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Kann man lernen, schmerzfrei auf Asphalt zu laufen?
Verfasst: 01.07.2017, 21:06
von SuseHD
Ich bin so ein Mimosenpflänzchen, mir tut nach Läufen auf Asphalt alles weh, egal was für "Wölkchen-Schuhe" ich trage. Das ist an sich weiter nicht schlimm, ich habe es nur 500m weit zum nächsten Wald.
Aber ich habe so einen heimlichen Traum: ich bin vor 15 Jahren den Heidelberger Halbmarathon gelaufen (2:20 Std

.) ich würde den vielleicht 2018 gerne nochmal versuchen. Allerdings ich kann mich noch sehr gut dran erinnern, wie weh die letzten KM auf Kopfsteinpflaster getan haben und wie lange ich gebraucht habe, mich davon zu erholen. Trotzdem, es war ein unvergessliches Erlebnis und ich würde gerne nochmal....
Ich könnte mir sogar vorstellen, das mit den Wissen um die Fehler vom ersten Mal evtl. mindestens in der gleichen Zeit zu bewältigen, obwohl ich inzwischen 50 bin.
Konkret wäre die erste Frage: Gibt es Trick's, besser mit hartem Untergrund zurecht zu kommen?
Verfasst: 01.07.2017, 21:18
von Malu68
Hallo Suse,
was genau ist denn " alles tut weh"?
Verfasst: 01.07.2017, 21:38
von SuseHD
Das betrifft die Knochen/Gelenke, d.h. Knie, Hüfte und Rücken tun weh. Und das obwohl ich damals in der Schwangerschaft/Stillzit vor 13 Jahren unwillkürlich vom Fersen- auf Vorfußlaufen umgestellt habe, d.h. ich laufe ja schon "erschütterungsärmer".
Verfasst: 01.07.2017, 21:41
von Malu68
Vielleicht hast du muskuläre Defizite? Durch effektive Muskelkraft sind die Gelenke und Sehnen an sich vor Überlastung und somit Schmerzen geschützt. Wenn Muskulatur halteinsuffizient,,also zu schwach ist, geht die Belastung auf die Gelenke.
Verfasst: 01.07.2017, 21:46
von MikeStar
Mal sehen was die Glaskugel so sagt...
Ernsthaft... was für eine Antwort erwartest du bei diesen spärlichen Informationen?
Vielleicht andere - stärker gedämpftere - Schuhe probieren?
Vielleicht altersbedingte Abnutzungserscheinungen, Arthrose...?
Vielleicht einfach nur öfter mal auf Asphalt laufen um sich dran zu gewöhnen?
...
Verfasst: 01.07.2017, 21:47
von SuseHD
Das heißt, mit begleitendem Krafttraining würde das u.U. besser werden?
Verfasst: 01.07.2017, 21:57
von hardlooper
SuseHD hat geschrieben:Das ist an sich weiter nicht schlimm, ich habe es nur 500m weit zum nächsten Wald.
Tja Susegirl

- das macht bei 4 x Training in der Woche 2 x 0,5 x 4 = 4 km Asphalt per Woche, 'n büschen wenig.
Knippi
Verfasst: 01.07.2017, 22:15
von Gueng
SuseHD hat geschrieben:Gibt es Trick's, besser mit hartem Untergrund zurecht zu kommen?
Ich denke schon.
Verfasst: 02.07.2017, 07:56
von Gid
Ich bin vor einer Woche meinen 5. HM gelaufen und es war der erste bei dem am Ende nicht etliche Sachen weh getan haben.

Natürlich solltest du Kraftübungen zur Rumpfstabilität machen. Mit Kraulschwimmern als Crosstraining habe ich sehr gute Erfahrung gemacht. Ich würde sogar eher leichte, weniger gedämpfte Schuhe nehmen. Dämpfungsmonster verleiten einen eher dazu auf den Boden zu 'knallen'. Vorfußlauf entlastet vielleicht die Knie, belastet aber z.B. die Waden und Achillessehne deutlich mehr. Dass es für den Rücken unbedingt besser ist würde ich auch nicht unterschreiben.
Steigere langsam deine Strecken auf Asphalt. Du kannst ja die 500 m zum Wald auch 2x, 3x usw. laufen und dann erst in den Wald. Kann dir jemand zeigen wie man sauber Lauf-ABC macht? Richtig gemacht sind die gut für den Laufstil. Immer wieder kurze, sehr schnelle aber nicht harte Abschnitte (Strides) laufen. Das ist auch gut für den Laufstil. Das wird schon!
Verfasst: 02.07.2017, 11:51
von Sven K.
Dein Körper muss sich doch erst mal auf die "neue" Belastung gewöhnen. Das dauert einige Zeit. Ich laufe hauptsächlich auf Asphalt und habe keine Probleme. Es ist eben etwas anderes. Deine Knochen brauchen eine Adaptionsphase, welche auch mal ein paar Wochen dauern kann. Baue einfach mal die Asphaltstrecke aus. Laufe die 500m 2x und dann in einer Woche 3x, dann 4x usw. Mit Krafttraining verbesserst Du die muskuläre Unterstützungen im Bewegungsapparat.
Verfasst: 02.07.2017, 11:57
von SuseHD
Hm Gueng, Barfuß laufen. Ich glaube, es würde Jahre dauern, bis ich soweit abgehärtet wäre, meine bevorzugten Laufstrecken im Wald ohne Schuhe zu laufen. Und selbst dann nur zwischen Mai und September, für spitze Steine und gefrorenen Boden bin ich definitiv zu sehr und zu lange Zivilisationsopfer, das packe ich nicht mehr.
Malu, Gid, vielen Dank, ich glaube, ihr habt den Punkt getroffen. Ich habe heute morgen mal den Test aus Steffny's großem Laufbuch gemacht und war entsetzt. Beweglichkeit ist gar kein Problem aber Kraft in Rumpf und Armen ist ein Trauerspiel
Wobei das mit dem Vorfußlaufen und den Waden auch hinkommt. Wadenmuskeln habe ich zum Fürchten, bei einem BMI von 20 sind meine 40cm Wadenumfang etwas, das an Popeye erinnert, nur halt nicht wie bei ihm in den in den Unterarmen sondern in den Beinen.
Dann werde ich mich also mal an die Kraftübungen des Herrn Steffny machen und wenn das gefruchtet hat, an den ungeliebten Asphalt. Es gibt hier sogar offiziell vermessene, beschilderte und geteerte 21 KM entlang des Neckars, topfeben und stinklangweilig. Aber zum dran gewöhnen vermutlich ideal.
Verfasst: 02.07.2017, 11:58
von kobold
Ergänzend zu den wichtigen Hinweisen bzgl. der schrittweisen Gewöhnung an Laufen auf Asphalt: Wie hast du denn damals auf den HM in Heidelberg trainiert? Hast du auch da schon Asphalt vermieden? Und wie umfangreich war deine Vorbereitung? Wenn du da schon wenig an harte Untergründe gewöhnt und ggf. zu wenig vorbereitet warst, ist kein Wunder, wenn die letzten km Quälerei waren. Und Kopfsteinpflaster ist nochmal was anderes als Asphalt - wenn man sich vorher schon muskulär ziemlich ausbelastet hat, tut auf einer "Buckelpiste" zu laufen wohl jedem weh - und das nicht zu knapp.
Verfasst: 02.07.2017, 12:14
von SuseHD
@Koboldin,
ich mich damals in der Vorbereitung insbesondere auf die Steigungen konzentriert, der Heidelberger Halbmarathon hat fiese Anstiege drin, d.h. ich bin sehr viel im Wald gelaufen, da ich da prima Rundkurse mit entsprechenden Höhenmetern hatte. Von der Vorbereitungszeit und den Umfängen her war ich bestimmt nicht schlecht, ich bin 4 mal die Woche gelaufen, war was die Kraft angeht mit Sicherheit viel besser drauf als heute; ich bin damals viel Mountainbike gefahren und geschwommen - ich hatte noch kein Kind, war daher auch nicht alleinerziehend, nur berufstätig - was ein Luxus an Zeit

.
Aber Du hast recht, wenn überhaupt, dann waren 20 % der Vorbereitung auf Asphalt und genau 0% auf Kopfsteinpflaster. Und das rächt sich, wenn es am Schluß dann vom Schloß runter in die Fußgängerzone geht, bergab auf Kopfsteinpflaster.
Verfasst: 02.07.2017, 12:27
von ruca
Was für ein Kopfsteinpflaster war das? So "krumm", dass die Füße nie gerade aufkommen oder ein relativ glattes? Wenn es letzteres ist, dann ist es defacto egal.
Der Hauptunterschied zwischen Asphalt und Sandwegen ist übrigens nicht die Härte sondern dass es kein mininmales Rutschen bei jedem Schritt gibt so dass der Schuh sofort nach dem Aufkommen in der "Endposition" verharrt und diese auch beim Abdrücken nicht wieder verlässt. Schau Dir im Vergleich mal Fußspuren auf Sand an...
Daher ist es zum Üben auch relativ egal, ob Du auf Gehwegplatten oder auf Asphalt läufst, für die Füße ist es sehr ähnlich. Und ob Kopfsteinpflaster oder nicht wird tatsächlich nur interessant, wenn man da bei jedem Schritt anders "schräg" zum Stillstand kommt.
Verfasst: 02.07.2017, 12:37
von Gueng
SuseHD hat geschrieben:Hm Gueng, Barfuß laufen. Ich glaube, es würde Jahre dauern, bis ich soweit abgehärtet wäre, meine bevorzugten Laufstrecken im Wald ohne Schuhe zu laufen.

Vielleicht gehst Du bei Gelegenheit nochmal in Dich und erinnerst Dich, auf welche Frage sich meine Antwort bezog.
Verfasst: 02.07.2017, 13:07
von D-Bus
SuseHD hat geschrieben:Aber ich habe so einen heimlichen Traum: ich bin
vor 15 Jahren den Heidelberger Halbmarathon gelaufen (2:20 Std

.) ich würde den vielleicht 2018 gerne nochmal versuchen. Allerdings ich kann mich noch sehr gut dran erinnern,
wie weh die letzten KM auf Kopfsteinpflaster getan haben und wie lange ich gebraucht habe, mich davon zu erholen.
SuseHD hat geschrieben:Das betrifft die Knochen/Gelenke, d.h. Knie, Hüfte und Rücken tun weh. Und das obwohl ich damals in der Schwangerschaft/Stillzit vor 13 Jahren unwillkürlich vom Fersen- auf Vorfußlaufen umgestellt habe, d.h. ich laufe ja schon "erschütterungsärmer".
Logik? Erstens kann deine Laufstiländerung vor 13 Jahren beim HM vor 15 Jahren nicht geholfen haben, und zweitens stellt keiner "unwillkürlich" von Fersen- auf Vorfußlaufen um. Drittens ist Kopsteinpflaster nicht gleich Asphalt.
MikeStar hat geschrieben:Ernsthaft... was für eine Antwort erwartest du bei diesen spärlichen Informationen?
Na, was wohl bei so einer einfachen Frage?
SuseHD hat geschrieben:Konkret wäre die erste Frage: Gibt es Trick's, besser mit hartem Untergrund zurecht zu kommen?
Ja.
Verfasst: 02.07.2017, 14:19
von SuseHD
offenbar ist "sich kurz fassen" nicht immer so optimal.
Der HM in der Streckenführung, die ich damals erlebt habe, besteht zu ca. 12 KM aus Asphalt, 5 KM Waldwege, mehr oder weniger grob geschottert, 4 KM Kopfsteinpflaster, davon ca. einer (etwa KM Nr. 18) aus Steinen in Größe und Form von Kinderköpfen bei steilem Gefälle, dann kommen noch 3 KM stöckelschuhtaugliches Pflaster.
Nach dem Lauf bestand mein Frühstück etwa 3 Tage lang aus Ibuprofen und einer Tasse Kaffee. Es taten die Knie, die Hüfte und der untere Rücken sehr weh, Nachwirkungen im Muskel waren nach 3 Tagen längst weg, aber die Gelenke haben deutlich länger weh getan, das waren 14 Tage oder mehr (ist ne Zeit her jetzt).
Das war vor der Umstellung im Laufstil.
Damals wir heute war/ist das so, dass ich in erster Linie aus Freude am Laufen laufe, und dazu begebe ich mich - wenn keine andere Notwendigkeit besteht - in den Wald. Weil mir das eine tiefe innere Freude bereitet.
Laufe ich aber auch heute, mit dem aktuellen Laufstil, aus welchem Grund auch immer, auf Asphalt, dann werde ich langsamer, der Puls höher und ich spüre nach wenigen Metern meine Gelenke - nicht dass das gleich Schmerzen wären, aber ich spüre sie beim Lauf und am nächsten Tag. Da fühlen sie sich gerne mal steif und wund an.
Ich würde aber doch gerne noch mal einen Halbmarathon laufen, am liebsten den hier vor meiner Haustür, also den Heidelberger HM. Der findet halt aber leider auch mit der aktuellen Streckenführung nicht auf Waldboden statt, also müßte ich sehen, dass ich das hinbekomme ohne mir und meinen Knochen zu schaden.
Das war der Ausgangspunkt für meine Frage.
Ist das jetzt verständlicher so?
Edit: Umstellung von Fersen- auf Vorfußlauf
Das passierte tatsächlich ohne Vorsatz in der Schwangerschaft und Stillzeit, es ist eigentlich eine "Schonhaltung", denn man (zumindest ich) versucht so zu laufen, dass Bauch und Brust nicht allzu viel Erschütterung abbekommen und das ist so, wenn man mit der Fußaußenseite oder dem Vorfuß aufsetzt und somit den Aufprall über die Muskeln und nicht über die Knochen abfedert.
Verfasst: 02.07.2017, 14:29
von MikeStar
Mit was für Schuhen läufst du? Immer mit den gleichen? Hast du unterschiedliche Schuhe für Asphalt/Wald?
Neben den schon erwähnten muskulären Voraussetzungen, kann es durchaus sein, dass dir die ungewohnte Aufprallhärte vom Asphalt vielleicht nicht bekommt. Vermutlich ist es wirklich "nur" Gewöhungssache und wenn du öfters auf Asphalt läufst (erst wenig, später mehr) werden die "Schmerzen" vielleicht weniger.
Nur so nebenbei, ich hatte nach dem HD HM dieses Jahr 2 Tage richtige Schmerzen. Die Strecke ist auch schon nicht ohne. Deiner Beschreibung nach, tippe ich mal, ist dein Wald entweder der Heiligenberg oder der Königstuhl/Schloss-Wolfsbrunnenweg/Gaisberg, richtig?
Versuch vielleicht erstmal im Flachen etwas Asphaltarbeit zu machen, bevor du bergauf gehst. Die Neckarwiese bietet sich an... hin auf dem Weg, zurück auf Gras. Nur so als Beispiel.
LG
Mike
Verfasst: 02.07.2017, 15:16
von SuseHD
Am liebsten mit den Asic Noosa, die sind toll, leicht und laufen wie von alleine. Dann hab ich mir beim großen Sporthaus in Mannheim nach einer Laufanalyse den Brooks Adrenalin vom letzten Jahr dazugekauft, der ist schon nicht schlecht, mehr Dämpfung und ein bisschen Stütze obwohl ich die laut Verkäufer trotz leichter Überpronation eigentlich nicht bräuchte, da ich nicht mit der Ferse aufsetze. Den hatte ich wegen der Dämpfung für den Asphalt gedacht, aber das ist im Vergleich zum Noosa irgendwie "ganz schön viel Schuh am Fuß", weißt Du was ich meine?
Dann hab mich mir den Salomon Wings Pro 2 übers Internet bestellt, der paßt, ist auch o.k. aber viel zu warm im Moment.
Am Heiligenberg bin ich früher gelaufen, aber es hat mich einen Ort weiter stromaufwärts verschlagen und nun bin ich entweder zwischen Neckargemünd, Wiesenbach und dem Dilsberg unterwegs oder - eher mit dem Mountainbike - von der Ostseite her dem Königsstuhl zu.
Verfasst: 02.07.2017, 15:25
von MikeStar
Stärkere Dämpfung geht natürlich meist zu Lasten eines höheren Gewichts. Im Training sollte das jetzt aber weniger ein Problem sein, oder?
Ich würde einfach mal vorsichtig den Asphaltanteil regelmäßig vorsichtig erhöhen und schauen ob sich die Schmerzen regulieren.
Nur zur Sicherheit, Körpergewicht ist im grünen Bereich, oder?
Verfasst: 02.07.2017, 15:40
von Titania_1987
Von Schuhen mit starker Dämpfung würde ich inzwischen abraten. Die machen deinen Fuß "faul", weil sie eigentlich die Arbeit übernehmen, die seine Muskulatur machen sollte.
Es ist aber grundsätzlich sehr schwer, zu analysieren. Vielleicht liegt es auch in deiner Laufhaltung, Vorderfußlauf, Schuhwerk, die Füße an sich... Es gibt so viele Möglichkeiten.
Die Einheiten auf Asphalt langsam zu steigern, ist sicher der beste Tipp.
Verfasst: 02.07.2017, 15:43
von Catch-22
D-Bus hat geschrieben:... und zweitens stellt keiner "unwillkürlich" von Fersen- auf Vorfußlaufen um...
Wäre ich mir nicht so sicher. Wenn sich während/nach der Schwangerschaft die Körperstatik verändert hat, könnte das schon passieren.
Ich bin (schlechter) Vor-/Mittelfuß Läufer, eine der Gründe warum ich so schlecht bin liegt/lag an einem gekippten Becken und damit verbundenem Hohlkreuz. Den hab ich nun quasi weg, wodurch sich nun auch der Fußaufsatz verändert hat. Früher konnte ich auch in Schuhen mit hoher Sprengung nicht auf der Ferse landen. Mit der Aufrichtung des Beckens ging es dann doch, jedoch nur bei hoher Sprengung. Gestern ist mir aufgefallen, dass es inzwischen auch mit niedriger Sprengung funktioniert.
Am Laufstil habe ich in der Zeit nicht gearbeitet, nur an der Muskulatur. Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch umgekehrt eintreten kann, spricht wenn z.B. durch die Folgen einer Schwangerschaft ein Hohlkreuz entsteht könnte ein Fersenläufer zum Vorfußläufer werden. Ist natürlich nur eine Vermutung.
@SuseHD
Deine Schuhe haben, so wie ich es sehe, eine höhere Sprengung. Hast du es auch mal mit flacheren Laufschuhen versucht? In hohen Schuhen konnte ich auch nicht dauerhaft schmerzfrei laufen, mit flach und harten(aber flexiblen) Schuhen kam ich jedoch sehr gut klar. Inzwischen gehen jedoch auch andere Schuhe.
Verfasst: 02.07.2017, 17:49
von SuseHD
@ MikeStar, am Gewicht liegt's nicht, also nicht an meinem, 64/176, am Gewicht der Schuhe vermutlich auch nicht, ich glaube nicht, dass ich in einer Klasse laufe, in der 30g mehr oder weniger Gewicht am Schuh die "Performance" beeinträchtigen, was ich mit ziemlich viel Schuh am Fuß meinte, geht so in die Richtung dessen was Titania_1987 oben geschrieben hat, der Fuß ist echt eingepackt.
@Catch22, was wären denn z.B. flache Schuhe? (Wobei mein Budget nach zwei paar neuen Laufschuhen in 6 Wochen ein bisschen das Knirschen anfängt....)
Verfasst: 02.07.2017, 22:09
von Catch-22
Neue Schuhe möchte ich jetzt gar nicht empfehlen, wäre nur interessant gewesen zu wissen, ob du es schon mal getestet hast.
Empfehlen würde ich jedoch mal einen Physio, der Sportler betreut, aufzusuchen und mal die Körperstatik von ihm überprüfen lassen. Kostet meist zwischen 20-30€, die meiner Ansicht nach gut investiert sind.
Ich kann ja leider auch nur von mir berichten und bin nicht vom Fach. Leider geht auch vieles im Gefecht zwischen Vorfuß- und Fersenläufern unter, so dass es auch schwierig ist seriöse Quellen/Anhaltspunkte zu finden.
Du hast z.B. weiter oben geschrieben, dass Vor-/Mittelfußlaufen erschütterungsärmer wäre, das stimmt so nicht ganz. Wenn ich früher mit hohe und weich Laufschuhen gelaufen bin, dann hab ich den Vorfuß in den Boden gerammt, was natürlich genauso ungesund ist wie die Ferse in den Boden zu rammen. Dementsprechend endete mein erster Laufbeginn mit Kniebeschwerden, die mich ein 3/4 Jahr kosten.Mit niedrigen und härteren Schuhen konnte ich das unterbinden, die Landung war nun besser, jedoch das eigentlich Problem nicht behoben.
Das Problem war ein nach vorne gekipptes Becken und dadurch ein Hohlkreuz, durch die Fehlstellung waren die großen Gesäßmuskeln und die Hamstrings inaktiv. Ihre Aufgabe wurde von den Hüftrotatoren übernommen, die dadurch ständig überlastet waren. Die Hüftmuskeln haben immer gezwickt. Ich hab es zwar geschafft, dass sie nie wirklich verletzt/entzündet waren aber ruhig war es auch nicht. Ich musste auch immer aufpassen, nicht zu überziehen, weil es dann die Knie in Mitleidenschaft gezogen hat.
Durch das gekippte Becken waren auch die Schritte verkürzt. Das alles hat auch dazu geführt, das ich mit extrem kleinen aber dafür vielen Schritten gelaufen bin, nach ein HM hat sich um die Hüft-/Beckenregion wochenlang alles ausgeleiert angefühlt, sehr unschön wenn auch schmerzfrei.
Wie du siehst, waren niedrige Schuhe auch nicht wirklich eine Lösung, auch wenn Laufen mit ihnen deutlich angenehmer war. Ob sie bei dir was bringen würden, kann ich nicht sagen.
Wirklich weiter gebracht hat mich das aufrichten des Beckens, mit vielen Kraft- und Dehnübungen, da bin ich jetzt immer noch daran. Seit ein paar Monaten sind die hinteren Oberschenkeln wieder aktiv, die großen Gesäßmuskeln erst seit kurzem. Nirgends zwickt und zwackt es. Laufen ist aktuell eine Wundertüte, da die aktivierten Muskeln noch trainiert werden müssen und auch der Laufstil nicht gerade konsistent ist. Gestern z.B. hatte ich ein Intervall Lauf, war danach komplett fertig und bin ausgelaufen. Beim Auslaufen merkte ich auf einmal, dass ich sehr geschmeidig auf der Ferse ladete und das in kaum gedämpften Schuhen, war dabei für meine Verhältnisse sogar relativ schnell unterwegs.
Ich kann dir also nur raten, such die Quelle deines Problem, auch wenn es bei dir vielleicht nicht am Becken liegt, dann an etwas anderem und arbeite daran. Neue Schuhe können es vielleicht angenehmer machen, aber nicht beheben.
Verfasst: 03.07.2017, 06:48
von gecko
Vorfuß/Ferse.... ich dachte auch mal in dem Unterschied ist der heilige Gral des Laufens verborgen.... Bullshit!
Der Punkt, der VIEL wichtiger ist: Körperschwerpunkt bzw. wo befindet sich Dein Fuß zum Zeitpunkt des Aufsetztens.
Ich habe mir den Faden mal von oben nach unten durchgelesen und der Punkt fehlt mir in der Diskussion.
Asphalt ist überhaupt kein Problem, ich laufe von Anfang an am liebsten und am Besten auf Asphalt und ich mag weder den unregelmäßigen Waldboden, noch rutschigen Sand. Beides empfinde ich als unangenehmer als Straßenbelag. Ein Stück weit also sicher auch Gewöhnung.
Aber so wie Du Deine Schmerzen schilderst, lehne ich mich einfach mal aus dem Fenster und behaupte: Mit einiger Wahrscheinlichkeit dürfte dafür ein unökonomischer Laufstil sein (Wie gesagt unabhängig von Ballen oder Ferse).
Im Idealfall, sollte der Fuß beim Aufsetzen möglichst unter dem Körper sein und nicht davor und vor allem zum Zeitpunkt des Aufsetzens auch schon wieder leicht in der Zurückbewegung mit leicht angewinkeltem Knie.
Ich erhebe keinen Anspruch darauf, dass das auf Dich zutrifft, ich kenne weder Deinen Laufstil noch kann ich etwas zu Deinem Körper sagen, der ja vielleicht wirklich ganz andere Probleme hat. Ich möchte nur einen weiteren Aspekt einbringen.
Kann es also sein, dass Du mit dem Bein vor dem Körper aufsetzt? Und dann noch relativ gestreckt?
Das wäre dann so richtig schön gegen die Laufrichtung. Sicher eher ein Problem für "Fersendotzer" aber das habe ich auch schon bei Vorfußläufern gesehen
Verfasst: 03.07.2017, 06:53
von dicke_Wade
Gecko hat einen sehr wichtigen Gedanken gebracht. Und genau das kann man auch ohne Analyse etc. an sich selbst beobachten.
Ansonsten, wie es schon einige erwähnten, sehe ich es schlicht und einfach so: wer längere Distanzen auf Asphalt laufen will, der muss im Training überwiegend genau das tun. Erst recht, wenn ihm das Probleme bereitet.
Gruss Tommi
Verfasst: 03.07.2017, 10:25
von Fire
In erster Linie ist es eine Trainingssache. Der Körper gewöhnt sich daran indem man es immer wieder tut.
Also wie beim generellen Lauftraining die Strecken die du auf Asphalt läufst Anfangs kurz halten und dann langsam ausdehnen.
Mit einem ausreichend gedämpften Laufschuh oder einer angepassten Muskulatur ist Asphalt aus meiner Sicht recht angenehm zu laufen da er eben und gleichmässig ist.
Verfasst: 03.07.2017, 11:14
von gecko
Fire hat geschrieben:
Mit einem ausreichend gedämpften Laufschuh oder einer angepassten Muskulatur ist Asphalt aus meiner Sicht recht angenehm zu laufen da er eben und gleichmässig ist.
In dem Wörtchen oder steckt soooo viel Wahres

Verfasst: 03.07.2017, 12:39
von D-Bus
gecko hat geschrieben:Vorfuß/Ferse.... ich dachte auch mal in dem Unterschied ist der heilige Gral des Laufens verborgen.... Bullshit!
Der Punkt, der VIEL wichtiger ist: Körperschwerpunkt bzw. wo befindet sich Dein Fuß zum Zeitpunkt des Aufsetztens.
+1
Außerdem glaube ich nicht, dass die TE über Nacht zur Vorfußläuferin geworden ist: die meisten selbsternannten Vorfußläufer sind keine.
Beispiellink:
"93% of those who said they were non-heel strikers were actually heel strikers"
Verfasst: 03.07.2017, 13:18
von Leiderkeinkenianer
Anderer Lösungsansatz

:
Koberstädter Waldmarathon in Egelsbach, 10km, 21km oder 42km. 3km Asphalt, der Rest geschotterte Waldwege.
Ansonsten schliesse ich mich der Mehrheit an, üben, üben, üben.
Verfasst: 03.07.2017, 16:03
von SuseHD
Außerdem glaube ich nicht, dass die TE über Nacht zur Vorfußläuferin geworden ist: die meisten selbsternannten Vorfußläufer sind keine.
@D-Bus:
Du hast mir weiter oben irgendwo Defizite in der Logik unterstellt, daher hier die Retoure

ich hab mindestens zweimal in dem Thread erklärt wie sich meine Art zu Laufen verändert hat: über Nacht wird man allenfalls Vater, bei der Mutter dauert das i.d.R. 9 Monate und die Stillzeit kommt noch dazu.
Die einzige Gelegenheit bis dato mir selber beim Laufen zuzusehen, hatte ich unlängst beim Kauf meiner Brooks Adrenalin, leider immer nur etwa 15/20 Meter von hinten auf Video, dafür aber in locker 8- oder 9 verschiedenen Paar Schuhen, nach Ansicht des Verkäufers benötige ich keine Laufschuhe für Überpronierer, da Zitat: "...Sie nicht mit der Ferse aufsetzen."
**
Und das ist nicht nur beim Rennen, sondern auch beim Gehen so. Ich habe hier Holzdielen in der Wohnung, da kann man sehr gut hören, ob einer mit der Ferse auf den Boden knallt oder nicht, schon beim Gehen. (
Sag mal, mußt Du so trampeln?!?)
** Die Brooks habe ich trotzdem genommen, weil ich dachte Dämpfung wäre hilfreich und ein guter Kontrast zu den Noosa, die nicht sooooooo gedämpft sind.
Verfasst: 03.07.2017, 16:09
von SuseHD
@Leiderkeinkenianer,
Vielen Dank für die Anregung! Für 2017 definitiv zu früh, bis August bin ich niemals so weit, aber das Leben geht ja weiter.....
Verfasst: 03.07.2017, 16:13
von Titania_1987
Barfuß gehen oder mit Schuhen laufen sind aber auch himmelsweite Unterschiede! Beim Barfuß-Laufen setzen auch die meisten Fersenläufer mit dem Vorfuß auf.
Ein kleiner Zweifel ist aber schon da. Nicht, weil ich dir nicht glauben, sondern weil die meisten Hobbyläufer sich falsch in die Kategorien "Vorfuß - Mittelfuß - Ferse" einordnen. Und auch, weil so eine Umstellung selten ohne Schmerzen und Probleme einher geht (und du bezeichnest dich ja selbst als Mimose). Wie Gid richtig beschrieb, sind die Belastungen bei den beiden Laufstilen andere. Sich da umzustellen und dann auch noch in Schwangerschaft. Ist tricky...
Verfasst: 03.07.2017, 16:23
von 76er
SuseHD hat geschrieben:
nach Ansicht des Verkäufers benötige ich keine Laufschuhe für Überpronierer, da Zitat: "...Sie nicht mit der Ferse aufsetzen."
Der Zusammenhang erschließt sich mir jetzt irgendwie nicht... bei Pronation geht es doch im die Drehung und nicht um Ferse/Vorfuß.
Verfasst: 03.07.2017, 17:24
von SuseHD
Berechtigte Frage 76er, ich hab's so hingenommen und nicht hinterfragt.
Verfasst: 03.07.2017, 17:29
von dicke_Wade
76er hat geschrieben:Der Zusammenhang erschließt sich mir jetzt irgendwie nicht... bei Pronation geht es doch im die Drehung und nicht um Ferse/Vorfuß.
Naja, der klassische Überpronierer kommt mit der Außenseite der Ferse zuerst auf, und proniert beim weiteren Abrollen des Fußes zu stark nach innen. Ohne Fersenkontakt zuerst ist dieser Bewegungsablauf schlecht möglich. Insofern hat der Verkäufer schon recht. Die Suse kann im Prinzip alle Schuhe nehmen und eigentlich auch komplett auf Dämpfung verzichten.
Gruss Tommi
Verfasst: 03.07.2017, 17:36
von Biene77
Hallo Suse, ich denke beim großen Sportgeschäft in MA bist du gut beraten worden. Die Verkäufer machen schon einen kompetenten Eindruck. Falls du aber demnächst mal noch neue Schuhe kaufen willst gibt es in Wiesloch noch einen guten Laden. Die lassen dich nicht auf dem Laufband laufen sondern auf der Straße.
Der Inhaber ist übrigens der Moderator vom HD HM
Verfasst: 03.07.2017, 20:48
von SuseHD
Danke Biene, ich hab auch den Eindruck, dass die eigentlich kundenorientiert beraten und nicht auf Teufel komm raus verkaufen wollen - wobei, ich hab den Brooks schon auch u.a. darum gekauft, weil ich nicht ohne Schuh rausgehen wollte, nachdem der arme Verkäufer sich gefühlte Ewigkeiten Zeit für mich genommen und einen Modell nach dem anderen aus dem Lager geholt hatte. Der Schuh ist ok, fühlt sich aber bei weitem nicht so gut an, wie der Asics.
Übrigens machen die die Video-Analyse auch nicht mehr auf dem Laufband wie früher, sondern auf so ner kleinen versteckten Laufstrecke im Laden, sind halt nur 15, oder max. 20 Meter.
Verfasst: 03.07.2017, 21:36
von SuseHD
Titania_1987 hat geschrieben:
Ein kleiner Zweifel ist aber schon da. Nicht, weil ich dir nicht glauben, sondern weil die meisten Hobbyläufer sich falsch in die Kategorien "Vorfuß - Mittelfuß - Ferse" einordnen. Und auch, weil so eine Umstellung selten ohne Schmerzen und Probleme einher geht (und du bezeichnest dich ja selbst als Mimose). Wie Gid richtig beschrieb, sind die Belastungen bei den beiden Laufstilen andere. Sich da umzustellen und dann auch noch in Schwangerschaft. Ist tricky...
Mir kommt es auch vor, als redeten hier Menschen von ganz unterschiedlichen Dingen, ich habe nicht versucht, als Rechtshänder von jetzt auf gleich nur noch mit der linken Hand zu Schreiben, so ähnlich wird das hier ja offensichtlich verstanden, richtig?
Ich bin lediglich unangenehmen Empfindungen reflexartig ausgewichen, in dem ich meine Füße behutsamer aufgesetzt habe und im Ergebnis war das dann irgendwann so, dass sich meine Art zu laufen verändert hat. Und ich kann damit prima leben.
Und ja, ich hab ordentliche Wadenmuskeln, wäre schön, ich hätte wenigstens halb so viel Bauchmuskeln, allerdings hatte ich die schon immer (also die Waden).