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reine Kopfsache?
Verfasst: 06.08.2014, 08:55
von Flamininus
Hi Leute,
mir ist gestern beim Laufen die Frage gekommen "Zu wieviel Prozent ist das Training körperlich anstrengend und zu wieviel reine Kopfsache?"
Ich meine damit: Steigt die mentale Anstrengung zusammen mit der körperlichen oder andersrum?
Bei mir ist es meist so, dass ich mental angestrengter laufe als körperlich.Wie verhält es sich bei Euch?
Verfasst: 06.08.2014, 09:00
von CarstenS
Bei uns ist es nachts kälter als draußen. Dann ist es auch weniger anstrengend.
Verfasst: 06.08.2014, 09:06
von kobold
Anstrengung ist auch eine Frage der Fitness. Körperlich bist du offenbar schon ziemlich weit ...
SCNR,
kobold

Verfasst: 06.08.2014, 09:16
von Flamininus
Carsten S = auf jeden Fall mental benachteiligt
@ Kobold: Naja das ist ja die Frage, ob es "wichtiger" ist mental oder körperlich fir zu sein oder ob das eine mit dem anderen Hand in Hand geht. Ich denke kein körperlich fitter Mensch kann ohne mentale Stärke einen langen Lauf schaffen, wohingegen ein körperlich nciht so fitter Mensch eher über seine Grenzen hinaus gehen kann wenn er es einfach nur will und mental fit ist.
Verfasst: 06.08.2014, 09:30
von kobold
Wenn du körperlich fitter bist, musst du weniger Anstrengung (oder besser: weniger Willensstärke) aufbringen. Wenn du körperlich unfitter bist, nützt dir irgendwann die Willensstärke auch nichts mehr. Und wenn ich mich beim Laufen ständig quälen (im Sinne von Willensstärke aufbringen) müsste, würde ich sehr bald nicht mehr laufen. Aber irgendwelche Prozentsätze angeben? Wie soll das gehen? Darauf wollten Carsten und ich mit den bissigen Kommentaren raus.
Verfasst: 06.08.2014, 09:32
von Mario Be
Also ich glaube, das Mentale ist je nach Zielsetzung wichtig, genau wie die Fitness; wobei die mentale Stärke die Fitness antreiben kann/muß.
Wer einen 5k seinem Maximum an Geschwindigkeit laufen möchte, braucht die mentale Härte sich konstant zu quälen. Wer einen Ultra mit 100k läuft braucht mentale Härte um die Strecke zu schaffen.
Wer aber nur etwas so für die Fitness laufen will, ohne große Ziele braucht gerade mal die mentale Stärke sich vom Sofa zu erheben und mehr Fitness.
Verfasst: 06.08.2014, 09:55
von fiveten
solange der Geist zwar willig ist aber der Körper schwach, nützt dir das Erstere herzlich wenig
Verfasst: 06.08.2014, 09:55
von Flamininus
Mario Be hat geschrieben:Wer einen Ultra mit 100k läuft braucht mentale Härte um die Strecke zu schaffen.
Da würde mich aber dann interessieren, wie man mentale Stärke trainieren kann?
Verfasst: 06.08.2014, 10:07
von kobold
Flamininus hat geschrieben:Da würde mich aber dann interessieren, wie man mentale Stärke trainieren kann?
Primär indem man sie immer wieder mal aufbringt. Also auch dann läuft, wenn man keinen Bock hat oder müde ist. Oder im Training weiterläuft, wenn die Beine nicht mehr wollen. Was helfen kann: Strategien der Aufmerksamkeitslenkung einüben. Also die Aufmerksamkeit weg von Missempfindungen richten und entweder auf die Außenwahrnehmung oder auf imaginierte positive Zielzustände. Oder mentale Vorstellungsbilder aufbauen, die autosuggestiv wirken.
Ich stell mir z.B. bei zähen langen Läufen an der Mosel vor, ich würde auf dem Fluss dahintreiben. Oder ich binde mir mental ein Seil um die Hüften, das mit einer motorisierten Seilwinde an einem Baum oder Laternenmasten 50-100 m voraus verbunden ist, und lasse mich dann ranziehen. Manchmal hilft auch stupides Schrittezählen.
Verfasst: 06.08.2014, 10:09
von caramba
Hi Flaminius
Flamininus hat geschrieben:... Ich meine damit: Steigt die mentale Anstrengung zusammen mit der körperlichen oder andersrum?
Bei mir ist es meist so, dass ich mental angestrengter laufe als körperlich.Wie verhält es sich bei Euch?
Woran merkst du es?
Hast du keinen Spaß dabei?
Warum machst du es dann?
Trainierst du zielgerichtet?
Hast du schon an Wettkämpfen teilgenommen? Wie wird es erst dann sein?

Verfasst: 06.08.2014, 10:13
von bones
Flamininus hat geschrieben:Da würde mich aber dann interessieren, wie man mentale Stärke trainieren kann?
Mentaltraining im Sport von Christian Sterr - Buch - buecher.de
Verfasst: 06.08.2014, 10:18
von gero
Flamininus hat geschrieben:Da würde mich aber dann interessieren, wie man mentale Stärke trainieren kann?
Im Prinzip läuft das sehr ähnlich wie das "Training des Körpers" ab: Jeder neue Trainingsreiz verbessert das System. D.h. wenn du einmal an deine mentale Grenze gegangen bist (ein mental schwierige Situation überstanden hast), wird es dir in Zukunft leichter fallen solche Situationen zu meistern. Aber ebenso wie bei der rein körperlichen Fitness gehört auch das Talent dazu.
Gruß,
Gero
Verfasst: 06.08.2014, 10:34
von chillie_
Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass bei "spätberufenen" Läufern die mentale Härte meist der einschränkende Faktor ist.
Ich sehe es wie Gero - man muss über seine (scheinbar vorhandenen) Grenzen gehen um mehr erreichen zu können. Ich habe jetzt 2 Jahre mein Training selbst gestaltet und hatte wirklich Probleme mit der mentalen Grenze. Inzwischen trainiere ich nach einem TP der mich wesentlich mehr fordert.
Wenn ich den Plan nur lese denke ich manchmal, das kann nicht klappen - aber letztlich funktioniert es, mit dem Ergebnis, dass ich mental ganz anders an neue Trainingseinheiten herangehe und diese dann auch zu Ende laufe, wo ich vorher mal abgebrochen oder korrigiert habe.
Verfasst: 06.08.2014, 11:06
von Snitro
kobold hat geschrieben: Manchmal hilft auch stupides Schrittezählen.
........das würde mich umbringen

. Bei meinem 100er in Biel dieses Jahr hab ich an den Zieleinlauf gedacht, bzw. das grosse Bier und die fetten Pommes mit Bratwurst danach.... glaub mir das wirkt Wunder wenn du nur Iso-Drinks und Gel im Magen hast

Verfasst: 06.08.2014, 11:09
von kobold
Snitro hat geschrieben:........das würde mich umbringen

. Bei meinem 100er in Biel dieses Jahr hab ich an den Zieleinlauf gedacht, bzw. das grosse Bier und die fetten Pommes mit Bratwurst danach.... glaub mir das wirkt Wunder wenn du nur Iso-Drinks und Gel im Magen hast
Ooooch, als Mantra funktioniert bis 10 zählen bei mir phasenweise ganz gut. Aber ich bin auch noch keine 100 km gelaufen ... nur bis zu 33 km im Training - da fing ich dann auch irgendwann an, ein Streuselkuchengebirge und ein schönes Weißbier zu visualisieren.

Verfasst: 06.08.2014, 11:14
von Snitro
kobold hat geschrieben:Ooooch, als Mantra funktioniert bis 10 zählen bei mir phasenweise ganz gut. Aber ich bin auch noch keine 100 km gelaufen ... nur bis zu 33 km im Training - da fing ich dann auch irgendwann an, ein Streuselkuchengebirge und ein schönes Weißbier zu visualisieren.
also bei mir sieht dass dann immer so aus :
Verfasst: 06.08.2014, 11:22
von kobold
Snitro hat geschrieben:also bei mir sieht dass dann immer so aus :
[ATTACH=CONFIG]23207[/ATTACH]
... nur das vorn statt einer Karotte eine Bratwurst hängt, oder?

Verfasst: 06.08.2014, 11:30
von Snitro
kobold hat geschrieben:
... nur das vorn statt einer Karotte eine Bratwurst hängt, oder?
ne reicht nicht für ein 100er, da visualisiere ich Bratwurst, Pommes mit Maio und ein grosses Bier

nur Bratwurst reicht nur für nen Marathon

Verfasst: 06.08.2014, 12:09
von Flamininus
@ Alle: Danke für die tollen Tipps :-)
@ caramba:
Woran merkst du es?
In erster Linie daran, das ich häufig denke "ich kann nicht mehr" aber der Körper überhaupt nichts zu meckern hat.
Hast du keinen Spaß dabei?
Natürlich habe ich Spaß dabei, sonst würde ich es ja nicht tun. Aber wenn ich z.B. denke "Oha das waren jetzt länger als sonst" dann habe ich die innerliche Erwartungshaltung "jetzt muss ich doch bald mal kaputt sein".
Warum machst du es dann?
Frage geklärt
Trainierst du zielgerichtet?
Ich Trainieren momentan nach dem TP für den HM in unter 2:00:00 von dieser Seite.
Hast du schon an Wettkämpfen teilgenommen? Wie wird es erst dann sein?
Habe bis jetzt nur an einem kleinen Wettkampf Teilgenommen, aber mein Ziel ist auch nicht erster zu werden sondern irgendwann möglichst viel Strecke (natürlich am Stück) zu schaffen.
Verfasst: 06.08.2014, 16:08
von Mario Be
Also auch aus anderen Sportarten kann ich nur die Erfahrung ziehen, dass mentale Härte einen weiter bringt! Das geht doch schon los, wenn man bei Mistwetter vor die Tür geht zum laufen, wenn andere sich denken "bei dem Wetter schickt man nichtmals Hunde vor die Tür".
Weiter geht es damit, dass man noch läuft und versucht Tempo zu halten, obwohl die Beine melden "Alter, mach mal locker, da ist ne Bank wo wir uns setzen können"
Und klar kann man mentale Stärke trainieren, genau so wie den Körper. Das macht man in der Regel auch jeden Tag, warum sind wohl die meisten Leute mit Mitte 60 viel Entspannter im Leben als viele mit Anfang 20?
Ohne diese mentale Stärke könnte man sich im Training nie quälen um besser zu werden, und um so besser man ist, um so mehr muß man sich quälen um noch besser zu werden, also braucht man auch mehr mentale Stärke.
Solange man mehr mentale als körperliche Kraft hat, kann man noch was erreichen, wenn die körperliche Kraft die Mentale übersteigt geht es in der Regel auf dauer Bergab.
Verfasst: 06.08.2014, 19:59
von Yin
Also ich hab mental manchmal noch ein komisches anderes Problem:
Wenn ein Lauf RICHTIG gut läuft, will ich am liebsten sofort anhalten und nicht weiterlaufen um mir nicht das Ergebnis zu versauen. Und das bremst mich dann mental total aus.
Beispiel: Kilometer 18 beim HM. Ich liege gut unter meiner errechneten Wunschzielzeit. Jetzt schlagartig will ich dass dieses Rennen am liebsten sofort zuende ist, um das ganze nicht zu gefährden. Dadurch ziehen sich die letzten 3 Kilometer enorm, und die ganze Euphorie wandelt sich plötzlich in Angst und Erschöpfung. Lösung wäre natürlich nicht mehr auf die Uhr zugucken, aber auf Blindflug habe ich keine Lust.
Verfasst: 06.08.2014, 21:19
von dkf
Yin hat geschrieben:Also ich hab mental manchmal noch ein komisches anderes Problem:
Wenn ein Lauf RICHTIG gut läuft, will ich am liebsten sofort anhalten und nicht weiterlaufen um mir nicht das Ergebnis zu versauen. Und das bremst mich dann mental total aus.
Beispiel: Kilometer 18 beim HM. Ich liege gut unter meiner errechneten Wunschzielzeit. Jetzt schlagartig will ich dass dieses Rennen am liebsten sofort zuende ist, um das ganze nicht zu gefährden. Dadurch ziehen sich die letzten 3 Kilometer enorm, und die ganze Euphorie wandelt sich plötzlich in Angst und Erschöpfung. Lösung wäre natürlich nicht mehr auf die Uhr zugucken, aber auf Blindflug habe ich keine Lust.
http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... erden.html
ps
mein "mantra" siehe signatur
Verfasst: 06.08.2014, 21:51
von dicke_Wade
Eigentlich ne interessante Fragestellung. Die mentale Stärke ist genau so trainierbar wie die physische. Das Problem dabei ist, gerade im Training, wenn es gut läuft, ist die m. Stärke nicht gefordert und wird somit ungenügend trainiert. Selbst ein 100er geht ohne mentales wenn alles bestens läuft. Meine Erfahrung ist die, im Training ist m. Stärke kaum trainierbar da dazu schon die Distanzen nicht ausreichen. Also muss man dann dann den Mara oder Ultra angehen und dann schauen was passiert. Kommt man mit ner Krise gut klar und läuft sich da wieder raus war das gutes Training für den Kopp. Davon zehrt man bei späteren Läufen. Ist der Ofen ganz aus, Energiemangel, muskuläre Probleme die das Laufen verhindern, Magenkrämpfe und solch Gedöns, hilft auch die beste mentale Einstellung kaum noch was.
Gruss Tommi
Verfasst: 06.08.2014, 22:43
von burny
dicke_Wade hat geschrieben:Meine Erfahrung ist die, im Training ist m. Stärke kaum trainierbar
Es ist Pisswetter, strömender Regen, kalt, vielleicht sogar Hagel, Schneesturm. Der Eine geht raus, der andere nicht. Mentale Stärke? Dummheit? Körperliche Stärke?
Der Arbeitstag war hart, tausend Sachen, die unerledigt blieben, Ärrger mit Mitarbeitern/Chef/Kunden/Kollegen, es ist auch schon 19 Uhr. Heute sind 8 x 1000-Intervalle angesagt. Entspannen oder raus auf die Bahn? Beim 5. 1000-er tut schon alles weh, keuchen am Ende. Noch 3-mal sich quälen oder heute mal gut sein lassen? Der Eine lässt gut sein, der andere quält sich noch dreimal (hält noch 3-mal das Tempo, ballt nach dem letzten 1000-er die Faust "Ja, geschafft!").
Morgen sind 60 km langer Lauf angesagt, die Temperaturen sollen am Tag auf 35° steigen. Sausen lassen, abkürzen auf 40 km oder um 5:30 Uhr aufstehen? 10 Uhr: die Sonne brennt bereits heftig, noch 12 km offen: nach Haus und auf der Terrasse was Kühles trinken oder das Ding zu Ende bringen?
Meinst du ernsthaft, im Training sei mentale Stärke nicht trainierbar?
dicke_Wade hat geschrieben:wenn es gut läuft, ist die m. Stärke nicht gefordert und wird somit ungenügend trainiert.
Nein, genau umgekehrt!
Weil die mentale Stärke ausgeprägt ist, lauft es gut!!! Hat man sich auf 35 km langer Lauf mit 12 km Endbeschleunigung eingestellt, dann wird das eben gemacht. Basta! Da grübelt man nicht vorher oder zwischendrin. Der schnelle 10 km-Wettkampf steht auf dem Plan? Klar, da sind Körper und Kopf gleichermaßen drauf programmiert, und dann läuft das! Zum Schluss wird gebissen, aber das Tempo beibehalten! Punktum!
Nur in einem würde ich dir entgegen kommen: meine Erfahrung ist, dass mentale Stärke zu einem ganz großen Teil bereits da ist oder nicht. Es gibt Läufer (oder allgemeiner auf andere Situationen bezogen Menschen, die eine innere Motivation haben - das scheint mir das Hauptkriterium für mentale Stärke), die sowas haben und andere, die sich eher fallen lassen.
Bernd
Verfasst: 07.08.2014, 00:10
von d'Oma joggt
burny hat geschrieben:
Nur in einem würde ich dir entgegen kommen: meine Erfahrung ist, dass mentale Stärke zu einem ganz großen Teil bereits da ist oder nicht. Es gibt Läufer (oder allgemeiner auf andere Situationen bezogen Menschen, die eine innere Motivation haben - das scheint mir das Hauptkriterium für mentale Stärke), die sowas haben und andere, die sich eher fallen lassen.
Bernd
Das hieße dann aber auch (für mich): wenig mentale Stärke beim Hobby laufen, da es für mich nicht sooooo wichtig ist, die Gesundheit dafür zu riskieren.
Bei anderen Sachen (evtl.) schon.
Möchte nicht ins Detail gehen
Verfasst: 07.08.2014, 02:06
von dicke_Wade
@burny, ich ging bei meinen Ausführungen haupsächlich von mir aus und wie ich mich fühle, von was auch sonst?
burny hat geschrieben:Es ist Pisswetter, strömender Regen, kalt, vielleicht sogar Hagel, Schneesturm. Der Eine geht raus, der andere nicht. Mentale Stärke? Dummheit? Körperliche Stärke?
Wenn ich bei all dem Pisswetter doch rausgehe, dann habe ich die Stärke ja bereits, ansonsten würde ich zu Hause bleiben.
Sicher, früher hab ich all solch Gedöns, wie Intervalle auch trainiert und auch da fiel es mir schwerer und schwerer. Möglich, dass ich dabei auch schon meine mentale Härte trainiert habe. Kam mir nicht so vor. Ich hab mich schlicht und einfach überwunden und das fiel mir auch nicht besonders schwer. Und das kam auch sehr selten vor. Ich bin auch im Training der "Quäl dich du Sau"-Typ, muss mich da nicht groß überwinden also ist das für mich nicht so wirklich ein Trainingseffekt für den Kopp.
burny hat geschrieben:Meinst du ernsthaft, im Training sei mentale Stärke nicht trainierbar?
Wenn man sich Trainingssituationen aussucht, die einem gar nicht behagen und dennoch raus geht, dann ja. Aber siehe oben, wenn ich von mir ausgehe, dann ist das äußerst selten.
Meine Einstellung ist die, ich habe Ziele im Trainingsjahr, die sind für mich ambitioniert und dafür bin ich bereit, im Rahmen meiner Gesundheit (und manchmal auch leider darüber hinaus), zu tun was notwendig ist. Das kostet mich mental keine Anstrengung, das ist Gesetz und dann ziehe ich das mit Freuden durch. Und wenn dazu ein 60er bei 35°C nötig sein sollten, dann tu ich das. Sollte ich allerdings dabei Probleme bekommen und ich muss beißen und kämpfe mich da durch, und da bin ich auch voll bei dir, dann ist das auch mentales Training im Training. Ansonsten hatte ich eben die größten mentalen Trainingseffekte eben in Wettkämpfen, hauptsächlich Ultras. Da hat man halt zu viel Zeit, sich Gedanken zu machen wie "Was soll der Quatsch hier?", "Wenn ich mich jetzt 5 Minuten hinsetze, dann tut das sooo gut!" oder "Jetzt bis ins Ziel nur noch gehen, das schaffe ich noch im Zeitlimit." Wenn ich dem nicht nachgebe und Minuten später froh darüber bin, dann ist das für mich das beste mentale Training und das kann ich so im "normalen" Training nicht simulieren.
Gruss Tommi
Verfasst: 07.08.2014, 07:09
von Mario Be
burny hat geschrieben:
Nur in einem würde ich dir entgegen kommen: meine Erfahrung ist, dass mentale Stärke zu einem ganz großen Teil bereits da ist oder nicht. Es gibt Läufer (oder allgemeiner auf andere Situationen bezogen Menschen, die eine innere Motivation haben - das scheint mir das Hauptkriterium für mentale Stärke), die sowas haben und andere, die sich eher fallen lassen.
Bernd
Das ist aber genau wie mit der physischen Stärke. Die einen machen z.B. ohne Training 20 Liegestütze oder stemmen 80kg beim Bankdrücken, andere trainieren da erstmal hin.
d'Oma joggt hat geschrieben:Das hieße dann aber auch (für mich): wenig mentale Stärke beim Hobby laufen, da es für mich nicht sooooo wichtig ist, die Gesundheit dafür zu riskieren.
Bei anderen Sachen (evtl.) schon.
Möchte nicht ins Detail gehen
Das hat nichts mit mentaler Stärke zu tun, sondern mit Beweggründen. Es ist doch immer weine Interessensfrage, ob man das leistet, was man schaffen kann.
dicke_Wade hat geschrieben:
Wenn ich bei all dem Pisswetter doch rausgehe, dann habe ich die Stärke ja bereits, ansonsten würde ich zu Hause bleiben.
Wer schon 10km läuft trainiert auch nicht mehr die 5km auf ankommen.
Wenn Du der "Quäl Dich Du Sau" Typ bist, dann bringt Du halt schon eine gewisse mentale Stärke mit, aber auch Du trainierst diese immer weiter. Nur brauchst Du halt schon höhere Anreize, welche wohl meist nur noch während des Ultras auftreten. Du schreibst ja selber, dass Du auch an diesen Punkt kommt, wo man sich denkt "jetzt einfach hinsetzten" oder "jetzt ein paar Meter gehen", und immer wenn Du es nicht tust, trainierst Du deine mentale Stärke weiter, andere würden es vielleicht einfach nur Erfahrung nennen. Jedes mal wenn Du dich im Training quälst trainierst Du deine mentale Stärke, andere würden es einfach Kampfgeist nennen. Aber egal wie das Kind nun heißt, jedes mal wenn Du deinen Körper antreibst um schnell, weiter oder überhaupt noch zu laufen, ist es mentale Stärke die über körperliche die Oberhand gewinnt und den Köper weiter antreibt, obwohl er nicht mehr so wirklich mag. Und das trainiert auch jedes mal deine Stärke im Kopf, so wie auch jeder Trainigskilometer die Kraft in den Beinen trainiert, ob nun fordernde Einheit oder lockeres Läufchen.