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Nach 3 Monaten moderatem Training, leichte Knieschmerzen. Normal?

Verfasst: 21.11.2013, 08:56
von Legendenman
Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich habe mich hier angemeldet da ich vor rund 3-4 Monaten mit dem laufen angefangen habe und mich das Thema laufen immer mehr interessiert.

Ich selber bin 1,95cm wiege 88Kg, mache schon immer viel Sport, egal ob Fußball, Radfahren, Fitness etc..
Vor rund 3-4 Monaten habe ich angefangen zu laufen, da ich mit Freunden nächstes Jahr einen Halbmarathon laufen möchte und evtl. später noch einen langen Hindernislauf.

Ich habe mich zuerst in das Thema eingelesen, einen Trainingsplan erstellt für ein moderates Training, Laufschuhe (Cumulus 15) organisiert und angefangen zu laufen. Mache auch ABC-training und Stabilierungsübungen. Ich bin Normalläufer mit leichter Unterpronation durch O-Beine.

Jetzt mein eigentliches Anliegen. In meinem Training bin ich jetzt bei recht entspannten 60-70min laufen angekommen (Pace 7:00min/km).
Seit rund 1-2 Wochen habe ich leichte Schmerzen an der Innenseite beider Knie.

Wie soll ich mich verhalten? Orthopädische Einlegesohle? Training runterfahren? aufhören?

Es scheint ja immer wieder Probleme mit den Knien bei Läufern zu geben, aus dem Grund habe ich auch sehr langsam angefangen mit dem Trainung. Bin gerade etwas zweifelnd ob laufen das richtige ist für meinen Körper.

Vielen Dank schon vorab für eure Hilfe.

LG

Verfasst: 22.11.2013, 09:21
von Isse
Hi Legendenmann, ein herzliches Willkommen hier im Forum, :hallo:

schreib doch mal,

- wie alt du bist und
- ob es bereits Vorgeschichten zum Knie gab, bspw. Verletzungen.
- Wann treten denn die Schmerzen auf und wann lassen sie wieder nach?
- Wie schaut dein Trainingsplan aus zur Zeit?
- Mit welcher Intensität hast du die Lauferei begonnen?
- Wie viele Wochenkilometer trainierst du im Mom.?
- Hast du denn deine Laufschuhe per Laufbandanalyse mal anpassen lassen?

Fragen über Fragen :D

Vl. lassen sich dann Fehler besser eingrenzen. LG :hallo:

Verfasst: 23.11.2013, 13:58
von M.Skywalker
Herzlich Willkommen!

Hört sich gar nicht ungewöhnlich an. Eine kontinuierliche Steigerung des Umfanges ist zumeist nur für eine Weile möglich - dann braucht der Körper eine Pause. Die Signale des Körpers sollte man nicht ignorieren. Wahrscheinlich reicht eine deutliche Reduktion des Trainingsumfanges bis die Schmerzen wieder weg sind und Du kannst dann einfach weiter machen. Bis zu dem geplanten HM ist ja noch recht viel Zeit.

Wenn Du etwas mehr über Dein Training schreibst sind sicher etwas konkretere Tips möglich.

Grüße Matthy

Verfasst: 24.11.2013, 13:38
von U_d_o
Legendenman hat geschrieben:Seit rund 1-2 Wochen habe ich leichte Schmerzen an der Innenseite beider Knie.

Wie soll ich mich verhalten? Orthopädische Einlegesohle? Training runterfahren? aufhören?

Es scheint ja immer wieder Probleme mit den Knien bei Läufern zu geben, aus dem Grund habe ich auch sehr langsam angefangen mit dem Trainung. Bin gerade etwas zweifelnd ob laufen das richtige ist für meinen Körper.
Hallo Legendenman,

"leichte Schmerzen" enthält eine subjektive Bewertung. Was ist "leicht"? Auf jeden Fall so viel, dass du dich sorgst und sogar ans Aufhören denkst, weil Laufen ev. nichts für deinen Köper sein könnte. Zu Letzterem gilt es anzumerken, dass der menschliche Körper noch immer dieselben Eigenschaften besitzt wie vor 10.000 oder 50.000 Jahren. Die Evolution konnte in dieser kurzen Zeitspanne wenig am Bauplan verändern. Und zu jener Zeit war "Laufen können" die wichtigste Eigenschaft des Menschen. Nur wer laufen konnte, weit laufen übrigens und manchmal auch sehr schnell, fand genug Nahrung und konnte sich vor Feinden in Sicherheit bringen. Die Forschung ist sich heute einig, dass unsere Vorfahren bis zu 40 km am Tag auf der Suche nach Nahrung zurückgelegt haben. Und nun kommst du und meinst DEIN Körper sei fürs Laufen nicht geeignet.

Von Missbildungen sowie Krankheits- und Unfallfolgen einmal abgesehen - und das betrifft sicher einen verschwindend geringen Prozentsatz der Bevölkerung - kann jeder Mensch laufen. Gut laufen. Manche leben wider ihre Natur zehn, zwanzig oder noch mehr Jahre und verspielen dabei die Fähigkeit zu laufen. Dann haben sie Schwierigkeiten eine Minute lang zu traben ... Das ist bei dir anders. Du hast immer Sport getrieben. Also schmeiß den Gedanken, du wärst zum Laufen ungeeignet, einfach in eine Mülltonne, wenn du demnächst an einer vorbei joggst...

So weit dein Posting das hergibt, erkenne ich keinen Fehler in Laufeinstieg und Trainingsaufbau. Du hast sogar an Kräftigung, Koordination und Stabilsierung gedacht (Lauf-ABC und sonstige Stabi-Übungen). Natürlich lässt sich in den Zeilen nicht erkennen, welche Quantität und noch weniger Qualität dieses ergänzende Training hat. Aber ich lasse das jetzt mal außen vor. Selbst wenn du keinerlei das Laufausdauertraining begleitendn Übungen absolvieren würdest, sollte - ich meine es nicht abwertend sondern einfach kategorisierend - das "bisschen" Lauftraining keine Beschwerden zur Folge haben. Ich unterstelle, dass es nicht mehr als 4 Trainingstage pro Woche sind und insgesamt wohl auch kaum mehr als 35 Wochenkilometer. Das sollte ein gesunder Körper - bei moderatem Trainingsaufbau, der gemäß deiner Darstellung vorliegt - klaglos leisten.

Nun könnte natürlich eine Fehleinschätzung deinerseits vorliegen. Dass es eben nicht so moderat war, wie du glaubst. Ohne dein Programm bzw. deinen Trainingsaufbau seit Laufbeginn zu kennen, kann man dazu nichts sagen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass du dich punktuell überlastet hast. Vielleicht zwei Läufe an zwei Tagen nacheinander und zusätzlich noch hartes Lauf-ABC (das kann man durchaus auch so betreiben, dass es "in die Knochen geht".) und vielleicht noch ne kleine Radtour oder sowas ... Nur du selbst kannst wissen, ob so eine Anhäufung von Belastungen innerhalb von zwei, drei Tagen vorliegen kann. Wenn es erst einmal zwickt, dann ist es erfahrungsgemäß nicht ungewöhnlich, dass die Beschwerden eine Weile anhalten. Insbesondere, wenn man nicht durch Belastungsreduzierung (ggf. auch Laufruhetage) sofort gegensteuert.

Du hast dich in die Thematik eingelesen sagst du und da gibt es auch etliche Fachbegriffe in deinem Posting, die das untermauern. Woher aber weißt du, dass du das mit der "Unterpronation" bzw. Supination? Vermutlich hat das ein Laufbandtest beim Laufschuhkauf ergeben. Da nun mal Beschwerden da sind, empfehle ich dir der "Sache" mit aller Konsequenz auf den Grund zu gehen. Es ist ja keineswegs so, dass jede Über- oder Unterpronation mit besonderem Schuhwerk oder Einlagen oder sonstwie behandelt werden müsste. Laufschuhverkäufer raten dir zu einem Schuh mit entsprechender Stütze, wenn sie Über- oder Unterpronation festzustellen glauben. Den meisten Aufschluss über deinen Laufstil ergibt eine Bewegungsanalyse, die man für 50 bis 100 Euro bei einem Fachmann durchführen lassen kann (z.B. Werkstätten für orthopädische Schuhe und Einlagen bieten so etwas oft an). Das läuft so ähnlich ab, wie eine Video-/Laufbandanalyse im Sportgeschäft, geht jedoch viel tiefer und arbeitet überdies mit Messpunkten, die an den Beinen bei der Videoaufzeichnung angebracht werden. Im Ergebnis erhält der Betroffene - sofern dies erforderlich ist - auch Hinweise, wie tatsächliche Defizite mit Übungen behoben werden können. Mit Defiziten meine ich keineswegs nur Fußfehlstellungen. Es gibt eine Menge Ursachen mehr für Laufbeschwerden, die aus einem generell zu schwachen Bewegungsapparat resultieren können. Und auch das sollte man sich bewusst machen: Knie und Achillessehnen sind die häufigsten Stellen für Laufbeschwerden. ABER das heißt NICHT, dass das verursachende Problem tatsächlich auch dort liegt, wo's weh tut! Wenn irgendwo im Bewegungsapparat - salopp ausgedrückt - "was faul ist", dann versucht der Organismus durch muskuläre Kompensation einen Ausgleich herbeizuführen. Das kann dann dazu führen, dass Bereiche über Gebühr belastet werden (und deshalb schmerzen), die mit dem eigentlichen Problem nicht unmittelbar zu tun haben.

An deiner Stelle würde ich jetzt sofort kürzer treten, bis die Sache geklärt ist. Nicht aufhören, aber den Trainingsumfang senken. Vielleicht einen zusätzlichen Laufruhetag pro Woche einlegen, was im Umkehrschluss bedeutet, einige Trainings ersatzlos zu streichen. Außerdem würde ich mir (für mich selbst habe ich das irgendwann getan) mit einer Bewegungsanalyse Klarheit verschaffen, ob ein Defizit wirklich vorliegt und wenn ja, wo. Falls du weitergehende Infos zur Bewegungsanalyse/Laufbandanalyse möchtest findest du diese auf unserer Laufseite (Menü: "Themen für alle Läufer", dann "Laufbandanalyse").

An Einlagen solltest du nicht denken, denn wogegen sollen die Einlagen wirken? So lange du die Ursache nicht kennst, kannst du nicht wissen, welche "Therapie" die richtige ist.

Denkbar ist auch, dass diese Beschwerden eine vorübergehende Natur haben. Besonders, wenn, wie oben skizziert, eine punktuelle Überlastung dazu geführt hat. Es kann sein, dass der Spuk einfach so wieder verschwindet. Dafür gibt es aber nie eine Garantie. Wenn eine andere Ursache dahinter steckt, dann kann es sich auch verschlimmern. Es liegt in deinem Interesse, dem durch Kürzertreten entgegen zu wirken und - falls nicht sehr bald Beschwerdefreiheit die Folge ist - der Sache wirklich auf den Grund zu gehen. Nur eine Ursache liegt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht vor: Dass dein Körper zum Laufen nicht geeignet wäre. Auch deine Gene enthalten den Bauplan eines Läuferkörpers ...

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo

Verfasst: 24.11.2013, 23:30
von Uewas
Liegt vllt. an falscher ausführung, mal informieren ob man vllt etwas falsch macht, zur not einen Arzt in betracht ziehen.

Alles gute weiterhin.

Verfasst: 25.11.2013, 08:35
von Legendenman
Ein guten Montag morgen zusammen, :)

vielen Dank für die Antworten.

Kurz ein paar Infos mehr zu mir und dem Thema
- wie alt du bist und : 33
- ob es bereits Vorgeschichten zum Knie gab, bspw. Verletzungen. : nein
- Wann treten denn die Schmerzen auf und wann lassen sie wieder nach? :treten auf in Ruhephasen, lassen nach beim laufen
- Wie schaut dein Trainingsplan aus zur Zeit? :Vor den Knieschmerzen habe ich die Woche einen langsamen Dauerlauf 60-70min, ein Fahrstpiel 40min und einen normalen Lauf45min gemacht
- Mit welcher Intensität hast du die Lauferei begonnen?: Bin zuerst mit meiner Freundin gelaufen ca. 5km in 45min. Also sehr enstpannt.
- Wie viele Wochenkilometer trainierst du im Mom.?: Vor dem Kniethema ca. 25km die Woche
- Hast du denn deine Laufschuhe per Laufbandanalyse mal anpassen lassen? :Nur im Sportgeschäft

Seit meinem ersten Posting bin ich zweimal entspannt 40-45m min langsam gelaufen, und die Knie fühlen sich wieder besser an. Ich werde diese Woche das Lauftraining reduzieren und mache eine wenig Alternivsport (z.B. Crosstrainer).
Der "Schmerz" äußert sich übrigens mit einem Druckgefühl and beiden Knie-innenseiten.

Vielen Dank und Grüße

Verfasst: 27.11.2013, 13:15
von Tourin
Hallo Legendenman,
hatte ähnliche Probleme mit dem Knie. Bei mir war es eine zu krasse Steigerung und zudem das falsche Laufen.
Bin mit meinen Schuhen zu einer Analyse gegangen und habe mein Training langer angehen lassen.
bei der Analyse wurden mir Einlegesohlen empfohlen und mir wurde gezeigt, wie ich richtig laufe. Darauf musste ich in der
ersten zeit gewaltig achten. Geht nun aber wie von selbst.

Gute Besserung.