Erster Wettkampf: Analyse?
Verfasst: 10.04.2013, 09:32
Liebe Laufgemeinde,
Ich bin letzten Sonntag im Rahmen des Zürich Teamruns meinen ersten Wettkampf gelaufen und habe einige offene Fragen zu denen mich eure Meinung interessieren würde.
Kurz zu mir: Ich (m27, 180cm, 77kg) laufe nun seit etwa einem Jahr regelmässig, letzten Sommer etwa 3x pro Woche, im Winter nur mehr 1x, und seit Anfang März wieder 2-4x. Dabei bin ich sowohl lange, langsame Läufe bis 18km, TDLs (bis 5,4km), als auch Intervalle gelaufen, aber ohne festen Trainingsplan.
Nun zum Wettkampf: Der Teamrun fand im Rahmen des Zürich Marathons statt und ich hatte den letzten Abschnitt über 17,7km. Im Vorfeld kannte ich nur meine Trainingsbestzeiten (Pace 4:20 auf meiner "Hausrunde": 5,4km mässig profiliertes Gelände). Da ich keine längeren TDLs gelaufen bin, war mein ursprünglicher Plan, die ersten Hälfte in 4:50 zu laufen, die zweite wenn möglich in 4:40.
Nach dem Aufwärmen stellte ich mich in die Übergabezone und wartete auf mein Teammmitglied. Ich war zwar etwas nervös, aber mein Puls von 120-130 überraschte mich doch etwas (meine HFmax kenne ich nicht genau, schätze aber ca. 192-194). Geht es euch vor dem Rennen ähnlich? Wie hoch ist euer Puls vor dem Start des Rennens?
Nach der Übergabe stoppte ich an jeder Kilometertafel die Zeit um meine Pace zu überprüfen (eine Tafel habe ich übersehen). Hier ist das Ergebnis:
Zunächst war ich überrascht, dass mein Puls so schnell auf über 170 ging. Im Training hatte ich Puls >170 immer als grosse Belastung empfunden, die ich unmöglich auf eine grössere Distanz aushalten könnte. An diesem Tag fühlte sich die Belastung jedoch recht erträglich an und ich beschloss zunächst in dem gewählten Tempo weiterzulaufen. Beim der zweiten Kilometertafel bekam ich dann meine erste echte Pace: 4:39 - also gut 10 Sekunden schneller als geplant. Da ich mich jedoch recht gut fühlte, beschloss ich das Tempo zunächst zu halten. War das ein typischer Anfängerfehler, der nur glücklicherweise unbestraft blieb?
Nach etwa 6km erhöhte ich die Pace dann nochmal ein wenig auf etwa 4:33 und trotzdem änderte sich die durchschnittliche HF nicht. Könnte das an der nachlassenden Nervosität liegen?
Etwa bei Kilometer 9 hatte ich dann ein minimales Seitenstechen. Dieses verschwand jedoch etwa 2km später wieder und ich erhöhte zu Beginn des letzten Drittels ein weiteres Mal die Pace auf etwa 4:24. Nun erhöhte sich auch die HF auf etwa 175 und es erforderte eine deutliche Anstrengung das Tempo zu halten (Ab und zu hatte ich das Bedürfnis einmal "tief" Luft zu holen).
Die letzten zwei Kilometer war dann "Endspurt" angesagt. Ich lief wie in Trance und dachte nur noch "Atmen, atmen, atmen, ...". Mehr Tempo erschien mir zu diesem Zeitpunkt nicht möglich.
Meine Analyse:
- Vermutlich hätte ich von Anfang an etwa eine Pace von 4:30 anstreben können
- Anaerobe Schwelle lag wohl etwa bei HF 175
Nun nochmal die Fragen:
1. Nervosität vor Beginn des Wettkampfs? Wie verhält sich euer Puls?
2. Zu Beginn besser an den Plan halten? Ab wann sollte man das Tempo dem "Laufgefühl" anpassen?
3. Analyse soweit richtig? Vermutlich hätte ich den Wettkampf etwas offensiver angehen können?
Viele Grüsse
s10e
Ich bin letzten Sonntag im Rahmen des Zürich Teamruns meinen ersten Wettkampf gelaufen und habe einige offene Fragen zu denen mich eure Meinung interessieren würde.
Kurz zu mir: Ich (m27, 180cm, 77kg) laufe nun seit etwa einem Jahr regelmässig, letzten Sommer etwa 3x pro Woche, im Winter nur mehr 1x, und seit Anfang März wieder 2-4x. Dabei bin ich sowohl lange, langsame Läufe bis 18km, TDLs (bis 5,4km), als auch Intervalle gelaufen, aber ohne festen Trainingsplan.
Nun zum Wettkampf: Der Teamrun fand im Rahmen des Zürich Marathons statt und ich hatte den letzten Abschnitt über 17,7km. Im Vorfeld kannte ich nur meine Trainingsbestzeiten (Pace 4:20 auf meiner "Hausrunde": 5,4km mässig profiliertes Gelände). Da ich keine längeren TDLs gelaufen bin, war mein ursprünglicher Plan, die ersten Hälfte in 4:50 zu laufen, die zweite wenn möglich in 4:40.
Nach dem Aufwärmen stellte ich mich in die Übergabezone und wartete auf mein Teammmitglied. Ich war zwar etwas nervös, aber mein Puls von 120-130 überraschte mich doch etwas (meine HFmax kenne ich nicht genau, schätze aber ca. 192-194). Geht es euch vor dem Rennen ähnlich? Wie hoch ist euer Puls vor dem Start des Rennens?
Nach der Übergabe stoppte ich an jeder Kilometertafel die Zeit um meine Pace zu überprüfen (eine Tafel habe ich übersehen). Hier ist das Ergebnis:
Zunächst war ich überrascht, dass mein Puls so schnell auf über 170 ging. Im Training hatte ich Puls >170 immer als grosse Belastung empfunden, die ich unmöglich auf eine grössere Distanz aushalten könnte. An diesem Tag fühlte sich die Belastung jedoch recht erträglich an und ich beschloss zunächst in dem gewählten Tempo weiterzulaufen. Beim der zweiten Kilometertafel bekam ich dann meine erste echte Pace: 4:39 - also gut 10 Sekunden schneller als geplant. Da ich mich jedoch recht gut fühlte, beschloss ich das Tempo zunächst zu halten. War das ein typischer Anfängerfehler, der nur glücklicherweise unbestraft blieb?
Nach etwa 6km erhöhte ich die Pace dann nochmal ein wenig auf etwa 4:33 und trotzdem änderte sich die durchschnittliche HF nicht. Könnte das an der nachlassenden Nervosität liegen?
Etwa bei Kilometer 9 hatte ich dann ein minimales Seitenstechen. Dieses verschwand jedoch etwa 2km später wieder und ich erhöhte zu Beginn des letzten Drittels ein weiteres Mal die Pace auf etwa 4:24. Nun erhöhte sich auch die HF auf etwa 175 und es erforderte eine deutliche Anstrengung das Tempo zu halten (Ab und zu hatte ich das Bedürfnis einmal "tief" Luft zu holen).
Die letzten zwei Kilometer war dann "Endspurt" angesagt. Ich lief wie in Trance und dachte nur noch "Atmen, atmen, atmen, ...". Mehr Tempo erschien mir zu diesem Zeitpunkt nicht möglich.
Meine Analyse:
- Vermutlich hätte ich von Anfang an etwa eine Pace von 4:30 anstreben können
- Anaerobe Schwelle lag wohl etwa bei HF 175
Nun nochmal die Fragen:
1. Nervosität vor Beginn des Wettkampfs? Wie verhält sich euer Puls?
2. Zu Beginn besser an den Plan halten? Ab wann sollte man das Tempo dem "Laufgefühl" anpassen?
3. Analyse soweit richtig? Vermutlich hätte ich den Wettkampf etwas offensiver angehen können?
Viele Grüsse
s10e