ich das ändern kann.
Meine Erfahrung - wenn es passt für mich, ist 5 Minuten nach dem Laufen alles wieder bestens... wenn du nachmittags noch "kreiselst" - dann ist dieser Zustand für ein normales Training meiner Ansicht nach nicht zielführend...
dass man sich mal mehr oder weniger besch... fühlt beim Tempo laufen, halte ich auch für vollkommen normal. Allerdings sollte das irgendwie schon Spaß machen - auch wenn das bescheuert klingen mag - aber wenn es nur Qual bedeutet, würde ich das so nicht durchziehen wollen als Freizeitbeschäftigung...
also - 20 Minuten einlaufen - 20 Minuten Tempo - 20 Minuten auslaufen
- und Fahrtenspiele oder am Berg laufen einen Tag die Woche... wenn man davon Muskelkater hat, erschließt sich der Sinn der langsamen Läufe ganz von alleine...

Verfasst: 23.03.2016, 14:43
von andreah48
Ich hatte mich letztes Jahr auch zu meinem ersten 10 km Lauf angemeldet. Zum Zeitpunkt der Anmeldung bin ich genau 3 mal die 10 km in 75 Minuten durchgelaufen. Ich hatte 8 Wochen zum trainieren.
Sinnvoll war das sicherlich nicht. Denn ich hatte nach 5 Wochen dermaßen Schmerzen in der rechten Hüfte, dass ich 2 Wochen Pause machen musste. Bin dann vor dem Lauf noch 3 Mal gelaufen.
Geschafft habe ich die 10 km. Spaß hatte ich dabei nicht.......
Die Zeit war bei 10,4 km 01:07:56
Verfasst: 23.03.2016, 18:26
von maccall
Lauf einfach 2-3mal die Woche 5km und am WE, oder wann du mehr Zeit hast, etwas länger. Am besten steigerst du immer leicht, sodaß du eine Woche vor WK auf 9km Laufen in akzeptabler Verfassung kommst.
Den einen fehlenden km kriegst du dann am WK Tag auch noch hin.
So ähnlich funzte das bei mir und ich hatte Spaß dabei und das WK-Fieber trug mich erstaunlich gut ins Ziel.
Viel Erfolg,
und berichte bitte!
Verfasst: 24.03.2016, 06:47
von dicke_Wade
Morgen Jessy, ich gehe mal davon aus, dass du gesund bist. Dann liest sich das, was du schreibst, dass du für das Tempo auf die Distanz noch nicht fit genug bist. Das ist überhaupt nicht schlimm und du bist auch dabei, das zu ändern. Natürlich ist das nicht zielführend, wenn du so weiter machst. Weder für deine Entwicklung noch für den Spaßfaktor am Laufen. Kein Training sollte so hart sein, dass du den Rest des Tages breit in der Ecke liegst. Du bekamst schon den Rat, die Tempoanteile kürzer zu halten. Sehe ich auch so. Entweder Einlaufen, dann schnell und abschließend auslaufen, oder einen Fahrtspiel-Lauf, bei dem du frei nach Schnauze das Tempo wechselst. Auch Gehpausen sind erlaubt. Finde heraus, wieviel Tempo du bei einem Lauf verträgst, ohne später fast umzukippen. Du schaffst das und dann wird der Erfolg mit dir sein. Thema Tempo, hast du ein smartes Fon? Dafür gibs diverse Apps, zum Ermittlung des Tempos.
Gruss Tommi
Verfasst: 07.04.2016, 08:57
von Jessy2016
Hallo
Ich wollte nur nochmal kurz vor meinem Wettkampf am Sonntag einen letzten Bericht abgeben.
Der Tip von Durchbeißerin war total super...20 Minuten Einlaufen, 20 Minuten schnell und 20 Minuten Auslaufen...So war das Training genau richtig für mich, ich fühlte mich hinterher nicht unterfordert, aber auch nicht überfordert.
Den wirklichen Durchbruch hat aber der Tip von Dir, Tommi, gebracht...Der Fahrtspiel-Lauf...Durch das ständige wechseln des Tempos ist mir irgentwann aufgefallen, daß ich beim schnelleren Laufen eine ganz andere Körperhaltung eingenommen habe als beim langsamen Laufen.
Ich bin beim schnellerem Laufen nach vorne gekippt, ausserdem habe ich meine ganzen Oberkörper verkrampft, sowie beim kurzen Sprint, wo man mit 100 %läuft und schnell beschleunigt. Und in dieser verkrampften, nach vorne gekippten, Körperhaltung bin ich die ganze Zeit gelaufen, sobald ich schneller gelaufen bin.
Das ist mir aufgefallen als ich ein paar mal das Tempo von langsam zu schnell gewechselt habe, daß ich nach dem Beschleunigen in der angespannten/verkrampften Beschleunigungskörperhaltung geblieben bin.
Ich habe mich dann darauf konzentriert beim schnelleren Laufen aufrecht zu bleiben und den Oberkörper zu entspannen, und siehe da es klappte super

...Es war überhaupt nicht mehr so anstrengend schneller zu laufen.
Bei meinem letzten 10 km Lauf letzten Samstag hatte ich eine Zeit von 69 Minuten

Also genau die Zeit, die ich beim Wettkampf erreichen will. Ich muß mich zwar alle paar Minuten daran erinnern die für mich neue Körperhaltung einzunehmen und aufrechter und lockerer zu bleiben, weil ich ohne Konzentration sofort wieder in die alte verkrampfte Körperhaltung verfalle, aber das ist ok.Sobald es wieder anstrengend und krampfig wird denke ich mir "aufrecht und locker" und schon wird es sofort wieder einfacher
Ihr beide habt mir echt riesig geholfen, vielen vielen Dank dafür
Jetzt kann der Wettkampf am Sonntag kommen
Ich bin zwar total nervös, aber ich freue mich auch darauf.
Ich habe ein bisschen Bammel, daß es am Sonntag vielleicht zu warm wird (verfolge täglich den Wetterbericht bei wetter com), oder es kommen solche Gedanken wie "was ist wenn ich beim Wettkampf plötzlich Seitenstechen kriege" (hatte ich ewig nicht mehr, aber trotzdem ist die Angst da) oder ich kriege Bauchschmerzen und Durchfall von der Aufregung, oder noch eine Erkältung bis dahin oder oder oder...Aber da muß ich wohl jetzt durch, ich denke daß so eine Nervosität und Gedanken wohl normal sind.
Ich werde nächste Woche auf jeden Fall berichten wie es war, ob es mir eher so wie andreah ging und ich sage mir "nie wieder", oder eher so wie mccall, daß mich das Lauffieber gepackt hat...im Moment habe ich null Ahnung, ich lasse mich einfach mal selbst überraschen

Verfasst: 07.04.2016, 23:40
von dicke_Wade
Jessy2016 hat geschrieben:Ihr beide habt mir echt riesig geholfen, vielen vielen Dank dafür
Das freut mich sehr!
Nun denn toi toi toi für den Sonntag!
Gruss Tommi
Verfasst: 11.04.2016, 13:42
von Jessy2016
Soooo, ich hatte ja versprochen zu berichten
Also vorab meine Zeit war 1:08.10...also eine Minute schneller als ich schaffen wollte
Ich muss sagen, daß ich wohl irgentwie so ein Zwischending zwischen andreah und Mccall bin...Ich fand es jetzt nicht mega schrecklich, aber weggeflashed bin ich auch nicht umbedingt.
Es war ein bisschen nervtötend und ungewohnt, wenn einem ständig Leute vor den Füssen rumrennen, dadurch bin ich ständig aus dem Rythmus gekommen und durch das Reden "Entschuldigung" "Achtung" "Macht nix""Nix passiert" habe ich doch tatsächlich nach 1 Km Seitenstechen bekommen. War aber, Gott sei Dank, schnell wieder vorbei.
Ungewohnt für mich war auch, daß es relativ warm war als ich gestartet bin. Trainiert habe ich immer in der Kälte, da hat mir die pralle Sonne und Wärrme doch ein bisschen zu schaffen gemacht. Eigentlich wollte ich unterwegs nichts trinken, hab ich im Training ja auch nie gemacht, aber gestern war jeder Verpflegungsstand meiner

Und nicht nur zum Trinken, sondern das Wasser habe ich mir komplett über den Kopf geschüttet
Nächstes Jahr würde ich lieber den Halbmarathon mitlaufen. So wie ich gehört habe, soll der wohl im Tempo etwas ruhiger sein als ein 10 Km Lauf...stimmt das?
Verfasst: 11.04.2016, 13:48
von ruca
Glückwunsch zum erfolgreichen Lauf.
Jessy2016 hat geschrieben:und durch das Reden "Entschuldigung" "Achtung" "Macht nix""Nix passiert" habe ich doch tatsächlich nach 1 Km Seitenstechen bekommen.
Meine Güte, waren da alle redsam. Oder warst das nur du?
Eigentlich geht das mit wenig bis gar keiner Unterhaltung, solange man halbwegs für den Hintermann vorhersehbar läuft...
Verfasst: 11.04.2016, 17:09
von Jessy2016
Das war hauptsächlich ich die gequatscht hat

Beim Start war schon ein ziemliches Gedränge und in die Hacken gelaufe.
Krass war auch einer, das war allerdings später kurz vorm Ziel, der blieb doch plötzlich aprupt vor mir stehen, Gott sei Dank hab ich da gerade nicht in der Gegend rumgeguckt, sonst wäre ich dem voll hinten rein gerannt

Verfasst: 11.04.2016, 17:34
von bones
Jessy2016 hat geschrieben:
Krass war auch einer, das war allerdings später kurz vorm Ziel, der blieb doch plötzlich aprupt vor mir stehen
Das war bestimmt Rolli. Der wollte ein Selfie mit Dir machen.
Jessy2016 hat geschrieben:
Nächstes Jahr würde ich lieber den Halbmarathon mitlaufen. So wie ich gehört habe, soll der wohl im Tempo etwas ruhiger sein als ein 10 Km Lauf...stimmt das?
Nein. Der Sieger war eine Minute schneller als Du.

Verfasst: 11.04.2016, 20:04
von Durchbeißerin
Ich versteh das gut mit dem Halben... ich hab tierischen Respekt vor den 10ern und hab mich bisher erfolgreich gedrückt.

Verfasst: 12.04.2016, 04:27
von dicke_Wade
Glückwunsch!
Jessy2016 hat geschrieben:Nächstes Jahr würde ich lieber den Halbmarathon mitlaufen. So wie ich gehört habe, soll der wohl im Tempo etwas ruhiger sein als ein 10 Km Lauf...stimmt das?
Jo da kannste langsamer laufen. Aber eben auch viel länger
bones hat geschrieben:Das war bestimmt Rolli. Der wollte ein Selfie mit Dir machen.
Gruss Tommi
Verfasst: 12.04.2016, 05:02
von maccall
Freut mich zu lesen, daß alles gut geklappt hat... und daß du Lust auf mehr bekommen hast.
Auch mein Glückwunsch zu deiner Zeit!
Verfasst: 13.04.2016, 18:57
von Jessy2016
bones hat geschrieben:Das war bestimmt Rolli. Der wollte ein Selfie mit Dir machen.
Ach sooooo...ja das kann natürlich sein

...Nee, so schnell war ich nicht, Rolli ist, glaube ich, irgentetwas um 37 Minuten gelaufen

...Als der schon im Ziel war habe ich mich warscheinlich noch irgentwo auf der ellenlangen Hildesheimer Straße rumgequält
@Durchbeißerin:
Ja, das Tempo fand ich schon enorm und die anderen Mitläufer haben ganz schön gezogen.
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen zwischendurch mal langsamer zu laufen, um wieder zu Kräften zu kommen. Aber sobald ich langsamer wurde, sind bestimmt 30-40 Leute innerhalb von 10 Sekunden an mir vorbeigezogen. Da habe ich mir gedacht, wenn ich jetzt noch eine Minute länger langsamer laufe, stehe ich plötzlich ganz hinten alleine da

...Also habe ich das Tempo sofort wieder angezogen. Das war schon ziemlich anstrengend...
Ich glaube besser ist für mich langsamer und weiter, als schnell und kurz.
@maccall:
Danke Dir

Verfasst: 13.04.2016, 23:58
von Durchbeißerin
Jessy2016 hat geschrieben:
Ich glaube besser ist für mich langsamer und weiter, als schnell und kurz.
Na ja - weit und langsamer ist auch schon speziell - man muss sich anfangs dauernd bremsen, damit man nicht absäuft auf halber Strecke...

und es gibt ja naturgemäß immer sehr viele, die weit vorauslaufen, wenn man nicht zu den Schnellen zählt. Ich hätte einige Läufe voll versemmelt, wenn ich nicht jemand an meiner Seite gehabt hätte, der mich rechtzeitig dran erinnert hat, dass der Weg noch verdammt lang wird demnächst.
Verfasst: 14.04.2016, 02:04
von dicke_Wade
Jessy2016 hat geschrieben:Ich glaube besser ist für mich langsamer und weiter, als schnell und kurz.
Schlummert in dir eine Ultraläuferin
Durchbeißerin hat geschrieben:Na ja - weit und langsamer ist auch schon speziell - man muss sich anfangs dauernd bremsen, damit man nicht absäuft auf halber Strecke...

und es gibt ja naturgemäß immer sehr viele, die weit vorauslaufen, wenn man nicht zu den Schnellen zählt. Ich hätte einige Läufe voll versemmelt, wenn ich nicht jemand an meiner Seite gehabt hätte, der mich rechtzeitig dran erinnert hat, dass der Weg noch verdammt lang wird demnächst.
Och ja, das lernt man (manchmal sehr schmerzhaft) recht schnell
Gruss Tommi