BugsBunny hat geschrieben:
Falls die Wetterprognose bis morgen mittag nicht klar besser wird, verzichte ich aus Sicherheitsüberlegungen auf einen Start. [...] wenn es da starke Gewitter gibt, dann möchte ich nicht mehr unterwegs sein. Das obere Maggiatal ist eh dafür berüchtigt, dass es dort zu sehr intensiven Niederschlägen kommen kann.
Weitere Ueberlegung: was passiert bei einem eventuellen Rennabbruch? [...]
Ein allfälliger Rücktransport aus dem hintersten Maggiatal nach Airolo dauert etwa 3 Stunden, da die Gegend am A.... der Welt liegt und die einzige Strassenverbindung über Locarno führt.
Bruno
Fast schon prophetisch! So schön die Strecke ist und so sicher ich nächstes Jahr wieder mit dabei bin, hätte ich geahnt was mich meterologisch erwartet, sicher hätte ich verzichtet. Wir haben am Tag vorher (Freitag) sogar noch eine recht anstrengende Wanderung mit anschließender Überschreitung zu den Glockentürmen vom Gotthard Pass auf den Pico Centrale gemacht um wenigstens ein wenig von der weiten Autofahrt und dem wirklich sehr teuren Hotel gehabt zu haben falls das Rennen am nächsten Tag, und davon gingen wir aufgrund der Wettervorhersage aus, abgesagt würde. Am Start wurde, glaube ich, sogar noch gesagt es wäre Regen aber kein Gewitter zu erwarten obwohl die Wetterberichte da anderer Ansicht waren.
Strecke war wirklich ausgezeichnet Markiert, wenn man mal vom Weg abkam hat man das nach 20 metern gemerkt weil die Markierungen fast nie weiter auseinander lagen. Die Verpflegungspunkte waren prima munitioniert, und die Betreuer alle sehr freundlich. Ein paar Leute haben bemängelt das zu wenige freiwillige Helfer unterwegs gewesen sein aber zumindest auf dem Streckenabschnitt von Airolo bis Faido kann ich das nicht bestätigen.
Mein persönlicher Trail war toll, nach 4h30 war ich an der Hütte an der noch gebaut wurde und von da an habe ich mir mehr Zeit gelassen da ich außer der ersten Durchgangszeit keine Bedenken hatte was die Cutoffs anging. Dann allerdings bin ich, wie fast alle anderen auch, in ein Gewitter geraten und habe mich dort für eine halbe Stunde an der geschütztesten Stelle die ich finden konnte untergestellt. Vielleicht bin ich was Gewitter angeht besonders empfindlich aber ich bin davon ausgegangen das man nicht auf einer regennassen schiefen Ebene mit keinen Blitzableitern um einen herum durch Gewitter marschieren sollte. Andere Teilnehmer schien das nicht so zu stören.
Von Faido 21:00 bin ich dann bis Dalpe aufgestiegen und habe dann im wieder einsetzenden Gewitter beschlossen wieder nach Faido zurückzukehren und dort abzubrechen.
Zusammenfassende Begründung: Nacht, Allein, schwerer Regen, nicht mit dem Gelände vertraut, keine Karte, teilweise unter diesen Bedingungen geföhrliche Wege, unzureichende Ausrüstung (Ich hatte über die Mindestausrüstung einen echten Biwacksack dabei aber falls noch die Temperatur gefallen wäre hätte ich mir auf 2500 metern höhe damit keine guten Chancen ausgerechnet) und, was den Ausschlag gegeben hat, Gewitter.
Unter normalen Umständen würde man unter diesen Umständen nie aufsteigen und im Gebirge ist jeder für sich und seine Entscheidungen selbst Verantwortlich, also: Umkehren.
Herzlichen Glückwunsch an alle die es bis ins Ziel geschafft haben. Ich hoffe nächstes Jahr zähle ich dazu.
p.S.: gute Besserung an den verletzten Finger!