Eine kurze Begegnung mit der Suunto 3 Peak Sapphire
Verfasst: 13.12.2015, 14:11
Liebes Forum,
es war ein kurzes Glück. Gestern (Samstag) bekam ich überraschend schnell die Suunto Ambit3 Peak Sapphire geliefert die ich zum Trail-Running auf Gran Canaria über Weihnachten und Silvester einsetzen wollte. Eigentlich funktioniert mein Forerunner 410 noch gut, aber die Wunderdinge, die man von der Ambit3 im Internet las, machten mich schwach nach 4 Jahren eine neue Uhr zu kaufen. Da ich auch Klettern wollte sollte es die kratzfeste Sapphire werden. Sie schien perfekt. Mit der Routenfunktion sollte es sogar möglich sein GPX-Tracks auf die Uhr zu laden!
Tatsächlich entspricht die Uhr den (zumeist euphorischen) Berichten aus dem Internet. Die Bauqualtität ist superb. Da steck eine Menge Ingenieurskunst drin! Das Silikonarmband ist wunderbar weich und leicht dehnbar. Sie sah aus wie ein makelloses Stück Hardware. Es war eine Lust sie in der Hand zu halten, sie zu drehen und zu wenden. Endlich mal eine Hardware mit Charakter! Sofort war der hohe Preis vergessen. Diese Uhr war es wert.
Die Bedienung schien wirklich intuitiv zu sein. Alleine das Display wirkte etwas billig. Zusammen mit dem spiegelnden Sapphirglas machen die 128x128 Pixel keinen guten Eindruck. Wenn man seitlich darauf schaut wird es schon schwieriger die Anzeige zu lesen - auch bei eingeschalteter Beleuchtung. Nur wenn man direkt von oben auf das Display schaut ist es gut ablesbar, und das macht man ja beim Laufen so. Also halb so schlimm.
Nur bin ich garnicht damit gelaufen weil die Software Moveslink nicht funktionierte. Diese Software ist nicht nur notwendig um Firmware-Updates zu vollziehen, sondern auch um überhaupt an die eigenen Laufdaten zu kommmen. Für den billigste MP3-Player zeigt Windows einen Laufwerksbuchstaben an; die Ambit3, die aktuell auf der Suunto-Seite 549,-- € kostet, kann oder will das nicht. Ich versuchte Moveslink unter Windows 7 auf einem Thinkpad W530 zu installieren. In der Taskbar erscheint dann ein M. Klemmt man die Uhr nun per USB an passiert nichts. Streicht man mit der Maus über das M verschwindet es und der Prozess ist weg.
Kurz, die Uhr ist praktisch nicht zu gebrauchen. Wegen des properietärem Protokoll (Moveslink) und Suunto-Cloud-Abhängigkeit (Movescount) wird die Uhr überraschend leicht zum Datengrab. Fällt zum Beispiel Movescount aus bekommt man die Daten nicht auf Strava oder in den SportsTrack. Fällt Moveslink auf dem PC aus (wie bei mir) bekommt man die Daten eben garnicht mehr. So oder so ist man voll abhängig von Suunto-Software und verdongelten Suunto-Protokollen. Die Notwendigkeit dazu ist nicht erkennbar.
Gerne wollte ich von Garmin weg ein europäisches Produkt kaufen. Bewusst habe ich das Topmodell gekauft und nicht auf den Preis geschaut. Nun muss ich die Daten erst zum Hersteller schicken und darf sie dann aus der Cloud laden, unwissend, ob es sich noch um die Originaldaten handelt.
Das Alles ist mir nun richtig schön bewusst geworden. Wäre es nämlich so gekommen, dass sich die Ambit3 als Laufwerk an Windows anmeldet, hätte ich mir gesagt, na schön, warte ich eben bis sie den Fehler im Moveslink beseitigt haben. Schön, hätte ich gesagt, lebe ich eben bis dahin mit der Firmware die bereits drauf ist. Auch Movescount gegenüber wäre ich positiver gestimmt wenn Suunto mir die Wahl gelassen hätte.
So schicke ich die Uhr eben zurück, was doppelt schade ist, da ich sie schon ausgepackt habe. Sowas mache ich nicht gerne.
Ich freue mich aber für alle die mit ihrer Ambit3 bessere Erfahrungen gemacht haben, denn im Kern scheint es eine wirklich tolle Uhr zu sein.
Euch Allen ein Frohes Fest!
es war ein kurzes Glück. Gestern (Samstag) bekam ich überraschend schnell die Suunto Ambit3 Peak Sapphire geliefert die ich zum Trail-Running auf Gran Canaria über Weihnachten und Silvester einsetzen wollte. Eigentlich funktioniert mein Forerunner 410 noch gut, aber die Wunderdinge, die man von der Ambit3 im Internet las, machten mich schwach nach 4 Jahren eine neue Uhr zu kaufen. Da ich auch Klettern wollte sollte es die kratzfeste Sapphire werden. Sie schien perfekt. Mit der Routenfunktion sollte es sogar möglich sein GPX-Tracks auf die Uhr zu laden!
Tatsächlich entspricht die Uhr den (zumeist euphorischen) Berichten aus dem Internet. Die Bauqualtität ist superb. Da steck eine Menge Ingenieurskunst drin! Das Silikonarmband ist wunderbar weich und leicht dehnbar. Sie sah aus wie ein makelloses Stück Hardware. Es war eine Lust sie in der Hand zu halten, sie zu drehen und zu wenden. Endlich mal eine Hardware mit Charakter! Sofort war der hohe Preis vergessen. Diese Uhr war es wert.
Die Bedienung schien wirklich intuitiv zu sein. Alleine das Display wirkte etwas billig. Zusammen mit dem spiegelnden Sapphirglas machen die 128x128 Pixel keinen guten Eindruck. Wenn man seitlich darauf schaut wird es schon schwieriger die Anzeige zu lesen - auch bei eingeschalteter Beleuchtung. Nur wenn man direkt von oben auf das Display schaut ist es gut ablesbar, und das macht man ja beim Laufen so. Also halb so schlimm.
Nur bin ich garnicht damit gelaufen weil die Software Moveslink nicht funktionierte. Diese Software ist nicht nur notwendig um Firmware-Updates zu vollziehen, sondern auch um überhaupt an die eigenen Laufdaten zu kommmen. Für den billigste MP3-Player zeigt Windows einen Laufwerksbuchstaben an; die Ambit3, die aktuell auf der Suunto-Seite 549,-- € kostet, kann oder will das nicht. Ich versuchte Moveslink unter Windows 7 auf einem Thinkpad W530 zu installieren. In der Taskbar erscheint dann ein M. Klemmt man die Uhr nun per USB an passiert nichts. Streicht man mit der Maus über das M verschwindet es und der Prozess ist weg.
Kurz, die Uhr ist praktisch nicht zu gebrauchen. Wegen des properietärem Protokoll (Moveslink) und Suunto-Cloud-Abhängigkeit (Movescount) wird die Uhr überraschend leicht zum Datengrab. Fällt zum Beispiel Movescount aus bekommt man die Daten nicht auf Strava oder in den SportsTrack. Fällt Moveslink auf dem PC aus (wie bei mir) bekommt man die Daten eben garnicht mehr. So oder so ist man voll abhängig von Suunto-Software und verdongelten Suunto-Protokollen. Die Notwendigkeit dazu ist nicht erkennbar.
Gerne wollte ich von Garmin weg ein europäisches Produkt kaufen. Bewusst habe ich das Topmodell gekauft und nicht auf den Preis geschaut. Nun muss ich die Daten erst zum Hersteller schicken und darf sie dann aus der Cloud laden, unwissend, ob es sich noch um die Originaldaten handelt.
Das Alles ist mir nun richtig schön bewusst geworden. Wäre es nämlich so gekommen, dass sich die Ambit3 als Laufwerk an Windows anmeldet, hätte ich mir gesagt, na schön, warte ich eben bis sie den Fehler im Moveslink beseitigt haben. Schön, hätte ich gesagt, lebe ich eben bis dahin mit der Firmware die bereits drauf ist. Auch Movescount gegenüber wäre ich positiver gestimmt wenn Suunto mir die Wahl gelassen hätte.
So schicke ich die Uhr eben zurück, was doppelt schade ist, da ich sie schon ausgepackt habe. Sowas mache ich nicht gerne.
Ich freue mich aber für alle die mit ihrer Ambit3 bessere Erfahrungen gemacht haben, denn im Kern scheint es eine wirklich tolle Uhr zu sein.
Euch Allen ein Frohes Fest!