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Anfängerin mit der ein oder anderen Frage

Verfasst: 28.06.2017, 12:47
von jacky43
Hallo zusammen. :winken:

Ich bin noch relativ neu im Laufsport und so langsam tut sich bei mir die ein oder andere Frage auf, bzw hätte ich gerne eine Einschätzung anderer Läufer mit mehr Erfahrung wie realistisch meine Zielsetzung ist, oder ob es eher für Frust sorgt.

Kurz zu mir, ich bin 29 Jahre, wohne am Tor zur fränkischen Schweiz und laufe seit ca. einem halben Jahr, die letzten 2 Monate sogar ziemlich regelmäßig. Anfangs war es für mich eine quälende Unterstützung zur Gewichtsreduktion, angefangen mit 104kg bei 172 und nun bin ich bei 80, mit dem Ziel auf die 60 zu kommen und da auch zu bleiben.

Aktuell lauf ich 5km ohne größere Probleme mit einer Pace von 6:30, angefangen hab ich vor einem halben Jahr mit 1,5km und über 10min je. 7-8km gingen jetzt auch schon ein ums andere Mal, da hab ich am Ende 6:45 im Durchschnitt. Ich glaub sogar, wenn ich nicht so dringend auf Toilette gemusst hätte, hätte es beim letzten 8km Lauf sogar noch ein bisschen mehr werden können.

Jetzt ist mein Ziel im September beim fränkische Schweiz Marathon die 10km Strecke zu laufen, weil ich richtig Bock auf an Wettkampf hab. Ich mag mich da jetzt aber auch nicht blamieren oder halbtot auf der Straße liegen.

- Ist das realistisch in 2 Monaten die 10km zu laufen? Vielleicht sogar mit einer Zeit von 6:30 je?
- Wieviel Zeit macht das Gewicht aus? Also bis dahin sind schon noch 5kg weniger geplant, wirkt sich das aus?
- Wenn ich laufe "spür" ich manchmal meine Knie oder die Unterschenkel, nicht im Sinne von Schmerzen oder das es mich behindert, ich merk einfach was. Nach dem Lauf sind keine Probleme da. Ist das trotzdem ein Warnzeichen oder im Grunde völlig normal?
- Wechselnder Untergrund, meine aktuelle Laufstrecke ist was das angeht sehr verschieden, von Gehweg zu Waldboden, dann Schotter und Straße. Völlig egal, oder nachteilig was die Leistung und Gesundheit angeht?
- Wochenumfang. Im Moment lauf ich mindestens jeden zweiten Tag, dazu um die Gewichtsreduktion noch bisschen mehr zu Unterstützen noch 2-3 Einheiten Krafttraining in der Woche, viel mit dem Rad unterwegs, einmal in der Woche 2km Schwimmen. Jetzt gibt es in meinem Freundeskreis doch die ein oder andere kritische Stimme, dass das alles viel zu viel sei und ich mich damit nur kaputt mach. Fakt ist, ich fühl mich gut, mach ich nichts, fehlt mir was. Gesundheitlich ist auch alles in Ordnung,
im Grunde bin ich so fit wie seit 10 Jahren nicht mehr. Hier gehts mir jetzt auch weniger um eine medizinische Einschätzung (dafür hat man ja einen Arzt), sondern mehr um Erfahrungswerte anderer. Vielleicht kennt ja der ein oder andere die Situation.

Ich freu mich schon mal über jeden der bis hierhin gelesen hat und noch mehr freu ich mich über jeden der mir eine Antwort hier lässt. :)

PS: Trainingspläne und ich, keine Freunde, überhaupt gar nicht. Die Pläne mögen mich nicht und ich mag sie nicht. :zwinker2:

Verfasst: 28.06.2017, 13:07
von ruca
jacky43 hat geschrieben: - Ist das realistisch in 2 Monaten die 10km zu laufen?
- Vielleicht sogar mit einer Zeit von 6:30 je?
Beides könntest Du vermutlich jetzt schon fast. Training ist eine ganz andere Hausnummer als Wettkampf, da ist bereit, Leistungen abzurufen, die im Trainingalltag einfach nicht da sind.
- Wieviel Zeit macht das Gewicht aus? Also bis dahin sind schon noch 5kg weniger geplant, wirkt sich das aus?
Es gibt zwar Formeln die ausagen "1 fehlendes Kilo=X Sekunden auf Y km" - Nur warne ich Dich aktuell, so zu rechnen, denn wenn Du mit Kaloriendefizit (sprich in der Abhnehmphase) läufst, kostet das auch Kraft und damit Zeit...
- Wenn ich laufe "spür" ich manchmal meine Knie oder die Unterschenkel, nicht im Sinne von Schmerzen oder das es mich behindert, ich merk einfach was. Nach dem Lauf sind keine Probleme da. Ist das trotzdem ein Warnzeichen oder im Grunde völlig normal?
Das klingt normal. Ist natürlich aus der Ferne schwer zu sagen.
- Wechselnder Untergrund, meine aktuelle Laufstrecke ist was das angeht sehr verschieden, von Gehweg zu Waldboden, dann Schotter und Straße. Völlig egal, oder nachteilig was die Leistung und Gesundheit angeht?
Ganz im Gegenteil. Etwas Besseres kann Dir kaum passieren.
- Wochenumfang. Im Moment lauf ich mindestens jeden zweiten Tag, dazu um die Gewichtsreduktion noch bisschen mehr zu Unterstützen noch 2-3 Einheiten Krafttraining in der Woche, viel mit dem Rad unterwegs, einmal in der Woche 2km Schwimmen. Jetzt gibt es in meinem Freundeskreis doch die ein oder andere kritische Stimme, dass das alles viel zu viel sei und ich mich damit nur kaputt mach. Fakt ist, ich fühl mich gut, mach ich nichts, fehlt mir was. Gesundheitlich ist auch alles in Ordnung,
Stelle von "mindestens jeden 2. Tag" auf "höchstens jeden 2. Tag" um und schon passt das... Regeneration ist wichtig.
im Grunde bin ich so fit wie seit 10 Jahren nicht mehr. Hier gehts mir jetzt auch weniger um eine medizinische Einschätzung (dafür hat man ja einen Arzt), sondern mehr um Erfahrungswerte anderer. Vielleicht kennt ja der ein oder andere die Situation.
Die Frage ist eher: Wer von den Lauf-Späteinsteigern kennt das nicht?
PS: Trainingspläne und ich, keine Freunde, überhaupt gar nicht. Die Pläne mögen mich nicht und ich mag sie nicht.
Das sagte ich auch mal. :)

Verfasst: 28.06.2017, 13:56
von Leiderkeinkenianer
Willkommen :hallo: ,

weniger laufen, mehr Abwechslung und Strecken steigern:

Öfters Laufen bringt dich nicht weiter. Mit dem umfangreichen Sportprogramm benötigst du dringend Regeneration um besser zu werden. 3x die Woche reicht.
Um schnell und weit laufen zu können muss man schnell und weit laufen trainieren, aber nicht unbedingt gleichzeitig! Faustregel: Einmal kurz und schnell (Fahrtspiel/Intervalle), einmal so Durchschnittslauf, einmal langsam und dafür weiter. Wochenkilometer um max. 10% steigern, eher weniger.

Viel Erfolg.

Alles ist möglich

Verfasst: 28.06.2017, 17:52
von klnonni
Hallo,
ich habe Ende Januar letzten Jahres mit dem Laufsport angefangen.
Damals war ich knapp 45 Jahre und bei 182cm und 87,0 Kg auch nicht umbedingt schlank.

Zur Motivation hatte ich mit das Ziel gesetzt, in knapp 15 Wochen meinen ersten Wettkampf, sogleich über 10 km zu laufen.
Ich wollte natürlich bloß ankommen, die Zielzeit war mir egal.
Um das Ziel zu erreichen bin ich alle 2 Tage bei Wind und Wetter raus gegangen. Meine Frau spottete manchmal über mich wenn ich bei Schnee und Regen abends meine Runden gerannt bin.
Aber da ich jedem erzählt habe, dass ich in wenigen Wochen einen 10 Km Lauf absolviere, musste ich dieses Ziel ja auch erreichen!
Na ja ich habe mein Ziel erreicht und war wahnsinnig stolz auf meine 53:00 min.

Rückblickend muss ich sagen, dass ich nie gedacht hätte wie schnell sich der Körper an Sport gewöhnen kann und sich anpasst.
In dieser Anpassung liegt aber auch die Gefahr!
Nach den ersten Monaten strenger Regelmäßigkeit im Training, bekam ich das Gefühl, ich würde mich unterfordern.
Egal ob ich Strecken von 12, 15 oder 18 km gelaufen bin, die Strecken kamen mir spätestens beim 2 Lauf immer zu kurz vor.
Also habe ich alle Warnungen von anderen Laufsportlern in den Wind geschlagen und nicht die Km Umfänge gesteigert sondern auch die Laufgeschwindigkeit....
Im Juli 2017 passierte es was mir mein Laufsport erfahrener Kollege vorher gesagt hatte, bei einem Intervalltraining holte ich mir eine Zerrung in der Wade..., die nächsten 6 Wochen war an Laufen nicht zu denken.

Kurz gesagt, wenn Du weiter regelmäßig trainierst wird für Dich ein 10 km Lauf unabhängig von der Zeit ein leichtes werden, vermutlich könntest Du schon jetzt einen Strassenlauf mit machen und würdest mit Sicherheit nicht die Letzte werden.
Achte nur darauf, dass Du zu erst langsam die Laufumfänge erhöhst um die Grundlagenausdauer zu erhöhen, aber wie bereits von anderen geschrieb nicht um mehr als max.10%. Die Laufgeschwindigkeit erhöht sich von allein, auf die kommt es aber anfangs gar nicht an. Ich musste selber schmerzhaft erfahren, das Bänder und Sehnen nicht genauso schnell aufbauen wie das Herz- , Kreislaufsystem und Muskeln. Diese Dysbalance verursacht bei zu schneller Trainingssteigerung Verletzungen.
Also denke daran max. alle 2 Tage trainieren und wenn Du glaubst deine Beine fühlen sich schwer an, dann ebend einen Tag länger ausruhen, schließlich wächst die Fitness nicht wärend des Sports sondern in der Regeneration.

Wünsche Dir weiterhin viel Freude am Laufen und viel Spaß bei deinem 1. Wettkampf- :daumen:

Verfasst: 28.06.2017, 18:30
von jacky43
Vielen Dank euch dreien schon Mal für eure netten und vor allem hilfreichen Antworten.
ruca hat geschrieben:Beides könntest Du vermutlich jetzt schon fast. Training ist eine ganz andere Hausnummer als Wettkampf, da ist bereit, Leistungen abzurufen, die im Trainingalltag einfach nicht da sind.


Es gibt zwar Formeln die ausagen "1 fehlendes Kilo=X Sekunden auf Y km" - Nur warne ich Dich aktuell, so zu rechnen, denn wenn Du mit Kaloriendefizit (sprich in der Abhnehmphase) läufst, kostet das auch Kraft und damit Zeit...
Zu Punkt 1, sollte ich dann eventuell das Ziel etwas nach oben schrauben? Ich möchte schon gerne, dass es für mich eine Herausforderung ist, aber halt eben auch keine Überforderung. Quasi den Flow Kanal finden.

Deswegen auch der Gedanke mit dem Gewicht, welches ich, da bin ich mal guter Dinge, sicherlich noch um einige Kilo senken werde bis Anfang September.


Zum Thema Umfang (ich weiß leider nicht wie ich aus verschiedenen Beiträgen zitieren kann), ich glaube schon, dass ich noch a bissl mehr varriieren kann, sollte ich wahrscheinlich auch. Ich lauf aktuell mehr so nach einem "guter Tag/schlechter Tag" Gefühl. Meistens merk ich schon auf den ersten 500 Metern wie weit es heute geht und ob es a schöne Zeit wird oder nicht.
Deswegen tu ich mir mit Plänen auch so schwer.
Es fällt mir so unglaublich schwer im Moment zurück zu fahren. Einfach weils jetzt auch richtig schön läuft, am Anfang war das ja nichts weiter als Quälerei und ein Kampf um jeden Meter. Mein Wochenumfang liegt ja aktuell trotzdem nur bei ca 20 - 25km.

Was Verletzungen angeht. Ich seh das relativ locker, nicht das ich es jetzt bewusst herausfordern möchte, aber ich denke wenn man Sport treibt, dann kann sowas eben passieren. Ich bin ja jetzt auch nicht mein ganzes Leben schon unsportlich und übergewichtig, Sport war in meinen Kinder und Jugendjahren ein großer Bestandteil meines Lebens.
Wichtig ist doch vor allem, dass man sich davon nicht zurückwerfen lässt :D
Aber respekt, ich hab jetzt zwar nicht so viel Ahnung, aber ich glaub in unter 4 Monaten von 0 auf 10km mit der Zielzeit, das is schon ziemlich ordentlich vemutlich :daumen:

Verfasst: 28.06.2017, 18:47
von ruca
jacky43 hat geschrieben: Aber respekt, ich hab jetzt zwar nicht so viel Ahnung, aber ich glaub in unter 4 Monaten von 0 auf 10km mit der Zielzeit, das is schon ziemlich ordentlich vemutlich :daumen:
Der Witz ist: Ich hatte gar keine Zielzeit. Ich bin einfach losgelaufen (zu schnell wie fast jeder Anfänger), wurde auf der 2. Hälfte langsamer und bei 51:25 blieb dann die Uhr stehen.

Meine ersten 10km waren im Training in deutlich über einer Stunde (1:04 oder so), danach war ich sowas von fix und alle. Dann wurde fast jeder Lauf über die Distanz schneller und im Wettkampf war ich dann über eine Minute schneller als jemals zuvor...

Daher mein Tipp: Verbeiß Dich nicht so auf eine Zielzeit sondern sieh zu, dass Du so trainiert bist, dass Du die Distanz drin hast. Und dann überrasche Dich im Wettkampf selbst. Die Zeiten, in denen man vorher kalkuliert, ob man nun pro Kilometer 5 Sekunden schneller oder langsamer laufen sollte, kommen noch früh genug...

Verfasst: 28.06.2017, 20:03
von RunningPotatoe
Hallo Jacky,

herzlich willkommen hier und beim Laufsport.

Hier ist eigentlich alles Notwendige schon gesagt, musst dich nur noch dran halten. :wink: . Nur das Thema Verletzungen nimmst du anscheinend noch etwas zu sehr auf die leichte Schulter:
jacky43 hat geschrieben:Was Verletzungen angeht. Ich seh das relativ locker, nicht das ich es jetzt bewusst herausfordern möchte, aber ich denke wenn man Sport treibt, dann kann sowas eben passieren. Ich bin ja jetzt auch nicht mein ganzes Leben schon unsportlich und übergewichtig, Sport war in meinen Kinder und Jugendjahren ein großer Bestandteil meines Lebens.
Wenn du ab sofort deinen Lebensunterhalt mit Sport verdienen müsstest, dann wäre das die richtige Denke. Dann müsstest du den heißen Ritt auf der Rasierklinge wagen, immer auf dem schmalen Grat zwischen maximalem Training und gerade noch Vermeidung von Verletzungen. Dann müsstest du dich in der Tat mit einem "wenn's passieren soll, dann passiert's halt" in dein Schicksal fügen. Da du aber Freizeitläuferin sein willst, wäre es dumm, die vielfachen Warnungen hier in den Wind zu schlagen, nur weil es sich gerade so toll anfühlt. Die hartnäckigsten Sachen (an Sehnen und Gelenken) kommen leider fast immer ohne Vorwarnung und sind oft extrem langwierig zu kurieren. Du kommst insgesamt schneller voran, wenn du verletzungsfrei bleibst, auch wenn sich das Training dann mitunter langweilig anfühlt. Gerade in den ersten 3 bis 6 Monaten hinkt deine Orthopädie den schneller wachsenden Fähigkeiten von Herz, Kreislauf und Muskeln hinterher. Allerdings: was du vor Jahren mal an Sport getrieben hast, zählt leider gar nicht (außer rein mental das beruhigende Wissen, wie aus regelmäßigem Training Leistungen erwachsen sind, die man sich vorher nicht vorstellen konnte).

Was dieses - entschuldige ! - blöde "ich will mich nicht blamieren" angeht, kann ich dich beruhigen. Niemand, der zum ersten Mal 10 km im Wettkampf läuft, kann sich blamieren, egal wie langsam. Und die Stimmung an der Strecke wird dir das zeigen. Da wird auch der Letzte noch frenetisch angefeuert. Nur ausgesprochen dumme Menschen kämen dann auf die Idee, herabziehende Kommentare zu machen. Und solche Dumpfbacken dürfen sich gerne vor dir und allen anderen blamieren (und nicht etwa umgekehrt).

Aber du kannst ganz beruhigt sein. Du wist die 10 km im September ganz sicher unter 6:30/km laufen (ich meine sogar, sehr deutlich) und damit keinesfalls ganz hinten landen. Wenn du ein Gefühl dafür bekommen möchtest, schau einfach mal in die Liste der Vorjahresergebnisse deines Wunsch-Wettkampfs.

Ansonsten machst du alles richtig. Ich wünsche dir viel Spaß.

Verfasst: 28.06.2017, 20:12
von klnonni
Das meine ich, auch ich hatte das Gefühl alles läuft bestens.
Ich lief mit meiner App und staunte darüber wie schnell meine Herzfrequenz runter ging, sowohl bei gleicher Laufleistung (Pace+Umfang) als auch mein Ruhepuls. Also dachte ich mir könne nichts passieren....
Dann kam die Muskelzerrung in der Wade und ich verstand auf einmal, dass ich besser nicht Laufumfänge und Laufgeschwindigkeit gleichzeitig unbegrenzt steigern kann. Nach dem ich nach meiner Genesung wieder Laufen konnte, habe ich angefangen je nach Trainingsziel nur die Wochenkilometer oder gezielt meine Pace zu steigern.
Letzlich habe ich auch nicht nach Trainingspläne trainiert, sondern diese nur als Vorlage genommen und diese nach meinem Empfinden angepasst.
Wenn Du auf Dein Körpergefühl hörst und danach entscheidest wie sehr Dein Tagespensum ausfällst, machst Du bestimmt nichts falsch.
Trainingsplane helfen einen aber gezielt Belastung einzubauen ohne den Wochenüberblick zu verlieren um die Ruhephasen nicht zu kurz kommen zu lassen.

Sicher gehören Sportverletzungen zum Sport, aber gerade am Anfang ist es sehr deprimierend wenn man nach 6 Wochen Zwangspause erkennen muss, dass man das Erreichte der letzten Monate wieder aufholen muss, weil man leistungsmäßig abgebaut hat.
Dann doch lieber etwas langsamer aufbauen, dafür aber kontinuierlich ohne Zwangspausen und größeren Rückschlägen.

Viel Spaß weiterhin

Verfasst: 28.06.2017, 20:25
von MeIsRunning
Warum setzt du dich so unter Druck? Dein Ziel war Gewichtsabnahme und das hat ja funktioniert. Also alles gut und weiter so.
Der Unterschied 5 zu 10 Kilometer ist schon deutlich, aber was spricht dagegen die 10 Kilometer Strecke einfach mal zu laufen, eventuell sogar die Wettkampfstrecke. Dann kannst du dich exakt einschätzen. Ich sehe das aber auch wie der Vorposter, mit den Zeiten blamierst du dich sicher nicht. Blamieren tut sich bei so einem Lauf aber eh keiner, der Weg ist das Ziel, es kann nicht jeder erster werden.

Verfasst: 28.06.2017, 21:37
von jacky43
Auch an euch noch ein Danke :)

Die Tücken der schriftlichen Kommunikation, so locker nehm ich das natürlich nicht, wie es sich vielleicht liest.
Bin wahrscheinlich sogar eine von denen, die mit am lautesten jammert, wenn irgendwas passiert in der Hinsicht. Ich seh es nur etwas lockerer, weil ich nur bedingt einen Einfluss darauf habe, die Faktoren die ich in der Hinsicht angehen kann, möchte ich natürlich auch nicht außer acht lassen, aber es geht manchmal so schnell und wenn man Sport macht ist natürlich das Risiko gegenüber dem der keinen macht je nach Sportart massiv erhöht. Und dann gibt es ja noch die selbsterfüllende Prophezeiung :D Ich hab hier was gelesen von einem Vogel der Läufer angreift und mich gewundert was es nicht alles gibt. Heute eine ganz lockere Runde gelaufen, jagt mir ein Vogel hinterher....

Aber ich werde eure Ratschäge gewiss nicht außer acht lassen, deswegen habe ich ja auch nachgefragt.

Unter Druck setze ich mich gar nicht sonderlich, da bin ich gar nicht der Typ dafür, aber ich glaube schon, dass gewisse Ziele vor Augen mich in meiner Leistungsfähigkeit fördern und auch meinen Ehrgeiz ein Ziel zu erreichen positiv unterstützen. Und in der Hinsicht (aber wirklich nur da) bin ich bissl a Zahlenmensch. Daran kann ich mich orientieren, mich selbst herausfordern und verbessern.

Die Ergebnisse hab ich mir mal angeschaut, ich denke in Anbetracht der Zeitspanne bis zum Lauf, sieht es so schlecht gar nicht aus.

Werde am Wochenende mal die 10km anvisieren, mal schaun wie weit ich komm :zwinker2:

Verfasst: 29.06.2017, 06:27
von Gid
ruca hat geschrieben:Nur warne ich Dich aktuell, so zu rechnen, denn wenn Du mit Kaloriendefizit (sprich in der Abhnehmphase) läufst, kostet das auch Kraft und damit Zeit...
Nein, nein, nein und noch mal nein. Wie kommt ihr alle da drauf? Du musst in der Abnehmphase im Allgemeinen darauf achten, dass du dich gesund und ausgewogen ernährst. Das gillt aber auch ohne Sport. Warum sollte es Kraft kosten, wenn sich dein Körper die Energie aus den Fettreserven nimmt? Das kann er sogar sehr gut und dafür ist er gemacht. Natürlich dürfen die KH-Speicher nicht vollständig leer sein, aber das ist bei einer ausgewogenen Ernährung auch mit Kaloriendefizit nicht der Fall. Jedes kg weniger wirkt sich beim Tempotraining auch in der Abnehmphase sehr positiv aus. Und schneller wird man bekanntlich durch schneller laufen. :)

Verfasst: 29.06.2017, 07:15
von Phenix
Hallo,

Es wurde ja schon vieles gesagt, auch auf die Gefahr der Wiederholung auch von mir ein paar Worte zu deinen Fragen:

Wechselnder Untergrund ist super, versuch aber auch Geschwindigkeit und Distanzen zu varrieren, das setzen von unterschiedlichen Trainigsreizen ist wichtig.

Sei behutsam bei der Gewichtsreduktion, am Anfang geht das alles sehr flott, je näher du an dein Idealgewicht kommst umso langsamer geht es vorran. Also bitte nicht versuchen irgendwas zu erzwingen, ansonsten scheint das bei dir ja schon richtig gut vorran zu gehen.

Das es beim Laufen mal hier und da zwackt ist prinzipiell normal, solange es schnell vergeht und die Beschwerden im Rahmen sind.

Kurze Anekdote zum Thema Verletzung:
Bei mir ging's das letzte Jahr beständig bergauf, habe ein Jahr lang auf einen Wettkampf hingearbeitet der nun in zwei Wochen ansteht. Vor vier Wochen habe ich mir eine Sehnenentzündung am Becken eingefangen - eine Folge von Übertraining - meine Wettkampfteilnahme steht auf Messer's Schneide, Aussichten auf gute Zeiten sind bereits dahin. Ich habe mich das ganze letzte Jahr gut gefühlt, hatte praktisch nie Muskelkater und war immer der Meinung einen sehr robusten und schnell regenerierenen Körper zu haben. Manche Dinge kündigen sich nicht an, daher auch von mir der schon oft gegegebene Rat: Achte auf ausreichende Regeneration: Laufen, Rad, Schwimmen und Krafttraining ergänzt sich prinzipiell alles richtig gut, aber der Körper braucht auch mal einen Ruhetag. Das ist auch gut für's Training denn schneller / kräftiger wirst du in den Ruhephasen und nicht während des Trainings (Stichwort: Superkompensation).
Neben Ruhetagen unter der Woche lege ich dir daher auch Erholungswochen (min jede vierte) ans Herz wo du generell weniger und auch weniger intensive Einheiten machst.

Ich sehe keinen Grund den Wettkampf nicht zu laufen, allein schon die 10km durchlaufen zu können (packst du!) sichert dir bei den meisten Wettkämpfen einen Platz im Mittelfeld, du brauchst dir definitiv keine Sorgen zu machen ganz hinten einzulaufen. Und selbst wenn: Ich war selber drittletzter bei meinem ersten Halbmarathon und habe super Unterstützung auf der Strecke erlebt und wurde auch im Ziel herzlichst beglückwunscht - alles entspannt. Im Zweifel immer daran denken: 10km laufen können von denen die am Streckenrand stehen wenn's hochkommt 5%.

Weiterhin viel Spaß beim Laufen und auch meinen Respekt vor dem bereits erreichten!

Gruß,

Phenix

Verfasst: 29.06.2017, 09:16
von figino
jacky43 hat geschrieben:
Aktuell lauf ich 5km ohne größere Probleme mit einer Pace von 6:30, angefangen hab ich vor einem halben Jahr mit 1,5km und über 10min je. 7-8km gingen jetzt auch schon ein ums andere Mal, da hab ich am Ende 6:45 im Durchschnitt. Ich glaub sogar, wenn ich nicht so dringend auf Toilette gemusst hätte, hätte es beim letzten 8km Lauf sogar noch ein bisschen mehr werden können.
Also wenn Du jetzt schon 8km mit 6.45 läufst, dann kriegst du 10km bestimmt hin! solltest Du weiterabnehmen, dann hilft das auch bei der Zeit. ich seh da keine Probleme. Ich mag Pläne, dann brauch ich mir nicht überlegen, was ich mache, sondern ich mache einfach was der Plan vorsieht. Manchmal lege ich das aber auch so aus, wie es mir besser passt. Heisst, ich halte mich nicht bis auf die letzte Sekunde an den Plan, aber ich nehme ihn als Richtschnur.

Wünsche viel Spass und bin gespannt, wie der Lauf läuft.

Verfasst: 29.06.2017, 10:36
von Maschenka
Hallo Jacky,

erstmal ganz herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Abnahme und zum Laufeinstieg! Ich habe eine ähnliche Geschichte hinter mir und kann vieles von deinen Erfahrungen gut nachvollziehen. Trotzdem oder gerade deswegen kann ich mich meinen Vorschreibern in allen Punkten nur anschließen. Du machst offensichtlich vieles richtig, der 10er wird kein Problem sein, aber denk an die Regeneration! Ein kompletter Ruhetag pro Woche sollte Pflicht sein und alle paar Wochen sollte man mal eine Woche deutlich kürzer treten. Du willst ja nicht nur das Laufen lange durchhalten, sondern auch die Abnahme bzw. später die Gewichtserhaltung. Mit einem Trainingsburnout oder einer Überlastungsverletzung gefährdest du ja beides gleichzeitig, das wäre doch schade. Ein paar Kilos weniger machen bei mir übrigens sehr viel an der Geschwindigkeit und vor allem am Laufgefühl aus. Im (moderaten) Kaloriendefizit zu laufen ist kein Problem, ich habe nur immer sehr darauf geachtet, nach dem Lauf dann ausreichend Eiweiß und Kohlehydrate zuzuführen.
Ich bin meinen ersten 10er nach etwa 7 Monaten in 1:03 gelaufen und war damit im Mittelfeld. Ein paar Wochen später war ich dann schon deutlich unter 1h.
Viel Erfolg weiterhin!
M.

Verfasst: 29.06.2017, 11:07
von dicke_Wade
Die 10 km wirst du locker packen. Blamieren wirst du dich nicht, selbst wenn du Letzte werden würdest. Da mach dir mal keine Sorgen.

Entgegen einiger Vorschreibe meine ich, dass du nicht zuviel Sport machst. Nur jeden zweiten Tag laufen - ja, aber an den lauffreien Tagen kannst du weiter dein Programm durchziehen. Du schubst gleich zu Beginn, dass du dich damit wohl fühlst. Also mach mal schön weiter so.

Gruss Tommi

Verfasst: 30.06.2017, 10:46
von JoelH
jacky43 hat geschrieben: Hier gehts mir jetzt auch weniger um eine medizinische Einschätzung (dafür hat man ja einen Arzt), sondern mehr um Erfahrungswerte anderer. Vielleicht kennt ja der ein oder andere die Situation.
Der Körper meldet sich wenn er nicht mehr kann.Bei mir war das im letzten November der Fall. Zu der Zeit bin ich die Woche bis zu 4x jeweils 2,5-3,5 km geschwommen und dazu noch zweimal je 6km gelaufen. Das hat mich in dem Monat zwar 8kg leichter gemacht, aber dafür war ich stets leicht reizbar (cholerische Anfälle aus dem Nichts heraus) und auch immer mal wieder komplett platt. Sprich nach dem Sport schon am frühen Abend auf die Couch und nichts ging mehr. Da habe ich gemerkt, dass Limit klar erreicht ist.

Was den 10er angeht, einfach machen, die Distanz hast du offensichtlich drauf. Ich habe mir da auch so meine Gedanken gemacht ob ich es wirklich wagen soll oder ob ich mich völlig blamiere. Irgendwann habe ich mich durchgerungen und jetzt versuche ich jedes WE einen Lauf mitzunehmen, weil es einfach mehr Spass macht als alleine durch den Wald zu streunen.

Verfasst: 02.07.2017, 08:59
von jacky43
So, dann mal eine kleine Rückmeldung wie es aktuell aussieht.
Nochmal an alle ein großes Dankeschön für eure Antworten. Nachdem ja doch der ein oder andere meinte, ich hätte es vielleicht sogar aktuell schon drauf, dachte ich mir, versuch ich es doch mal. Also bestand der Plan darin, am Wochenende die 10km zu laufen. Ohne Gehpause.
Gleich mal vorneweg, ich habs geschafft.
Die letzten Tage hab ich dann bewusst versucht, gute Bedingungen für mein Vorhaben zu schaffen. Gab mal einen für die Jahreszeit eher ungewöhnlichen Besuch in der Therme. Dann nur ein bisschen Radfahren gewesen, letzte Lauf war am Mittwoch Abend.
Sonntag früh um sechs dann raus ausm Bett, a Tasse Kaffee und los geht´s.

Positiv jetzt für mich rückblickend.
- Ich hab die 10km geschafft, ohne das Gefühl gehabt zu haben total an der Grenze zu sein
- Ich habs geschafft
- und ich habs geschafft :D

Die Zeit war jetzt nicht sonderlich berauschend, 6:50 im Schnitt. Ich bin es aber auch sehr sehr langsam angegangen, was gar nicht so einfach war. Aber meine Pace ist auch zum Ende hin nicht wirklich abgefallen (der langsamste Kilometer war der erste).
Erschöpfung hab ich erst so wirklich gespürt als ich mit den 10km fertig war und dann immer noch a Stückla zu gehen hab, bis ich wieder zu Hause bin. Wetter war natrülich optimal, kein Regen, Sonne noch hinter den Wolken versteckt, 15 Grad.
Alles in allem bin ich grade wirklich glücklich und zufrieden, weil ich nicht gedacht hätte, dass ich das schon schaffen könnte aktuell und es ist noch Luft nach oben da und bei jetzt noch quasi genau 2 Monaten bleibt ja auch noch Zeit zur Verbesserung.

Ich pack mal die Screenshots von den Daten mit rein die Runtastic aufgezeichnet hat, falls es jemanden interessiert.

Verfasst: 02.07.2017, 11:39
von RunningPotatoe
Glückwunsch, ist doch perfekt gelaufen. Du hast anfangs einen kühlen Kopf bewahrt und konntest erfreulich konstant durchlaufen. Beruhigend für den Kopf ist doch zu wissen, dass du die Zieldistanz locker drauf hast und jetzt "nur" noch am Tempo arbeiten musst.

Jetzt hast du erstmal eine gute Basis für das weitere Training gemäß den hier schon gemachten Strukturierungsvorschlägen:
  • Einmal die Woche einen LaLa (langer, langsamer Dauerlauf), pro Woche um 1 km bis auf 15 oder 16 km steigern, aber weiterhin ohne jeden Tempoehrgeiz. Also nächste Woche 11 km.
  • einmal kurz und dafür schneller (Fahrtspiel oder kurzer Tempodauerlauf - auf jeden Fall aber gründlich langsam ein- und auslaufen)
  • einmal mittelweit und mittelschnell
Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg, vor allem dass du so vernünftig bleibst wie zuletzt.

Verfasst: 03.09.2017, 12:50
von jacky43
Hallöchen...

So ich melde mich noch mal, hoffe es ist kein Problem einen eher älteren Thread nochmal hervorzuholen.
Heute war es dann soweit, mein erster Wettkampf über 10km. Zum positiven, war überhaupt kein Problem, 6:27 je km, hat Spaß gemacht und im Grunde hab ich mein Ziel erreicht.

Nun ist es so, dass ich vor 4 Wochen wieder mit dem Fußball angefangen habe, dann natürlich gleich mal verletzt, dh die letzten 2 Wochen vor dem Wettkampf nicht trainieren können. Gestern noch 70 Minuten dann gespielt, vor lauter Aufregung die letzten Tage auch bisschen Probleme gehabt mit dem Essen und Schlafen und ich bin die 10km im Training schon weitaus schneller gelaufen als die heutige Zeit.

Aber so insgesamt gesehen bin ich doch ziemlich zufrieden und glücklich gerade. Mal schaun, vielleicht nächstes Jahr in Richtung HM.

Nochmal vielen Dank für eure Ratschläge. :)

PS: Der fränkische Schweiz Marathon ist es wirklich wert gelaufen zu werden. Wunderschöne Strecke.