preiselbeere hat geschrieben:Mir geht es oft im Training so - NACH harten oder langen Einheiten "spinnt" mein Kreislauf, oftmals auch erst ein paar Stunden später. Dieser Zustand kann bis 24h anhalten (flaues Gefühl, schwarz vor Augen beim Aufstehen, "unwohlsein".....) Dies passiert auch wenn ich mich beim Training super gefühlt habe, Pulswerte i.O. waren etc. Medizinisch ist übrigens alles bestens und ich laufe seit über 20 Jahren....
An was kann das liegen bzw wie kann man da was dran "verbessern"?
Hallo ihr,
dieser Thread ist zwar schon ein paar Tage alt, deswegen aber nicht weniger aktuell. Deshalb möchte ich aus meiner Sicht ein paar Sätze beitragen: Ich denke, dass man unterscheiden muss zwischen "nomalen" und "überschießenden" Körperreakionen, was den Kreislauf oder besser: die Blutversorgung des Körpers angeht. Da ich "überschießende" Reaktionen nicht kenne (von einer Ausnahme abgesehen, die ich zum Ende hin kurz schildere), lasst mich darstellen, was mir nach meiner Auffassung und ständiger (!) Selbsterfahrung völlig "normal" erscheint. - Nach dem Training oder Wettkampf, gleichgültig mit welcher Intensität oder Dauer, fährt mein vegetatives Nervensystem den Körper sehr rasch und nachhaltig in den Erholungsmodus. Das betrifft natürlich auch den Blutdruck, dessen Verhalten für die von
preiselbeere geschilderten Sypmtome letztlich verantwortlich ist. Was mir dann häufig "zustößt", ist, dass ich quasi übergangslos einschlafe, wenn ich mich beispielsweise zum Relaxen oder für eine Mahlzeit an den Tisch setze. Einfach so, mitten in der Zeile, die ich gerade lese, mitten in der Mahlzeit, die ich gerade einnehme. Für mich ist das nicht nur nicht besorgniserregend, sondern sogar Ausdruck eines guten Trainingszustandes, weil die Regeneration rasch nach Trainingsende sehr nachhaltig einsetzt. Wenn ich mich zu dieser Zeit bücke und zu schnell wieder aufrichte, dann sind (manchmal mehr, manchmal weniger) Schwindelgefühle die Folge. Das liegt am niedrigen Blutdruck und den physikalischen Kräften, die bei schnellem Aufrichten bewirken, dass das Blut aus dem oberen Körperbereich absackt, wo bedauerlicherweise jene Partie sitzt, die für das Bewusstsein verantwortlich ist ... Diese Empfindung ist nach ein, zwei, drei Sekunden wieder völlig abgeklungen, mithin völlig ungefährlich. Ich käme nicht auf die Idee, an diesem Zustand etwas ändern zu wollen. Ich kenne ihn, kann ihn mir erklären, er bedroht mich nicht, also nehme ich ihn nicht mal mehr wahr. Das wäre selbstverständlich anders, wenn die Symptome dazu führen würden, dass ich taumele, zu stürzen drohe oder gar "wegtrete" und sei es nur für Sekunden. In diesem Fall würde ich das Problem in eine Arztpraxis tragen!!!
So weit dazu. Einen "irregulären Körperzustand" habe ich erlebt, der davon abweicht, der mich, da nie zuvor und auch nie wieder danach erlebt, sehr erschreckte. Das war 2005 nach dem Wien Marathon, den ich bei sehr hohen Temperaturen und mit vollem Einsatz lief. Anscheinend war ich beim Zieleinlauf erheblich dehydriert, was ich als einzige Erklärung für folgende Erscheinung angeben kann: Zieleinlauf, ich bin kaputt, außer Atem vom Endspurt, der sich schnell wieder beruhigt, ansonsten alles wie immer, völlig normal. Ich gehe in Richtung Versorgungsbereich als ich plötzlich total geblendet werde. Mein Sichtfeld wird strahlend hell, kann keine Konturen mehr unterscheiden, keine Schemen, bin völlig blind. Nur eben nicht dunkel, sondern das völlige Gegenteil davon: Total geblendet. Ich taste zum Zaun, halte mich fest, stehe, nach ein paar Sekunden, in meiner Erinnerung vielleicht 10, wahrscheinlich aber weniger, weicht die grelle Helligkeit, ich nehme wieder wahr, sehe dann sehr rasch wieder völlig normal. Setze mich mich in Bewegung und als ich den Versorgungsbereich fast erreicht habe, wiederholt sich der Vorgang. Stehe bis es verschwindet, dann trinke ich, esse, ohne mich groß von der Stelle zu bewegen, es kommt nicht wieder. Nie wieder. Ich erwähne das ohne wohlfeile Erklärung, schlicht, um zu ergänzen, was einem nach einem Zieleinlauf noch alles "zustoßen" kann.
Alles Gute für euch
Gruß Udo