Erster HM: Tempo u. Distanz der langen Läufe und andere Fragen
Verfasst: 09.02.2013, 18:20
Hallo liebe Läuferinnen und Läufer!
In 9 Wochen möchte ich meinen ersten Halbmarathon laufen. Natürlich mache ich mir da schon länger Gedanken zur Trainingsgestaltung. Die letzten Monate habe ich hauptsächlich versucht, die Distanzen zu verlängern und bin Ende Jänner bei 15,85km angekommen. Fürs Tempo habe ich im Winter gar nichts gemacht, aber jetzt wird es wirklich Zeit, endlich mit dem Tempotraining zu beginnen und mehr Variation ins Training zu bringen. Meine Fragen / Überlegungen sind weiter unten, aber zuerst ein paar Daten zu mir, damit ihr euch ein Bild von mir machen könnt:
Weiblich, 26, Normalgewicht
Zielzeit: 2:15 (6:24)
Bisherige Bestzeit auf 10km (letzter Juni): 58:54 (5:53)
Lauferfahrung: fast 3 Jahre, seit Anfang November kontinuierlich dreimal pro Woche, davor zwischen 2 und 4 Mal pro Woche je nach Motivation (in den Wochen vor Wettkämpfen mehr, danach weniger), letzten Sommer aber hauptsächlich Fitnessstudio und Schwimmen statt Laufen
Sonstiger Sport: Krafttraining im Fitnesscenter (derzeit nur einmal pro Woche)
Motivation: für mich persönlich neue Ziele stecken und erreichen
Derzeitiger Trainingsstand (bezieht sich auf die Trainingswoche Ende Jänner / Anfang Februar, war danach auf Snowboardurlaub und nachher noch einmal 10km laufen):
Montag 28.1.: 15,85 in 1:47:53 (6:48) (bisherige lange Läufe eher bei 6:53, habe aber nicht absichtlich versucht, schneller zu sein – habe mich nur gewundert, warum er etwas anstrengender ist)
Mittwoch 30.1.: 7,10 in 42:34 (6:00) (erster flotter Lauf seit langem, da wäre aber noch mehr gegangen)
Freitag 1.2.: 9,67 in 59:59 (6:12) (als flotter Lauf angelegt, hatte aber von Anfang an schwere/müde Beine: hat sich der Mittwoch also doch bemerkbar gemacht)
Daran sieht man, dass die Geschwindigkeiten relativ ähnlich sind. Nachdem ich lange nichts für die Geschwindigkeit getan habe, bin ich selbst bei kurzen Läufen nicht viel schneller, aber das wird sich hoffentlich bald ändern. Meine langen Läufe sind von der Intensität her auch keine wirklichen „langsamen“ Läufe, da ich sicher nicht dabei reden könnte, aber doch in meinem Wohlfühltempo (geeignet zum Tagträumen, hänge auch gegen Ende gerne noch einen Kilometer an die geplante Distanz, wenn z.B. grad gute Musik läuft). Ein guter Plan braucht aber Variation, soweit ich weiß.
Erste Frage: Muss ich meine langen Läufe bewusst langsam laufen, selbst wenn das jetzt mein „Wohlfühltempo“ ist? Ich weiß aus Steffnys „Großem Laufbuch“, dass das beim Marathon sehr wichtig ist, um den Fettstoffwechsel zu trainieren und ab Kilometer 30 nicht einzubrechen. Gilt das auch schon für den Halbmarathon? Ich würde nur ungern langsamer laufen, außer es ist eben wichtig. Trainingspläne für HM über 2 Stunden sehen jedenfalls deutlich langsamere lange Läufe vor.
Zweitens: Trainingspläne für Einsteiger sehen meist nur einen ca. 18km-Lauf und 1-2 Läufe um 15/16km vor. Ich dachte, das liegt daran, dass viele HM-Anfänger vielleicht „last minute“ trainieren und sich nicht mehr ausgeht. Ich hatte eigentlich schon immer vor, im Training einmal die ganze Distanz zu laufen. Doch vor kurzem habe ich entdeckt, dass z.B. auch Steffnys Plan für 1:49 nur bis max. 20km im Training geht. Es dürfte also irgendeinen Grund dafür geben, sich die volle Distanz bis zum Wettkampf aufzuheben. Jetzt stellt sich für mich die Frage: Wie weiter mit den langen Läufen? Ich bin ja schon fast bei 16km angelangt und habe noch 9 Wochen Zeit. Soll ich einfach bei 16km bleiben und nur ein bis zwei 18km-Läufe einstreuen? Wenn ich bei 16km bleibe: Soll ich die dann mit der Zeit immer schneller oder eben doch bewusst langsamer laufen als bisher?
Drittens: Vor bisherigen Läufen (anfangs meist 5km, letztes Jahr meist 7km oder 10km) habe ich meine Tempoläufe immer bis auf die Wettkampfdistanz ausgebaut. Ich habe also an meinen schnellsten Lauf immer ein bisschen etwas angehängt, bis ein Tempolauf bei 9km statt 5km möglich war. Ich habe dann z.B. für 10km im Training 1:02 gebraucht und bin das dann im Wettkampf noch etwas schneller gelaufen. Das ist beim Halbmarathon vermutlich nicht sinnvoll, zumindest habe ich noch nirgendwo etwas in diese Richtung gelesen. Wie lange bzw. wie schnell sollten meine Tempoläufe sein? Welche Distanz sollte ich im Training im Wettkampftempo laufen?
Viertens: Nächsten Sonntag gibt es im Rahmen einer Winterlaufserie einen 14km-Bewerb. Es würde mich sehr reizen, da mitzumachen, um mal Wettkampfluft bei einem für mich langem Lauf zu schnuppern um zu lernen, mir die Kraft vernünftig einzuteilen. Ist es ok da mitzumachen oder ist der Lauf so lang und anstrengend, dass mich das aus dem Trainingskonzept bringt? Angedacht hätte ich HM-Tempo, das wären auch knapp unter 1:30, also eine „schöne runde“ und dadurch motivierende Zahl.
Fünftens: Bisher habe ich versucht, meine kürzeren Läufe auch auf ca. 10km anzuheben (also z.B. 13-9-10), weil ich mir gedacht habe, längere Läufe sind besser für das Halbmarathontraining als kürzere. Ich hätte natürlich auch 4 Läufe pro Woche und davon zwei kürzere absolvieren können um auf eine etwas höhere Wochenkilometerzahl zu kommen. Soll ich das noch machen? Also einen lockeren bis mittelschnellen 10er auf z.B. zwei 6-7er aufteilen? Wie ich mich kenne wäre ich dann aber sehr versucht beide als Tempoläufe zu laufen und mich jedes Mal zu steigern und das würde mich dann vermutlich doch überfordern.
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu lang, aber ich lese hier schon länger mit und es heißt immer wieder „Erzähl doch mal mehr über dich, sonst können wir keine Tipps geben!“ ;)
Außerdem hoffe ich, dass ich bisher nicht zu viel Blödsinn bei meiner Trainingsgestaltung gemacht habe, besonders was die (zu) ähnlichen Geschwindigkeiten angeht. Ich würde mich sehr über Feedback freuen!
Liebe Grüße,
Elisabeth
In 9 Wochen möchte ich meinen ersten Halbmarathon laufen. Natürlich mache ich mir da schon länger Gedanken zur Trainingsgestaltung. Die letzten Monate habe ich hauptsächlich versucht, die Distanzen zu verlängern und bin Ende Jänner bei 15,85km angekommen. Fürs Tempo habe ich im Winter gar nichts gemacht, aber jetzt wird es wirklich Zeit, endlich mit dem Tempotraining zu beginnen und mehr Variation ins Training zu bringen. Meine Fragen / Überlegungen sind weiter unten, aber zuerst ein paar Daten zu mir, damit ihr euch ein Bild von mir machen könnt:
Weiblich, 26, Normalgewicht
Zielzeit: 2:15 (6:24)
Bisherige Bestzeit auf 10km (letzter Juni): 58:54 (5:53)
Lauferfahrung: fast 3 Jahre, seit Anfang November kontinuierlich dreimal pro Woche, davor zwischen 2 und 4 Mal pro Woche je nach Motivation (in den Wochen vor Wettkämpfen mehr, danach weniger), letzten Sommer aber hauptsächlich Fitnessstudio und Schwimmen statt Laufen
Sonstiger Sport: Krafttraining im Fitnesscenter (derzeit nur einmal pro Woche)
Motivation: für mich persönlich neue Ziele stecken und erreichen
Derzeitiger Trainingsstand (bezieht sich auf die Trainingswoche Ende Jänner / Anfang Februar, war danach auf Snowboardurlaub und nachher noch einmal 10km laufen):
Montag 28.1.: 15,85 in 1:47:53 (6:48) (bisherige lange Läufe eher bei 6:53, habe aber nicht absichtlich versucht, schneller zu sein – habe mich nur gewundert, warum er etwas anstrengender ist)
Mittwoch 30.1.: 7,10 in 42:34 (6:00) (erster flotter Lauf seit langem, da wäre aber noch mehr gegangen)
Freitag 1.2.: 9,67 in 59:59 (6:12) (als flotter Lauf angelegt, hatte aber von Anfang an schwere/müde Beine: hat sich der Mittwoch also doch bemerkbar gemacht)
Daran sieht man, dass die Geschwindigkeiten relativ ähnlich sind. Nachdem ich lange nichts für die Geschwindigkeit getan habe, bin ich selbst bei kurzen Läufen nicht viel schneller, aber das wird sich hoffentlich bald ändern. Meine langen Läufe sind von der Intensität her auch keine wirklichen „langsamen“ Läufe, da ich sicher nicht dabei reden könnte, aber doch in meinem Wohlfühltempo (geeignet zum Tagträumen, hänge auch gegen Ende gerne noch einen Kilometer an die geplante Distanz, wenn z.B. grad gute Musik läuft). Ein guter Plan braucht aber Variation, soweit ich weiß.
Erste Frage: Muss ich meine langen Läufe bewusst langsam laufen, selbst wenn das jetzt mein „Wohlfühltempo“ ist? Ich weiß aus Steffnys „Großem Laufbuch“, dass das beim Marathon sehr wichtig ist, um den Fettstoffwechsel zu trainieren und ab Kilometer 30 nicht einzubrechen. Gilt das auch schon für den Halbmarathon? Ich würde nur ungern langsamer laufen, außer es ist eben wichtig. Trainingspläne für HM über 2 Stunden sehen jedenfalls deutlich langsamere lange Läufe vor.
Zweitens: Trainingspläne für Einsteiger sehen meist nur einen ca. 18km-Lauf und 1-2 Läufe um 15/16km vor. Ich dachte, das liegt daran, dass viele HM-Anfänger vielleicht „last minute“ trainieren und sich nicht mehr ausgeht. Ich hatte eigentlich schon immer vor, im Training einmal die ganze Distanz zu laufen. Doch vor kurzem habe ich entdeckt, dass z.B. auch Steffnys Plan für 1:49 nur bis max. 20km im Training geht. Es dürfte also irgendeinen Grund dafür geben, sich die volle Distanz bis zum Wettkampf aufzuheben. Jetzt stellt sich für mich die Frage: Wie weiter mit den langen Läufen? Ich bin ja schon fast bei 16km angelangt und habe noch 9 Wochen Zeit. Soll ich einfach bei 16km bleiben und nur ein bis zwei 18km-Läufe einstreuen? Wenn ich bei 16km bleibe: Soll ich die dann mit der Zeit immer schneller oder eben doch bewusst langsamer laufen als bisher?
Drittens: Vor bisherigen Läufen (anfangs meist 5km, letztes Jahr meist 7km oder 10km) habe ich meine Tempoläufe immer bis auf die Wettkampfdistanz ausgebaut. Ich habe also an meinen schnellsten Lauf immer ein bisschen etwas angehängt, bis ein Tempolauf bei 9km statt 5km möglich war. Ich habe dann z.B. für 10km im Training 1:02 gebraucht und bin das dann im Wettkampf noch etwas schneller gelaufen. Das ist beim Halbmarathon vermutlich nicht sinnvoll, zumindest habe ich noch nirgendwo etwas in diese Richtung gelesen. Wie lange bzw. wie schnell sollten meine Tempoläufe sein? Welche Distanz sollte ich im Training im Wettkampftempo laufen?
Viertens: Nächsten Sonntag gibt es im Rahmen einer Winterlaufserie einen 14km-Bewerb. Es würde mich sehr reizen, da mitzumachen, um mal Wettkampfluft bei einem für mich langem Lauf zu schnuppern um zu lernen, mir die Kraft vernünftig einzuteilen. Ist es ok da mitzumachen oder ist der Lauf so lang und anstrengend, dass mich das aus dem Trainingskonzept bringt? Angedacht hätte ich HM-Tempo, das wären auch knapp unter 1:30, also eine „schöne runde“ und dadurch motivierende Zahl.
Fünftens: Bisher habe ich versucht, meine kürzeren Läufe auch auf ca. 10km anzuheben (also z.B. 13-9-10), weil ich mir gedacht habe, längere Läufe sind besser für das Halbmarathontraining als kürzere. Ich hätte natürlich auch 4 Läufe pro Woche und davon zwei kürzere absolvieren können um auf eine etwas höhere Wochenkilometerzahl zu kommen. Soll ich das noch machen? Also einen lockeren bis mittelschnellen 10er auf z.B. zwei 6-7er aufteilen? Wie ich mich kenne wäre ich dann aber sehr versucht beide als Tempoläufe zu laufen und mich jedes Mal zu steigern und das würde mich dann vermutlich doch überfordern.
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu lang, aber ich lese hier schon länger mit und es heißt immer wieder „Erzähl doch mal mehr über dich, sonst können wir keine Tipps geben!“ ;)
Außerdem hoffe ich, dass ich bisher nicht zu viel Blödsinn bei meiner Trainingsgestaltung gemacht habe, besonders was die (zu) ähnlichen Geschwindigkeiten angeht. Ich würde mich sehr über Feedback freuen!
Liebe Grüße,
Elisabeth