Wohin soll die Reise gehen?
Verfasst: 25.01.2014, 12:51
Hallo zusammen,
da ich neu in dem Forum bin, möchte ich mich erstmal vorstellen.
Ich bin 43 Jahre alt, 25 Jahre geraucht, über 20 Jahre keinen Sport getrieben und bin ein typischer "Bürohengst".
Letztes Jahr wurde bei mir dann fortgeschrittener Darmkrebs diagnostiziert, operiert und bis Anfang Oktober habe ich eine Chemotherapie durchgemacht an deren Ende ich dann bei 1,76m 94kg gewogen habe.
Nun gibt es wohl kaum einen besseren Anlass, vieles in seinem Leben zu ändern. Während der Chemo hab ich angefangen, viel an die frische Luft zu gehen und zu wandern oder zu schwimmen (laufen ging von der Belastung her gar nicht).
Nach der Chemo Ende Oktober habe ich dann begonnen zu laufen. Da ich von Anfang an mein Handy mit Runtastic dabei hatte, habe ich ziemlich genaue Aufzeichnungen. Es begann mit Distanzen zwischen 3 und 4km, und einer Pace von 8min/km, weil relativ viel Gehen dazwischen war und ich hab relativ schnell Gefallen daran gefunden. Ohne Trainingsplan bin ich halt gelaufen, wie es mir in den Sinn kam. Jede Woche 5 bis 6 mal. Das Wetter in diesem "Winter" meint es ja sehr gut dafür und die Stunde hab ich eigentlich fast jeden Tag irgendwann mal übrig. Wenn es schon finsterer war, auf dem Fahradweg neben der Straße. Wenn es trocken war, im Wald. Wenn ich mich gut gefühlt habe, mal einen Kilometer mehr oder eine bergige Strecke...
Jetzt bin ich letzte Woche zum ersten Mal 10km (57:32) am Montag und gestern 12km (1:07:53) gelaufen und wiege "nur noch" 87kg. Ich war nach den beiden Läufen zwar total kaputt aber unglaublich glücklich.
Nun bin ich über dieses Forum gestolpert und lese zum ersten Mal, dass es eigentlich ein absolutes No-Go ist, nahezu jeden Tag zu laufen und dass es ohne Trainingsplan schon gleich zweimal nicht geht.
Nach dem Studium dieser Trainingspläne bin ich aber verunsicherter als je zuvor. Ich bin bisher nie unterschiedliche Tempi gelaufen sondern habe meine Pace kontinierlich auf ca. 5.30-5.40 min/km verbessert und dabei meine Distanz erhöht und ich habe keine Idee, was denn realistisch sein könnte (der HM wie von dem "Wettmeister" in 1:32 ist es wohl offensichtlich nicht) und wie ich weitermachen sollte.
Was ich will? In erster Linie fit sein, falls der Schweinehund Krebs gegen mich eine zweite Runde einläuten will. In zweiter Linie gegen mich selber kämpfen (höher, schneller, weiter). In dritter Linie nochmal 7kg abnehmen (wobei das bei täglichem Laufen von alleine geht).
Wettkampf wäre schön, ist aber für mein Ego kein Muss. Aber soll ich mich jetzt einem HM-Trainingsplan unterwerfen? Ist das realistisch für dieses Jahr? Oder soll ich weiter "für mich" laufen und Distanz und Geschwindigkeit erhöhen?
Ups, jetzt ist das viel länger geworden als ich wollte. Damit bedanke ich mich für die Geduld, die ihr beim Lesen aufbringt.
Liebe Grüße,
Rainer
da ich neu in dem Forum bin, möchte ich mich erstmal vorstellen.
Ich bin 43 Jahre alt, 25 Jahre geraucht, über 20 Jahre keinen Sport getrieben und bin ein typischer "Bürohengst".
Letztes Jahr wurde bei mir dann fortgeschrittener Darmkrebs diagnostiziert, operiert und bis Anfang Oktober habe ich eine Chemotherapie durchgemacht an deren Ende ich dann bei 1,76m 94kg gewogen habe.
Nun gibt es wohl kaum einen besseren Anlass, vieles in seinem Leben zu ändern. Während der Chemo hab ich angefangen, viel an die frische Luft zu gehen und zu wandern oder zu schwimmen (laufen ging von der Belastung her gar nicht).
Nach der Chemo Ende Oktober habe ich dann begonnen zu laufen. Da ich von Anfang an mein Handy mit Runtastic dabei hatte, habe ich ziemlich genaue Aufzeichnungen. Es begann mit Distanzen zwischen 3 und 4km, und einer Pace von 8min/km, weil relativ viel Gehen dazwischen war und ich hab relativ schnell Gefallen daran gefunden. Ohne Trainingsplan bin ich halt gelaufen, wie es mir in den Sinn kam. Jede Woche 5 bis 6 mal. Das Wetter in diesem "Winter" meint es ja sehr gut dafür und die Stunde hab ich eigentlich fast jeden Tag irgendwann mal übrig. Wenn es schon finsterer war, auf dem Fahradweg neben der Straße. Wenn es trocken war, im Wald. Wenn ich mich gut gefühlt habe, mal einen Kilometer mehr oder eine bergige Strecke...
Jetzt bin ich letzte Woche zum ersten Mal 10km (57:32) am Montag und gestern 12km (1:07:53) gelaufen und wiege "nur noch" 87kg. Ich war nach den beiden Läufen zwar total kaputt aber unglaublich glücklich.
Nun bin ich über dieses Forum gestolpert und lese zum ersten Mal, dass es eigentlich ein absolutes No-Go ist, nahezu jeden Tag zu laufen und dass es ohne Trainingsplan schon gleich zweimal nicht geht.
Nach dem Studium dieser Trainingspläne bin ich aber verunsicherter als je zuvor. Ich bin bisher nie unterschiedliche Tempi gelaufen sondern habe meine Pace kontinierlich auf ca. 5.30-5.40 min/km verbessert und dabei meine Distanz erhöht und ich habe keine Idee, was denn realistisch sein könnte (der HM wie von dem "Wettmeister" in 1:32 ist es wohl offensichtlich nicht) und wie ich weitermachen sollte.
Was ich will? In erster Linie fit sein, falls der Schweinehund Krebs gegen mich eine zweite Runde einläuten will. In zweiter Linie gegen mich selber kämpfen (höher, schneller, weiter). In dritter Linie nochmal 7kg abnehmen (wobei das bei täglichem Laufen von alleine geht).
Wettkampf wäre schön, ist aber für mein Ego kein Muss. Aber soll ich mich jetzt einem HM-Trainingsplan unterwerfen? Ist das realistisch für dieses Jahr? Oder soll ich weiter "für mich" laufen und Distanz und Geschwindigkeit erhöhen?
Ups, jetzt ist das viel länger geworden als ich wollte. Damit bedanke ich mich für die Geduld, die ihr beim Lesen aufbringt.

Liebe Grüße,
Rainer