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Erster Lauf - was lief falsch?

Verfasst: 17.02.2014, 06:50
von RawrGodzilla
Guten Tag ^^

wie in meinem Vorstellungsthread schon erwähnt, bin ich jetzt seit ein paar Jahren dabei 'anzufangen'.
Daher vielleicht erstmal ein bisschen Vorgeschichte:

Vor etwa 5 Jahren wollte ich zum ersten Mal mit dem Laufen anfangen. Ich war wohl etwas zu euphorisch, denn nach ein paar Wochen bekam ich Knieprobleme und musste für mehrere Wochen aufhören. Die Motivation war dann irgendwie auch futsch und so versuchte ich es erstmal gar nicht mehr.
Das Jahr darauf ging ich es noch langsamer an, bekam wieder Knieprobleme, lange Pause, keine Motivation usw.
Das Ganze hat sich bis jetzt ein paar Mal wiederholt, ich war inzwischen auch bei mehreren Ärzten/Orthopäden, beim Röntgen, im MRT... Die einschlägige Meinung aller Experten ist wohl, dass ich noch jung und meine Knie noch untrainiert sind -.-
Also habe ich angefangen, meine Knie zu trainieren. Ich mache jetzt seit etwa 4 Monaten Kraftsport, recht erfolgreich möchte ich meinen. Meine Leistung geht zumindest nach oben und mein Knie macht auch bei 40kg Kniebeugen (nicht lachen) keine Probleme.

'Super!', dachte ich mir. Dann kanns ja losgehen. Dieses Mal war ich sogar noch vorsichtiger als sonst.
Ich ging also raus, lief etwa 2 Minuten, dann 2 Minuten gehen usw. für 20 Minuten insgesamt.
Es war anstrengend und kurz danach tat auch mein Knie (das gute) weh. Na gut, mal abwarten.
Heute morgen taten dann beide Knie weh, sodass ich jetzt stark angefressen bin.

Was ich nun von Euch gerne hätte wären Ideen was ich falsch gemacht habe.
Kann es echt sein, dass ich als nicht unsportlicher Mensch (ohne Übergewicht) nichtmal 20 Minuten abwechselnd Laufen/Gehen kann?
Liegt es vielleicht am fehlenden Aufwärmen?
Könnte es an meinen Bändern liegen? Würde Dehnen helfen?
Sollte ich vielleicht nicht auf Asphalt laufen?
Wäre unterstützendes Training auf dem Fahrrad ratsam?

Würde mich echt freuen, wenn ihr ein paar Verbesserungsvorschläge hättet ^^

Verfasst: 17.02.2014, 08:01
von fiveten
da gibt´s unzählige Ursachen....falscher Laufstil, zu schnell, falsche Schuhe, zu harter Untergrund, zu weicher Untergrund, geringe Schmerztoleranz, Übergewicht, etc....ich würde mal folgendes empfehlen
- Laufanalyse in einem Laufhaus + den zu deinem Laufstil passenden Schuh probeweise laufen/kaufen
- Untergrund wechseln
- ohne dir Nahe treten zu wollen, aber wenn du ein paar Pfund/Kilo zu viel auf Rippen hast, dann versuche erstmal ein annähernd mit dem
Laufen kompatibles Gewicht anzustreben
- Radln als Alternative ist nicht schlecht, allerdings kann das deine Knieprobleme auch verstärken, wenn du es falsch angehst
- Krafttraining,,,s, Radln

Viel Glück...

Verfasst: 17.02.2014, 08:20
von RawrGodzilla
Danke schonmal für die Antwort ^^

Von den genannten Gründen kann ich zumindest Übergewicht ausschliessen (denke ich). Mit 72kg bei 1,82m sollte das eigentlich noch nicht zu Übergewicht zählen.
Ansonsten mache ich ja wie gesagt schon Krafttraining. Ein bisschen hats schon geholfen, ich kann jetzt ohne Knieprobleme ein paar Stunden Gehen. Vielleich muss ich da noch etwas mehr machen, wollte aber eh dranbleiben.
Das mit der Laufanalyse ist eine gute Idee. Wir haben hier einen sehr guten Laufschuhladen, da werd ich die Tage mal vorbeischauen.

Radln ist tatsächlich so eine Sache... mein böses/kaputtes/schwaches Knie macht da ab ~12min auch Probleme. Vielleicht versuche ich mal, diese Schwelle ein bisschen nach oben zu bringen und das Knie so von einer anderen Richtung her zu stärken, was meint Ihr?

Verfasst: 17.02.2014, 09:09
von U_d_o
RawrGodzilla hat geschrieben:Kann es echt sein, dass ich als nicht unsportlicher Mensch (ohne Übergewicht) nichtmal 20 Minuten abwechselnd Laufen/Gehen kann?
Hallo Larissa,

du bist 24 Jahre alt, hast Kraft aufgebaut, sprichst nicht von gigantischem Übergewicht und hast von 20 min Bewegung offensichtlich nicht mehr als 10 min langsam laufend zugebracht. Selbst wenn du 64 wärst, dein Leben lang kein Krafttraining betrieben hättest und einen ziemlichen Ranzen mit dir rum schleppen würdest, dann sollte ein dermaßen sanfter Einstieg ins Laufen keinerlei Beschwerden verursachen. Dafür gibt es keine Fernerklärung, schon gar keine stichhaltige.

Ich habe drei Vorschläge für dich, die du - möglichst kombiniert - verfolgen solltest:
  1. Stelle dich mit deinem Problem einem Sportarzt vor. Also nicht irgendeinem Arzt, sondern einem Mediziner, der darauf spezialisiert ist, Menschen, die Sport treiben wollen, dazu zu verhelfen, das auch zu tun.
  2. Lass eine Bewegungsanalyse vornehmen. Das tun manchmal Sportärzte, häufig aber Institute, die auf die Fertigung von Einlagen in Schuhen spezialisiert sind. Wenn du kein solches Institut in deiner Gegend kennst, solltest du dich bei Läufern, Laufvereinen, Ärzten, etc. erkundigen, wo man so was vornehmen lassen kann.
  3. Begib dich in die Obhut eines versierten Lauftrainers. Kein Scharlatan, sondern einer mit Erfahrung. Wenn du keinem Verein beitreten willst, dann solltest du Ausschau nach einem Personal Trainer halten.
Nach deiner Beschreibung gibt es keinen objektiven Grund für deine Beschwerden. Keine Ferndiagnose und kein Kaffeesatzlesen in irgendeinem Forum kann dir helfen. Nur Menschen, die dich direkt ansehen, untersuchen, "anfassen", testen, beobachten können herausfinden, wo das Problem liegt. Verdächtige nicht deine Schuhe. Die müssten schon extrem "fehlangepasst" sein, um die beschriebenen Beschwerden zu verursachen. Und bei einem jungen, orthopädisch unverbrauchten Menschen würden sie selbst dann bei einmaligem "Verstoß" wohl eher keine Wirkung zeitigen.

Wenn du wirklich laufen willst, brauchst du Hilfe. Mir ist klar, dass das Geld kosten wird. Das sollte dir auch klar sein. Überlege dir also genau, ob eine andere Ausdauersportart (Radfahren, Schwimmen, etc.) dir nicht ebenso viel Spaß bereiten könnte. Andererseits: Ein Rennrad oder Mountainbike, geeignet für den Ausdauersport, kostet auch nicht eben wenig ...

Ich bin davon überzeugt, dass es auch für dein Problem - wie immer es auch gelagert sein mag - eine Lösung gibt.

Sorry wenn ich dich vorerst enttäusche. Aber nur mit Mut machen und Mutmaßen ist dir nicht geholfen.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo

Verfasst: 17.02.2014, 09:23
von RawrGodzilla
Hallo Udo,

ja, es ist schon etwas demotivierend, aber nur drumherum reden bringt ja auch nichts.
Immerhin bestätigst du meine Vermutung, dass - entgegen der Aussage der Ärzte - eben nicht alles in Ordnung ist.
Ich werde mir wohl nochmal einen neuen Arzt such müssen, diesmal einen Sportarzt.
Vor einem Trainer scheue ich noch ein bisschen zurück, aber mal sehen.

Vielen Dank jedenfalls für die umfangreiche Antwort ^^

Verfasst: 17.02.2014, 14:58
von CarstenS
Merkwürdig ist das alles schon, aber hast Du mal einen Läufer schauen lassen, ob Du irgendetwas beim Laufen falsch machst?

Verfasst: 17.02.2014, 17:22
von blende8
Wie stark sind denn die Knieschmerzen?
So ein bisschen Zwicken, Zwacken darf schon mal sein, gerade zu Anfang.
Wenn man da immer gleich wieder aufhört, kann sich ja nichts anpassen.
Ich würde es evtl. mal drauf ankommen lassen und einfach (so vorsichtig wie oben) weiterlaufen.
Die Udoschen Tipps natürlich trotzdem befolgen, insbesondere Laufanalyse.

Verfasst: 17.02.2014, 17:36
von U_d_o
blende8 hat geschrieben:Wie stark sind denn die Knieschmerzen?
So ein bisschen Zwicken, Zwacken darf schon mal sein, gerade zu Anfang.
Hallo du,

also das ist ein etwas gewagter Rat. Natürlich "darf" und wird auch was zwicken, wenn einer plötzlich seine Füße in Laufschuhe zwängt und mal eben ne halbe oder Dreiviertelstunde losdüst. Es gibt Leute, junge vor allem, solche die womöglich noch anderen Sport treiben, denen das nicht schwer fällt. Aber unser Ratsuchender hat gerade mal 20 Minütchen und davon nur 10 langsam in gemütlichen Intervallen joggend hinter sich gebracht. Da sollte absolut und überhaupt nix zwicken. Erstens.

Zweitens ist "Zwicken" nur ein anderer Ausdruck für "körperliche Beschwerden" und die wiederum sind eine (Vor-?) Stufe von Schmerz. Und Schmerz ist hinsichtlich des Empfindens etwas sehr Subjektives. Ein sensibler Mensch wird schon geringe Intensitäten als ernst wahrnehmen. Unempfindliche empfinden Beschwerden aber erst dann als schmerzhaft, wenn es schon 5 vor 12 ist. Hinzu kommt, dass ein Zwicken oder Zwacken einmalig sein kann, oder sich über einen Zeitraum hält. Während die Einmaligkeit (wahrscheinlich) zu vernachlässigen ist, sollte man auf anhaltende Beschwerden immer irgendwie reagieren.

Aber um noch mal zum Einsteiger zurück zu kommen: Bei 20 min langsamem Joggen sollte wirklich nichts weh tun und auch am nächsten Tag so gut wie nichts zu spüren sein. Außer Wohlbefinden natürlich :D

Gruß Udo

Verfasst: 17.02.2014, 18:40
von RawrGodzilla
Naja, ein bisschen Zwicken und Zwacken hatte ich schon auch erwartet.
Aber dass meine Knie am nächsten Morgen richtig im Gelenk scheuern (so fühlt sich das an), finde ich doch bedenklich.

Lustigerweise war das beim Weg zur Arbeit nach etwa 15 Minuten größtenteils vergangen.
Aber Schmerzen habe ich, wenn auch nur leicht, immer noch.

Trotzdem, ich bin mal lieber vorsichtig, beobachte das Ganze und bemühe mich einen geeigneten Arzt zu finden.
Immerhin soll es dieses Mal ja wirklich klappen mit dem 'Laufen anfangen'.

Verfasst: 17.02.2014, 18:56
von blende8
Ok, ich wollte es nur mal gesagt haben.
Wie Udo schon sagt, "Schmerz" ist sehr subjektiv.

Aber "Knie am nächsten Morgen richtig im Gelenk scheuern" ist schon seltsam, vor allem, wenn du sagst, dass Kniebeugen mit 40 kg (!) keine Probleme machen.
Wenn da was wäre, sollte man das doch beim Röntgen und MRT erkannt haben.

Verfasst: 17.02.2014, 19:23
von RawrGodzilla
Ja gut, MRT und Röntgen sind gut zwei Jahre her.
Aber seitdem ist das Knie nur besser geworden (im Alltag, beim Kraftsport, minimal beim Radfahren).
Nachvollziehen kann ich das daher eigentlich auch nicht.
Mal kucken was die Zukunft bringt bzw. was der Arzt sagt.

Verfasst: 18.02.2014, 15:49
von Alaki
Hi, freut mich das ich in dieser Sache nicht alleine stehe, habe jetzt auch gut seit zwei Tagen angefangen zu trainieren und finde es unglaublich das ich nicht mal schaffe ein paar Meter zu laufen ohne das Gefühl zu haben, das mir die Lunge gleich explodiert!!! Also stehst du nicht alleine in der Sache da.

Verfasst: 18.02.2014, 22:44
von NordicNeuling
Alaki hat geschrieben:Hi, freut mich das ich in dieser Sache nicht alleine stehe, habe jetzt auch gut seit zwei Tagen angefangen zu trainieren und finde es unglaublich das ich nicht mal schaffe ein paar Meter zu laufen ohne das Gefühl zu haben, das mir die Lunge gleich explodiert!!! Also stehst du nicht alleine in der Sache da.
Doch; denn die Lunge ist ein komplett anderes System und damit auch Problem als die Knie. Die Anpassung der Atmung und von Herz-Kreislauf geht relativ zügig voran. Bei den Bändern, Sehnen etc. sieht das ganz anders aus - und die möglichen Dauerschäden sind auch häufiger (Beim Atmen eigentlich nur bei Vorerkrankung). Du kannst also einfach weiter machen - am besten etwas langsamer als jetzt -, dann paßt das bald.

Verfasst: 20.02.2014, 19:19
von U_d_o
Alaki hat geschrieben:Hi, freut mich das ich in dieser Sache nicht alleine stehe, habe jetzt auch gut seit zwei Tagen angefangen zu trainieren und finde es unglaublich das ich nicht mal schaffe ein paar Meter zu laufen ohne das Gefühl zu haben, das mir die Lunge gleich explodiert!!! Also stehst du nicht alleine in der Sache da.
Oh, wow, das ist aber eine extrem seltene Missbildung. Die Lungenflügel sind in die Knie gerückt bei dir ... :shithapp:

Hallo Alaki,

willst du ernst genommen werden? Dann vergleiche nicht Autos mit Kieselsteinen. Schreib deinen eigenen Thread und frag, wie du deine Schwierigkeiten in den Griff bekommen kannst.

Alles Gute

Gruß Udo

Verfasst: 24.02.2014, 10:08
von DiePinguinin
Hi,

bin zwar selber neu, aber deine Story kommt mir doch verdächtig bekannt vor. Ich bin etwas naja sagen wir unfallträchtig und hab dadurch mein rechtes Knie ordentlich in mitleidenschaft gezogen. Nach einem etwas schwereren Arbeitsunfall (Knochenprellung im Knie) und einer nicht erfolgten Reha danach, war es bei mir so das ich nichtmal einen Tag mit viel Lauferei auf Arbeit oder jetzt in der Uni bewältigen konnte. Am Ende hat mir eine Physiotherapie oder Krankengymnastik geholfen. Als Pirvatpatient komm ich natürlich auch in den Genuss von sowas...
Nach Beendigung der Therapie hatte ich bisher keine Schmerzen mehr. Bin aber auch kontinuierlich dran geblieben bzw. hab immer wieder angefangen. Vielleicht kannst du ja auch ein paar Sitzungen bei deinem Arzt locker machen, da bei dir ja die Schmerzen "nur" beim Joggen auftreten, wirst du nicht soviele Sitzungen brauchen wie ich. Ein ausgebildeter Physiotherapeut oä kann dich nämlich auf gewisse Sachen aufmerksam machen, die dir so wahrscheinlich gar nicht auffallen.

Gute Besserung

Pingu

Verfasst: 24.02.2014, 11:52
von rechtenbacherkati
Hallo,

ich kann Udo nur zustimmen, ein Fachmann ran lassen, also einen guten Sportmediziner. Alles andere bringt nichts, denn erst wenn die Ursache wirklich klar ist, kann man gezielt dagegen vorgehen.

Ich konnte jahrelang auch nicht recht laufen wegen der Knie, bin von Arzt zu Arzt und auch von Orthopäde zu Orthopäde, jeder hatte ne Diagnose nur keiner Recht (obwohl es ihr Fachgebiet ist, der Bewegungsapparat) und somit auch keine Lösung.

Bis der Sportmediziner, ein Krankengymnast mir wirklich geholfen haben. Nun kann ich leicht joggen und fange mit dem Laufen wieder an.

Gruß