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Auf neuen Wegen

Verfasst: 13.08.2014, 10:16
von w0ot
Hallo liebe Gemeinde!

Mein Name ist Roland, ich bin 28, 190cm groß, 93kg und lebe an der schönen Donau.
Ich bin "in meiner Jugend" viel draußen gewesen, spielte Fußball, fuhr Skateboard, MTB, Snowboard, Ski, Inline,... also ein ziemlich volles Programm. Dann so mit 17, mitten in meiner Lehre, verebbte der Drang auf sportliche Betätigung irgendwie. Auf einmal wars mir wichtiger fort zu gehen, Mädels auf zu reißen oder vor der Konsole/dem PC zu sitzen. Eine Weile hielt mich der Kampfsport noch davon ab ein Couch-Potato zu werden, was sich nach einem Umzug aber auch verlief (fadenscheinige Begründungen... :peinlich: ).

Wenigstens meine Arbeit (erst LKW-Mechaniker, dann in der Galvanik) hielt mich etwas auf Trab. Dann kam allerdings ein Arbeitsunfall dazwischen, der meine Schulter beschädigte. Nach einem Jahr konventioneller Therapie wurde dann letztes Jahr doch operiert, meinen Job musste ich sein lassen (Ärzte meinten derartige Belastungen seien mit der Vorschädigung der Schulter nicht mehr ohne Risiko und Beschwerden zu verkraften).

Ich will mich hier nicht raus reden oder was beschönigen. Ich war faul. Meine Ernährungsgewohnheiten waren mies, mein Bewegungsausmaß unterirdisch, die Zigaretten taten ihr Übriges um mir die Luft (nach oben) zu rauben.

Summa summarum war ich nie ein sehniger, drahtiger oder zierlicher Typ. Ich bin groß und bullig gebaut. Meine Aktivitäten haben sich auch lange Zeit eher im Bereich Krafttraining abgespielt. Aber in den letzten Jahren hab ich mir wohl auch immer wieder Sachen raus gepickt mit denen ich Helmut (meinen inneren Schweinehund) gerade zu gemästet habe. Mal war mir das im Weg, dann wieder dass, dann konnte ich hier und dort nicht,... blah :klatsch:

In Anbetracht meines steigenden Alters, man(n) geht ja auf die 30 zu, und meines miserablen Zustandes habe ich beschlossen, dass es nun an der Zeit ist, wieder etwas in die Gänge zu kommen. Letzte Woche gleich mal ins Fitnesscenter und wieder mit Muskelaufbau begonnen, da ich durch Fehlhaltung leider einige Probleme angehäuft habe. Dazu zählen ein leichter Rundrücken sowie ein Hohlkreuz. Das in Kombination mit meiner Schulterverletzung inklusive resultierender Schonhaltung komplettiert das ganze.

Parallel, so dachte ich mir, wärs doch toll noch irgendeinen Ausdauersport zu treiben.
Früher war ich dem Laufen gegenüber immer mehr als skeptisch. Man kennts aus der Schule, der Lehrer zwingt einen mehr oder weniger über die Asphaltbahn und wirklich Laune macht das nicht. Aber aus freien Stücken zu laufen, dass ist was ganz neues für mich. Und ich liebe es!

Letze Woche ging ich dann mal ins Fachgeschäft und lies mich mit einer Laufbandanalyse beim Schuhkauf beraten. Ich überproniere und bekam daher die Empfehlung für einen gestützten Schuh (Asics GT-2000). Das kommt wohl vom ewigen tragen von Skate-Schuhen (allerdings bin ich von April-September sehr viel Barfuß unterwegs).
Ich hab dann gleich mal einfach los gelegt, gut zu Fuß bin ich ja (ich habe einen großen Hund, was mich zur täglichen Bewegung nötigt, von da her bin ich jetzt nicht völlig verfallen in den letzten Jahren).

Tag 1: 3km, alle paar Minuten Gehpausen, immer wieder mal ausschütteln
Tag 2: 3km, schon viel weniger Gehpausen
Tag 3: 2km, ohne Gehpause
Tag 4: 2km, ohne Gehpause, in kürzerer Zeit
Tag 5: 2km, ohne Gehpause + 10km mit 6 Gehpausen

Ich seh den ein oder anderen von euch das lesen und auch die Reaktion... :klatsch:

War wohl etwas überstürzt das Ganze. An Tag 6 war eine Laufpause, an Tag 7 machte mir mein Knie beim Abstoßen im Bereich äußeres Seitenband einen Strich durch die Rechnung. Das war übrigens Gestern. Ich kennen meinen Körper wohl nicht (mehr) so gut wie ich dachte, aber immerhin gut genug um zu wissen, dass Schmerzen (nicht n bisschen Zwicken oder Zwacken hier und dort) ein deutliches Signal sind. Daher haben meine Laufschuhe erste mal etwas Urlaub, bis das Knie wieder völlig in Ordnung ist.
Krafttrainig für die Beine ist ebenso tabu. Aber der Oberkörper will ja auch gestärkt werden.

Ich möchte nun beginnen nach Trainingsplan an mir zu arbeiten. Ich hatte nach der ersten Woche keinerlei Beschwerden, weder Muskelkater, noch Verkrampfungen, kein Seitenstechen,... wär das Knie nicht gewesen hätte ich vermutlich weiter gemacht :peinlich:

Ich bin eben ein blutiger Anfänger in Laufschuhen und die wollen oft zu schnell zu viel. Ein Zitat aus einer Signatur im Forum hab ich mir dahin gehend gemerkt (wenn auch vl nicht im O-Ton):
Sport ist ein Medikament und wenn ich es überdosiere bekomme ich auch die Nebenwirkungen.

Meine Ziele sind jetzt erst mal 5km ohne Unterbrechung zu laufen und nächstes Jahr (vl im Herbst) würde ich gern soweit sein und 10km im Wettbewerb zurück legen (ohne Anspruch auf Top Zeit, versteht sich). Zusätzlich zum Training habe ich auch begonnen meine Ernährung um zu stellen, wobei mir zu Gute kommt, dass meine Freundin Köchin ist. Das Rauchen, auch wenn mir klar ist, dass ich es ganz sein lassen sollte, habe ich von einem Päckchen am Tag nun seit 3 Wochen auf 1 Päckchen in der Woche reduziert.

Ich freu mich hier zu sein und auf einen regen Austausch :)

Roland

Verfasst: 13.08.2014, 10:44
von bababasti
Gratuliere zum Einstieg, wenn der vielleicht auch etwas übermotiviert war.
Gut, dass du auf deinen Körper hörst und nicht weiterballerst bis es richtig schlimm ist!

Krafttraining zur Stabilisierung deines gesamten Apparats ist sicher sinnvoll, beim Laufen solltest Du aber (auch) mit Plan an die Sache rangehen.
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